(Wüstentor)

Hier ist Raum für Fortsetzungsgeschichten, das Wort der Woche, interne Schreibwettbewerbe und alle anderen literarischen Projekte, bei denen mehrere Saloner zusammenarbeiten
Orit

Beitragvon Orit » 27.11.2006, 21:46

Liebe Dichter, liebe Dichterinnen!

Laßt eure Phantasie in die Wüste schweifen, oder wo immer sie euch auch hinführt beim Anblick des Fotos (ohne Titel) ...
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Wüstentor.jpeg
Wüstentor.jpeg (211.34 KiB) 10394 mal betrachtet

Niko

Beitragvon Niko » 10.01.2007, 13:50

ein tor das einlädt
zu erkunden was es heißt
nichts zu sein

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 10.01.2007, 16:29

"Niemand hat
die Absicht,
eine Mauer zu
errichten!"

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.01.2007, 17:50

Die offene Tür
eine Falle!
Betrittst du den Stein,
wirst du unter Schreien
erfahren,
warum.
Doch
niemand wird dich hören.

Orit

Beitragvon Orit » 10.01.2007, 20:33

Aaahhhh noch mehr Gedichte !!!

@Niko: Wäre ja mal eine interessante Erfahrung. Aber wenn man "nichts" ist, kann man da noch erkunden?

@Paul: Ist das ein Gedicht von dir?

@Magic: :angst_2:
Für mich hat das Foto etwas Ruhiges in positiver Richtung, etwas Meditatives.
Und für dich eine trügerische Stille, eine Falle, eine sehr gefährliche Falle ... dieses offene Tor!

Liebe Grüße
Orit

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 11.01.2007, 00:02

Liebe Orit,

klar ist das ein Gedicht und gleichzeitig ein Zitat. Eine der berühmtesten Lügen in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Grüße

Paul Ost

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.01.2007, 00:26

Für mich hat das Foto etwas Ruhiges in positiver Richtung, etwas Meditatives.
Und für dich eine trügerische Stille, eine Falle, eine sehr gefährliche Falle ... dieses offene Tor!


Ja, liebe Orit,

man kann so Vieles mit diesem Bild verbinden. In meinem ersten Gedicht sah ich die Unendlichkeit. Jetzt, auch für mich interessant, hatte ich die Assoziation zu einer Tretmine.
Saludos
Magic

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Schwarzbeere
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Beitragvon Schwarzbeere » 16.01.2007, 14:27

Narren!
Hirne, ausgebrannt von der Rückschau,
gibt eigener Tod Euch nicht genug?
Noch wirft den Schatten
die sinkende Sonne:
wartet, er wächst
zur alles verschlingenden Nacht.

Wenn sie die Mauern sprengen,
hält ihre Wut
selbst vor der Klage nicht an,
denn der Wind wirbelt das Sandkorn
auch durch geschlossene Tore
und vom gewaltigen Tempel
bleibt nur Erinnerung und Staub.

Orit

Beitragvon Orit » 16.01.2007, 20:45

Es ist spannend, was so alles in diesem Foto steckt. Magic, du denkst an Tretmienen, fasst es aber allgemein in deinem Gedicht, das laesst Raum fuer Interpretation.
Aber Paul und Schwarzbeere, wie man beim Anblick eines offenen Tores mit Zaun an den Seiten an Mauern denkt, ist mir wirklich ein Raetsel. :12: Und dann noch deutsche Nachkriegsgeschichte ... :12: :12:

Liebe Gruesse
Orit

Max

Beitragvon Max » 16.01.2007, 21:19

Liebe Orit,

ich kann beim Anblick des Stacheldrahts schin verstehen, dass Paul das alte Ulbricht-Zitat in den Sinn gekommen ist.

Liebe Grüße
max

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Beitragvon Schwarzbeere » 16.01.2007, 23:01

Stacheldraht als Zaun zu bezeichnen ist eine sanfte Übertreibung. Hat denn der Stacheldraht eine andere Funktion als Trennung und Abwehr? Freilich zwingt sich der Gedanke an Mauern an, und die fielen zwar in Berlin, doch diese Lehre ist vergessen und neue Mauern erheben sich, wachsen entgegen jeder Vernunft.

Orit

Beitragvon Orit » 16.01.2007, 23:53

Seht ihr nicht das OFFENE Tor?

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Beitragvon Schwarzbeere » 17.01.2007, 00:04

Orit,

dann ist es wohl an Dir, dieses zu deuten, denn diese Öffnung kann ich nicht als Einladung zum Durchschreiten verstehen. Wer ließe sich dadurch verleiten?

Ein Tor, wer dieses Tor durchschreitet,
denn aus dem Nichts wird er ins Nichts geleitet!

Niko

Beitragvon Niko » 17.01.2007, 00:11

es gibt nicht "nichts"

das bedrängende an einem offenen tor ist, orit, dass es ein durchgang ist als element von etwas einzäunendem. oder einfriedendem um es mal positiver auszudrücken. ein zaun kann schützen aber auch hindern. und ein tor kann mir den weg öffnen, kann aber auch die schwachstelle in dem schutz sein. grad, wie mans sieht.

naja....von einem zaun kann man bei dem bild ja nur etwas erahnen. und die tür ist ziemlich ramponiert und fast aus den angeln gehoben. wurde die beschützende einfriedung niedergerissen? oder ist die abgrenzung vergammelt?

der boden war mal gepflegt. glatt und fast ohne steine. hinter dem zaun wird das erdreich (oder besser: steinreich + sandreich) sehr uneben und in dieser rauhheit und unebenheit macht es in kombination mit diesem weiten blick mutlos.

mal so ein geschriebenes gedachtfühltes

schönen mittwoch wünscht: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.01.2007, 00:48

Hallo Orit,

Seht ihr nicht das OFFENE Tor?


ja, aber genau das ist es ja, was so viele Assoziationen erlaubt. Das offene Tor kann jederzeit wieder geschlossen werden. Und, wie ich es in der einen Version schrieb, auch als lockende Falle gesehen werden, zumal der Stacheldraht daneben ja nicht gerade einladend wirkt.
Ist schon ein interessantes Bild, da man es in verschiedene Richtungen deuten kann,-)
Saludos
Magic


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