Hallo, liebe Saloner,
manchmal gibt es schon merkwürdige Zufälle. Vor Kurzem flüstert mir jemand, das nächste Monatsthema wären Limericks und da könnte ich doch mal wieder, ich hätte doch sowas schon einmal ...
Und nun bekomme ich heute ein Limerick-Büchlein geschenkt! Allerdings mit einer Zusammenstellung englischer Limericks. Ich nahm das als sicheres Zeichen, dass ich hier nun doch mal wieder auftauchen sollte.

Nun zum Limerick: In dem Büchlein schreibt Herausgeber Jürgen Dahl, dass der Limerick eine "durch und durch angelsächsische Angelegenheit" sei und im Deutschen praktisch gar nicht zu bewerkstelligen. Als Begründung führt er an: "Der Limerickrhythmus entspricht genau den Betonungsgesetzen des Englischen; das Englische verfügt über mehr kurze Wörter als das Deutsche und, zufolge einer Anzahl universal verwendbarer Endungen, auch über erheblich mehr Reimwörter; es hat in der Wortbildung mehr freie Möglichkeiten und ist im Satzbau wandelbarer, ohne an Prägnanz der Formulierung einzubüßen. Das Deutsche müsste bei einer Limerick-Übersetzung des Reimes und des Rhythmus' wegen Umstellungen vornehmen, die sogleich als Notlösungen erkennbar wären."
Ich denke, wir werden ihm da widersprechen können. Das Deutsche ist wandelbar genug, besonders, wenn man es in zeitgenössischer Freiheit verwendet, inklusive Wortneuschöpfungen und Mundart. Und Reimwörter haben wir auch genug. Und manchmal ist es ja gerade der besondere Witz, dass in der letzten Zeile ein total exotisches (auch längeres) Reimwort auftaucht, an das niemand gedacht hat. Rhythmus und Wortstellung sind allerdings tatsächlich nicht immer einfach hinzubiegen.
Meine bisherigen Versuche kennt ihr ja bereits:
viewtopic.php?f=53&t=11940viewtopic.php?f=53&t=11884Vielleicht läuft mir ja in den nächsten Maitagen noch ein weiteres limericktaugliches Tierchen über den Weg. ;)
Einen ganzen Strauß Maigrüße
fenestra