Blonde Karrieren

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Klara
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Beitragvon Klara » 25.05.2008, 07:38

Junge Karrieren

ZWEITE VERSION (mit slightly verändertem Text) [ich glaube, die Interpretation muss noch rotziger sein, einfach ein bisschen motzen... ;_)}]

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Blonde Karrieren
Hieran arbeite ich noch, eine Strophe fehlt (oder muss ausgetauscht werden), und ich wüsste gern von euch: Klingt das bitter? Es soll nicht bitter klingen. Sollte es lustiger sein? Es soll ein bisschen lustig sein!

"Blond" ist hierbei als Metapher zu verstehen! Das muss ich noch besser herausarbeiten in der Überarbeitung... Danke fürs Anhören.

Anhören

Mensch schau doch die junghübschen Blonden
egal ob gefärbt, ob Natur
wie sie so sehr darauf bestehn,
dass sie blond sind, aber nicht nur

Sie klettern weit hoch auf der Leiter
auf ihren hockhackigen Pumps
ihr Blick girrt süß und heiter
wenn sie nach unten spucken, ist das Teil des Programms!

Ach, sie meinen es ja gar nicht böse
Sind einfach nur selbstbewusst blond
dazu jung und entspannt und verwöhnt
und das alles noch äußerst gekonnt

Du hast eine in einer Besprechung
grad neulich in Bestform erlebt
Sie hatte nicht die volle Checkung
Doch die Männer haben an ihren Lippen geklebt

Und auf ihren Busen gestarrt
über dem auf dem T-Shirt ein Schmetterling
ganz in Gold, flatterte und ganz zart
hat sie auf sexy gemacht, Darling

Sie meint es ja gar nicht böse
wenn sie über Leichen geht
ganz jung und entspannt und verwöhnt
und das alles ja gar nicht versteht

Sie balanciert auf den kräftigen Schultern
der uralten Frauenbewegung
über die kann sie sich nur erheitern
als lustige Randerscheinung

Sie hat nichts gesagt, aber mit Schmollmund
war es gleich doppelt so viel wert
wie deine Ideen, deine Mühe, ihr Gold
hat dein Licht grau gemacht und verzehrt

Sie meint es ja gar nicht böse
Sie ist einfach nur selbstbewusst blond
dazu jung und entspannt und verwöhnt
und das alles noch äußerst gekonnt

Wenn sie ihr kleines Ego aufbläst
fühlst du, wie du zusammen schrumpfst
wenn sie in dasselbe Horn stößt
wie die Männer und damit auftrumpft

Sie weiß nicht, wovon sie lebt
von Geburt an dreist profitiert
ihre Wimperntusche ist nie verklebt
hat sich nie in Kämpfen verirrt

Sie meint es ja gar nicht böse
Sie ist einfach nur selbstbewusst blond
dazu jung und entspannt und verwöhnt
und das alles noch äußerst gekonnt

Mensch schau doch die junghübschen Blonden
egal ob gefärbt, ob Natur
wie sie so sehr darauf bestehn,
dass sie blond sind, aber nicht nur

Sie stehn höher als du auf der Leiter
in ihren hockhackigen Schuhn
lächeln süß schräg nach unten, nichts weiter
finden nichts andres zu tun

Sie meinen es wirklich nicht böse
Sind einfach nur selbstbewusst blond
dazu jung und entspannt und verwöhnt
und das alles noch äußerst gekonnt
Zuletzt geändert von Klara am 30.05.2008, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.05.2008, 10:57

Hallöchen Klara,

als lustig würde ich deinen song nicht sehen, sondern als zynisch. Du verwendest hier viele Klischees. Diese verstärken den Zynismus m.E.
Du schreibst, das Blond meinst du als Metapher und du müsstest dies noch besser herausarbeiten. Dem stimme ich zu. Ich verstehe in deinem song das Blond als 1:1.
Die Melodie tut ihr übriges: sie wirkt für mich nicht gefällig, sondern dissonant (bezeichnet man das so in der Musik?) und unterstützt damit noch einmal zusätzlich den "bitteren Klang" deines Textes.
Saludos
Mucki

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 25.05.2008, 11:10

Hallo Klara,

für mich kommts (ver)bitter(t) an und so wie Mucki schon gesagt hat ist es schwierig das " blond" als einen Platzhalter für was anderes anzusehen, als eben eine lebende Barbie.

Gruß

Sneaky

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 25.05.2008, 11:41

Liebe Klara,

ich nehme es auch verbittert wahr. Und Blond ist hier gleichzusetzen mit besser, schöner, bevorzugter vom Leben?

Oder geht es um Blondinenwitze?
Ist da Neid der Dunkelhaarigen im Spiel oder die Überlegung, sich auch blond zu färben, wie im Text vorkommt.

Als Metapher kann ich es auch nicht lesen?

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 25.05.2008, 12:06

Hallo Klara,

also bitter klingt es für mich ehrlich gesagt nicht. Lustig aber auch nicht, höchstens an den Stellen (dem Refrain?), bei denen du so richtig in die Saiten haust.

Zynisch vielleicht, aber eher sarkastisch als bitter, beissender Spott, so wirkt das Lied mit Text. Ignoriere ich den Text und achte nur auf die Melodie, dann wirkt es eher verträumt.

Schöne Grüße

Jürgen

Klara
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Beitragvon Klara » 25.05.2008, 16:54

danke für eure feedbacks!

wo hörst du dissonanzen, mucki??

ich stelle bald eine zweite version rein.

("lustig" war das falsche wort, ich meinte eher so ein wiedererkennungswitzig, das ein auflachen produziert. um haarefärben geht es nicht, wenn das so rüberkommt, kann ich den text in die tonne hauen...)

grüß euch
klara

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.05.2008, 17:04

Hi Klara,

ich bin beileibe kein Musikexperte. Mit dissonant meine ich Tonlagen, die sehr unterschiedlich rauf und runter gehen, also - in meinen nicht musikalischen Ohren - eben keine einheitliche, gefällige Melodie, sondern eine, die sich irgendwie sträubt, so als ob du in der Melodie auch den Text ausdrücken würdest, verstehst, was ich meine?
Saludos
Mucki

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Beitragvon Lisa » 25.05.2008, 17:09

Liebe Klara,

für mich klingt das nicht bitter - für mich klingt das eher uninterpretierbar neutral. Lustig (heiter, damit distanziert) kommt es bei mir also auch nicht an - bin gespannt, ob das in Fassung 2 anders wird - ich glaube, du müsstest es über eine leichte Ironie versuchen...:-)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Beitragvon leonie » 25.05.2008, 17:21

Liebe Klara,

ich habe zuerst nur den Text gelesen, den finde ich ganz lustig.
Aber die Melodie oder wie es gesungen ist, nimmt das für mich weg. Woran das genau liegt, weiß ich aber nicht so recht.
Ich würde es mir irgendwie "leichter" wünschen.

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Elsa » 25.05.2008, 20:57

Liebe Klara,

auf die Frage kam ich deswegen:

Mensch schau doch die junghübschen Blonden
egal ob gefärbt, ob Natur
wie sie so sehr darauf bestehn,
dass sie blond sind, aber nicht nur


Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Klara
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Beitragvon Klara » 26.05.2008, 07:49

Hm...

african queen

Beitragvon african queen » 26.05.2008, 12:57

hey Klara,
Diene Melodie gefällt mir, Deine Stimmlage , auch.
finde den Text nicht bissig oder zynisch, trotzdem würde ich weniger
Strophen und eigentlich auch ein wenig provozierender für besser
halten. So würde auch der Spannungsbogen erhalten bleiben.
lg
Gertraud

Nicole

Beitragvon Nicole » 26.05.2008, 14:15

Hallo Klara,

mag daran liegen, das ich selber blond bin (teilweise natur und teilweise nachgeholfen), und, wie Du in Deinem Lied formulierst, zumindest beruflich "höher auf der Leiter stehe" (ui, klingt das arrogant und blöd, sorry, ich meine damit, daß ich irgendwie in leitender Position tätig bin...), aber in diesem speziellen Fall gefällt mir dein Lied nicht. Ich lache gerne über Blondinenwitze, denn, sorry, wer mich aufgrund meiner Haarfarbe unterschätzt, wird sehen, was er davon hat...
Aber, ich finde die Ansammlung von Allgemeinplätzen in diesem Fall nicht amüsant, sondern fast anstrengend, dies ist der erste Song, den ich mir von Dir angehört habe, den ich nicht zu Ende gehört habe... Wäre der Songtext "leichter", oder vielleicht die Melodie "flatteriger" / "blonder" (ich meine ein bißchen Heiteitei und hihihi), würde es besser ins Ohr gehen. Aber der Text ist mir zu flach, steht "zu wenig drüber", sondern vermittelt mir den Eindruck, da ist jemand unzufrieden und bitter und die Melodie im Gegesatz dazu zu süß...
Kennst Du von Ina Müller "Lieber Orangenhaut" ?
http://www.youtube.com/watch?v=iodIdVY0WSA
Die Richtung wäre fein für das "blondinenthema", finde ich...

Verzeih, wenn ich dieses Mal nicht begeistert bin...

Lieben Gruß, Nicole

Klara
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Beitragvon Klara » 27.05.2008, 09:03

Hi African Queen und Nicole,

danke für eure Einschätzungen.

Orangenhaut kenne ich, of course ;)

Es gibt nichts zu verzeihen, Nicole :) Genausolche Statements brauche ich. Außerdem kann man ja schlecht nur geliebt werden, wenn man nicht nur Liebeslieder schreibt und überdies nicht blond ist ;)

Nee, im Ernst: Ich glaub, ich weiß langsam, was ich machen muss.

Das Lied handelt nicht von Blonden! Es ist ein pars-pro-toto-Lied. Es handelt von Frauen, die in mehrerer Hinsicht privilegiert sind: jung, hübsch, chancenreich, selbstbewusst, nicht unintentilligent, locker. Die von Errungenschaften anderer Kämpferinnen profitieren, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ich schau mal, was sich tun lässt.

Grüß euch
Klara


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