hallo,
nun hat moshe auch zeit gefunden, meinen halb elf sommer zu lesen...danke, moshe! ..Zwei Versionen:
Hörversion
Hörversion II
Text:
Sommer um halb elf
Dich zu
treffen
wenn die
Straßenlaternen
anspringen
mit diesem
Geräusch
als verglühten
Falter.
Deine mangentaroten Lippen
lächeln mir wie von
alten Plakaten
entgegen.
Doch deine Augen
verdeckt
ein Hut.
Denn diese
sehe ich erst
viel viel
später
in einem
anderen Leben.
Sommer um halb elf (gelesen von moshe.c, Gedicht von Lisa)
Zuletzt geändert von Lisa am 25.07.2006, 15:26, insgesamt 4-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Servus Lisa und moshe!
Ich finde das Gedicht ja sowieso super und die Hörversion von einem Mann ist auch gut. Aber was sagst du denn dazu, Lisa? Ist das so, wie du es dir vorgestellt hast? Ich finde, es klingt noch ein wenig zu ... hm... unbegeistert. Da ist dieser Mann, der nichts ahnend durch die Straße läuft, es ist wahrscheinlich noch warm draußen, an den Laternen zirpt es, weil die Falter verglühen und da ist SIE. Mit ihren roten Lippen. Nur die Augen sind, verdammt nochmal, leider nicht zu sehen! Aber SIE ist es. Genau sie, die es wert ist, in einem Gedicht erwähnt zu werden! Und das kommt bei mir noch nicht so ganz an. Es klingt mir ein wenig zu naiv. Oder ist das Absicht? Ich weiß nicht. Erklärt es mir! Ansonsten finde ich natürlich moshe's Stimme wieder wunderbar und das Gedicht ja auch!
lg Trixie
Ich finde das Gedicht ja sowieso super und die Hörversion von einem Mann ist auch gut. Aber was sagst du denn dazu, Lisa? Ist das so, wie du es dir vorgestellt hast? Ich finde, es klingt noch ein wenig zu ... hm... unbegeistert. Da ist dieser Mann, der nichts ahnend durch die Straße läuft, es ist wahrscheinlich noch warm draußen, an den Laternen zirpt es, weil die Falter verglühen und da ist SIE. Mit ihren roten Lippen. Nur die Augen sind, verdammt nochmal, leider nicht zu sehen! Aber SIE ist es. Genau sie, die es wert ist, in einem Gedicht erwähnt zu werden! Und das kommt bei mir noch nicht so ganz an. Es klingt mir ein wenig zu naiv. Oder ist das Absicht? Ich weiß nicht. Erklärt es mir! Ansonsten finde ich natürlich moshe's Stimme wieder wunderbar und das Gedicht ja auch!
lg Trixie
Liebe Trixie,
ich gebe aus meiner Sicht und wie ich es gelesen habe einen Hinweis: Es liegt keine erste Begegnung vor, bzw ein Moment, einer solchen Frau noch nicht begegnet zu sein, was für mich aus der ersten Strophe spricht.
Es ist eine reife Begegnung, nicht eine im Alter von 18 Jahren, wobei die Zahl 18 unerheblich ist.
Siehe auch: wie von alten Plakaten.
moshe.c
ich gebe aus meiner Sicht und wie ich es gelesen habe einen Hinweis: Es liegt keine erste Begegnung vor, bzw ein Moment, einer solchen Frau noch nicht begegnet zu sein, was für mich aus der ersten Strophe spricht.
Es ist eine reife Begegnung, nicht eine im Alter von 18 Jahren, wobei die Zahl 18 unerheblich ist.
Siehe auch: wie von alten Plakaten.
moshe.c
Servus moshe!
Hm *nachdenklich dreinschau* so hab ich das noch gar nicht gesehen. Für mich war das immer diese besondere Begegnung. Denn warum sollte die Frau sonst immer die Augen bedecken? man trägt doch nicht immer einen Hut? Und es ist ja auch nicht immer Sommer und nicht immer halb elf! Aber da tuen sich durch diese Version ganz neue Möglichkeiten auf: Eine Affäre!! Man trifft sich immer bei den Laternen um halb elf, aber will natürlich nicht erkannt werden! Um des Reizes willen, beschmiert man sich eben die Lippen knallrot, aber durch den Hut wird man zum Glück nicht erkannt. Ja, aber auch da fehlt mir dann vielleicht eine gewisse Gefahr oder sowas. Da ist mir das Gelesene trotzdem noch zu ... naiv, fröhlich, ungezwungen. Also kann's das auch nicht sein. Super Text, bringt einen echt zum Grübeln! Gut, wenn's keine Affäre ist, wieso dann der Hut? Wenn die Dame so schüchtern ist, wieso geht sie dann so mit dem Trend und schminkt sich die Lippen wie auf Plakaten? Ohje, ich dachte, ich hätte den Text verstanden! :???:
grübelnde Grüße, Trixie
Hm *nachdenklich dreinschau* so hab ich das noch gar nicht gesehen. Für mich war das immer diese besondere Begegnung. Denn warum sollte die Frau sonst immer die Augen bedecken? man trägt doch nicht immer einen Hut? Und es ist ja auch nicht immer Sommer und nicht immer halb elf! Aber da tuen sich durch diese Version ganz neue Möglichkeiten auf: Eine Affäre!! Man trifft sich immer bei den Laternen um halb elf, aber will natürlich nicht erkannt werden! Um des Reizes willen, beschmiert man sich eben die Lippen knallrot, aber durch den Hut wird man zum Glück nicht erkannt. Ja, aber auch da fehlt mir dann vielleicht eine gewisse Gefahr oder sowas. Da ist mir das Gelesene trotzdem noch zu ... naiv, fröhlich, ungezwungen. Also kann's das auch nicht sein. Super Text, bringt einen echt zum Grübeln! Gut, wenn's keine Affäre ist, wieso dann der Hut? Wenn die Dame so schüchtern ist, wieso geht sie dann so mit dem Trend und schminkt sich die Lippen wie auf Plakaten? Ohje, ich dachte, ich hätte den Text verstanden! :???:
grübelnde Grüße, Trixie
Liebe Trixie,
deine Eingangsfrage ist gar nicht so leicht zu beantworten...für mich ist das Besondere daran, wenn jemand anders den text liest, dass er ihn so liest, wie er es empfindet...ich kann da nicht sagen: Lies es so oder so..weil das für mich das Experiment zerstören würde.
Wie ICH mir die Männerstimme vorstelle, kann ich aber verraten: Ja, ich stelle sie mir auch etwas leidenschaftlicher, verzweifelter, schmerzvoller vor, da ich die Begegnung für mich so angelegt habe:
Die beiden treffen sich in der Geschichte, die erzählt wird, wirklich das erste Mal.
In Wirklichkeit steht dieses Treffen aber für ein ganz anderes Treffen: dafür wie getroffen der Mann von dieser Frau ist, weil sie ist ,wie sie ist und weil er ist, wie er ist. Nur diese Frau kann ihn so treffen wie sie ihn trifft. Es ist eine schmerzvolle Liebe, er erglüht in Sanftmut (das Wort trifft es für mich)....
Die besondere "Ausstattung der Frau" (Hut, Lippenstift plakate) soll dabei nicht ihren Hang zum Trend oder ähnliches ausdrücken, sondern ihre inneres Wesen erzählen...so, wie sie dem Mann erscheint.
Aber wie die Geschichte gelesen wird, ist in diesem Gedicht vielleicht auch etwas mehr der Phantasie des Lesers überlassen, der sich aus seinen Erinnerungen die Art der Liebe und des Treffens strickt. meine genaue Empfindung kann sowieso nur ich haben :grin: . ...
deine Eingangsfrage ist gar nicht so leicht zu beantworten...für mich ist das Besondere daran, wenn jemand anders den text liest, dass er ihn so liest, wie er es empfindet...ich kann da nicht sagen: Lies es so oder so..weil das für mich das Experiment zerstören würde.
Wie ICH mir die Männerstimme vorstelle, kann ich aber verraten: Ja, ich stelle sie mir auch etwas leidenschaftlicher, verzweifelter, schmerzvoller vor, da ich die Begegnung für mich so angelegt habe:
Die beiden treffen sich in der Geschichte, die erzählt wird, wirklich das erste Mal.
In Wirklichkeit steht dieses Treffen aber für ein ganz anderes Treffen: dafür wie getroffen der Mann von dieser Frau ist, weil sie ist ,wie sie ist und weil er ist, wie er ist. Nur diese Frau kann ihn so treffen wie sie ihn trifft. Es ist eine schmerzvolle Liebe, er erglüht in Sanftmut (das Wort trifft es für mich)....
Die besondere "Ausstattung der Frau" (Hut, Lippenstift plakate) soll dabei nicht ihren Hang zum Trend oder ähnliches ausdrücken, sondern ihre inneres Wesen erzählen...so, wie sie dem Mann erscheint.
Aber wie die Geschichte gelesen wird, ist in diesem Gedicht vielleicht auch etwas mehr der Phantasie des Lesers überlassen, der sich aus seinen Erinnerungen die Art der Liebe und des Treffens strickt. meine genaue Empfindung kann sowieso nur ich haben :grin: . ...
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hey ihr beiden,
auf Wunsch spreche ich gern eine andere Variante.
Auf der Schauspielschule musste ich lernen meinen Interpretationen nur begrenzten Spielraum zu lassen. Wenn da jeder nur seine persönliche Interpretation geben würde, ergäbe es nicht ein Stück.
Mir ist Diskussion um Interpretation durch das Lesen sehr willkommen.
moshe.c
auf Wunsch spreche ich gern eine andere Variante.
Auf der Schauspielschule musste ich lernen meinen Interpretationen nur begrenzten Spielraum zu lassen. Wenn da jeder nur seine persönliche Interpretation geben würde, ergäbe es nicht ein Stück.
Mir ist Diskussion um Interpretation durch das Lesen sehr willkommen.
moshe.c
Au ja, das wäre toll! Das macht doch bestimmt auch Spaß. Da sieht man erst mal, was sich einem für Möglichkeiten auftun, wenn man ein Gedicht hört ! Wäre gespannt, wenn du Zeit und Muse hast, nochmal eine ganz andere Version zu hören. Nicht, weil diese schlecht ist, sondern weil ich es spannend fände, allen Interpretationsmöglichkeiten eine Stimme/ung zu geben! Das ist aufregend, finde ich!
§bump§ Grüße, Trixie
§bump§ Grüße, Trixie
Ja, moshe, das wäre ein Traum! Wäre sehr gespannt!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Monsieur Kompott!
Dieses wunderbare Gedicht hast Du ebenso wunderbar vorgelesen! Es bringt die abendliche Sommerlaune an meine Ohren! Sehr schön!
Jedoch :eusa_angel: :
Also ich will auch hoffen, dass die Zahl "18" unerheblich ist! Ich glaube gerade diese Altersklasse ist ganz besonders für reife Begegnungen geeignet. Sogar zu überreifen!
Ich begegnete schon vielen unreifen älteren Damen und Herren...was auch etwas für sich hat-
(Grummelnde Grüße) louisa
Dieses wunderbare Gedicht hast Du ebenso wunderbar vorgelesen! Es bringt die abendliche Sommerlaune an meine Ohren! Sehr schön!
Jedoch :eusa_angel: :
Es ist eine reife Begegnung, nicht eine im Alter von 18 Jahren, wobei die Zahl 18 unerheblich ist.
Also ich will auch hoffen, dass die Zahl "18" unerheblich ist! Ich glaube gerade diese Altersklasse ist ganz besonders für reife Begegnungen geeignet. Sogar zu überreifen!
Ich begegnete schon vielen unreifen älteren Damen und Herren...was auch etwas für sich hat-
(Grummelnde Grüße) louisa
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Dankeschön, Euch beiden, für diesen Genuss....Einfach nur schön...
Tom.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo ihr,
moshe hat nun, wie versprochen (! danke!), eine zweite Version des sommers gelesen...und??
Die neue Version steht oben im Thema unter der ersten...
moshe hat nun, wie versprochen (! danke!), eine zweite Version des sommers gelesen...und??
Die neue Version steht oben im Thema unter der ersten...
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber moshe,
ich glaube, die erste Variante hat mir etwas besser gefallen...obwohl..vielleicht wäre s ein Mittelding zwischen beiden. Die neue ist mir etwas zu schnell...die erste war mir etwas ZU pausenreich...aber weißt du, moshe, es soll ja nicht werden, wie ICH es mir im Kopf denke
. ich finde es gerade spannend, es von anderen zu hören. Und so, wie ich mir den text dachte, als ich ihn schrieb, ist er wohl sowieso unlesbar...ich stelle mir halt wirklich jemanden vor, der diese Frau liebt...wie soll das jemand sprechen können? Meine eigene version hat es ja auch icht vermocht!
.
Vielleicht ist es auch der text..und ein anderer würde sich besser eignen? ich habe ihn dir ja damals "zugeteilt"...weil ich en Wunsch nach einer Männerstimme hatte.
Liebe grüße, ich hoffe, du bist ncht enttäuscht, Lisa
ich glaube, die erste Variante hat mir etwas besser gefallen...obwohl..vielleicht wäre s ein Mittelding zwischen beiden. Die neue ist mir etwas zu schnell...die erste war mir etwas ZU pausenreich...aber weißt du, moshe, es soll ja nicht werden, wie ICH es mir im Kopf denke


Vielleicht ist es auch der text..und ein anderer würde sich besser eignen? ich habe ihn dir ja damals "zugeteilt"...weil ich en Wunsch nach einer Männerstimme hatte.
Liebe grüße, ich hoffe, du bist ncht enttäuscht, Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Moshe,
ich fand es überahupt spannend zu hören, wie man das Gedicht auf so veschiedene Arten lesen kann, melancholisch und forsch würde ich sie mal nennen. Darauf habe ich auch eine interpretation probiert. Na, vielleicht versuche ich mich mal dran, wenn das erste Kapitel des Artikel,an dem ich gerade schreibe, fertig ist.
Liebe Grüße
Max
ich fand es überahupt spannend zu hören, wie man das Gedicht auf so veschiedene Arten lesen kann, melancholisch und forsch würde ich sie mal nennen. Darauf habe ich auch eine interpretation probiert. Na, vielleicht versuche ich mich mal dran, wenn das erste Kapitel des Artikel,an dem ich gerade schreibe, fertig ist.
Liebe Grüße
Max
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