Die weiße und die schwarze Braut
Mein unbekannter Freund Merlin

!
Mit großer Freude spreche ich zu dir. Du hast deine Sache in diesem Stück sehr gut gemacht!
Die ersten Worte, die ich dich sprechen gehört hab, waren die:
Nun sprach Reginer (...ein ebenso seltener Name wie dein Name) einmal zu ihr`liebe Schwester, ich will dich abmalen, damit ich dich beständig vor Augen sehe, denn meine Liebe zu dir ist so groß, dass ich dich immer anblicken möchte.`
Da antwortete sie `aber ich bitte dich, laß niemand das Bild sehen.`Du hast da eine wunderbare Liebeserklärung ausgesprochen, war dir das beim Sprechen bewusst!?
In diesem Märchen kommen so einige `Gedichtpassagen`vor, die du, soweit sie deine Rollen betrafen, alle gekonnt gesprochen hast. Ich hätte mich so was in deinem Alter, denk ich, nicht getraut.
Du sprichst deinen Part (deine zwei Rollen!) sehr keck, das hat mir besonders gefallen.
Ich ahne, Du wirst später einmal (wie dein `Namenspate`), wenn du groß bist, ein großer (Ver-)Zauberer!
Einen von dir gesprochenen `Zaubersatz` möchte ich noch erwähnen.
(Du gibst auch dem Küchenjungen seine Stimme) Der Küchenjunge antwortete
(auf die Frage, was die „schwarze hexe“ macht) `die sitzt warm
ins Königs Arm.`Gut gesprochen, mein Held, du betonst es sehr schön und hast die richtige Sprachmelodie gefunden.
So danke ich dir, Merlin, mit diesen Worten für dein temperamentvolles Debüt!
Merlin, es hat mich sehr gefreut, dich hier in der Hörbar zu hören!
Und ich würde mich freuen, wieder was Neues von dir zu hören.
Du bist mit einer tollen Oma gesegnet!
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Liebe Elsa

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ich bin mir sicher, Merlin hat seine gute Sprechausbildung von dir.
ich könnte deinen Stimmen endlos zuhören. mehr brauch ich dazu gar nicht zu sagen. Du lässt jedes Märchen zu einem Hörerlebnis werden.
Ich habe festgestellt, mit meiner Märchenkenntnis ists nicht weit her.
Hab mir nur die Ahnung erhalten, dass Märchensprache etwas sehr schönes sein kann.
Märchen sind stellenweise oft pure Poesie und die Enden oft grausam schön. Wie bei diesem.
`die verdient, dass man sie nackt auszieht und in ein Fass mit Nägeln legt und dass man vor das Faß ein Pferd spannt und das Pferd in alle Welt schickt.`
(`Das geschah alles an ihr und ihrer schwarzen Tochter.`) ...dieses Ende erinnert mich an eine Skulptur, die ich im Frühjahr im Museo Archelogico Nazionale in Napoli gesehen habe.
Sie stellte den Moment dar, wie Amphian und Zethus die langen Haare von Dirce, welche ihre Mutter so grausam misshandelt hatte, an das Haupt eines wilden Stieres banden, um diesen dann (mit ihr zusammen) ins Freie zu lassen..
Genauso schrecklich und schön kommt mir dieses Märchenende vor.
Es macht mir, obwohl ich müde bin, viel Freude, das alles hier zu schreiben.
Gruß,
Stefan