Fliehende Wort von Scarlett

In diesem Bereich können musikalische Stücke, Klangexperimente und vertonte Texte eingestellt werden. Wichtig: Bitte unbedingt auch hier das Urheberrecht beachten!
Trixie

Beitragvon Trixie » 27.07.2006, 23:15

Fliehende Worte


Es fliehen die Worte
sie fliehen vor mir
mich verhöhnend
und spottend
der besessenen Gier
Bedeutung
ihnen abzuringen -

Allein
sie lassen sich nicht
zwingen nicht fassen
nicht halten sie verweigern
die Pflicht -
und zeigen mir stets
nur ihr hohles Gesicht.

Ich zähle die Worte
die mir noch blieben
verblaßt ist jedoch
was einst sie beschrieben
als sie noch wohnten
in ihrem Sinn -

Bedeutungslos heute
inhaltsleer -
ich zähle und
zähle doch
auf sie
längst nicht mehr.

scarlett, 2006
Zuletzt geändert von Trixie am 28.09.2006, 19:53, insgesamt 2-mal geändert.

scarlett

Beitragvon scarlett » 28.07.2006, 21:55

Liebe Trixie,

gut hast du das gemacht - es kommt dem, was ich mir vorgestellt habe in dieser Version wesentlich näher, ja sehr nahe...
Es freut mich, daß du meine Hinweise diesbezüglich berücksichtigt hast... und na ja, danke, daß du dieses Gedicht als "würdig" befunden hast, in diesen "heiligen Hallen" präsentiert zu werden... zumal ja die Resonanz darauf im Forum eher lau war.

Lieben Dank und Gruß,

scarlett

P.S. Du hast eine atemberaubende Stimme...

Nihil

Beitragvon Nihil » 28.07.2006, 22:55

... Deine Stimme - it's godgiven, darling! :rolleyes:

Ich glaube die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn .. :pfeifen:

Nihil

Trixie

Beitragvon Trixie » 29.07.2006, 11:17

Wundervollen guten Morgen ihr beiden!

Also, ich finde das Gedicht toll, Scarlett. Kann es ja inzwischen auch auswendig :banana_1: ! Danke für dein Lob, das ist hier natürlich das wichtigste und gerade Gedichte wie deine sind es hundertmal wert, hier noch mehr Anklang zu finden!!!

Und nihil: Du bringst mich da auf was... Ich hab da mal vor längerem ein Gedicht von der Loreley geschrieben, das könnte ich mal wieder ausgraben und bearbeiten, Dankeschön! Natürlich auch Danke für dein Kompliment oder was auch immer das sein soll ;-)! Wenn ich anfange zu singen, dann rennen alle wohl eher weg :angst_2: ! Aber dafür haben wir ja dich!

liebe Grüße und schönen Samstag, Trixie

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 30.07.2006, 14:51

Hallo ihr beiden,

ich wäre ja gespannt, was es da vorher für Hinweise von scarlett gegeben hat...gab es mehrere Versionen?

Ein schwerer text (irgendwie scheint mir inzwischen, dass sehr sehr viele texte schwer sind zu lesen).

Interessant finde ich den bruch, den ich in deiner Lesung höre...ab hier:

Ich zähle die Worte

bis zum Ende liest du für mich den text ganz anders als zuvor. der erste Teil ist mir...ja wie sage ich das...ich stelle mir das lyr. Ich etwas weniger selbstbewusst vor...trauriger...ich wäre gespannt wie scarlett dies sieht? Für mich wirkt der erste Teil ein wenig selbstironisch...super spannend, ob das auch so "ist". Ich muss aber auch sagen, dass ich dieses Gedicht noch nicht so gut kenne, ich fühle es noch nicht...ach trixie, das war eine gute Idee hier...ich finde das außerordentlich spannend...!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Trixie

Beitragvon Trixie » 30.07.2006, 15:01

Tachchen!

Also, in der Diskussion um das Gedicht selbst hat scarlett schon angesprochen, dass es einen Tempowechsel gibt, da kannst du eine kleine Beschreibung finden, von wegen: Man sitzt da und plötzlich fliegen einem die ganzen Worte davon und man kann sie nicht mehr festhalten, sie zerplatzen wie Seifenblasen. Als sie dann alle weg sind, macht man die HAnd auf und schaut, wie viele denn nun noch übrig sind, stellt aber fest, dass sogar diese nicht mehr wirklich zu gebrauchen sind und gibt schließlich resigniert auf. Das habe ich so verstanden und ich habe Scarlett meine erste Version geschickt, bei der sie gesagt hatte, dass der zweite Teil noch resignierter klingen müsse und eine Pause bei dem "Ich zähle und zähle ---- doch auf sie ---- längt nicht mehr" kommen müsste. Das war alles :-)!

Danke für die Kritik, immer schön, hier was zu lesen! (Wir können uns ja in Zukunft auch lautstark kritisieren mit Hörversionen :banana_1: !) Nein, ok, ist gut, ich verstehe schon...


hasta la vista, Trixie


PS: Ja, eigentlich ist das auch alles sehr schwer, aber wir lieben doch Herausforderungen oder?

Max

Beitragvon Max » 30.07.2006, 15:37

Liebe Trixie,

Du bist hier wirklich "the voice". Was kann es Besseres geben, als wenn es dann noch der von Scarlett gedachteten Version nahe kommt?

Liebe Grüße
max

Trixie

Beitragvon Trixie » 30.07.2006, 16:16

Huhu Max!

Oh, nein, bitte keine übertriebenen Komplimente, ihr seid auch alle so gut! Klar, kommt es scarlett nahe, aber auch nur, weil ich sie um Rat fragte, wie es denn sein sollte... So ganz allein von mir aus hätte ich das sicher nicht hinbekommen!!! Trotzdem vielen Dank. Hättet ihr eine bessere Technik, würde das auch noch mal um Meilen steigern, wobei es auch so schon alles toll ist!

scarlett

Beitragvon scarlett » 30.07.2006, 19:55

Hallo Lisa,

Trixie hat mit ihrem vortrag das schon sehr gut rübergebracht, was ich mir bei diesem Gedicht gedacht habe.
Der Bruch ist gewollt und richtig - es ist ein deutlicher Einschnitt nach S 2 zu den folgenden nötig - das Tempo wird ja von den Zeilen, vom Inhalt vorgegeben. Die 3. S ist deutlich resignierter, langsamer - und das Ganze fällt dann noch um eine Stufe tiefer hin zum "ich zähle und zähle..." - wobei der Spannungsbogen noch einmal kurz aufblitzt (durch die Wiederholung - da ist das zweite zähle sicher stärker betont) bevor er gelöst wird - die lezte Verszeile muß daher unbedingt abgesetzt werden - ich wundere mich gerade, daß ich nach "auf sie" keinen Gedankenstrich gesetzt habe ... :blink2:
Es ist schwer, dieses doppeldeutige Spiel mit dem Zählen und auch mit dem "doch" beim Sprechen rüberzubringen - aber ich finde, Trixie hat das sehr gut gemacht.
Freut mich, daß es sowohl dir als auch Max scheinbar gefallen hat.

Vielleicht versuche ich mich selbst auch noch mal dran - wobei ich es bei einer Lesung schon drin hatte (live) - noch hakt es hier an der Technik.

Grüße,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 30.07.2006, 22:58

Liebe Scarlett,

dann bin ich doppelt und reifach gespannt auf Deine Lesung:


[schild=19 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Scarlett, Scarlett, Scarlett!!![/schild]


Habt Ihr bei öffentlichen Gedichte-lesungen eigentlich auch so ein seltsamens Magenbrummen ?

Liebe Grüße
max

Trixie

Beitragvon Trixie » 31.07.2006, 13:27

Huhu!

Danke Scarlett, es war mir, wie schon gesagt, eine Ehre!

ABER Max hat absolut recht, denn unser Aktion sollte nicht nur dazu da sein, dass wir, die "Hauptleser" Spaß und Arbeit haben, sonder auch ein paar mehr Leute anlocken können,die vielleicht selbst lesen wollen. Es wäre wirklich wundervoll, deine Stimme zu diesem Gedicht zu hören, aber wenn du natürlich noch Probleme mit der Technik hast, dann mach dir keinen Stress, dadurch wird's meistens schlimmer- wie ich festgestellt habe, ähäm...

Magenbrummen?! Nein, Max. Nur der PC summt und die Hummeln vor meinem Fenster und der Ventilator und das Mikrofon und meine Gedanken. Aber mein Magen? Nööö...

Trotzdem liebste Grüße, eine über das trübe Wetter und den frischen Wind höchst erfreute Trix ie

Max

Beitragvon Max » 31.07.2006, 16:23

Liebe Trixie,

ach es ist der PC der summt und nicht der Magen :angst_2:

Was ich meinte war: Ich habe mal vor vielen jahren zwei öffentliche Lesungen gemacht und obwohl ich derzeit beruflich regelmäßig vorbis zu 400 Leuten spreche, war wir nie so mulmig wie da.

Liebe Grüße
max

Trixie

Beitragvon Trixie » 31.07.2006, 16:36

Achsoooo!! Huch, ich habe vorhin heimlich still und leise meinen 500. Beitrag hier gefeiert, jetzt bin ich wieder bei 497?! Das ist... *schnief* traurig, irgendwie. Nun ja,wird seine Gründe haben. Ich muss sie nur erst herausfinden... Aber was deine Frage angeht: Ich liebe Lampenfieber. Vor mehr Leuten desto besser. Geblendet sein von hellem Licht, erwartungsvolles Raunen hören, ein Verstummen, wenn man sich noch einmal räuspert..das ist toll. OK, ganz ehrlich: Ich hatte noch nie eine Lesung. Ihc erinnere mich nur an die Theatertage oder an eventuelle Vorträge früher als Schulirgendwas.Weiß nich mehr genau, was das war. Jedenfalls hatte ich da auch einen Vortrag vor 800 Schülern und das war toll! Vor fünf oder sechs - wie Freunden zum Beispiel bei der Erläuterung der Tagesplanung - ist das nicht so toll. Ist das nun ausreichend beantwortet?

liebe Grüße, Trixie

Max

Beitragvon Max » 31.07.2006, 17:25

Liebe Trixie,

wenn ich meine Tag plane oder einen Einkaufszettel schreibe habe ich auch kein Lampenfieber :laune0009:
Ich hatte nur den Eiindruck, dass man bei gedichten mehr von sich gibt udn daher die Aufregung größer ist als wenn du z.b. Mathematik vorträgst ...

Lieeb Grüße
Max

PS: Ja, das mit den Beiträgen ist so eine Sache, über 500 kommtman nur schwer, dann kommt immer die Admine und löscht alles wieder ;-) ...


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste