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Lyrischer Dialog

Verfasst: 11.08.2006, 17:59
von Nifl
Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild

Verfasst: 30.07.2018, 18:12
von birke
.

dichten
den worten
auf den grund gehen
manchmal im sturm
manchmal in der stille
verweilen manchmal
mit wut oder leidenschaft
immer mit liebe

.

Verfasst: 30.07.2018, 20:01
von Hetti
eingelaufen
zu heiß gespült

was bleibt
wenn die liebe
nicht mehr passt

bedauern
die enge
betrauern

Verfasst: 30.07.2018, 20:23
von Nifl
Gefechtsstellungen fotografieren
Kameraden in der Gruppe
dann ihre Kreuze
danke für die Gnade
der spätgeborenen Liebe
terrassierte Weite
wohin ich auch schaue
menschgewordene Gläser
mit halb geschlossenen Lidern
führen sie mich ins Tal
ich sollte mich nicht wehren
stolpere ich doch ganz von allein

Verfasst: 31.07.2018, 06:47
von Ylvi



hey mr. stumble I have fallen
and stood up
for you my dear
there is a vineyard
with crooked rows
and a rosebush to show
the first signs of mildew
now what about that
horton hears a who
and so do I when you go
down and up the aisles
god knows you
will be all right
with new scratches and flaws
in your heart: maybe
you’re a coward or an angel
or simply a who
I bite my tongue
I sing a song
just for the sake of sanity



Verfasst: 31.07.2018, 09:49
von Nifl
Kleine große Augenschließerin
manchmal liege ich
ganz in den Alben
vergesse dass
die Tunbilder fehlen
dass alles Betrug ist (und dass dass verboten ist)
weißt du noch das Haus am Fjord?
die sieben sElfchen hintereinander?
das verborgene schönst gehört dir
ich bin alt geworden
nächstes Jahr werde ich grau sein
und bin immer eine Müpp gewesen
the coward's way out

Verfasst: 31.07.2018, 17:57
von Mucki

in guten momenten
vergesse ich
was ich vergessen habe
doch der
erinnerungsdämon
vergisst nie

Verfasst: 06.08.2018, 18:24
von Eule
Der müpp permutiert
in mir hüpft auf und
hält doch nicht was
irgendwer sich darauf brät.

Verfasst: 14.08.2018, 15:46
von Mucki

surreale metamorphose

in so mancher geschichte
abenteuerlich erzählt
voller fantasie magie und stolzer figuren
möcht' ich verwandeln mich
in den held
handeln wie er
sein wie er
doch les ich das ende
frag ich mich
könnt' ich so leiden
mich durch die brut der erzrivalen
kämpfen furchtlos mit tapf'rem herzen
siegreich durchaus
doch zu welchem preis

mitnichten denk ich mir
ich leide kämpfe gern mit ihm
doch atempausen brauch ich doch
und sei es nur ein
kurzes umblättern
in die realität

Verfasst: 14.08.2018, 16:46
von Hetti
im blätterkleid verborgen
ein kind an jeder hand

später dann

die fragen

nach immer dieser nacht

Verfasst: 18.08.2018, 00:46
von birke
.

die nacht fragt nicht
nach dem sturm
das blätterkleid gebogen
ver zweig te
silben im licht
der stamm steht
zu seinem wort

.

Verfasst: 18.08.2018, 18:18
von Mucki

er kennt keine fragen
der sturm
weder himmelsrichtungen
noch hindernisse
keine anbetung kann ihn zähmen
er ist wild
er ist milde
er ist still

er ist

Verfasst: 19.08.2018, 09:12
von Hetti
sei still
manchmal flüstert es
manchmal schreit es
manchmal darf es ruhen
wie ein weicher wind
der einen weichen faden windet
verschließt das vergessen den turm

Verfasst: 20.08.2018, 08:00
von birke
.

das innere
kind befreit
ich schreibe
von kratzbürsten
und feder
träumen

.

Verfasst: 22.08.2018, 18:48
von Mucki

kennt man den namen
seines inneren kindes
ist man mehr
als eins