Zitalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.12.2013, 00:04


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Zitat - Text - Zitat - Text - Zitat - Inspiration durch Zitate - Lyrik - Prosa - Zitat als Angelpunkt -
Lieblingszitate mit eigenem Leben füllen - neues Zitat als Inspiration weitergeben



Im Zitalog könnt ihr euren Gedanken - inspiriert durch ein Zitat - lyrisch und prosaisch freien Lauf lassen. Zitalog ist kooperatives Schreiben, Texte, Gedichte, die das Zitat des Vorschreibers aufgreifen. Hierdurch entstehen unkommentierte Textfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen, Lyrik, z.B. ob gereimt oder ungereimt, Prosa, kurz oder lang, ganz wie ihr es möchtet.

Alles beginnt mit einem Zitat, dessen Autor ihr in Klammern dahintersetzt. Darauf folgt ein Text, Lyrik oder Prosa. Am Ende setzt der Schreiber ein neues Zitat mit Autor des Zitates in Klammern dahinter. Der nächste Schreiber beginnt mit dem letzten Zitat des Vorgängers.


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Lieblingszitate mit eigenem Leben füllen - neues Zitat als Inspiration weitergeben

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.06.2015, 21:16

Meine Träume: da ich mir im Traum Freunde erschaffe, bin ich folglich mit ihnen zusammen. Ihre Unzulänglichkeit ist eine Sache für sich. (Fernando Pessoa)


clara spricht für andere
sie ist nie allein
da ist anne die niemals angst hat
und sabrina die sehr gut plant
und mit martina stets sich streitet
doch marlene versteht sich auf's schlichten
wutausbrüche kommen von katrin
und sarah weint
bis lena sie tröstet
lilly hält sich zurück und schweigt
clara ist viele



Egal, was auch passiert, niemand kann dir die Tänze nehmen, die du schon getanzt hast. (Gabriel García Márquez)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 29.06.2015, 23:47

Egal, was auch passiert, niemand kann dir die Tänze nehmen, die du schon getanzt hast.
(Gabirel García Márquez)



Und jetzt noch das A.
Machs mit großem Schwung. Ganz groß.
Pass auf, dass du nicht vom Gerüst fällst.
Geil.


"An was glaubst du?"
"An nichts."
"Gott?"
"Nein."
"Kultur?"
"Auch nicht".
"Nation."
"Weisst du, in meiner Kindheit gab es einen gepackten Koffer zu Hause, für alle Fälle."
(Olga Grjasnowa)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 29.06.2015, 23:57

An was glaubst du?"
"An nichts."
"Gott?"
"Nein."
"Kultur?"
"Auch nicht".
"Nation."
"Weisst du, in meiner Kindheit gab es einen gepackten Koffer zu Hause, für alle Fälle."
(Olga Grjasnowa)



Ich werde den Laden schließen.
Warum?
Die Gesellschaft hier im Land wird immer konservativer. Haben Sie es noch nicht bemerkt. Nicht nur in der Mode. Das zieht sich durch alle Lebensbereiche.


- "Was sind Sie von Beruf?"
- "Mörderin."
- "Und was machen Sie?"
- "Die meiste Zeit - in irgendeiner Scheise sitzen."
(unbekannt/Grjasnowa)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 30.06.2015, 00:18

- "Was sind Sie von Beruf?"
- "Mörderin."
- "Und was machen Sie?"
- "Die meiste Zeit - in irgendeiner Scheise sitzen."
(unbekannt/Grjasnowa)



Du, ich muss gehen. Der Sommer hat unten an der Tür geklingelt. Er holt mich ab.


"Es war, als ob ein Beduine zum ersten Mal die Stadt sieht."
(O.G.)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 30.06.2015, 00:38

"Es war, als ob ein Beduine zum ersten Mal die Stadt sieht."
(O.G.)



...ich stell mir einen Indianer vor, wie er bei der Eröffnung eines von der EU-geförderten Waldpfades mit Stationen, die den Kids erklären, was ein Baum ist, warum man den Baum nicht essen kann, über einen sägemehlgeflockten Weg geht und einem Schild in die Augen blickt, dass den Kids erklärt, dass sie auf ihren Mundschutz achten sollen, wegen der Allergiegefahr...


- "Du siehst gar nicht deutsch aus."
- "Wie sehen Deutsche aus?"
- "Keine Ahnung."
- "Und Russen, wie sehen die aus?", fragte ich ihn.
Er zuckte mit den Schultern. - "Wie Leute, die Birken lieben."
(Olga Grjasnowa)

Niko

Beitragvon Niko » 01.07.2015, 16:50

- "Du siehst gar nicht deutsch aus."
- "Wie sehen Deutsche aus?"
- "Keine Ahnung."
- "Und Russen, wie sehen die aus?", fragte ich ihn.
Er zuckte mit den Schultern. - "Wie Leute, die Birken lieben."
(Olga Grjasnowa)



ein schlechtes gedicht

die lebensbedrohten und hungernden wollen nur auf den tellerrand
über den so manche nicht sehen können

deutschland den deutschen
du willst sie alle rausschmeißen
die ganzen ausländer
weil die alles hier kaputt machen
weil sie uns auf der tasche liegen
sollen sie doch woanders hingehen

und dein adolf, der ausländer,
der mehr als alles kaputt machte
dem die deutschen von ihren steuergeldern
den knastaufenthalt bezahlt haben
und den sie mit durchfütterten
als das malergenie nicht erkannt wurde
was ist mit dem

und du willst sie alle zurückschicken
oder besser noch ausrotten

und nächstenliebe

was ist damit
auch jesus war ein kind von flüchtlingen
alte heimat neue heimat
es ist alles fremd
und jeder tag eine spießroute
für jeden entfremdeten

aber was schert dich das
erstmal asylanten verhauen
und dann erstmal pizza
oder döner und mit den blessuren zur thai-massage

aber wie sollst du das alles verstehen
das gröhlen der dumpfen parolen mit deinen kumpels
ist zu laut



Ein Mensch, dem niemand gefällt, ist viel unglücklicher als einer, der niemandem gefällt.
Blaise Pascal (1623 - 1662)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 01.07.2015, 21:25

Ein Mensch, dem niemand gefällt, ist viel unglücklicher als einer, der niemandem gefällt. (Blaise Pascal)

Er gefällt mir,
weil er allein
etwas ist
nicht wie alle anderen,
die ständig viele sind
und nichts
allein

[...] Liebe, die darin besteht, daß zwei Einsamkeiten einander schützen, grenzen und grüßen. (Rainer Maria Rilke)

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birke
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Beitragvon birke » 10.07.2015, 09:48

[...] Liebe, die darin besteht, daß zwei Einsamkeiten einander schützen, grenzen und grüßen. (Rainer Maria Rilke)



du und ich, nicht wir, zwei welten, die sich berühren, immer, in einem punkt.
grenzgänger, jeder für sich und doch gemeinsam.
kein wir, nur ein du und ein ich.
die sich tragen durch minimale berührung.
die sich halten, indem sie sich loslassen.



Im Dunkel nur bekenn ich mich zu Dir. (Paul Celan)
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 10.07.2015, 15:54

Im Dunkel nur bekenn ich mich zu Dir. (Paul Celan)

Im Dunkel nur
bekennst du dich
zu mir
bekenne ich mich
zu dir
und unser wir
ist unbefangen
nicht wie im Glanz
nicht wie im Zusammensein
mit Menschen
denn unser wir
ist übermenschlich
oder unmenschlich

Seht der neubewachsenen Erden zarte Kleidung blaulicht werden (Friedrich von Schlegel)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.07.2015, 17:06

Seht der neubewachsenen Erden zarte Kleidung blaulicht werden (Friedrich von Schlegel)


wie viele kassandrarufe
werden wir noch überhören
welche gesichter muss sie noch zeigen

sie ist immerdar
und wird es bleiben

doch nicht so wir



Eine Wunde heilt, wenn man sie nicht berührt. (Ingeborg Bachmann)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 09.08.2015, 14:08

Eine Wunde heilt, wenn man sie nicht berührt. (Ingeborg Bachmann)

Nein,
es ist nicht bloß
eine Wunde,
die da heilt,
wenn unberührt

es ist Vergangenheit,
die das verwächst

die Jahre bleiben
tief in mir

Das Gute fliegt jetzt davon / dorthin wo alles nicht immer in die Vergangenheit fällt, / sondern täglich auf- und untergeht wie die Sonne. (Erich Fried)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.08.2015, 18:49

Das Gute fliegt jetzt davon / dorthin wo alles nicht immer in die Vergangenheit fällt, / sondern täglich auf- und untergeht wie die Sonne. (Erich Fried)



folgen möcht' ich ihm
wie es kommt
wie es geht (komm aber schnell wieder)
nicht festhalten wollen
dies können (und nicht nur einmal)
ja das ist ganz groß
da ist so ein glitzern
du siehst es in meinen augen
sagst du
ich hab es gerade kommen sehen
und ich hielt es nicht fest (hast du es gesehen?)

dieses nicht-wollen-müssen
vielleicht ist es das größte überhaupt



Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur. (Max Frisch)

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 17.08.2015, 20:12

Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur. (Max Frisch)

wie er da so lag
im warmen sand,
die arme hinter dem kopf verschränkt
und in die sonne blinzelnd,
fragte er sich,
wo der kleine junge geblieben war,
der sich stets, eingerollt
in einer halben walnussschale,
auf dem meer treiben sah.

Es gab in der Stadt zwei Taubstumme, die man stets beisammen sah. (Curson McCullers)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.08.2015, 13:04

Es gab in der Stadt zwei Taubstumme, die man stets beisammen sah. (Curson McCullers)


kein laut
und doch so wild

ihre hände wirbeln
ganze welten zu ihm hin
er greift sie auf

und nimmt mich mit
obwohl ich draußen bin

möchte teilhaben
an ihrer welt
doch weiß nicht wie
ich sie ansprechen soll

sie lesen meine lippen
welch ein geschick

und ich kann nicht mal
meine hände sprechen lassen



Nichts in der Welt ist schwieriger als die Liebe. (Gabriel García Márquez)


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