Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 30.05.2007, 19:22

Die schönsten Männer
haben die eifersüchtigsten Frauen.

Das ist kein Gedicht, ich weiß.
Tut mir Leid.

Ich möchte mit dem Einen
zusammen alt werden.
Aber vorher
will ich noch was erleben.

Auch kein Gedicht,
doch vermutlich
genauso unmöglich
wie Lyrik.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 30.05.2007, 23:17

Kleine Texte zu verfassen
Über lyrikeigne Themen
Kann ein Literat nicht lassen.
Solche Texte zu verfassen

Werden sich der Dichter Massen
Auch in Zukunft niemals schämen:
Herrlich, Texte zu verfassen
Über lyrikeigne Themen!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.05.2007, 23:28

schreiben
formt mein leben
in blauen momenten
zu einem gedicht

Gast

Beitragvon Gast » 31.05.2007, 00:45

möglich
dass es ver(s)suche
bleiben
unmögliche

wiederholungen
die sich annähern
dem klangbild im ohr

bevor sie schweben
im raum
und fliegen lernern

Niko

Beitragvon Niko » 31.05.2007, 05:37

.


das wort ritzt ein schwarz
in arglose poren
es krustet und brennt
bleibt sichbares zeichen
bis es sich schält
vom grund
sich ins hirn absorbiert
gelöst von der zeit


.

Max

Beitragvon Max » 31.05.2007, 16:54

Schwarz

Du sollst deine Muttererde lieben
aber nicht unter den Fingernägeln tragen
sagte der Lateinlehrer immer

Ich aber grabe weiter
will fassen
was das ist
Heimat

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.05.2007, 18:13

Heimat
trage ich nicht unter den Fingernägeln
sondern im Herzen
und doch
weiß ich nicht
wo meine
Heimat ist

Ich bräuchte
zwei Herzen...

Max

Beitragvon Max » 31.05.2007, 22:40

Heimat
Glück
Begreifen

Manches Problem
entsteht nur
weil der Affe
ein bißchen zu viel
Hirn
bekam

Niko

Beitragvon Niko » 31.05.2007, 22:52

.


heimat ist
ein großes herz
in dem es dich schlagen lässt
durch den tag

heimat ist
ein großes herz
es ankert deine rauhe see
in der nacht

nie spüre ich
wie bei dir
meine zwei herzen
in deiner brust


.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 06.06.2007, 17:15

Heimat
ist Klischee
der Wind
ist Klischee
das Meer
ist Klischee
der Strand
ist Klischee
die salzige Luft
ist Klischee
mein Leben
ist Klischee
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Niko

Beitragvon Niko » 06.06.2007, 20:09

.


Wenn man den Nebel richtig spiegelt, wird daraus Leben.


.

Klara
Beiträge: 4530
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Beitragvon Klara » 07.06.2007, 14:33

Wer das Leben falsch spiegelt,
steht im Nebel
und weiß nicht mehr
zu unterscheiden

"ein Kind ist ein Klischee
ein aufgeschürftes Knie
ein Lachen"

Wenn alles eins wird, wird alles zu nichts
als einer Lüge
die so gut ist
dass jeder Song im Radio
sich dran aufhängt

Max

Beitragvon Max » 07.06.2007, 21:40

Sie spielen diesen song
im radio
und du gehst ein stück mit

Glaubst
dass Amerika frei
und New York eine stadt ist
in der alles möglich ist

Erst nach einer viertel stunde
erinnerst du dich
dass du damals
schon nach zwei Tagen
wieder fort wolltest

Nifl
Beiträge: 3915
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Beitragvon Nifl » 09.06.2007, 18:30

Das Zwillingsherz
wirft zwei Schatten zurück

Gebreitete Arme flögen vorbei
nähmen nahe
schützten

So möchte ich mich erinnern
grüße heute jedes Blatt
nachträglich



Bild
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)


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