Lyrischer Dialog

[Nifl]

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

[Max]

Meinen breitkrempigen Hut
ziehe ich tief ins Gesicht
trage Farben
kein Braun
einen weiten Mantel
den Kragen hoch

So sieht niemand
mein Rattengesicht

[Nifl]

Ausgetretene Pflastersteine
jetzt glatt rasiert
rutschig der Geh-danke
ihn doch packen
erst als Lamento
dann aber schmeißen
mitten rein in die Fresse
sagt er
Rattengesicht und
überbügeltes Bürgernah
Kausaladverben
sind versagt

[Niko]

es verblasst
selbst das grau
die ratten tüten
die farbe ein
nutzen
was wir nicht sehen
und entwickeln
aus dem grauen
durch farben
vielfalt

[Mucki]

wenn wir
die menschen
schon lange nicht mehr sind
werden sie lachen
die ratten

über uns

[Gast]

geh danke!
nimm deinen schattenriss mit
der doch nur dem rattenschiss gleicht

dein blick kann bei tag nicht bestehen
ratten scheuen das licht
so bunt sie auch tun

[Ylvi]

bei tage betrachtet
widerspreche ich mir
laut
kontrolliere jeden schritt
und gelange doch
in deine nähe
lächelnd
du bist mir weiche nacht
und wenn du singst...
leise
schweigen alle worte
vernunftvergessen

es frühlingt mir
herz_erfrischend

[Traumreisende]

doch wenn es naht
das mondentfremdete
sein unserer grauen gesichter
wo bleibt dann der duft
den du mir auf die lippen geschworen

nie wieder vertraue ich dem
schein der apfelblüten

[noel]

grau selbst
im licht
nUr grau der pfad
auf dem ich wandel

[Ylvi]

zwischen zwei wassern
gefangen auf dem weg
graut mir vor
der entscheidung
weil ich den grund
nicht seh

[Traumreisende]

und du flüsterst vertrau
mir
und doch grundlos
bleibt das eis
vor deinen brennendem Blick

und leise
male ich die wellen rot


.

[Ylvi]

und er schreit
liebe mich
und findet tausend gründe

ertaubt
lausche ich wieder
meinem traumflüstern

[noel]

das licht der untergehenden
gaukelt mir vergangene wärme
vor doch zurück
kann ich nicht
blicken ohne zu erstarren

[Traumreisende]

Dreh dich nicht um
der Wind zieht seine eignen Kreise
streift dir noch zart
die Nacht aus deinem Haar
kein Wort zurück
denn die Vergangenheit wird leise
und aus der Stille
sich dein Mut gebar

[Ylvi]

glaubst du noch
es ändert etwas
nach vorne zu schauen?

er sieht dich
auch wenn du deine augen
verschließt
wie deine türe

NEIN

schau zurück
sonst erwischt er dich
unvorbereitet
der moment
der begegnung