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Lyrischer Dialog
Verfasst: 11.08.2006, 17:59
von Nifl
Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen
unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Verfasst: 09.09.2006, 22:53
von Birute
guter hoffnung aber
rat steht teuer
im regal
ruchlos
gilbt er dahin
bis er zerfällt
und freigibt
sacht fortweht
wie daunen
auf der brise
quanten springen
Verfasst: 11.09.2006, 22:16
von Nifl
Bist einfach
aus der Spur gesprungen
hinter den Vorhang
einer geheimen Seite
wenn die Widerwarte
ihre Nüstern blähten
und deine Freigebigkeit
bestöhnten
Ge-ruchlos
war unser Versteck
auf der Brise
sacht fort
Verfasst: 12.09.2006, 08:39
von Birute
doch hört man noch
die düfte raunen
vom heiklen einst
das uns verband
das erdreich weiß
um jene tragik
am heimlchen ort
macht es frösteln
Verfasst: 12.09.2006, 17:08
von Gast
im traum
gewünscht
verhofft
flüchtig
die brise
verduftet
nur eine laune
des geschicks
lässt noch worte schmecken
Verfasst: 13.09.2006, 21:42
von Nifl
Ad multos annos
Sommer altgesehnt
und der Abend duftet wieder
nach heiliger Erde
Wenn deine Worte
auf den Lippen glänzen
Ich mit bloßen Händen
einen Burggraben
um uns ziehe
Verfasst: 13.09.2006, 22:28
von Gast
des sommers süße
schwelt gärend
in Fässern
während er selbst
schwach schon -
altweiber sendet
leicht und im flug
deinen mund
netzt sie
wenn hände
verschlungen
sich wärmen
im herbst
Verfasst: 14.09.2006, 01:19
von Mucki
in purpurschillern
gassen kleidend
des nebels grau
bunt verschleiernd
mit augen fangend
die blicke des
wandels
Verfasst: 14.09.2006, 21:10
von Birute
im auge
taufunkeln
am spinnenrad
ein staunen steht
ihm ins gesicht
dem sommer -
beglückt
durch eine schönheit
gemacht gar nicht
von dieser welt
hält er inne
atemlos
bevor er sich bläht
zur vollen pracht
er balzt
mit dem herbst
dessen nest
bunt viel verspricht
der winter doch
er hat ein
warmes fell
und birgt
den nachwuchs
sicher
Verfasst: 14.09.2006, 22:05
von Nifl
Immer ferner lesen
in Schleierseiten
der Traumpagode
Wo sich Luft
zwischen Gedanken setzt
und ich einem Lied folge
bis zum alten Baum
ankomme
Verfasst: 14.09.2006, 22:19
von Mucki
der mich rief
blind gegangen
den vertrauten pfad
den alten stamm
innig umarmt
kraft gesaugt
magisches ritual
(Kein Titel)
Verfasst: 14.09.2006, 23:36
von Zefira
ritual abermals
"ooooommmmmm"
mit offenen händen
und
"immer daran denken, wie gut wir es haben"
-
-
ja so gut
dass ich darbe
wie der esel
zwischen den heuhaufen
zuviel sinn und
immer die arme zu kurz
mit verschränkten beinen
das universum atmen
und der langohren
nicht achten
edit: Dank an Nifl für den schönen Esel
Verfasst: 15.09.2006, 07:57
von Birute
tu dieses nicht
mach jenes besser
nicht gut genug
und gänzlich falsch
bin nur ein mensch
mal stark mal nicht
was ich auch geb
dir reichts nie aus
das macht mich krank
hab' jetzt erkannt
ich bin in ordnung
wie ich bin
perfekt ist keiner
auch nicht der
allein
auf dem sockel
Verfasst: 16.09.2006, 18:08
von Nifl
Auf dem Sockel
die Ohren spitzen
und in der Nacht
ganz Auge sein
Bis Hören und Sehen vergeht
Verfasst: 16.09.2006, 20:26
von Gast
die sphinx
unbeweglich
vergehen unmöglich
alles erstarrt
auch der blick