Beitragvon Lisa » 12.01.2007, 12:49
Das haben wir doch schon
von vorn bis hinten durch,
Herr Mustermann, ich
kauf ihnen gar nichts ab!
Keinen Staubsauger
und auch keine Tiefkühlkost.
Aber kommen Sie nur herein!
Kommen Sie doch!
Warum haben Sie solche Angst?
Sie kennen sich doch aus,
Sie haben das Haus doch selbst gebaut.
Ach, es ist sicher die Unordnung.
Ja, wissen Sie,
ich bau hier in einem fort um und an,
nur die Schwachstellen nicht.
Na, sehen Sie, nun haben Sie es schon
in den Flur geschafft.
War doch gar nicht so schlimm.
Jetzt noch die Koffer abstellen,
die Jacke aufhängen, den Hut auf die
Ablage, vorsicht! Das Feuerwehrauto,
nicht ausrutschen, bitte.
Ja, ein kleiner Sprung
tut immer gut.
An was ich gerade baue,
fragen Sie?
Ach, ich habe gerade
die Fenster für mich entdeckt.
(Zur Tür kann ich ja nicht hinaus)
Es ist ganz leicht mit ihnen,
man guckt sie einfach in die Wand!
Wie, so geht das nicht?
Genehmigung? Welche Genehmigung?
(Ich zupfe ihm an der Krawatte)
Sind sie sicher?
Sie erinnern sich nicht genau.
Ja, dann wird es
so wild schon nicht sein.
Doch? Vielleicht schon?
Im Schlafzimmer
gibt es keine Fenster,
das muss doch reichen.
Sie wollen sich das ansehen,
aber bitte doch, gleich da,
das zweite von rechts.
Ich komm gleich nach,
ich guck hier noch das eine Fenster fertig
(Dann noch eins und noch eins...bis
es keine Wände mehr gibt)
Gleich bin ich da,
gleich bin ich ausgezogen!
rufe ich unentwegt dabei
(Und der Paragraphentyp denkt,
ich mein ihn damit).
Unter dem freien Himmel
find ich dich.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.