Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 19.03.2009, 12:53

Nach dem Gestöber

Nur noch zwei Spuren im Sand
Schritte, die tief eingesunken sind

Lange Zeit laufen sie parallel
Dann biegt eine ab

Die andere folgt
nicht

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 20.03.2009, 12:59

gehen lassen.

wandel
kennt
keine
plätze

durchgeatmet
pumpt meine lunge
den nächsten schritt

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.03.2009, 00:56

Luft holen
einatmen - ausatmen - ein...
andere Gedanken ausdenken
irgendwie loslassen
das Innenhorchen
irgendwie ...

LASS LOS!

ecb

Beitragvon ecb » 25.03.2009, 20:41

im traum führte ich
den vogel heim
der so lose flog
wie ein drachen

gewissermaßen
gehörte er mir
bis zum erwachen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.03.2009, 23:02

Nach dem glücklichsten Augenblick
erwacht die Angst

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.04.2009, 19:50

der lose flug / die angst

Ich weiß jetzt schon
wie dein Schulterknochenblatt
in der Sonne
von uns leuchten wird;
wenn sie es finden
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.04.2009, 18:31

Ikarus war ein Dummkopf

träumte von Flügeln
die nicht trugen
der Sonne nicht trotzten
und doch wurde ein Meer
nach ihm benannt

ich sollte fliegen
jetzt gleich
vielleicht - wer weiß

ecb

Beitragvon ecb » 13.04.2009, 07:57

hier ist alles ganz genauso
möglich wie im leben
hier wie dort kann ein vogel
mit der übereinkunft brechen
ein steilufer hinab, endlich versöhnt
einer kühneren demut entgegenstürzen
und davon singen

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 13.04.2009, 12:20

singe ein lied!
zwo drei vier.

still!

zeit.

Niko

Beitragvon Niko » 13.04.2009, 17:51

mir schwebt
stille vor allem
was sich gestern regte
im unbegrenzten
ist heute gerändert
mit zeit und vergangenheit

stille vor allem
los in zeit und fest im jetzt
schwebt in allem
was nicht ist
und sein kann

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.04.2009, 16:55

hieße stille töten
wäre töten zeitlos
ginge ich zurück
und sorgte für
stille
in tausend lebensblicken

Nifl
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Beitragvon Nifl » 19.04.2009, 19:10

Werde eine Wand beleuchten
Leben auf beiden Seiten
satiniert
"das hellt den Abgang auf"
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

ecb

Beitragvon ecb » 21.04.2009, 22:01

hand, die nicht hinreicht –
aus dem nächsten ergibt sich
der heutige tag

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.04.2009, 22:59

hand in hand gehen sie die tage
oft nur ein finger der mich streicht
mal zwei hände sie ziehen vorbei
kein berühren kein kontakt
die zwischenräume die man nicht sieht
führen fühlen füllen
und wie!


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