Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 04.02.2009, 23:55

ohne ball
ohne netzt

kein spiel

keine regel

durchbrochen!

Max

Beitragvon Max » 07.02.2009, 17:06

Wissenschaft

Auf der Suche nach der Regel
stockt das Herz
bei der Ausnahme

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.02.2009, 19:34

mein Herz stemmt Gewichte
kann sie nicht tragen
klopft verbissen gegen
das Gesetz der Schläge

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 08.02.2009, 00:24

das Gesetz der Schläge.

ticktack kusskuss
ticktack mussmuss

(zur nacht die begrüßung)

zickzack ein traumfilou
zickzack ach das warst du



lebe wohl - der Tag schlägt sich hohl
lebe wohl
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.02.2009, 00:20

der Tag tickt eckig
unrund wie ich
schlage ihn in den amorphen Wind

ecb

Beitragvon ecb » 14.02.2009, 22:06

ach der tag der tag -
stumm
geht die reise
weiter in mir
alles bleibt
unverschüttet
der kreis
ist geschlossen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.02.2009, 18:23

der armorphe sturm
hebt den turm

in die Horizontale

so viele steinchen..
sammeln, sammeln, sammeln

bloße Mauer
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 16.02.2009, 22:17

Dort wo die Schönen sich zeigen
Kastanienallee und dann rechts in die Oderberger
ehemals 1054
ganz an Ende
noch über die Eberswalder hinweg
hab ich Nächte auf einem kleine Schutthügel verbracht
von dem nur die Alten wissen

Hab an sie gedacht
und an mich
und an diese Stadt
die selbst morgens um 4 noch brummt
und damals doch
für einen Moment die Luft anhielt

Und dass manche Hoffnungen sich erfüllen
und andere nicht

scarlett

Beitragvon scarlett » 16.02.2009, 22:39

auf dem schutthügel
aus tagen und nächten
web ich erninnerungsbilder
am seidigen faden

treibt dein lachen
darüber hinweg

ankommen ungewiss
denk ich und verwirke

das letzte wort

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.02.2009, 22:54

das letzte wort
sprach ich noch nicht
schieb es vor mir her
es muss sein - ich weiß
vielleicht schreib oder
denke ich es lieber
ausflüchte - alles ausflüchte

aussprechen ist hart
kalt und schwarz-weiß
und so verdammt ehrlich

das letzte wort
sprach ich noch nicht mit mir

scarlett

Beitragvon scarlett » 16.02.2009, 23:11

das letzte wort
wird unser erstes sein

wenn der abend sich verneigt
vor dem morgen

gibt es die nacht liebster
aus silber gemacht

leuchten die stunden stumm
zieht es mich zu dir

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.02.2009, 00:14

die letzten stunden
geh ich blick für blick
durch mein inneres auge
ziehe die schritte nach
wie den lidstrich am tag

Max

Beitragvon Max » 25.02.2009, 18:27

Man müsste warten können
am offenen Fenster den Tag verfolgen
die Krähen
die in dem Kamin gegenüber
ein Nest bauen
Die Frau die ihr Baby
an der Brust trägt
und den Alten
dessen Hund etwas lahmt
warten
bis der Tag sich mit Leben füllt
und die elfte Krähe
tot vom Dach fällt

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.03.2009, 18:16

diese eine sekunde

tot vom dach
falle ich jede nacht
den boden berühre ich
nie

tot vom dach
falle ich am tag
diese eine sekunde berührt
immer


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