splitterworte - scarletts blog

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scarlett

Beitragvon scarlett » 01.01.2012, 21:34

dieser text ist wegen veröffentlichung im frühjahr 2013 vorübergehend hier nicht lesbar.

scarlett
Zuletzt geändert von scarlett am 30.12.2012, 17:35, insgesamt 4-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.01.2012, 20:47

Hi Monika,

ja, ich verstehe schon, was du meinst mit flapsiger und so. Und das "Ach" allein wäre in der Tat melodramatisch, stimmt.
Nur, die Frage ist: wie würdest du diese Stelle lesen? Man kann das "was" nicht als Enjambement lesen, man muss eine Pause nach "ach" machen und kann m.E. nicht "ach was" in einem lesen, da das "was" eben zu "sind schon bezeichnungen" gehört.
Vielleicht könntest du das "ach" durch ein anderes Wort ersetzen oder ergänzen? Vllt. so:

ach komm
was sind schon bezeichnungen ...


also in dieser Art.

Na, warte mal ab, vielleicht kommen da noch andere Meinungen.

(Mucki nenne ich mich übrigens schon lange nicht mehr. ,-) )

Liebe Grüße
Gabi

Herby

Beitragvon Herby » 04.01.2012, 23:56

Ich würde an diesem Text rein gar nix mehr ändern, ich finde ihn großartig!

LG Herby

Gerda

Beitragvon Gerda » 05.01.2012, 08:30

Herby hat geschrieben:Ich würde an diesem Text rein gar nix mehr ändern, ich finde ihn großartig!

LG Herby


... das kann ich nicht ganz unterschreiben, liebe Monika.
Ich finde das "Wort" vor Alleen an dieser Stelle zu viel, zu künstlich. Kannst du es nicht bei "Steinen" unterbringen?

Ansonsten erste Sahne, sowas gut und rund ...! Die Idee muss fau erst einmal haben... pinklende Hunde als Metapher zu benutzen ...Toll!

Liebe Grüße
Gerda

Zur Prosa noch ein Nachtrag ... das mit dem "Silber-" hatte ich überlesen bzw. nicht richtig gedeutet. ;-)

scarlett

Beitragvon scarlett » 06.01.2012, 12:12

liebe gabi,

doch doch ... ich lese dieses "ach was" durchaus zusammen, nur eben nicht zu schnell ... und die stimme geht nicht ganz runter hinter dem "was" - irgendwie geht das ganz gut.
ich bin sehr berührt, dass du dir darüber so viele gedanken gemacht hast. danke.

lieber herby,

dank dir für den zuspruch, und ja, ich werde es so belassen an dieser stelle.

feiertagsgrüße,
sca

scarlett

Beitragvon scarlett » 06.01.2012, 12:19

liebe gerda,

hab ich mir doch gedacht, dass du das mit dem "silber" aus dem münter-text überlesen hattest.
dann passt es ja - und ich glaube, ich werde leonies vorschlag tatsächlich aufnehmen, wobei ich mir auch nicht sooo sicher bin, dass ich hier überhaupt zwei silben zusätzlich zur scheibe brauche, kommt wahrscheinlich ganz darauf an, ob ich es schaffe, den text an dieser stelle so zu lesen, dass er dennoch "rund" und rhythmisch klingt.
immer, wenn ich ihn nämlich gelesen habe, war die einhellige meinung, dass er obwohl prosa dermaßen rhythmisch fließen würde, als sei er ein gedicht.

nun, was du zu den "wortalleen" schreibst, ist vielleicht berechtigt, aber das ist mein dreh- und angelpunkt für das gedicht überhaupt und bietet - wie ich finde - eine herrliche "fallhöhe", die fast schon ironisch wirkt, wenn der inhalt nicht doch so ernst und eigentlich traurig wäre. gabis interpretation hat das wunderbar auf den punkt gebracht.

danke für dein erneutes lesen und kommentieren in meinem "blog".

gruß,
monika

scarlett

Beitragvon scarlett » 06.01.2012, 22:21

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Zuletzt geändert von scarlett am 06.06.2013, 16:15, insgesamt 3-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.01.2012, 13:08

Hi Monika,

mit dieser Szene trifft du genau meinen Nerv. Ich dachte immer, ich wäre diejenige, die solche morbiden Sachen schreibt. ,-)
Du hättest diesen Text auch mit "Topologie eines Schmerzes" betiteln können, träfe es gut, finde ich.
Texte über den Schmerz zu schreiben, in dem das Wort 'Schmerz' auch drin vorkommt, sind verdammt schwierig. Da man den Schmerz eigentlich sichtbar machen sollte, ohne das Wort explizit zu benennen. Doch es ist dir gelungen. Denn, worin der eigentliche Schmerz besteht, schreibst du nicht. Als Leser denke ich: der wahre Schmerz, der sich hier verbirgt, ist die Trauer, die LI vergeblich zu betäuben versucht. Stattdessen sucht LI ein Ventil, indem es einen Substitutschmerz sucht und findet, eine wirklich sichtbare Wunde, um die "unsichtbare", verzehrende, innere Wunde zu überdecken, und wenn es nur für einen Moment ist. Was ich hier sehr gelungen finde, sind zwei Merkmale deines Textes:
Du schreibst relativ viel, erzählst dennoch nicht aus. Und das ist gut so. Zum zweiten finde ich den Weg vom roten Wein zum eigenen Blut, das LI sehen will und muss, sehr gelungen.
So hat LI eine neue Geschichte, einen neuen Schmerz, einen neuen Anker. LI braucht diese "Anker", um sich von einem Tag zum nächsten zu retten. Und LI wird sich am nächsten Tag wieder eine neue "Geschichte" zufügen.
Das lapidare "und nicht einmal einen Kater" würde ich streichen und mit "Am nächsten Morgen hatte sie eine neue Geschichte." enden. Das empfinde ich als stärker.

Liebe Grüße
Gabi

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.01.2012, 12:23

liebe gabi,

was für eine treffliche sicht auf den text!

er war eine herausforderung für mich und ein experiment und all meine zweifel diesbezüglich hast du mit deinen worten beseitigt.

ich würde gern deinen titelvorschlag übernehmen, wenn ich darf ...

aber sag mal, hier, diese stelle:

Griff nach dem vergessenen, so nahe liegenden. Und schnitt sich ...

ist das bezugswort /das messer/ nicht schon zu weit weg im text, als dass ich es so formulieren könnte?
ich bin mir da immer noch unsicher. was meinst du?

und über das weglassen des katers am schluss denk ich auch noch nach.
einerseits leuchtet es mir ein, was du dazu sagst, andererseits ist es ja so, dass ein kater am nächsten morgen einen ja schmerzlich an das "gezeche" erinnert, wenn man keinen hat deutet das im sinne der textaussage darauf hin, dass die krise überwunden ist, dass man hindurch gegangen ist ... verstehst, wie ich das meine?
aber wie gesagt, ich bin mir immer noch nicht sooo sicher an dieser stelle.

noch etwas, das "fasziniert" werde ich streichen, too much und das schwächt an der stelle mehr als es was bringt.

hab dank!

sonntagsgrüße,
monika

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.01.2012, 12:40

Liebe Monika,

klar kannst du den Titel übernehmen. Ich freue mich, wenn du ihn auch so passend empfindest!
scarlett hat geschrieben:Griff nach dem vergessenen, so nahe liegenden. Und schnitt sich ...

ist das bezugswort /das messer/ nicht schon zu weit weg im text, als dass ich es so formulieren könnte?
ich bin mir da immer noch unsicher. was meinst du?

Für mich ist es nicht zu weit weg, sondern der Bezug ganz klar.

Statt "fasziniert" könntest du auch "gebannt" schreiben. Das würde es vllt. eher treffen.
scarlett hat geschrieben:und über das weglassen des katers am schluss denk ich auch noch nach.
einerseits leuchtet es mir ein, was du dazu sagst, andererseits ist es ja so, dass ein kater am nächsten morgen einen ja schmerzlich an das "gezeche" erinnert, wenn man keinen hat deutet das im sinne der textaussage darauf hin, dass die krise überwunden ist, dass man hindurch gegangen ist ... verstehst, wie ich das meine?
aber wie gesagt, ich bin mir immer noch nicht sooo sicher an dieser stelle.

Ich würde es weglassen, um es eben in der Schwebe zu lassen und nicht als "beendet" oder "überstanden" stehenzulassen, da LI diesen Moment ja quasi nur "pseudoüberwunden" hat und die nächste "Geschichte" kommen wird, so jedenfalls mein Leseverständnis.

Liebe Grüße
Gabi

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.01.2012, 20:35

ok, gabi, dann übernehm ich dankend den titel!

faszinierend ist raus, das ende bleibt vorerst noch so stehn.

abendgrüße,
monika

scarlett

Beitragvon scarlett » 09.01.2012, 09:53

09/01/12


wohin soll ich mich sehnen


hinter der tür ist kein haus mehr
die klingel – eine rostige grille
die einzig bei ostwind sirrt
falsch montiert
erlaubt der spion dem auge
jetzt jenseitig zu spähn

ausgelegt mit photos ist
die welt gepflastert dort
in blassendem schwarzweiß
und stimmen pendeln
an taumelnden fäden
echolos im weiten raum

es ist kein haus mehr hinter der tür
die grille sirrt rostig
wenn der ostwind schlägt
es duftet nach brot und
offenen händen den gestrigen
worten in meinem traum

scarlett

Beitragvon scarlett » 10.01.2012, 09:06

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Zuletzt geändert von scarlett am 09.06.2013, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 10.01.2012, 10:33

schön ist das.
das einzige was mich ein klitzekleines bißchen stört ist das vielleicht in der schlussstrophe.
oder nein, das ist nicht wahr, ich möchte sogar beide "vielleicht" streichen.
das wäre ein anderes gedicht. und doch...

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.01.2012, 11:19

Hi Monika,

die beiden "vielleicht" stören mich gar nicht. Sie gestalten die Erwartung an den Tag sehr zaghaft/zerbrechlich. Das gefällt mir gerade gut.
Was mich stört, ist "himmel voller geigen", ist mir zu abgedroschen.
Ansonsten sehr schön.

Auch dein Gedicht "wohin soll ich mich sehnen" hat es mir angetan, wobei ich beim letzten Passus:
scarlett hat geschrieben:es duftet nach brot und
offenen händen den gestrigen
worten in meinem traum

stolpere über den Bezug bei den "gestrigen worten". Gehören sie zu: duftet nach? Oder soll ich mir ein Komma nach "händen" denken?

Liebe Grüße
Gabi


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