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Eule
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Beitragvon Eule » 06.10.2011, 14:33

Der Literaturnobelpreis 2011 wurde heute an den schwedischen Lyriker Tomas Tranströmer verliehen. Hier gehts zu einem seiner unter 100 wortverlesenen Texte (Quellen: http://www.sueddeutsche.de , http://www.diewelt.de , jeweils vom 06.10.11):

http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/gedichte-r.htm .
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Beitragvon Eule » 31.12.2011, 19:55

12. Türchen:


Segeltörn


Sah Dich zuhause
Am Wasserstein

Sonnengebräunt in der Takelage

Mit dem Fischgrätmesser
Im Ufersand zogst

Du Gräben und Kanäle
Zur freien Überfahrt
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Beitragvon Eule » 31.12.2011, 19:56

Allen Leser/innen ein gutes Jahr 2012 !!!
Ein Klang zum Sprachspiel.

Jelena

Beitragvon Jelena » 01.01.2012, 13:11

Danke, dir auch! Das Gedicht ist sehr, sehr toll!

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Beitragvon Eule » 02.01.2012, 15:34

Danke Jelena. Ein neues Jahr kann uns neue Impulse geben, Perspektiven zu prüfen, Fehler zu bekämpfen oder unnötige Streitereien zu beenden. Das wünsche ich uns unter anderem. Herzliche Grüße !
Ein Klang zum Sprachspiel.

Gerda

Beitragvon Gerda » 02.01.2012, 15:49

Januarstille
Ruhe dehnt den Geist, erfrischt
Heilsames Schweigen

... auch als zustimmender Kommentar gemeint ;-)

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon Eule » 25.01.2012, 09:26

Der Stil und seine Formen ... schön, Hauen und Stechen ist ein Teil des Konkurrenzalltags, ein feines Fresschen, danach ausgeschnarcht und Witterung aufnehmen, wo das nächste sein könnte ... so primitiv soll es manchmal auch in den heiligen Hallen der "Reichen und Mächtigen" zugehen, oder gerade dort ... schade nur, wenn man(n) vergißt, dies zuzugeben oder Polemik mit Sensibilität (und dies vielleicht sogar methodisch) verwechselt ... verquert eingeeckt, verklemmt und verrissen, der Himmel falle besser niemanden auf den Kopf, sonst fehlen bald die Anderen vielleicht oder die Leser ... eine Grundlektion jeder Gemeinschaftlichkeit (?) ... [...]
Zuletzt geändert von Eule am 05.02.2012, 12:59, insgesamt 2-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Beitragvon Eule » 28.01.2012, 15:13

Meine Jahreswechsellektüre war der erste Roman des kurdisch-irakisch-deutschen Schriftstellers Sherko Fatah "Im Grenzland" (aus dem Jahr 2001, ausgezeichnet mit dem aspekte-Literaturpreis; btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München, 2., genehmigte Taschenbuchausgabe Mai 2003). Der Schriftsteller war mit seinem neuesten Werk "Ein weißes Land" z.B. auf der Frankfurter Buchmesse 2011 zu erleben und erreichte eine Notierung auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, sowie inzwischen eine weitere zum Preis der Leipziger Buchmesse 2012 (wichtigste Quellen: http://www.wikipedia.org, http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de , desweiteren eine gegenwärtig nicht genau recherchierte Radiosendung zur betreffenden Buchmesse, danke Gerda !).

Das Buch handelt von einem fiktiven türkisch-kurdisch-iranisch-internationalen Grenzstreifen, auf dem Schmugglerclans Handel treiben. Die Hauptfigur ist ein solcher männlicher Familienvorstand, der sich bei seinen illegalen Geschäften mit den verschiedenen Interessensgruppen konfrontiert sieht, seine Familie verliert, gefoltert wird und an den Folgen schließlich verstirbt. Es kreist um existenzielle (Verlust-) Situationen und thematisiert die dabei entstehenden, persönlichen Traumata.

Der Autor beherrscht aus meiner Sicht ein sehr vielseitiges Ausdrucksrepertoire, das trotz der schwierigen Thematik stilistisch brilliert und den Roman damit lesenswert macht.
Zuletzt geändert von Eule am 18.02.2012, 16:35, insgesamt 5-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Wolfgang

Beitragvon Wolfgang » 04.02.2012, 13:01

Hallo Eule,

Deiner Buchbesprechung nach zu urteilen, scheint der Roman eher depressiv geschrieben zu sein. Ich frage mich, wenn einer gefoltert wird und daran stirbt, ob das vielseitige Ausdrucksrepertoire des Autors dann noch positiv stimmen kann.

Nichts für ungut: aber, das ist keine Werbung für einen Roman.

Viele Grüße

Wolfgang

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Beitragvon Eule » 05.02.2012, 01:01

Hallo Wolfgang, von depressiv war hier nirgends die Rede. Folter und Hinrichtungen sind leider in vielen Kulturkreisen, v.a. in Kriegsgebieten, gegenwärtig anzutreffen, sie berühren uns auch in Europa. Nicht der schlechteste Grund vielleicht, sich damit literarisch oder lesend auseinanderzusetzen.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Gerda

Beitragvon Gerda » 05.02.2012, 08:33

Guten Morgen Wolfgang,

dein Kommentar erstaunt mich sehr.
Soll für dich Liiteratur ausschließlich unterhaltsam sein?
Woran erkennst du, dass der Roman depresiv geschreiben ist?
Eules Vorstellung kann ich das nicht entnehmen.

Ich finde Literatur hat die "verdammte" Pflicht aufzuklären, Gräuel aufzuzeigen und nicht ausschließlich Schöngeistiges zu verbreiten. Schau dich um in der Welt, sieh, was Menschen, Menschen antun (angetan haben). Soll das literatisch nicht bearbeitet werden?
Einen Roman mit einer Handlung vor dem Konflikt zwischen der Türkei, den Kurden und Irak zu schreiben, halte ich für wichtig, brisant und nicht zu letzt für spannend. Grausam, , ist das was real passiert, deswegen muss der Roman aber noch lange nicht depressiv sein.

Lieber Eulerich,

ich habe mir den Roman vorgmerkt.
Danke für den Hinweis.


Liebe Grüße euch beiden
Gerda

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Beitragvon Eule » 06.02.2012, 20:58

Februar 2012


Schleier von Eismurmeln
in der Nachmittagssonne

Fallen Scherenschnitte aus
den Minuten und das Leuchten

Des Mondes schneidet
den Himmel zur Nacht
Zuletzt geändert von Eule am 08.02.2012, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Gerda

Beitragvon Gerda » 07.02.2012, 08:52

Schön, wie dieses "Murmeln" hier auf mehrere Arten gelesen werden kann.
Auch der Bach unter dem Eis ... ;-)
Scherenschnitte schwarz/auf weiß ... wenn die Sonne sinkt ...
Sehr anregend dein Gedicht.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon Eule » 09.02.2012, 16:57

.....................................................................................................................
...............................fingerkuppen und abdrücke als.........................................
........................................kehraus quer den...................................................
...............................weißgefederten himmel hinab...........................................
.....................................................................................................................


:sleepy5:
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Beitragvon Eule » 15.02.2012, 09:24

intervall


kehraus
wie korken

geprasselt zum
abfluß
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