Lisa hat mich mit ihrem Kommentar zu meinem „Erfahrungen IX“ auf die Idee gebracht, diese kurzen Gedanken und Bilder in eine andere Form zu bringen und auf anderem Wege dem interessierten Leser zur Verfügung zu stellen. Vieles davon ist tatsächlich nicht annähernd so lyrisch, wie es sich bisher durch seine Form gegeben hat. Also bekommt es eine neue Heimat in diesem Blog, wo es sich ganz unprätentiös darstellen darf, ohne in ein unpassendes Kleid gezwängt zu sein.
Ein Platz also für Ideen, Gedanken, Sätze, die sich einer Zuordnung verweigern, aber dennoch ihr Recht auf Geschriebenwerden (und damit einhergehend ihre Lust aufs Gelesenwerden) beanspruchen.
Als Titel für diesen Blog wähle ich: Hagelkörner & Holzsplitter.
Hagelkörner, weil die zwar geräuschvoll ans Fenster schlagen, aber zerschmelzen, sobald man sie zu greifen versucht. Oder Holzsplitter, die man sich einzieht, die unter die Haut gehen und eine Zeit lang piesacken. Genauso mögen die hier geschrieben Dinge nur einen kurzen Klang erzeugen, aber nicht wirklich greifbar sein oder bei näherer Betrachtung einfach dahinschmelzen. Womöglich aber gehen sie tiefer und zwingen, wie ein eingezogener Span, zu näherer Beschäftigung.
Liebe: Ein rauer Stein, der die harte Haut deiner Hand zerreibt, wenn du ihn wirfst, oder ihn fängst.
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Die Vergangenheit ist eine alte Diva, die grell geschminkt hinter der Bühne sitzt, vergeblich ihren Auftritt erwartet und jedem, der sie ansieht stolz verkündet: „Einst nannten sie mich Zukunft!“
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Dichten ist ein seltsames Land, wie Kindheit und Liebe
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Erinnerung: spukende Zeit
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Wenn Schreiben ein Wahn, ist Lesen der Sinn.
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Wie Hyänen durchstreifen Gebete die Nacht auf der Suche nach toten Göttern.
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Der Himmel ist ein Honig, in dem Träume zappeln wie sterbende Fliegen.
Hagelkörner & Holzsplitter
Pjotr - Klasse! Die Aktion hatte ich schon wieder völlig vergessen. Gab es da nicht noch mehrere Bilder?
nera - bei traumatischen Erlebnissen ist es bestimmt ein Schutzmechanismus, wenn das Gehirn eine eigene Version der Vergangenheit erzeugt. Aber auch unter ganz normalen Umständen ist den Erinnerungen nicht zu trauen, da das Gehirn nicht einfach Informationen aus einem Speicher abruft, sondern uns immer nur seine Version des Vergangenen erleben lässt.
Vielen Dank euch beiden!
Gruß
Sam
nera - bei traumatischen Erlebnissen ist es bestimmt ein Schutzmechanismus, wenn das Gehirn eine eigene Version der Vergangenheit erzeugt. Aber auch unter ganz normalen Umständen ist den Erinnerungen nicht zu trauen, da das Gehirn nicht einfach Informationen aus einem Speicher abruft, sondern uns immer nur seine Version des Vergangenen erleben lässt.
Vielen Dank euch beiden!
Gruß
Sam
Sam hat geschrieben:Gab es da nicht noch mehrere Bilder?
Hehe, Du meinst die Intensiven Gesichtsmassagen.
Wie die Zeit rast, das ist schon wieder über fünf Jahre her ...
P.
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