.
Heute um
19.00 Uhr
Gedächtnisficken
Die ehemaligen Paare treffen sich
zum Auftakt der Gedenkveranstaltung
vor den Eingängen der teilnehmenden Hotels
in unmittelbarer Nähe des Ground Zero.
Es erwartet Sie ein Wiedersehens-Prosecco.
Die Kameras aus dem Alten Europa
sind zu der Veranstaltung eingeladen.
Es wird rund um die Nacht live
in die Arabische Welt übertragen.
Bedenken Sie bei Ihrer Teilnahme.
Es handelt sich um einen Akt der
Freiheit in der Stadt New York.
Um den ernsten Charakter des
Tages zu bewahren ist nur erlaubt
schwarze Dessous und Kondome zu tragen.
.
the same procedere in the medien as every year, miss sophie
Hallo Stefan,
schade, dass du selber die Geschmacklosigkeit in der Beschreibung ins Spiel bringst. Ich hätte daran überhaupt nicht gedacht.
Für mich ist eine Sache dann geschmacklos, wenn sie es rein um ihrere selbst willen ist.
Stünde da nicht jene Beschreibung, dann könnte man Mucki und Leonie erwidern, zur Beurteilung, ob eine Sache geschmacklos ist oder nicht, gehöre, sie zu verstehen.
So aber ist es ein leichtes, dein Schlagwort auf - und, ohne sich weiter um den Sinn des Textes zu kümmern, zu übernehmen.
Den Text an sich finde ich sehr interessant. Aber der durch deine Beschreibung in mir entstehende Zweifel an seiner (auch wenn es eine Satire sein soll) "Ernsthaftigkeit", motivieren mich nicht genügend, um mich näher damit zu beschäftigen.
Liebe Grüße
Sam
schade, dass du selber die Geschmacklosigkeit in der Beschreibung ins Spiel bringst. Ich hätte daran überhaupt nicht gedacht.
Für mich ist eine Sache dann geschmacklos, wenn sie es rein um ihrere selbst willen ist.
Stünde da nicht jene Beschreibung, dann könnte man Mucki und Leonie erwidern, zur Beurteilung, ob eine Sache geschmacklos ist oder nicht, gehöre, sie zu verstehen.
So aber ist es ein leichtes, dein Schlagwort auf - und, ohne sich weiter um den Sinn des Textes zu kümmern, zu übernehmen.
Den Text an sich finde ich sehr interessant. Aber der durch deine Beschreibung in mir entstehende Zweifel an seiner (auch wenn es eine Satire sein soll) "Ernsthaftigkeit", motivieren mich nicht genügend, um mich näher damit zu beschäftigen.
Liebe Grüße
Sam
Lieber Stefan,
ich habe den Untertitel nicht gelesen bzw. bin erst durch die Kommentare darauf gestoßen worden. Ohne den Untertitel lese ich den Text in der Tat als eine sehr scharfe Satire auf alle Gedenkfeiern, die gestern zum 11. September abgehalten wurden und die auch in mir die Frage aufkommen lassen: Wer gedenkt da wessen und warum? Ich mag und kann nicht jegliches Gedenken aus diesem Anlass hinterfragen - natürlich trauern Menschen, die Angfehörige verloren haben, natürlich sitzt New Yorkern, die in der Nähe wohnten, der Schreck noch in den Gliedern und natürlich kann man das auch als Angriff auf die USA werten - aber ich würde mich gegen geheuchelte Betroffenheit, Gefühle aus zweiter und dritter Hand ebenso wehren wollen, wie gegen die Freiheitstiraden, mit denen die US-Amerikaner die Welt allgelegentlicch auf den nächsten Krieg vrobereiten. Daher finde ich diese Strophe wichtig.
Mir genügt das Wort "ficken" nicht, um den Text als geschmacklos zu empfinden (das wäre mir viel zu sehr vorprogrammiert und ich käme mir vor, als fiele ich auf einen bekannten Trick rein). Der Text ist zweifellos ein grober Keil, aber vermutlich bedarf es eines solchen, um die Front aus gemeißelter Betroffenheit aufzubrechen.
Liebe Grüße
Max
ich habe den Untertitel nicht gelesen bzw. bin erst durch die Kommentare darauf gestoßen worden. Ohne den Untertitel lese ich den Text in der Tat als eine sehr scharfe Satire auf alle Gedenkfeiern, die gestern zum 11. September abgehalten wurden und die auch in mir die Frage aufkommen lassen: Wer gedenkt da wessen und warum? Ich mag und kann nicht jegliches Gedenken aus diesem Anlass hinterfragen - natürlich trauern Menschen, die Angfehörige verloren haben, natürlich sitzt New Yorkern, die in der Nähe wohnten, der Schreck noch in den Gliedern und natürlich kann man das auch als Angriff auf die USA werten - aber ich würde mich gegen geheuchelte Betroffenheit, Gefühle aus zweiter und dritter Hand ebenso wehren wollen, wie gegen die Freiheitstiraden, mit denen die US-Amerikaner die Welt allgelegentlicch auf den nächsten Krieg vrobereiten. Daher finde ich diese Strophe wichtig.
Bedenken Sie bei Ihrer Teilnahme.
Es handelt sich um einen Akt der
Freiheit in der Stadt New York.
Mir genügt das Wort "ficken" nicht, um den Text als geschmacklos zu empfinden (das wäre mir viel zu sehr vorprogrammiert und ich käme mir vor, als fiele ich auf einen bekannten Trick rein). Der Text ist zweifellos ein grober Keil, aber vermutlich bedarf es eines solchen, um die Front aus gemeißelter Betroffenheit aufzubrechen.
Liebe Grüße
Max
Hi Stefan,
noch mal zur Klarstellung an dich und auch an Sam:
als geschmacklos empfinde ich deine Zeilen nicht wegen des "Gedächtnisficken". Das ist nur eine "Randererscheinung". Manche brauchen anscheinend solche Worte, um was weiß ich ausdrücken zu wollen, vielleicht, um zu provozieren. Ich kann getrost auf sie verzichten. Eine bissige Satire muss nicht mit solchen Worten "catchen".
Es geht mir hier um den Bezug zu "Dinner for one".
Wie wohl jeder weiß, sitzt die senile Miss Sophie, die vom Butler James bedient wird, mit mehreren, vor langer Zeit Verstorbenen an einer gedeckten Tafel und redet mit ihnen, als ob sie noch leben würden. Zum Schluss muss der Butler, wie jedes Jahr, sein Bestes beim Sex geben. Er: Must I? Sie: The same prozedure as every year, James. Er: I will do my very best.
Und das gefällt mir nicht, vor allem in Bezug auf das "Gedächtnisficken" und die letzte Strophe und auf das "die ehemaligen Paare treffen sich ..." Du versuchst hier, die "ehemaligen Paare" mit dem sie erwartenden "Wiedersehens-Prosecco" gleichzusetzen mit den Tausenden von Toten von nine/eleven. DAS finde ich geschmacklos, also: daneben, weil es einfach nicht passend ist.
Saludos
Mucki
noch mal zur Klarstellung an dich und auch an Sam:
als geschmacklos empfinde ich deine Zeilen nicht wegen des "Gedächtnisficken". Das ist nur eine "Randererscheinung". Manche brauchen anscheinend solche Worte, um was weiß ich ausdrücken zu wollen, vielleicht, um zu provozieren. Ich kann getrost auf sie verzichten. Eine bissige Satire muss nicht mit solchen Worten "catchen".
Es geht mir hier um den Bezug zu "Dinner for one".
Wie wohl jeder weiß, sitzt die senile Miss Sophie, die vom Butler James bedient wird, mit mehreren, vor langer Zeit Verstorbenen an einer gedeckten Tafel und redet mit ihnen, als ob sie noch leben würden. Zum Schluss muss der Butler, wie jedes Jahr, sein Bestes beim Sex geben. Er: Must I? Sie: The same prozedure as every year, James. Er: I will do my very best.
Und das gefällt mir nicht, vor allem in Bezug auf das "Gedächtnisficken" und die letzte Strophe und auf das "die ehemaligen Paare treffen sich ..." Du versuchst hier, die "ehemaligen Paare" mit dem sie erwartenden "Wiedersehens-Prosecco" gleichzusetzen mit den Tausenden von Toten von nine/eleven. DAS finde ich geschmacklos, also: daneben, weil es einfach nicht passend ist.
Saludos
Mucki
Liebe Mucki,
die Worte "the same procedure as every year" findet sich doch inzwischen - natürlich in Anspielung an Dinner for one" - bei allem, was sich jährlich wiederholt und bei dem man überlegen darf, was man da gerade wiederholt.
Das wiederum finde ICH konstruiert ... in meinen Augen ist das eine Satire auf die Gedenkveranstaltungen und ihre Teilnehmer - eine Analogie zu den Toten sehe ich dabei nicht.
Liebe Grüße
Max
die Worte "the same procedure as every year" findet sich doch inzwischen - natürlich in Anspielung an Dinner for one" - bei allem, was sich jährlich wiederholt und bei dem man überlegen darf, was man da gerade wiederholt.
Du versuchst hier, die "ehemaligen Paare" mit dem sie erwartenden "Wiedersehens-Prosecco" gleichzusetzen mit den Tausenden von Toten von nine/eleven.
Das wiederum finde ICH konstruiert ... in meinen Augen ist das eine Satire auf die Gedenkveranstaltungen und ihre Teilnehmer - eine Analogie zu den Toten sehe ich dabei nicht.
Liebe Grüße
Max
Hi Max,
gerade diese Analogie sehe ICH aber. Warum sonst hätte Stefan mit dem allseitsbekannten Satz "The same procedere..." "gespielt"? Für mich drängt sich ja gerade dadurch diese Analogie auf. Dies ist nunmal meine Lesart, empfinde sie deshalb auch nicht als konstruiert. Es wird mir jedenfalls sofort so suggeriert. Deshalb finde ich den Text geschmacklos.
Saludos
Mucki
gerade diese Analogie sehe ICH aber. Warum sonst hätte Stefan mit dem allseitsbekannten Satz "The same procedere..." "gespielt"? Für mich drängt sich ja gerade dadurch diese Analogie auf. Dies ist nunmal meine Lesart, empfinde sie deshalb auch nicht als konstruiert. Es wird mir jedenfalls sofort so suggeriert. Deshalb finde ich den Text geschmacklos.
Saludos
Mucki
Warum sonst hätte Stefan mit dem allseitsbekannten Satz "The same procedere..." "gespielt"?
Nun, ich dachte, das hätte ich erklärt: Es spielt auf die ständig sich wiederholenden Gedenkrituale an.
Mir käme gar nicht der Gedanke, dass bei einem "Gedächtnisficken" die Hälfte der Teilnehmer verstorben ist ...
Sei's drum ... Vermutlich weiß nur Stefan, was wirklich gemeint ist.
Liebe Grüße,
Max
Dann hätte Stefan nicht den Bezug zu Dinner for one wählen sollen. Und dass er dies meint, wird ja bekräftigt durch das angehängte "miss sophie".
Man MUSS doch dadurch quasi an die ganze Szenen von Dinner for one denken.
Der Titel ist m.E. eindeutig sehr unglücklich gewählt.
Ja, soll sich Stefan mal zu Wort melden ...
Saludos
Mucki
Man MUSS doch dadurch quasi an die ganze Szenen von Dinner for one denken.
Der Titel ist m.E. eindeutig sehr unglücklich gewählt.
Ja, soll sich Stefan mal zu Wort melden ...
Saludos
Mucki
Hi jondoy,
sorry an einige andere, aber ich finde den text relativ genial - mit kleinen Änderungen.
1. Titel: "The same procedure as every year". (schluss, nicht mehr, keinen untertitel)
und den Text selber wie folgt:
Heute um
19.00 Uhr
Gedächtnisficken
Sie treffen sich
zum Auftakt der Gedenkveranstaltung
vor den Eingängen der teilnehmenden Hotels
in unmittelbarer Nähe des Ground Zero.
Es erwartets Sie ein Wiedersehens-Prosecco.
Die Kameras aus dem Alten Europa
sind zu der Veranstaltung geladen.
Es wird die ganze Nacht live
in die Arabische Welt übertragen.
Bedenken Sie bei Ihrer Teilnahme:
Es handelt sich um einen Akt der
Freiheit in der Stadt New York.
Um der Enrsthaftigkeit der Veranstaltung Rechnung zu tragen,
schreibt die Kleiderordnung
schwarze Dessous und Kondome vor.
Gruß, Nicole
sorry an einige andere, aber ich finde den text relativ genial - mit kleinen Änderungen.
1. Titel: "The same procedure as every year". (schluss, nicht mehr, keinen untertitel)
und den Text selber wie folgt:
Heute um
19.00 Uhr
Gedächtnisficken
Sie treffen sich
zum Auftakt der Gedenkveranstaltung
vor den Eingängen der teilnehmenden Hotels
in unmittelbarer Nähe des Ground Zero.
Es erwartets Sie ein Wiedersehens-Prosecco.
Die Kameras aus dem Alten Europa
sind zu der Veranstaltung geladen.
Es wird die ganze Nacht live
in die Arabische Welt übertragen.
Bedenken Sie bei Ihrer Teilnahme:
Es handelt sich um einen Akt der
Freiheit in der Stadt New York.
Um der Enrsthaftigkeit der Veranstaltung Rechnung zu tragen,
schreibt die Kleiderordnung
schwarze Dessous und Kondome vor.
Gruß, Nicole
Zuletzt geändert von Nicole am 12.09.2009, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Mucki,
ich finde nicht, dass Stefan etwas tun sollte, nuir damit wir etwas trun oder nicht tun "müssen".
Ich sage ja nicht, dass der Text keinen Bezug zum Dinner for one hat, sondern nur, dass Du diesen einseitig auslegst. Ich denke, aber, wenn Du diesen Bezug zum Dinner for one so zenhtral setzt, dann aber auch genau: Der einzige, der dort zu einem "Gedächtnisfick" genötigt wird, ist der noch sehr (für die dortigen Verhältnisse) lebendige Butler ...
Wie gesagt: Sei's drum. Ich finde nur, dass wir nicht unnötig schnell "geschmacklos" schreien sollten, eher erstaunlich ist es, dass man tatsächlich mit Literatur heute noch provzieren kann.
Liebe Grüße
Max
ich finde nicht, dass Stefan etwas tun sollte, nuir damit wir etwas trun oder nicht tun "müssen".
Ich sage ja nicht, dass der Text keinen Bezug zum Dinner for one hat, sondern nur, dass Du diesen einseitig auslegst. Ich denke, aber, wenn Du diesen Bezug zum Dinner for one so zenhtral setzt, dann aber auch genau: Der einzige, der dort zu einem "Gedächtnisfick" genötigt wird, ist der noch sehr (für die dortigen Verhältnisse) lebendige Butler ...
Wie gesagt: Sei's drum. Ich finde nur, dass wir nicht unnötig schnell "geschmacklos" schreien sollten, eher erstaunlich ist es, dass man tatsächlich mit Literatur heute noch provzieren kann.
Liebe Grüße
Max
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste