Flussgeboren
Verfasst: 03.02.2009, 17:01
Als sie geboren wurde, stiegen Pfauenaugen auf. Sie schwankten im Flug über den Büschen am Fluss. Ein Spalt zerriss die Nacht.
Ein dunkles Auge spiegelte sich im Fluss, samtblau-violett und undurchdringlich.
Rinder schrieen im Schlachthaus.
Weiße Kiesel blinkten trügerisch in der seichten Strömung des Wassers. Sie lockte der Mond, der sich gerade häutete.
Flirren und Flattern in den Blättern. Ein roter Fuchsschwanz zuckte in aller Heimlichkeit.
Lange saß sie am Ufer. Das Wasser sirrte und leckte über die Steine. Es roch metallisch.
Ihre Herzwurzeln verknoteten sich, die schwarze Einsamkeit der Nacht klebte an ihr wie ein feuchtes Hemd.
Dann der Morgen, die befahrene Straße. Der weiße Stier spiegelt sich in zahllosen Fensterscheiben. Das Licht hat rosa Ränder. Regenpfützen voller Himmel. Immer noch wartet sie. Der Fluss war schon immer da. Die Flut der sterbenden Rinder. Sie muss das Leben trinken in kleinen Schlückchen, zu bitter, zu eng so ein Leben trotz Juniwiesen und Feldwegen und Spottdrosseln. Sie spürt das leichte Morgenzittern der Bäume in der Zeit. Die Zeit stürzt auf sie hinunter, drängt sie weiter, immer weiter über die Brücke.
Ein dunkles Auge spiegelte sich im Fluss, samtblau-violett und undurchdringlich.
Rinder schrieen im Schlachthaus.
Weiße Kiesel blinkten trügerisch in der seichten Strömung des Wassers. Sie lockte der Mond, der sich gerade häutete.
Flirren und Flattern in den Blättern. Ein roter Fuchsschwanz zuckte in aller Heimlichkeit.
Lange saß sie am Ufer. Das Wasser sirrte und leckte über die Steine. Es roch metallisch.
Ihre Herzwurzeln verknoteten sich, die schwarze Einsamkeit der Nacht klebte an ihr wie ein feuchtes Hemd.
Dann der Morgen, die befahrene Straße. Der weiße Stier spiegelt sich in zahllosen Fensterscheiben. Das Licht hat rosa Ränder. Regenpfützen voller Himmel. Immer noch wartet sie. Der Fluss war schon immer da. Die Flut der sterbenden Rinder. Sie muss das Leben trinken in kleinen Schlückchen, zu bitter, zu eng so ein Leben trotz Juniwiesen und Feldwegen und Spottdrosseln. Sie spürt das leichte Morgenzittern der Bäume in der Zeit. Die Zeit stürzt auf sie hinunter, drängt sie weiter, immer weiter über die Brücke.