Die rote Königin (Skizze)

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 28.07.2008, 14:25

Laura sah ihren Kopf in die Dunkelheit rollen.
Der Raum war leer und das Rollen dröhnte hohl in ihrem inneren Ohr.
Am Boden war ein Schachbrett aufgezeichnet. Die schwarzweißen Felder schienen hin und her zu springen. Sie machten eine Närrin aus ihr.
Sie hatte gestern beim Kartenspielen die rote Königin gezogen und damit war ihr Leben verspielt.
Die rote Königin war eine Vertraute des Henkers. Sie mochte Laura nicht. Das wusste nur die Spottdrossel und die sagte es nicht weiter.
Laura zählte ihre letzten Kupfermünzen.
Dann machte sie sich auf den Weg durch die fünf Säle des Palastes. Der Palast verfiel und verströmte ein rötliches Gold.
Es roch nach modrigen Taubeneiern. Sie suchte das blinde Mädchen, das die Rückseite der Karte kannte und ihr vielleicht helfen konnte.

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 28.07.2008, 18:10

Hallo Wüstenfuchs,

ist gut zu lesen, aber im Hinterkopf klingelt dabei "Lewis Carroll", das trübt den Lesespaß eindeutig.

Gruß

Sneaky

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 28.07.2008, 19:31

Jo, dabei habe ich die "Alice" komischerweise nie gelesen.

Aber meine Freundin sagte das auch.

Gruß
Benjamin

Nicole

Beitragvon Nicole » 29.07.2008, 09:22

Hallo Benjamin,

ja, das Bild von Alice im Wunderland kommt zwangsläufig auf. Das Schachbrett, die Spielkarte, der Palast, die sprechende Spottdrossel. (statt der sprechenden Katze)

Auch hier wieder, wie in den letzten Texten, die ich von Dir las, schön gemalte Bilder, interessant und surreal. Aber auch hier fehlt mir wieder das erzählende Element, das die Bilder verbindet und mich "miterleben" läßt. Fast scheint es mir, Du beschreibst ein Bild - bunt und ausergewöhnlich. Trotzdem bleibt es flach, eindimensional und irgendwie "entfernt". Ich möchte mehr über die Protag wissen, geht ihre Persönlichkeit im Rahmen irgendwie unter...

Rein sprachlich eine Anmerkung: Bei so kurzen Texten muß m.E.n jedes Wort sitzen. Wortwiederholungen z.B. fallen extrem auf und stören (bei mir zumindest) das Lesevergnügen.
Beispiel:
...in die Dunkelheit rollen.
Der Raum war leer und das Rollen ...

durch die fünf Säle des Palastes. Der Palast verfiel

...das blinde Mädchen, das die Rückseite der Karte kannte und ihr vielleicht helfen konnte.


Lieben Gruß, Nicole

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 29.07.2008, 11:27

Hallo Nicole,

da mir schon sehr daran liegt, genau zu verstehen, was du meinst, wenn du schreibst, Laura ist nicht einfühlbar, habe ich nun einen älteren, ausgearbeiteren Text in Erzählungen gepostet.

Ist es da auch so, dass es flach und entfernt bleibt und woran könnte es liegen? Wäre nett, wenn du dir die Mühe machen würdest, mir auf die Sprünge zu helfen.

Vielleicht schaffe ich ja unbewusst irgendwie Abstand, jedenfalls rätsele ich daran herum. Also absichtlich mache ich das nicht, eher unbewusst.

Viele Grüße
Benjamin

Nicole

Beitragvon Nicole » 29.07.2008, 14:29

Hi Ben,

mache ich gerne, siehe mein Komm zu Alexa.

LG, Nicole


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste