Das Strichmännchen
Verfasst: 30.06.2008, 23:22
es war einmal ein strichmännchen, das wollte in den wald, es wusste aber nicht was ein wald ist. wer erklärt mir das?
es kannte eine nachtschwester, die arbeitete in einem anderen bezirk, dort ging das strichmännchen hin. der weg war sehr beschwerlich.
streikholzfassaden, lichttürme, zwillingsschwestern, offene gesichter, späße die eine ganze landschaft verderben.
endlich war es da.
die nachtschwester aß eine fleischwurst.und sah sehr lustlos dabei aus.
der mond, die sterne, die strassenlaternen, die stifte, die wäscheklammern, alle rutschten zur seite, machten platz für etwas dass es noch nicht gab.
was machst du hier, fragte die nachtschwester, du hast hier doch gar nichts zu suchen. habe ich wohl, sagte das strichmännchen, das ist meine geschichte..
was willst du, fragte die nachtschwester. sie sah ganz finster drein, hatte aber vergessen warum. ich weiß es nicht mehr, sprach das strichmännchen. ach was, sagte die nachtschwester, du willst wissen was ein wald ist, du denkst dir aus irgendeinem grunde müsste ich das wissen, und stell dir vor, ich weiß es auch, aber ich möchte dafür einen kuss, nicht von dir, sondern von deinem mitbewohner.
warum nicht von mir, hätte das strichmännchen beinah gefragt, aber dann fiel ihm ein, dass ihm die nachtschwester gar nicht gefiel. (rote wangen, die immer feucht wurden, wenn sie etwas sah,. die augen immer dort wo sonst kein raum war, die nase wie der rumpf einer giraffe und wenn sie sprach hatte man immer das gefühl, dass sie eigentlich würfelte)
.
das strichmännchen ging wieder nachhause.
der weg zurück war beschwerlich, es musste über so viel gras laufen ohne es zu zählen.
felder, städte, bauklötze, es staunte, da war ein jahrmarkt, dort wurden strichfische verkauft.
jeder der ihn kaufte band ihn an seine füße und kam so schneller nachhause.
aber unser strichmännchen hatte kein geld und das machte es sehr traurig.
es mochte allerdings gerne traurig sein, am liebsten brach es in tränen aus, um sich hinterher an keine einzige mehr zu erinnern..
es war schon spät. viel zu spät. an so was musste man sich erst gewöhnen, das war schwer, leidlich, es stellte sich vor, es wäre ein fahnenträger, das machte es lachen, seine augen drehten sich, es fühlte sich insgeheim heimisch und da erschrak es . er stellte sich plötzlich vor, es wäre ein fahnenträger des mondes, wie lächerlich, kaum auszuhalten. da stellte es sich lieber vor, es würde eine geldbörse auf der strasse finden und würde sie einfach behalten, wie köstlich, es gurrte vor lachen.
endlich kam es zuhause an und darüber sollten auch sie froh sein, denn sonst hätte es noch vom tropfenden wasserhahn erzählt, mit dem es sich bis zum morgengrauen unterhält.
der mitbewohner war noch wach. das strichmännchen sagte, mein lieber freund, tu mir einen gefallen und geh zur nachtschwester und küss sie
der mitbewohner grinste und sagte, kein problem.
er fand die nachtschwester reizend und ging hastig zu ihr um sie zu küssen. das strichmännchen folgte ihm.
doch als es die nachtschwester fragte, ob sie ihm jetzt erklären könnte, was ein wald ist, sagte die, nein.
es verstand nicht warum. es rief, aber du hast es mir versprochen.
nur gut dass es einschlief und folgendes träumte.
es war einmal ein strichmännchen, das mochte nicht gerne im park sitzen, denn im park konnte jeder seine tränen sehen und es mochte mit seinen tränen lieber alleine sein. abends putzte es sich damit die zähne und schaute in den spiegel und war glücklich.
doch oft fühlte es sich auch einsam und da wurde es traurig und musste wieder weinen.
manchmal aber entschloss es sich in eine kneipe zu gehen.
da gab es eine, die war ganz in der nähe. es brauchte kaum hinauszugehen, schon war es da.
es bestellte ein bier und setzte sich an den spielautomaten. es hatte noch nie etwas gewonnen, das machte es wieder traurig, es hätte gerne geweint, aber die wirtin konnte arbeitslose strichmännchen nicht leiden und wenn sie dann noch weinten, war es ganz aus.
plötzlich gewann das strichmännchen, endlich hatte es einmal glück. aber es war nach mitternacht und weil es nach mitternacht war, stellte die wirtin den strom ab und rief feierabend.
die hundert sonderspiele entfernten sich wieder, es wurde still im raum. von irgendwo kam ein ton, oder ein rasseln, irgendwo wurde die letzte seite eines romanes umgeblättert.
das strichmännchen erwachte.
als es erwachte stand es sofort auf. es musste noch seinen anzug bügeln, es musste noch seine schuhe putzen. es musste noch seine augen öffnen, damit es alles sah. die ränder an den tapeten, die spinne im netz, von sich selber gefangen saß sie da und hoffte, dass es keiner bemerkte.
das strichmännchen musste auf einen strichmännchenkongreß.
auf dem strichmännchenkongreß geht es sehr ernsthaft zu. keine zuschauer und auch keine presse. nur ein paar spatzen sehen manchmal heimlich zu. sie quälen sich durch den schornstein und horchen was dort geredet wird und es wird eine menge geredet.
es wird soviel geredet, dass die meisten strichmännchen schweigen. einige aber sagen doch etwas, aber sie werden von den wenigsten verstanden.
im ernst, haben sie schon einmal ein strichmännchen mit ohren gesehen?
strichmännchen auf den strichmännchenstühlen. sie trinken strichmännchenbier und wanken später gestrichelt nach hause. zuhause rufen ihre verwandten an, fragen, wo warst du gewesen?
aber unser strichmännchen hat keine verwandten, es ist so allein wie ein strich in der landschaft, das macht ihn traurig, da muss es weinen und wenn es weint ist es glücklich, weil es sich mit den tränen die schuhe und die zähne putzen kann.
wieder schläft es ein und wieder träumt es.
das strichmännchen war es leid. es ging auf die strasse, fand andere, die es ebenso leid waren, immer nur strichmännchen sein, natürlich war das auch angenehm, aber manchmal möchte man doch mehr und sie fingen beinah an zu weinen und es hätte vielleicht für eine runde im nichtschwimmerbecken gereicht, aber dann sagte eines „lasst uns doch eine rock´n roll band gründen.“
sie sprangen in die luft. es waren vier oder fünf. vielleicht ging eines verloren, weil es nicht so leicht ist für strichmännchen, weil die luft dort oben so schwer ist, viel zu schwer für ein strichmännchenleben.
so gründeten sie eine rock´n roll band und rieben sich die augen und fanden dass es schön war immer solche ideen zu haben und sie sprangen wieder in die luft und nicht alle kamen zurück und das strichmännchen war froh, als es aufwachte und es musste sogar etwas weinen, weil es bemerkte, dass es so gerne lebte.
es kannte eine nachtschwester, die arbeitete in einem anderen bezirk, dort ging das strichmännchen hin. der weg war sehr beschwerlich.
streikholzfassaden, lichttürme, zwillingsschwestern, offene gesichter, späße die eine ganze landschaft verderben.
endlich war es da.
die nachtschwester aß eine fleischwurst.und sah sehr lustlos dabei aus.
der mond, die sterne, die strassenlaternen, die stifte, die wäscheklammern, alle rutschten zur seite, machten platz für etwas dass es noch nicht gab.
was machst du hier, fragte die nachtschwester, du hast hier doch gar nichts zu suchen. habe ich wohl, sagte das strichmännchen, das ist meine geschichte..
was willst du, fragte die nachtschwester. sie sah ganz finster drein, hatte aber vergessen warum. ich weiß es nicht mehr, sprach das strichmännchen. ach was, sagte die nachtschwester, du willst wissen was ein wald ist, du denkst dir aus irgendeinem grunde müsste ich das wissen, und stell dir vor, ich weiß es auch, aber ich möchte dafür einen kuss, nicht von dir, sondern von deinem mitbewohner.
warum nicht von mir, hätte das strichmännchen beinah gefragt, aber dann fiel ihm ein, dass ihm die nachtschwester gar nicht gefiel. (rote wangen, die immer feucht wurden, wenn sie etwas sah,. die augen immer dort wo sonst kein raum war, die nase wie der rumpf einer giraffe und wenn sie sprach hatte man immer das gefühl, dass sie eigentlich würfelte)
.
das strichmännchen ging wieder nachhause.
der weg zurück war beschwerlich, es musste über so viel gras laufen ohne es zu zählen.
felder, städte, bauklötze, es staunte, da war ein jahrmarkt, dort wurden strichfische verkauft.
jeder der ihn kaufte band ihn an seine füße und kam so schneller nachhause.
aber unser strichmännchen hatte kein geld und das machte es sehr traurig.
es mochte allerdings gerne traurig sein, am liebsten brach es in tränen aus, um sich hinterher an keine einzige mehr zu erinnern..
es war schon spät. viel zu spät. an so was musste man sich erst gewöhnen, das war schwer, leidlich, es stellte sich vor, es wäre ein fahnenträger, das machte es lachen, seine augen drehten sich, es fühlte sich insgeheim heimisch und da erschrak es . er stellte sich plötzlich vor, es wäre ein fahnenträger des mondes, wie lächerlich, kaum auszuhalten. da stellte es sich lieber vor, es würde eine geldbörse auf der strasse finden und würde sie einfach behalten, wie köstlich, es gurrte vor lachen.
endlich kam es zuhause an und darüber sollten auch sie froh sein, denn sonst hätte es noch vom tropfenden wasserhahn erzählt, mit dem es sich bis zum morgengrauen unterhält.
der mitbewohner war noch wach. das strichmännchen sagte, mein lieber freund, tu mir einen gefallen und geh zur nachtschwester und küss sie
der mitbewohner grinste und sagte, kein problem.
er fand die nachtschwester reizend und ging hastig zu ihr um sie zu küssen. das strichmännchen folgte ihm.
doch als es die nachtschwester fragte, ob sie ihm jetzt erklären könnte, was ein wald ist, sagte die, nein.
es verstand nicht warum. es rief, aber du hast es mir versprochen.
nur gut dass es einschlief und folgendes träumte.
es war einmal ein strichmännchen, das mochte nicht gerne im park sitzen, denn im park konnte jeder seine tränen sehen und es mochte mit seinen tränen lieber alleine sein. abends putzte es sich damit die zähne und schaute in den spiegel und war glücklich.
doch oft fühlte es sich auch einsam und da wurde es traurig und musste wieder weinen.
manchmal aber entschloss es sich in eine kneipe zu gehen.
da gab es eine, die war ganz in der nähe. es brauchte kaum hinauszugehen, schon war es da.
es bestellte ein bier und setzte sich an den spielautomaten. es hatte noch nie etwas gewonnen, das machte es wieder traurig, es hätte gerne geweint, aber die wirtin konnte arbeitslose strichmännchen nicht leiden und wenn sie dann noch weinten, war es ganz aus.
plötzlich gewann das strichmännchen, endlich hatte es einmal glück. aber es war nach mitternacht und weil es nach mitternacht war, stellte die wirtin den strom ab und rief feierabend.
die hundert sonderspiele entfernten sich wieder, es wurde still im raum. von irgendwo kam ein ton, oder ein rasseln, irgendwo wurde die letzte seite eines romanes umgeblättert.
das strichmännchen erwachte.
als es erwachte stand es sofort auf. es musste noch seinen anzug bügeln, es musste noch seine schuhe putzen. es musste noch seine augen öffnen, damit es alles sah. die ränder an den tapeten, die spinne im netz, von sich selber gefangen saß sie da und hoffte, dass es keiner bemerkte.
das strichmännchen musste auf einen strichmännchenkongreß.
auf dem strichmännchenkongreß geht es sehr ernsthaft zu. keine zuschauer und auch keine presse. nur ein paar spatzen sehen manchmal heimlich zu. sie quälen sich durch den schornstein und horchen was dort geredet wird und es wird eine menge geredet.
es wird soviel geredet, dass die meisten strichmännchen schweigen. einige aber sagen doch etwas, aber sie werden von den wenigsten verstanden.
im ernst, haben sie schon einmal ein strichmännchen mit ohren gesehen?
strichmännchen auf den strichmännchenstühlen. sie trinken strichmännchenbier und wanken später gestrichelt nach hause. zuhause rufen ihre verwandten an, fragen, wo warst du gewesen?
aber unser strichmännchen hat keine verwandten, es ist so allein wie ein strich in der landschaft, das macht ihn traurig, da muss es weinen und wenn es weint ist es glücklich, weil es sich mit den tränen die schuhe und die zähne putzen kann.
wieder schläft es ein und wieder träumt es.
das strichmännchen war es leid. es ging auf die strasse, fand andere, die es ebenso leid waren, immer nur strichmännchen sein, natürlich war das auch angenehm, aber manchmal möchte man doch mehr und sie fingen beinah an zu weinen und es hätte vielleicht für eine runde im nichtschwimmerbecken gereicht, aber dann sagte eines „lasst uns doch eine rock´n roll band gründen.“
sie sprangen in die luft. es waren vier oder fünf. vielleicht ging eines verloren, weil es nicht so leicht ist für strichmännchen, weil die luft dort oben so schwer ist, viel zu schwer für ein strichmännchenleben.
so gründeten sie eine rock´n roll band und rieben sich die augen und fanden dass es schön war immer solche ideen zu haben und sie sprangen wieder in die luft und nicht alle kamen zurück und das strichmännchen war froh, als es aufwachte und es musste sogar etwas weinen, weil es bemerkte, dass es so gerne lebte.