Guten Morgen!
Ho, ho, ho

! Der arme Tom! Die Antwort auf seine Kritik liest sich, als ob du ihn kräftig durchschüttelst, Klara

!
Zu Deinem Glük kommt hier nun die Vereinigung aus beiden vorangegangen Meinungen

! Was Deinen Text betrifft, kann ich mich sowohl Max ("Er ist erfrischend!"), aber auch Tom ("Er erklärt zuviel.") anschließen

...
Im Gegensatz zu meinen zwei Vorrednern
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versuche ich das mal zu belegen (hihi) ...
Liebeserklärungen bekommt man immer von den Falschen
(Ich behaupte den Unsinn mit noch mehr Verve als die Wahrheit
denn diese gibt es nicht, und jener hat Unterstützung bittrer nötig) - Sagt man das jetzt so, ja? "Mit Verve" ... Ich scheine wirklich nicht mehr in Berlin zu wohnen. Naja- Oma wird sich damit anfreunden

...
Diesen Absatz mit der Wahrheit finde ich zum Beispiel passend für Toms Zweifel. Ich finde allein das Wort Wahrheit schon etwas kompliziert für das, was du (wahrscheinlich) aussagen willst. Denn m. Ansicht nach gibt es auch keinen "Unsinn" ...
Und diese nachfolgende Erklärung "DENN DIESE gibt es nicht"

... Klara? Ich finde das passt da gar nicht herein. Das ist so ein kleiner Philosophiekurs nebenbei !?
Obwohl ich es nett finde, dass die Wahrheit, die es nicht gibt (!) trotzdem noch Unterstützung verlangt =>

Würde ich auch das gnadenlos streichen

!
Damit hätten wir dann:
Liebeserklärungen bekommt man immer von den Falschen
(????)
Am Schuh klebt ein fremder
Kaugummi ich frag mich bringt das
auch ein Glück? *schmunzel* ... Das ist auch eine hübshe Collage oder

?
Der Himmel…– ja, der müsste jetzt eigentlich mal ein Wörtchen mitreden!
der wohlfeile Lilagedanke der Frühling der Herbst
der müsste ein Stopp runterkacken oder Honig
in den gierigen Schlund regnen gegen all dieses Verdursten Die Zeile 1 ist funny (sagt man das

?)
Wieso kein "Stoppschild?" Das fände ich bildlich-kräftiger.
Der "gierige Schlund" kommt mir schon wieder etwas gewöhnungsbedürftig vor. Darf ich einen Vorschlag versuchen?
....oder Honig
regnen gegen das VerdurstenSonst finde ich die Strophe gut. Das war zum Beispiel "erfrischend" (Tom!)

...
Die Glücksmarie und die Pechmarie
sind ein und dieselbe Person doch für mich interessieren sich nur meine Freunde (in Maßen) und nicht ein Geliebter, der kein Freund sein kann
der einzig geliebt sein will nicht mal nur
ich sagt nie
du Bei solchen Verwicklungen finde ich es dann schade, dass es keinen -oder nur so einen wilden- Rhythmus gibt... Ich finde eine gewisse Ordnung würde dem ganzen ganz gut tun. Vielleicht sind das aber auch nur wieder Ideen aus Omas Zeiten

...
Ich finde es sehr spannend und lustig, wenn du mit der identischen Glücks- und Pechmarie anfängst. Super

...
Aber ich finde den Gedanken zerstörst du ganz schnell, wenn du dann diesen "künstlichen Betroffenheitsgestus" darüber schmierst und auf einmal die stummen Freunde und ein unexistenter Geliebter - als "Bilder des Glück- und Unglücks" auftauchen...
Da bin ich sehr unschlüssig... Ich schlage vielleicht etwas vor

?
Die Glücksmarie und die Pechmarie
sind ein und dieselbe Person.
Ich weiß das. Ich habe Freunde (in Maßen),
einen Geliebten, der geliebt sein will.
Ich sagte nie
"Du"(bei "sagte nie" fehlt ein "E" - glaube ich.) Ich weiß, das ist jetzt anders, aber ich hoffe etwas dichter.
Ich hab mich so gut in Acht genommen
Ich weiß doch so gut über all das Bescheid
Ich bin das Versteckspiel gewohnt wie ein Tier nein das hätte mir
niemals passieren dürfen! Also, also... einmal "in Acht nehmen" reicht.
Mir fällt so langsam eine gewisse Tendez auf

... Kann es sein, dass du immer wieder eine schöne Aussage machst und sie dann aber unabsichtlich wieder verkleinerst, weil du sie immer in anderen Worten wiederholst oder wahlweise dermaßen "übertrumpfst" mit Übertreibungen/Nebeninformationen, dass sie wieder verschwindet? Das ist schade...das ist aber auch nicht schlimm

...
Also auch hier hätte ih gekürzt:
Ich hab mich so gut in Acht genommen
Ich bin das (Versteck-)Spiel gewohnt wie ein Tier nein.- Ich habe mich gefragt wieso eigentlich "Tier" ? Wieso nicht "Kind"

?
Es darf darum nicht
es darf darum nicht gehn im Jahrhundert des blanken Zynismus.
Es gibt dieses nicht mehr gibt nur Illusionen und Dunst und Gewissheit und Sex und gestörte
Besitzverhältnisse Ave, Cäsar

! Bei sowas frage ich mich dann immer: "Toll, das es jemand sagt! Aber wieso gerade jetzt

?"
Ich meine: Das ist richtig, aber passt das in dieses Gedicht? Ist das die richtige Sprache an der Stelle, um das zu erklären?
Wirkt es so nicht ein bisschen übermütig/albern? So - wie es jetzt da steht - ist es für mich in derselben Schublade wie der Satz mit dem Unsinn und der Wahrheit... Schade, weil es ja nicht falsch ist.
Man sehnt sich immer nach den Falschen
so gehe ich stumm, angeschossen, hinkend:Klara

!? *schmunzel* --- Ich denke du weißt selbst, was mich an der zweiten Zeile stört.
Ich meine: Du bist ja trotz deiner "Qualen" nicht unbedingt ein Werwolf geworden

...
Und wieso wird eigentlich da behauptet, dass man sich immer nach dem "Falschen" sehnt, anfangs waren die Liebeserklärungen aber vom "Falschen"

??? Entweder ein subtiler Witz oder Verwirrung

...
Ich hätte da einfach nur gelassen:
Ich gehe angeschossen,
eine blutige Anfängerin,
dem nächsten Schuss entgegen,
der trifft der trifft ich
Idiot Das hat eine feine Wucht! (und ich finde so ein Streifschuss genügt für´s erste

...)
Und weiß doch so gut
um den Bluff und weiß alles so gut und das alles
kann ich gleich vergessen hilft nix bin waidwund bin ein Hund
ohne Herr Mm...naja, die Aussage kommt mir wieder gedoppelt vor

... ich bräuchte das nicht... Zudem willst du doch nicht wirklich sagen, der Mann sei ein Herr und die Frau sein ergebener Hund

?
Nichtsdestotrotz würde ich mich anfreunden mit:
Ich weiß alles.
Waidwunder Hund ohne Herr.
Was wollt` ich in dieser Lichtung? UND SCHLUSS

!
Also, das fängt langsam wirklich an mich zu amüsieren. Das kenne ich gar nicht von Dir, Klara... Wieso wird denn so eine kleine Aussage in diesen...Ausartungen immer, immer, immer weitergeführt? Wieso denn das noch:
"Was hab ich gesucht!
Was gefunden!
Und was
bliebe ohne die heillose Sehnsucht? Weißt du, das Problem ist: Für mich ist das so, wie wenn jemand durch einen Dolchstoß ins Herz getötet wird und leidend zu Grunde geht. Es hilft dann nicht, wenn man ihn mit ´nem Maschinengewehr stundenlang durchlöchert, er ist ja schon tot

... Das einzig Schlimme, Dramatische war der eine "kleine" Dolchstoß vom Anfang...und den kann man auch stehen lassen.
So geht es mir mit Deinem Gedicht. Ich würde also diese ganzen kleinen Maschinengewehr-Patronen wieder entfernen

...
Den "Dolchstoß" in jeder einzelnen Strophe finde ich wirklich auch sehr erfrischend und interessant.
Gerne gelesen,
l
PS: Hihi...falls es dich interessiert, ich zeige dir noch mal meine "Vorschlags-Arbeits-Variante" (von Oma empfohlen) - die aber auch ganz schlecht sein kann, mir momentan aber dichter erscheint...
Adjektive machen sich fast nie gut in Gedichten, so lernte ich einst...
Liebeserklärungen bekommt man immer von den Falschen.
Am Schuh klebt ein fremder
Kaugummi ich frag mich bringt das
auch ein Glück?
Der Himmel…– ja, der müsste jetzt eigentlich mal ein Wörtchen mitreden!
der Lilagedanke der Frühling der Herbst
der müsste ein Stoppschild runterkacken
oder Honig regnen gegen das Verdursten.
Die Glücksmarie und die Pechmarie
sind ein und dieselbe Person.
Ich weiß das. Ich habe Freunde (in Maßen),
einen Geliebten, der geliebt sein will.
Ich sagte nie
"Du"
Ich hab mich so gut in Acht genommen
Ich bin das Spiel gewohnt wie ein Tier das Nein.
Ich gehe angeschossen,
eine blutige Anfängerin,
dem nächsten Schuss entgegen,
der trifft der trifft ich
Idiot
Ich weiß alles.
Waidwunder Hund ohne Herr.
Was wollt` ich in dieser Lichtung?Bittesehr

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