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Der Hunger

Verfasst: 24.02.2008, 16:48
von Patrick
Hallo miteinander

Heute hatte ich einen Traum den ich unbedingt niederschreiben musste. Seit einiger Zeit führe ich eine Art Traumtagebuch, in dem ich meine Träume in erzählender Form - also wie eine Geschichte - niederschreibe.

Der heutige Traum hat mich ganz besonders gepackt. Nach der Erzählung des alten Mannes (ihr werdets sehen wenn ihr es gelesen habt) war ich. kurz nach dem aufwachen wirklich davon überzeugt, dass diese Geschichte stimmen könnte und googelte danach. Als mein Kopf dann jedoch langsam «wirklich» erwachen ist, konnte ich mich selbst nicht mehr begreifen, so etwas geträumt und dazu noch fast geglaubt zu haben. Ich musste darüber lachen :-)

Jedenfalls sollte dies meine erste «Geschichte» sein, der ich euch um Rückantworten bitte. Auch möchte ich mich vorab entschuldigen falls sich jemand von einigen Zeilen angegriffen fühlt.

Ich habe den Text als *.PDF abgespeichert, da ich dieses Traumbuch in Adobe InDesign führe.


Herzlichen Dank im Voraus!


Der Hunger (Rechtsklick-> Speichern unter)

Verfasst: 24.02.2008, 19:17
von Peter
Hallo Patrick,

mh, wirkt auf mich verworren. Als wollte der Text "Mikrowelle" sagen, kann aber nich' - wäre aber damit erklärt.

Sorry.

Peter

(Was war dir denn dieses Faszinierende? Der Hunger? Der alte Mann? - Andrerseits kann ich das gut nachvollziehen, dass es etwas Einleuchtendes geben kann, das aber später ganz und gar verschwindet.)

Verfasst: 24.02.2008, 22:53
von Mucki
Hallo Patrick,

vorab eine Frage bez. Bitte: Warum kopierst du den Text nicht einfach hier hinein? Dann ist es für uns leichter, konkret auf deine Geschichte einzugehen, Textpassagen zu zitieren, etc. So ist es ziemlich umständlich und eigentlich gar nicht praktikabel.

Ich habe deine Geschichte eben kurz überflogen, habe jedoch noch nicht ganz verstanden, welche Botschaft darin verborgen liegt, bzw. was eigentlich genau erzählt wird. Klar, Träume sind oft verwirrend, springen hin und her. Dennoch fehlt mir der Kontakt/die Berührung zum Leser irgendwie. Aber, wie gesagt, das ist nur ein erster, flüchtiger Eindruck.
Saludos
Mucki

Verfasst: 25.02.2008, 16:30
von Ylvi
Hallo Patrick,

ich denke diese Geschichte gleicht noch mehr einem Traumerzählen kurz nach dem Erwachen, als einer Geschichte, die von einem Traum erzählt. Es ist doch etwas verwirrend, was ja manchmal einen Charme hat, wenn sich allerdings die Erwartungshaltung, die der Text (und dein Vorwort) aufbaut, nicht erfüllt, den Leser eher frustriert zurücklässt. Was mich sehr irritiert ist diese Vermischung zwischen tatsächlichem Hunger, der irrwitzigen Vorstellung, dass eine Mikrowelle hier Abhilfe schaffen könnte und dem Wissenshunger, der zumindest in dieser Zeile anklingt:
„doch der Hunger überkam meinen Verstand“ oder meintest du hier:
„doch der Hunger war größer, als mein Verstand“? Dann wären meine Interpretationsversuche nämlich hinfällig :-)
Du setzt viele Worte und Wendungen etwas gewöhnungsbedürftig ein, was es zusätzlich erschwert, zur inhaltlichen Aussage vorzudringen. Wenn ich mir jedoch den Kern anschaue, so scheint es mir doch ein interessanter Traum zu sein. Ich würde versuchen zu reduzieren, mich zu fragen, was du dem Leser mit deinem Traum erzählen möchtest, die ganzen „lustigen“ Nebeneinfälle und ihre Beschreibungen mal weglassen.
Die Redewendung „sich warme Gedanken machen“ fand ich schon immer kurios. ;-)

liebe Grüße smile

Verfasst: 26.02.2008, 13:38
von Gast
Hallo Patrick,

wenn ich dein Vorwort zum eigentlichen Text lese, wir meine Erwartungshaltung dergestalt stimuliert, dass ich die Traumaufarbeitung als spannende Nacherzählung literarisch umgesetzt zu lesen bekomme möchte.
Das stellt sich m. M. nach schnell als Trugschluss heraus.
Ein Hinweis, der mich hätte stutzig machen können ist sicher jener auf das Traum-Tagebuch, denn so liest sich das eben auch, wie eine Tagebuchaufzeichnung, ziemlich unbehauen und nicht wie ein literarisch ausgearbeiteter Text.

Ein Text ist nicht schon deshalb gut, weil er einen Traum erzählt, da mag der Träumer, noch so beeindruckt sein von seinem Traum und ihn für wert halten, diesen öffentlich zu machen.
Der Leser möchte sich das Geträumte vorstellen, nachempfinden können.
Mir kommt es darauf an, dass ich vom Text angesprochen werde und dass ich den Text "glaube" . Dabei ist es unerheblich, ob das Erzählte aus Traum, Fiktion, oder aus der realen Welt herrührt.

Ich denke, du müsstest dich einmal in die Lage des fremden Lesers versetzen und dir darüber klar werden, was den Leser denn an diesem Taum faszinieren könnte und dieses herausarbeiten und anschaulich formulieren. Da darfst du dir ruhig die Freiheit nehmen und dem Traumgeschehen nachhelfen.
Das heißt nicht, dass du dem Leser eine Meinung/Lösung aufzwingen sollst.

Stilistisch sowohl als grammatisch hat der Text darüber hinaus noch Mängel.

Als Letztes frage ich mich, genau wie Mucki, weshalb du nicht den kompletten Text in den Salon einstellst.

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 26.02.2008, 20:04
von Patrick
Hallo miteinander

Vielen Dank für die Antworten! Als meine noch aufgewühlten Gefühle und der Nacheffekt vom Traum langsam dahin schwindeten, war auch ich von der Erzählung nicht mehr sonderlich fasziniert. Eine weitere Erfahrung die mich lehrte, den Text nicht gleich nach dem schreiben raus zu hauen.

Auch werde ich in Zukunft Texte gleich hier reinschreiben. Mir erschien es nur gerade angenehmer vom Schrifttyp her, da ich so meine Mühen mit Systemschriften habe.


Was mich sehr irritiert ist diese Vermischung zwischen tatsächlichem Hunger, der irrwitzigen Vorstellung, dass eine Mikrowelle hier Abhilfe schaffen könnte und dem Wissenshunger, der zumindest in dieser Zeile anklingt:
„doch der Hunger überkam meinen Verstand“


Das hatte eigentlich nichts damit zu tun. Ich wollte damit nur sagen, dass der unerträgliche Hunger ihn dazu brachte anzuklopfen, was ein Mensch üblicherweise nicht tun würde mitten in der Nacht nur weil er hungrig ist.

Ich merke, dass es mir noch ein wenig an den Formulierungen happert :) Ich benutze oder versuche mich gerne in neuen Formulierungen als jene, die man des öfteren bereits in Büchern angetroffen hat. Dennoch schlich sich die eine oder andere Redewendung ein.

@ Gerda; könntest du den Teil mit dem "Stilistisch" etwas genauer erläutern? Ich bin immer offen was meinen Schreibstil angeht.


Überdies haben mir eure Kritiken sehr geholfen. Nun weiss ich auch worauf ich das nächste Mal achten muss, gerade eben bei Traum-Erzählungen. Nochmals vielen Dank für die Antworten!

(Kein Titel)

Verfasst: 27.02.2008, 13:43
von Gast
Hallo Patrick,

ich versuche dir mal anhand einiger Textbeispiele zu erläutern, was ich meine.

Es war etwas mühselig, denn ich musste die Textpassagen leider abtippen, da ich die PDF Datei weder markieren noch kopieren konnte.
Sei also bitte beim nächsten Mal so nett, wenn du Feedback erwartest, den Text, hier hinein zu kopieren. :-)

Patrick hat geschrieben:Es war am späten Abend. allein, vom Hunger getrieben, lief ich quer durch die ganze Stadt.


Wie habe ich es mir vorzustellen, wenn der Erzähler '"quer" und durch die "ganze" Stadt läuft? Entweder - oder, nicht wahr, aber nicht beides.
Ich denke aber beides könnte weg. Hier ist es zu viel, was mich als Leser irritiert.
Vielleicht „irrt“ dein Icherzähler durch die Stadt, vor Hunger müde …

Patrick hat geschrieben:Doch plötzlich als der Gedanke noch durch meinen Kopf schweifte, stand ich augenblicklich vor einer Brücke, die zu einer einer Küche führte.


Ein Gedanke kann zwar durch jemandes Kopf schweifen, aber ganz gewiss tut es das nicht plötzlich.
Auch hier wieder "Entweder - oder". "Schweifen" trifft es nicht, vorausgesetzt, dass es plötzlich geschehen soll.
Man sagt beispielsweise, dass einem etwas plötzlich einfällt, oder durch den Kopf schießt.
Das "augenblicklich" nach dem "plötzlich" ist redundant (doppelt gemoppelt)

Patrick hat geschrieben:Sie war weit außen im Meer, ja sogar ein wenig von der Stadt entfremdet.
Bäume, die aus dem Wasser wuchsen und vereinzelte Laternen, die weit auseinander lagen, beschmückten die mit Metall und Stein gebaute Brücke.


Hier ist der Bezug zu Beginn (Sie) ist nicht eindeutig. Ich vermute, dass du die weitere Beschreibung auf die Brücke bezogen verstanden wissen willst. Allerdings endet der Satz davor mit der Küche. Das geht nicht. Du müsstest dann schreiben:
Die Brücke war weit ... draußen im Meer.
* Nachtrag
"Außen" geht über meine örtliche Vorstellungskraft hinaus, denn das Meer kennt diese Eingrenzung der Weite nicht. Als Adverb für die Ortbestimmung der Brücke ist "draußen" sicher das richtige.
*
"beschmückten" ist ungebräuchlich (Mein Grammatik Lexikon kennt es überhaupt nicht), aber nicht schon deshalb besonders gut, ein einfaches "schmücken" reicht völlig.
Außerdem wäre es m. E. besser, zu schreiben, die "aus Metall und Stein erbaute Brücke".



Deine Formulierungen hören sich manchmal fast ein wenig so an, als sei Deutsch nicht deine Muttersprache. Auch die Verwendung des "ß" / "ss" ist meist falsch, da müsstest du dran arbeiten. (Es gibt ja auch eine Werkstatt im Salon).

Patrick hat geschrieben:Er lief zu mir herüber und erkundigte sich mit den Worten: „Was kann ich für Sie tun mein Herr?“, in tiefer Abneigung, welche er nur aus Höflichkeit verdrängte, nach meinem Anliegen


Abgesehen von der umständlichen Formulierung, die ich verschlanken würde:

Er kam zu mir herüber: „Was kann ich für Sie tun mein Herr?“, erkundigte er sich ausgesprochen reserviert, aber höflich, nach meinem Anliegen.
(Lief ist nicht richtig, weil der alte Mann ja zum Erzähler kommt) ...
… wieso ist dein Icherzähler so sicher, dass der alte Mann eine Abneigung gegen ihn hegt? Für mich ist das eine unbegründete, nicht nachvollziehbare Unterstellung.

Wesentlich für Texte, in denen Personen agieren, ist: SDT, das heißt: Show, don’t tell und gemeint ist damit, dass man über das Beschreiben, der Handlung und der Beschreibung der Charaktere hinaus, dem Leser ein lebendiges Bild vermittelt.
Das gilt auch, wenn der Autor im Text Dinge behauptet oder seinen Protagonisten Gefühle unterstellt. Ich möchte als Leser nachvollziehen können, warum.
Es sind elementare, aber auch schwierige Dinge, die es zu beherzigen gilt und die Schreiben und gutes Schreiben deutlich voneinander trennen
http://en.wikipedia.org/wiki/Show,_don't_tell
Ich hoffe, du kannst mit den Hinweisen weiter an deinem Text arbeiten,
Viel Erfolg.

Liebe Grüße
Gerda

*
Das hatte ich beim ersten Posten noch vergesssen

Verfasst: 02.03.2008, 13:13
von Patrick
Hallo liebe Gerda,

herzlichen Dank für die lange Antwort! Du hast mir wirklich weiter geholfen! Ich sehe nun dass wirklich noch viele Mängel vorhanden sind. Und um deine Annahme zu beantworten, ja, Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Da ich aus der Schweiz bin zählt für mich das Schweizer-Deutsch (auch genannt "Bauern-Deutsch" :-) ) und ich merke nur schon beim lesen deiner Korrekturen, dass gewisse Satzbildungen total anderst im deutschen sind als bei uns, die ich dann ohne Bedacht als korrekt angenommen hatte.


wieso ist dein Icherzähler so sicher, dass der alte Mann eine Abneigung gegen ihn hegt? Für mich ist das eine unbegründete, nicht nachvollziehbare Unterstellung.


Ich dachte mit der Analyse des Protagonisten " 'was hast du hier zu suchen? ' schien er mich zu fragen" hätte ich schon einen Grund dafür genannt, wieso er sich bei der nachfolgenden Satzformulierung so sicher ist. Auch weil ich im Traume gefühlt habe wie er etwas gegen mich hatte, schrieb ich dies intuitiv. Aber demnach konnte der Leser (also du :smile: ) seine Sicherheit nicht nachempfinden. ...kann ich davon ausgehen, dass, hätte ich etwas genaueres beschrieben, es dann dem SDT-Prinzip entsprochen hätte? Dieses Prinzip habe ich nicht ganz verstanden glaube ich..

Ich habe mich bereits während dem Schreiben den Kopf über Satzformulierungen zerbrochen und dachte, jetzt wäre ich auf einer guten Strecke. Auch habe ich teilweise Mühe mit Grammatikalischer Korrektheit, wie z.B. ob es nun "ich ziehe mein Kopf aus der Schlinge" oder "ich ziehe meinen Kopf aus der Schlinge" heisst. Mit der Schule ist es bereits her, also bleibt mir nichts anderes übrig als mich beim lesen von fremden Geschichten auf Satzformulierungen zu achten oder hinter die Lehrbücher zu gehen, dessen Formulierungen über Begriffe wie "plusquamperfekt" ich vermutlich noch weniger begreiffe :razz: