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Geht alles, wenn man will

Verfasst: 16.01.2008, 13:34
von Pjotr
[Hau weg den Scheiß. Ich werde nur noch Sachtexte schreiben.]

Verfasst: 17.01.2008, 08:25
von Pjotr
Was für ein Schwachsinn.

Verfasst: 17.01.2008, 09:12
von Gast
Hi Pjotr,

Pjotr hat geschrieben:Was für ein Schwachsinn.


... und weshalb postest du den? ;-)

Ich mochte Maggi noch nie, wahrscheinlich verstehe ich deshalb, nicht, warum man Aufhebens daüber in einem solchen Text machen muss.
Das zu hinterfragen, wäre wohl die interessante Seite überhaupt.

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 17.01.2008, 11:16
von MarleneGeselle
Hallo Gerda,

ein bisschen verstehe ich den Pjotr schon. In die Suppe muss zusätzlich Maggi. Und damit die Suppe mit viel Maggi dann auch noch schmeckt, muss sie entsprechend fade angesetzt werden.

Und da mir die neue Maggi-Rezeptur auch nicht so richtig schmeckt, habe ich mir einfach ein No-Name zugelegt. Man muss sich halt zu helfen wissen.

Liebe Grüße
Marlene

Verfasst: 17.01.2008, 11:40
von Pjotr
Weshalb ich es gezeigt habe, Gerda? Na, weil zum Zeitpunkt des Zeigens ich es für zeigenswert hielt.

Heute morgen hielt is es dann für Schwachsinn; Schwachsinn im Sinn von "mislungener Komödie" und im Sinn des verfehlten Zieles, die hollywoodeske Sprache der letzten Jahrhundertmitte als Basis zu nutzen. Ich merkte auch, dass es wiedererum dermaßen schwachsinnig ist, dass es schon wieder gut ist. Löschen soll man ja sowieso nicht. Also, ich denke, wenn ich den Jerry-Lewis-Teil noch rausnehme, könnte es noch interessanter werden ...

Marlene, gute Idee das mit dem No-Name, darauf bin ich noch gar nicht gekommen.

Ein übertriebener Maggi-Fan bin ich übrigens nun auch nicht, ich gebe ja immer auch ein paar Tropfen Wasser dazu.

Aber nun zur Textkritik. Ich höre gerne zu. (Ich habe lange und intensiv an dem Text gearbeitet.)


Salve

Pjotr

Verfasst: 17.01.2008, 11:46
von Pjotr
P.S.:
Gerda hat geschrieben:Ich mochte Maggi noch nie, wahrscheinlich verstehe ich deshalb, nicht, warum man Aufhebens daüber in einem solchen Text machen muss.
Das zu hinterfragen, wäre wohl die interessante Seite überhaupt.


Jetzt wird mir erst bewusst, dass Du den Text als ernsten Text auffasst, Gerda. Hiermit möchte ich Dich informieren, dass ich eine Übertreibung intendiere.

Verfasst: 17.01.2008, 20:25
von Thomas Milser
In die Suppe muss zusätzlich Maggi.

Wer das glaubt, kann nicht kochen. Frau Küchentipp!!!

Tom

Verfasst: 17.01.2008, 20:45
von Pjotr
Ihr Ignoranten, ich habe mir wirklich Mühe gegeben für den Text, und mir stilistisch und dramatisch was dabei gedacht.

Bei Offtopic bitte mindestens 10% Textkritik zumischen.


Ich komme morgen wieder. Gut' Nacht.

Pjotr

Verfasst: 17.01.2008, 20:50
von Thomas Milser
Mal langsam, Herr Küchenchef ... :o)

Heute morgen stand da ein Text, den ich erstmal in Ruhe durchgedacht habe. Weil er etwas - na? holprig?- war. Jetzt, steht da meines Erinnerns was Verändertes? Da werde ich wieder drüber nachenken müssen. Prosa dauert ein bisschen länger als Gedichtchen. Beim Schreiben wie beim Lesen... also übe er sich! In Geduld ... :o)

Aber eins ist sicher: Mein Beitrag ist nicht off-topic!

Tom

Frühestens in zwei Tagen. Oder heute Nacht, wenn ich nicht pennen kann.

Verfasst: 17.01.2008, 21:13
von Pjotr
Ah, neh, scheisse, der Text funktioniert nur in einer ganz bestimmten ironischen Lesestimmung. Das ist zu wenig. Fagisett. Feierabend. Ich geh wieder auf meine Comic-Baustelle ...

Verfasst: 17.01.2008, 21:32
von Nicole
Hi Pjotr,

dann versuche ich mich mal im Bereich Nicht - OT.
Insgesamt fehlt mir im Text am Ende die Quintessenz, der finale Witz oder das "Aha" Erlebnis. Du bist genesen von den Gaumenwunden - gut. Aber wo kamen die Gaumenwunden her und warum bist Du plötzlich genesen? Sojaallergie? Das finde ich nicht schlüssig, da müßte für meinen Geschmack ein "knalligeres" Ende her. Aber vielleicht stehe ich auch nur auf dem Schlauch.
Ich finde den Ansatz, eine schwülstig, bombastische Sprache zu verwenden (so zumindest liest es sich für mich in Teilen) fein. Allerdings bist Du nicht konsequent. Gerade, wenn ich geneigt bin, ein Schmunzeln zu starten, im Beispiel unten bei "lukullisch" holst Du mich mit einem entgegengesetzt gefärbten Sprachgebrauch "beschissene Ausdünstung" wieder runter.
Davon mischte ich immer ein bisschen hinzu, es schmeckte so lukullischer und milderte zudem wahrlich jene beschissenene Ausdünstung

Wärest Du in die Richtung gegangen "...es schmeckte lukullischer und milderte wahrlich jene, den rückwärtigen Hinterlassenschaften eines gastritischen Paarhufers nicht unähnlichen Ausdünstung..." bleibst Du eher im, denke ich, anvisierten Schreibstil.
Zudem stolpere ich über ein paar für mich komisch klingende Formen
ich wurde regelrecht zum Jerry Lewis
Ich denke, richtig formuliert müßte es "ich wurde zu Jerry Lewis" heißen.
Unabhängig dieser Kritik, mag ich die Passage über Weizensekret (feines Wort, für mich als "Nicht Biertrinker"!) gern. Es klingt aber auch hier noch nicht ganz rund, irgendwie.
Das Subjet des Textes ist für sich genommen doch relativ schwach. (Maggi mit und ohne Soja) Um daraus einen guten, witzigen Text zu machen, müßtest Du die Formulierungen um einiges schärfen, damit er die Geschichte trägt.

Viele Grüße, Nicole

Verfasst: 17.01.2008, 23:09
von Gast
Hi Pjotr,

ehrlich gesagt komme ich über den ersten Satz nicht hinaus:
Pjotr hat geschrieben:Seit nun einem Jahr schlucke ich das göttliche Zeug nicht mehr, bin gezwungen, stattdessen diesen neuen Mist einzuwerfen.


Der erste Satzteil hört sich an, als ob einer Süchtiger von seinem Suchtmittel Abschied genommen habe. Der zweite Teil dieses ersten Satzes jedoch, scheint von einem Medikament zu erzählen, dass der Erzähler nehmen muss. (Ich verbinde den Begriff "Einwerfen" im Sinne von "Etwas zu sich nehmen" immer mit Pillen).

Du siehst also, meine Ausgangsposition ist durch den im ersten Satz deines Textes gewonnenen Eindruck zu miserabel, als dass ich mich mit einer Geschichte über über Hefeweizen, Maggi und Soaja Sauce noch auseiandersetzen könnte.

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 18.01.2008, 04:31
von Pjotr
Hallo Nicole,

vielen Dank für die Kritik.

Ich gebe Dir Recht, die Ursachen der "Gaumenwunden" müssten verdeutlicht werden.

Wärest Du in die Richtung gegangen "...es schmeckte lukullischer und milderte wahrlich jene, den rückwärtigen Hinterlassenschaften eines gastritischen Paarhufers nicht unähnlichen Ausdünstung..." bleibst Du eher im, denke ich, anvisierten Schreibstil.

Dein vorgeschlagener langer Satz ist natürlich wunderbar. Den finde ich auch witzig. Aber das wäre in meinen Augen wieder die spritzige hellwache Sprache der Kolumnen und Glossen. So spritzig und wach stelle ich mir aber den Erzähler nicht vor, er sollte einen ganz trockenen Witz haben, der Typ hat immerhin eine Höllenzeit hinter sich, ist müde, spricht in überschaubaren Alltags-Sätzen, nennt die Dinge ungeschminkt beim Namen, er ist der Bogart in schwarzweiss, am Ende eines Dramas. Der Witz an der Sache sollte -- ganz klasisch -- der Kontrast sein zwischen großem Kino hin zur Nichtigkeit eines Küchengewürzes. Ohne Quintessenz. Der Genre-Kontrast per se sollte verarscht werden. (Womit leider auch nur bei einem speziellen Publikum Schadenfreude ausgelöst werden kann; in meinem Fall hier ist es allerdings völlig mislungen.)

"Ich wurde zum Jerry Lewis" ist eine Variation der Phrase "Ich wurde zum Tier". Ich sage auch manchmal: "da werde ich zum Heino". Aber ich stimme Dir zu, der Teil ist an sich schon nicht rund.




Hallo Gerda,

danke auch Dir für Deine Kritik.

Und auch Dir gebe ich Recht -- bezüglich dem "einwerfen", dass dies zu speziell an Pillen erinnert. Dass Dir dies allein schon als miserabel genug erscheint, den Text aufzugeben, glaube ich Dir nicht, vielmehr ist wohl insgesamt die Kombination aus diesem Thema und dieser Genre-Humor nicht Dein Ding; wenn der Text so perfektioniert werden könnte, wie ich es mir wünsche, würde er auch dann nicht Deinen Humor treffen. So meine ich. Das ist für die Gesamtbetrachtung der Kritik, denke ich, auch nicht zu unterschlagen.




Ahoi miteinand'

Pjotr

Verfasst: 18.01.2008, 07:59
von Thomas Milser
Ich steig jetzt mal quer ein, ohne die Komms gelesen zu haben.

Einzig deinen Satz

"Hiermit möchte ich Dich informieren, dass ich eine Übertreibung intendiere."

nehme ich mal mit ins Kalkül.

Du versuchst, diese Übertreibung durch den Austausch von Vokabeln zu erzielen, wobei aber eine ziemliche Unschärfe entsteht, die den Leser nicht in die intendierte Richtung lenken.
'Schlucken' und 'einwerfen' zum Beispiel übertreiben nicht, sondern bedeuten was anderes.

Auch die Sprünge im Text sind nicht ohne weiteres nachzuvollziehen. Ebenso gibt es Unlogismen.

Weizen gehört zu den Balaststoffen und verhindert eher Diarrhö. Du benennst als Ursache für zu dünnes Aa den Weizen, aber es ist die Hefe. Nicht wirklich falsch, aber unscharf geschrieben.

Dann sollen die Zusatzstoffe (welche?) vom Händler (welchem?) helfen, mildern aber nur den Geruch des immer noch vorhandenen (?) Durchfalls. Und am Ende gewöhnst du dich an etwas, was nach ... riecht, gibts aber während des Textes eher den Feinschmecker ab.

Will sagen: Die Bezüge sind vorhanden, aber nicht sauber herausgearbeitet.

Lustiger wäre hier vielleicht, du kauftest beim Katzen-Süß-Sauer-Mann eine Flasche Maggi-Zusatzstoff-Lin-Yang oder so... weißte, wie ich meine?

Eine weitere Unschärfe sehe ich hier:

"...es schmeckte so lukullischer..."

Bedeutet so viel wie: es schmeckte schmackhafter. Das ist zu allgemein. Wie es tatsächlich schmeckte, wird nicht klar. Die Überzeichnung bildet sich nicht aus. Der ach so wichtige Wortwitz im (er)finden synonymer Begriffe steckt noch im Kinderschuh. Wie überhaupt der Wortschatz erheblich umfangreicher sein müsste. In so einem kurzen Text gilt es, Wiederholungen wie 'Ausdünstung - ausgedünsteten' tunlichst zu vermeiden. Ob Bogart oder nicht.

Und hier:

"...verzog Grimassen..."

verziehe ich entweder das Gesicht oder schneide Grimassen.

Und hier:

"In der neuen Rezeptur schwimmt der Weizen allein."

Tut er das? Auf dem Papier?

Dann noch:

scheusslich > scheußlich.

Alles in allem wirkt es auf mich ein bisschen verkrampft, unsauber in Bezug und Rhythmik, das Tempo variiert nicht hinreichend, der Bogen spannt sich nur mühsam, und für eine 'Überzeichnung' zu wenig phantasievoll. Hör die doch mal deine Musik-Kompositionen an; du kannst das doch :o)

Tom.

p.s. Nicole hat wohl etwas zu oft die Malmsheimer-CD gehört, wie? :o))))