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Und es wird Dezember

Verfasst: 03.12.2007, 11:11
von Elsa
.
Und es wird Dezember ...

Die Krähen geschäftige Herren
im Smoking hoch auf immer denselben
Schlafbäumen decken sich mit Nebel zu des Nachts.
Manchmal stirbt einer von ihnen und fällt hinab.
Bis zum nächsten Abend staksen sie in seiner Nähe
(ein letztes Geleit) umher,
überschlafen dann die Angelegenheit
um Tags darauf erneut ihren üblichen
Beschäftigungen nachzugehen.

Der Straßenkehrer räumt den Smoking
samt dem anderen Müll weg.





1. Fassung
Und es wird Dezember ...

Die Herren im Smoking hoch auf ihren Schlafbäumen
es sind i m m e r dieselben
decken sich mit Nebel zu des Nachts.
Manchmal stirbt einer von ihnen und fällt hinab.
Bis zum nächsten Abend staksen sie in seiner Nähe
(ein letztes Geleit) umher,
überschlafen dann die Angelegenheit
um Tags darauf erneut ihren üblichen
Beschäftigungen nachzugehen.

Der Straßenkehrer räumt den Smoking
samt dem anderen Müll weg.



korr. 2. Zeile Klammer weggenommen.


by ELsa

Verfasst: 03.12.2007, 12:27
von Pjotr
Hallo Elsa,

die Klammern finde ich hier völlig überflüssig. Außerdem, wie soll ich sagen ... wenn sie hier im Forum immer öfter eingesetzt werden, bekommen derart geklammerte Anmerkungen manchmal weniger einen nebengedanklichen als vielmehr so etwas wie einen "besserwisserischen" Unterton hinter vorgehaltener Hand. Oder so ähnlich. Ich weiß auch nicht wie ich das ausdrücken soll. Langsam irgendwie inflationär, diese Klammer-Mode.

Das war jetzt nur nebensächliche kosmetische Formkritik, zum Inhalt kann ich noch nichts sagen ...

Servus

Pjotr


Edit: Paradox, nicht? Zum Inhalt nichts sagen können, aber die Klammern als überflüssig kritisieren. Ich Vollidiot.

Verfasst: 03.12.2007, 12:58
von Elsa
Edit: Paradox, nicht? Zum Inhalt nichts sagen können, aber die Klammern als überflüssig kritisieren. Ich Vollidiot.


:rolleyes:

Elsa

Verfasst: 03.12.2007, 12:58
von Elsa
Außerdem sind es doch nur 2 kleine Klämmerchen ....

Verfasst: 03.12.2007, 13:05
von Elsa
Pjotr, ich könnte auch kursiv oder mit Gedankenstrichen, hä?

Selbstgesprächführende Grüße,
ELsa

Verfasst: 03.12.2007, 13:38
von Pjotr
Vielleicht stört mich auch nur, dass bereits nach der ersten Zeile eine Klammer kommt; ich bin noch gar nicht in der Atmosphäre drin, da kommt auch schon die erste Klammer. Das ist wie, wenn ich gerade in eine Torte beißen will, und kurz vor dem Reinbeißen mir jemand noch etwas ins Ohr sagt. Ich denke, es muss ein Stück weit erst mal eingeschwungen sein, bevor das erste Vibrato sich einmischt ...

Sofern ich mich nicht irre.

Wenn kursiv, wie kursiv wird dann das "i m m e r"?


Pjotr

Verfasst: 03.12.2007, 13:57
von Elsa
i m m e r

Ach, ich weiß auch nicht. Deswegen steht es ja da in Hoffnung auf salonistische Erhellung.

Ich probier mal ohne Klammer 1 oben.

Lieben Gruß
Elsa

Verfasst: 03.12.2007, 16:28
von Pjotr
Die zweite Zeile hört sich an wie ein Fluchen, ist das so gewollt? Mit Klammer wirkt es wie ein geschluckter Ärger, ohne Klammer wie ein herausgelassener. Vor allem durch das doppelt betonte "immer".

Ich habe leider keine Ahnung und keine Idee, um welche Metapher es überhaupt geht. Vielleicht sind das kongonesische Frackäffchen? Ich mag Affen sehr.


Pjotr

Verfasst: 03.12.2007, 17:01
von Elsa
Lieber Pjotr,

eigentlich kein Fluchen, ein Erstaunen, dass sie immer dieselben Bäume nehmen.

Ich habe leider keine Ahnung und keine Idee, um welche Metapher es überhaupt geht. Vielleicht sind das kongonesische Frackäffchen? Ich mag Affen sehr.
Oh nein! Ich mag Affen auch gern, aber es handelt sich doch eindeutig um Krähen!

Bild

Lieben Gruß
ELsa

Verfasst: 03.12.2007, 17:07
von Pjotr
Sieh an.

Übrigens, mit "immer dieselben" dachte ich an die Herren. Aus meiner Gewohnheit klingt die Phrase "immer dieselben" eher personal, weniger botanisch bezogen. Deshalb.

Verfasst: 03.12.2007, 17:11
von Zefira
Hallo ihr beiden,

ich habe "immer dieselben" auch auf die Herren bezogen, nicht auf die Bäume. Und vor allem: ich dachte, es geht um Politiker. Schien mir irgendwie zu passen.
Krähen sind für mich eher Damen.
Weiß auch nicht warum.
(Kommt irgendwie sehr viel "irgendwie" vor in diesem Post ... und jetzt auch noch Klammern .... *arrrgl*

Gekrächzten Gruß
Zefira

Verfasst: 03.12.2007, 18:32
von Elsa
Liebe Zefi, lieber Pjotr.

Wie krieg ich das nun hin, dass die Bäume immer dieselben sind? Da stimmt ja dann etwas nicht. Irgendwie. ;-)

edit: vielleicht so:

Die Herren im Smoking hoch oben
ihre Schlafbäumen sind i m m e r dieselben


Politiker? Huch! Die hatte ich so gar nicht im Sinn ...

Wirre Grüße,
ELsa

Verfasst: 03.12.2007, 19:44
von Zefira
Warum nicht "es sind immer dieselben Bäume"?

Verfasst: 03.12.2007, 19:48
von Pjotr
Die Herren im Smoking hoch auf ihren Schlafbäumen,
auf denselben jedes Mal,
...


So ungefähr?

Mittels Akkusativ wird die Sache klarer.

Und das kursive Wort ist ersetzt dadurch, dass selbiges ans Satzende gesetzt wird (das erste oder letzte Wort im Satz wird meist stärker betont als die Satzmitte).

Falls noch mehr Verwunderung ausgedrückt werden soll über jene Schlafbaumtreue, dann würde ich an Deiner Stelle, so, wie Du es sonst tust, die Sache mehr durch Wortwahl als durch Schritfttypen auszudrücken versuchen. Letzteres sollte immer letztes Notmittel bleiben, finde ich. Oder Untermalung, aber nie Notwendigkeit.


Schöne gute Nacht

Pjotr