was ist
was ist: davon dreht sich mein inneres um.
in den wimpern klebt der vergangene morgen. und im kopf schwimmen meine tage. nein, sie sind nicht tot, sage ich mir.
keine ahnung, was ich hier mach. ja is klar; suchen. ist aber echt nicht gut hier. die können doch nicht so alte an die bar stellen. denen schlackert die haut am oberarm, wenn die was shaken. wenn er nicht da ist, hat er niveau! hoffentlich ist er da, wenigstens bald. schon klar, schon klar, alles braucht seine zeit. aber es könnte auch schneller. die zwoten fangen schon an zu spielen. wie schlecht die sind.
hey, is ja cool, du hier! was will denn der? kenn ich den? guck nicht so, erkennste mich nicht? haben uns erst letzten samstag getroffen. meint der, ich kenn jeden, den ich mal seh? ne, ich glaub, wir kennen uns nicht. ey komm, ich bin der sänger, der mal schlagzeug gespielt hatte, weißte net mehr? was ein spinner, was ne schlechte anmache. ne, ich bin mir sicher, wir kennen uns nicht. doch, doch, wir ham über die bands geredet. die is übrigens von nem kumpel von mir. ziemlich gut, was? hört der überhaupt hin, der findet das doch nicht wirklich gut? wundert mich, dass die hier spielen dürfen. ja, ist schon ne große sache, aber wir haben denen gesagt, ist eigentlich kein wunder, wurd ja mal zeit für nen auftritt. ich geh mir was zu trinken holen.
vielleicht kommt er doch, wegen der open stage. oder er kennt ne band. scheiße, so viele hier.
und da is auch sie. da fällt mir ein, ich sollt das mit ihr noch mal klarstellen. hey, du. hi. hör mal, ich wollt nur, wegen letztem mal, du erzählst das doch nicht weiter. nein. gut, ich wollt nur sicher gehn. ne, ich sag nichts, aber, du, der is doch- ich mein, findest du das nicht komisch? nein. glaubst du das kann überhaupt was werden? ja. verdammt, ja.
hi, du auch hier? sieht der doch. schön, dich zu sehn! kann der mir bitte aus der sicht gehn? so, na also, jetzt seh ich wenigstens die leute vor der bühne. ist was mit dir? ne, ja, bin gestresst. und wie ich das bin, zig tanzende leute und da jetzt jemand erkennen. geht mir grad auch so, hab nächste woche meine letzten arbeiten, noch nichts getan, aber wird irgendwie klappen. stimmt, wenn ich den heute nicht mehr treffe, nächste woche wirds eng mit meiner arbeit. und was machst du sonst? ich geh mir was zu trinken holen. vielleicht steht er an der bar. warte, lass mich das machen.
und was soll ich sagen? ich kann doch nicht einfach, hey, is ja schön, dich hier zu sehn! und, wie gehts? lust, mal wieder zu jammen? das kann ich doch nicht einfach so sagen. das klingt doch bescheuert. hi, alles klar? na, wie läufts? gehst du oft auf open stage partys? hi, wollen wir gleich mal auf die bühne und jammen? hast du sticks dabei, kannst von mir welche haben. hey, du auch hier? hi, kennst du mich noch? hi, wir hatten mal zusammen, hi, weißt du noch?
ich seh ja aus! dachte, ich hätte die augenringe abgedeckt. mist, ich hab das make-up vergessen. wenn ich ihn seh, ich kann ja mal zwinkern, ob er das noch weiß? ah, da kommt noch eine. hey, darf ich mal dein make-up haben? klar. hat die bleiche haut. na egal. du bist echt braun geworden diesen sommer. ja, aber ich war nicht mal weg, hab hier gechillt. ich war in finnland, finnen sind ja so geil. was hat die für nen geschmack. und wie wars hier, hast du jemanden kennengelernt? was soll das, meint die, ich erzähl der was? ne. echt nicht? was soll der ihr grinsen. ich hab da was von so nem fünfzehnjährigen gehört. nein, scheiße, woher weiß die das? ach, das meinst du. ich hab doch noch gesagt, sie soll nichts weitersagen, am arsch. und, was läuft da? was soll schon laufen, das war in den ferien. is vielleicht auch klug so. was soll denn die antwort, was bildet die sich ein, was weiß die schon? du weißt doch, das wegen dem alter.
muss die mir jetzt nachlaufen. nein, lass mich. was will die denn noch? ich muss wieder aufs klo. schau noch schnell, wer jetzt alles da is. ah, der darf mich nicht sehen, der redet immer so lang und stinkt. ne. ne, das is er. das is er. ja doch, das muss er sein. ich werd ihn ja wohl erkennen. wenn er sich nur mal umdrehen könnt. egal, ich werd da jetzt hin gehn. bin bestimmt verschwitzt. na egal jetzt. oder nein, ich bin bestimmt verschmiert. vielleicht stink ich auch schon. ne, alles okay, ich riech nichts. gut. weiter. mit wem redet der da? kenn ich nicht. so hübsch sieht die auch nicht aus. jetzt nur nichts peinliches machen. er trägt was grünes, steht ihm bestimmt, hat ja grüne augen. ja, ich glaub, die waren grün. so. hey, wie gehts? ganz gut. scheiße. danke der nachfrage, und selbst? scheiße, falsch. wer is der idiot, das is er nicht. kennen wir uns eigentlich? der sieht ja ganz anders aus. aber ganz anders. hey, scheiße. was is denn los?
oh verdammt, hoffentlich hat das keiner gesehn. die denken noch, ich schmeiß mich an jeden ran.
kann ich vielleicht von dir mal make-up haben? ja sicher, hast grad allergie, oder? was meint die, siehts schon so schlimm aus?
oh, die schon wieder, wie oft muss die denn aufs klo. geh einfach an mir vorbei. ich wollt noch mit dir reden. musst du nicht. das alles geht sie gar nichts an, von mir weiß sie auch nichts. was willst du eigentlich? sei nicht sauer, ich würd mich ja für dich freuen, wenn du jemanden hättest. ach klar, was ne schlange. aber wenn zwischen dir und dem was wär, du weißt schon, das alter. ja, und? mein gott, wie die jetzt guckt. ey, die wird ja rot! das kann dir doch nicht egal sein, verarsch mich nicht, das kann man doch nicht- zum beispiel wärs illegal. das ist auch das, was dein freund mit dir raucht. ist doch was anderes. das behauptet die? so was geht doch nicht, nicht mit einem so alt wie dein bruder.
was kommt: das weiß ich schon. sie werden noch sagen; ich will doch nur, hör zu, denk doch mal drüber nach, du kannst doch nicht, was soll man denn denken, ernsthaft jetzt, das ist doch eklig.
was noch soll: davon kann ich erzählen. muss ich aber nicht. es wissen die, die mein gesicht im kissen aufquellen wissen, die sich noch erinnern, wie ich die treppen hinaufstöckel, das licht brennen lasse und zu laut furze. was noch soll, das soll aus meinem kopf hinaus, das ist musik. ich will sie nicht verschlossen haben. die musik, ich will sie berühren.
was bleibt: das sind nicht diese abende, die man nicht zählen kann. das ist nicht ihr geschmack, unter meiner zunge verkrochen. was mir bleibt ist die erinnerung an das, was kommen wird.
[align=right]atb201007[/align]
Hallo Thea,
Ich habe den Text jetzt ein paar Mal gelesen und muss sagen, ich werde leider nicht "warm" mit ihm.
Vielleicht liegt es am Slang, dass er mir fern bleibt, denn die Umrahmung vor und nach dem Hauptteil finde ich gut, wobei bei diesem Satz irgendwas nicht stimmt:
Lieben Gruß
ELsa
Ich habe den Text jetzt ein paar Mal gelesen und muss sagen, ich werde leider nicht "warm" mit ihm.
Vielleicht liegt es am Slang, dass er mir fern bleibt, denn die Umrahmung vor und nach dem Hauptteil finde ich gut, wobei bei diesem Satz irgendwas nicht stimmt:
es wissen die, die mein gesicht im kissen aufquellen wissen
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Thea,
Dein Text erscheint auch mir ein wenig sperrig. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Soziolekt, in dem Du schreibst, schon kaum ertragen kann, wenn ich ihn nur höre. Es wirkt aber so, als hättest Du die reduzierte Sprache Fünfzehnjähriger gut getroffen. So recht kann ich das nicht beurteilen. Ich komme mir sehr alt vor, wenn ich das lese. Die durchgehende Kleinschreibung erinnert an die Schriftsprache der Generation-SMS.
Eine merkwürdige Geschichte übrigens: Ich finde, Deine Avatar-Bilder verhalten sich umgekehrt proportional zu der Ästhetik Deiner Texte. Aber verzeih mir die geschwätzige Bemerkung.
Grüße
Paul Ost
Dein Text erscheint auch mir ein wenig sperrig. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Soziolekt, in dem Du schreibst, schon kaum ertragen kann, wenn ich ihn nur höre. Es wirkt aber so, als hättest Du die reduzierte Sprache Fünfzehnjähriger gut getroffen. So recht kann ich das nicht beurteilen. Ich komme mir sehr alt vor, wenn ich das lese. Die durchgehende Kleinschreibung erinnert an die Schriftsprache der Generation-SMS.
Eine merkwürdige Geschichte übrigens: Ich finde, Deine Avatar-Bilder verhalten sich umgekehrt proportional zu der Ästhetik Deiner Texte. Aber verzeih mir die geschwätzige Bemerkung.
Grüße
Paul Ost
Hallo Thea,
bin auch zu alt ,-)
Aber ich habe den Eindruck, dass du das, was du erzählen wolltest, adäquat erzählt hast (in Form und Inhalt). Vielleicht kann der Text noch ein wenig entzerrt werden, ein wenig lesefreundlicher werden, also: ein bisschen weniger insider-mäßig, als wisse man schon, worum es ging (oder müsse so tun als ob), anstatt als Leser so sehr raten zu müssen, sich so anstrengen zu müssen, um nachzuvollziehen, um was für eine - Liebe? Sehnsucht? Suche? Musikalische Berufung? - es da geht, aber mir ging es so, dass ich gern weiterlesen wollte, weiterwissen, was jetzt noch kommt. Und das ist schon mal viel!
Ich habe das Gefühl, da sucht ein Schreiber nach seinem Ausdruck, und die Suche find ich schon mal sehr mutig. Ich find das stark:
das ewige Warten aufs Leben... schon in der Jugend, schade...
Erinnerung ist das, was einem keiner nehmen kann. Erinnerung an etwas möglicherweise Künftiges ist noch nicht mal verifizierbar, klingt schon fast mystisch, ein spannender Satz, aber einer, vermute ich, der mehr behauptet, als er weiß: Anmaßung ist. Wie so manches echte Talent.
Lieber Gruß
Klara
bin auch zu alt ,-)
Aber ich habe den Eindruck, dass du das, was du erzählen wolltest, adäquat erzählt hast (in Form und Inhalt). Vielleicht kann der Text noch ein wenig entzerrt werden, ein wenig lesefreundlicher werden, also: ein bisschen weniger insider-mäßig, als wisse man schon, worum es ging (oder müsse so tun als ob), anstatt als Leser so sehr raten zu müssen, sich so anstrengen zu müssen, um nachzuvollziehen, um was für eine - Liebe? Sehnsucht? Suche? Musikalische Berufung? - es da geht, aber mir ging es so, dass ich gern weiterlesen wollte, weiterwissen, was jetzt noch kommt. Und das ist schon mal viel!
Ich habe das Gefühl, da sucht ein Schreiber nach seinem Ausdruck, und die Suche find ich schon mal sehr mutig. Ich find das stark:
was kommt: das weiß ich schon. sie werden noch sagen; ich will doch nur, hör zu, denk doch mal drüber nach, du kannst doch nicht, was soll man denn denken, ernsthaft jetzt, das ist doch eklig.
was mir bleibt ist die erinnerung an das, was kommen wird.
das ewige Warten aufs Leben... schon in der Jugend, schade...
Erinnerung ist das, was einem keiner nehmen kann. Erinnerung an etwas möglicherweise Künftiges ist noch nicht mal verifizierbar, klingt schon fast mystisch, ein spannender Satz, aber einer, vermute ich, der mehr behauptet, als er weiß: Anmaßung ist. Wie so manches echte Talent.
Lieber Gruß
Klara
Hallo und danke euch, für die Rückmeldungen,
vllt vorweg die Anmerkung, dass ich die Aufgabe zugeschrieben bekommen habe, Denkprozesse Heranwachsender darzustellen und dieser Text unter den Umständen entstanden ist ;)
die Frage hat sich mir gestellt, ob eine solche Form un der Gebrauch realistischer Sprache eher in Distanzierung zu Heranwachsenden endet oder in einem idealen Kennenlern-Aha-Effekt
deswegen habe ich den Text ins Forum gestellt (@PaulOst : es ist also einer meiner Problemtexte. In diesem Bewusstsein kann ich dir die Bemerkung leicht verzeihen. vllt aber versucht mein Stolz das unbewusst auf anderer Ebene auszugleichen? )
Dass ihr euch alt fühlt, ist unbeabsichtig
Wie bringt man Generationen zusammen? Ich fürchte so leicht schafft sich das nicht... Also die Anregung, auf einen Kompromiss einzugehen, ohne die hochgeschätzte Individualität Gleichaltriger zu verraten.
Werde versuchen, das Problem zu lösen, der Aufgabenstellung gerecht zu werden und möglichst schnell eine "entzerrte" Version zu posten
und danke euch, für eure Leseeindrücke, wie immer empfinde ich die als sehr spannend!!!
Liebe Grüße
Thea
vllt vorweg die Anmerkung, dass ich die Aufgabe zugeschrieben bekommen habe, Denkprozesse Heranwachsender darzustellen und dieser Text unter den Umständen entstanden ist ;)
die Frage hat sich mir gestellt, ob eine solche Form un der Gebrauch realistischer Sprache eher in Distanzierung zu Heranwachsenden endet oder in einem idealen Kennenlern-Aha-Effekt
deswegen habe ich den Text ins Forum gestellt (@PaulOst : es ist also einer meiner Problemtexte. In diesem Bewusstsein kann ich dir die Bemerkung leicht verzeihen. vllt aber versucht mein Stolz das unbewusst auf anderer Ebene auszugleichen? )
Dass ihr euch alt fühlt, ist unbeabsichtig
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Werde versuchen, das Problem zu lösen, der Aufgabenstellung gerecht zu werden und möglichst schnell eine "entzerrte" Version zu posten
und danke euch, für eure Leseeindrücke, wie immer empfinde ich die als sehr spannend!!!
Liebe Grüße
Thea
Hallo Thea,
nachdem ich den ersten Teil sehr gelungen fand - da dachte ich auch, das wäre schon alles - habe ich jetzt noch mal beide zusammen gelesen. Ich glaube, das Problem ist vor allem, dass diese Technik nicht über eine solche Länge funktioniert. Der erste Teil allein, das ging. Bei der Gesamtlänge jedoch würde ich zwischendrin vielleicht ein paar konventioneller erzählte Passagen einbauen, um dem Leser ein wenig Orientierungshilfe zu geben. So, wie es jetzt ist, ist ein Verstehen zwar möglich (zumindest für mich), aber nur mit einiger Anstrengung. Oder vielleicht fällt dir auch was anderes ein.
Liebe Grüße,
Rala
nachdem ich den ersten Teil sehr gelungen fand - da dachte ich auch, das wäre schon alles - habe ich jetzt noch mal beide zusammen gelesen. Ich glaube, das Problem ist vor allem, dass diese Technik nicht über eine solche Länge funktioniert. Der erste Teil allein, das ging. Bei der Gesamtlänge jedoch würde ich zwischendrin vielleicht ein paar konventioneller erzählte Passagen einbauen, um dem Leser ein wenig Orientierungshilfe zu geben. So, wie es jetzt ist, ist ein Verstehen zwar möglich (zumindest für mich), aber nur mit einiger Anstrengung. Oder vielleicht fällt dir auch was anderes ein.
Liebe Grüße,
Rala
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