Skizzen zur Biophysik: Von der Liebe

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Klara
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Beitragvon Klara » 14.10.2007, 17:05

Skizzen zur Biophysik, Denkübung I: Von der Liebe

Das Herz ist der einzige Muskel, der ein Leben lang arbeitet, ohne Pause, auch im Schlaf pumpt er Blut, und pumpt und pumpt, wie ein Paradebeispiel für ein sine qua non: reine Notwendigkeit, das Gegenteil von Tod.

Eine Vakuumpumpe dient dagegen dem anderen Zweck: Leere zu erzeugen, verdrängt Etwas, schafft, was nach seiner eigenen Aufhebung, seinem Widerspruch drängt: der Erfüllung.

Die Vakuumpumpe wird mit Absicht betätigt.

Das Herz kann nicht anders. Unermüdlich liebt es gegen das Nichts an, bis es nicht mehr kann.

Edit: Das stimmt nicht. Das Zwerchfell muss auch arbeiten. Und die Lungenflügel.
Zuletzt geändert von Klara am 15.08.2009, 23:59, insgesamt 1-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 23.10.2007, 04:44

Das Herz

Kontrakturen im Verborgenen bedeuten: Ich lebe. Ein Muskel, perpetuum mobile, Klumpen mit Kammern und Klappen und nur eine Hand voll. Dezentrales Zentrum, Impulsgeber des Hirns, der Beine, sich selbst. In der Selbsterhaltung liegt die Grundlage für Leben.
Das Herz schlägt geschützt hinter Rippen, verletzbar und leise. Und ich bebe.



......fiel mir spontan dazu ein.

lieben gruß: Niko, dankend für die anregung

Antibus

Beitragvon Antibus » 23.10.2007, 21:06

hallo,

was soll das sein? ich meine das als ernsthafte frage.
es ist weder wissenschaftlich noch poetisch.

viele grüße,
a.

Niko

Beitragvon Niko » 23.10.2007, 22:57

was soll das sein? ich meine das als ernsthafte frage.

das sind mehrere worte zu einem satz, zu einem text zusammengefügt. darüber hinaus ist es das, was der leser sich daraus gewinnen kann.

ich meine das als ernsthafte antwort.


lieben gruß: Niko

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.10.2007, 20:13

Für mich ist es wissenschaftlich und vor allem poetisch -> 'Von der Liebe'

Der Trieb des Lebens an einem Organ betrachtet, wobei mir der Begriff Liebe schon eine Interpretation bedeutet, die zwar mit dem Herzen verbunden sehr stark so gesehen wird, aber eigentlich der Egoismus auf Fortpflanzung zu sein scheint, zumindest dann reduziert auf das schlichte Überleben.

Bin gespannt was noch kommt.

Moshe

Klara
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Beitragvon Klara » 26.10.2007, 23:45

Oh, schaue zufällig hier rein - hab keine Mail bekommen für Antworten - bitte entschuldigt, dass ich das jetzt erst sehe: Danke für eure Feedbacks.

was soll das sein? ich meine das als ernsthafte frage.
es ist weder wissenschaftlich noch poetisch.
Antibus, es ist einfach nur eine Skizze von Gedanken zum Herzen bzw. zur Liebe bzw. zu ihrem Gegenteil (dem Vakuum), das danach strebt, Liebe bzw. Nicht-Vakuum zu werden. Was erwartest du von mir? Wissenschaft? Poesie gar? Wir sind hier in Kurzprosa ,-)

Niko, ich weiß nicht, ob das Herz Impulsgeber oder - empfänger ist, oder ob das überhaupt eine Rolle spielt. Es schlägt und schlägt und schlägt - und ist eben doch kein perpetuum mobile, (es gibt ja kein perpetuum mobile, das ist nur eine Idee, eine Wunschvorstellung!), weil es ja irgendwann aufhört zu schlagen, und wenn es aufhört, hört dieser ganze Körper auf, den es am Leben hielt.

Der Trieb des Lebens an einem Organ betrachtet, wobei mir der Begriff Liebe schon eine Interpretation bedeutet, die zwar mit dem Herzen verbunden sehr stark so gesehen wird, aber eigentlich der Egoismus auf Fortpflanzung zu sein scheint, zumindest dann reduziert auf das schlichte Überleben.

Ich kam einfach drauf, rein muskulär: Der Herzmuskel darf sich nie ausruhen, alle anderen Muskeln dürfen sich immer wieder ausruhen, der Herzmuskel muss immer, immer ackern, schlagen, Leben lassen. Das finde ich spannend (übrigens finde ich auch das Ohr hochinteressant, als philosophische Fragestellung, wie das Ohr funktioniert, das Auge auch, aber noch mehr das Ohr mit seinem Hammer, Amboss, Knöchel- und Steiggüglchen... auch das Ohr darf sich nie ausruhen, muss immer latent wachsam bleiben...)

Bin gespannt was noch kommt.

Me too.

Lieber Gruß
Klara


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