Düsseldorf

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Nihil

Beitragvon Nihil » 02.10.2007, 18:49

„Ist einer Welt Besitz für dich zerronnen,
Sei nicht im Leid darüber, es ist nichts;
Und hast du einer Welt Besitz gewonnen,
Sei nicht erfreut darüber, es ist nichts.
Vorüber gehn die Schmerzen und die Wonnen,
Geh’ an der Welt vorüber, es ist nichts."




"Wärst du doch in Düsseldorf geblieben, schöner Playboy, du wirst nie ein Cowboy sein ..", erklang das Lied aus dem Radio in einer Sozialwohnung in Düsseldorf, wo Jean-Rüdiger seinem Leben die Sporen gab, auch wenn er wusste, dass er niemals ein Cowboy sein würde. Jean-Rüdigers Leben ließ sich nicht als ein Auf-und-Ab beschreiben, nicht als ein vom Managerposten/Deutsche Bank und hinab in die Sozialhilfe und von der Sozialhilfe hinauf zum Managerposten/Deutsche Bank. Vielmehr war Jean-Rüdigers Leben die kontinuierliche Nulllinie eines Verschiedenen und das im doppelten Sprachgebrauch. Untot wie Jean-Rüdiger war, so war er dennoch kein Zombie im herkömmlichen Sinne, Jean-Rüdiger hatte Gefühle und da war es auch, das Auf-und-Ab im Leben des Jean-Rüdiger. Das Leben des Jean-Rüdiger war ein Auf-und-Ab der Gefühle, unvermittelte Gefühlslagen überfielen Jean-Rüdiger wie eine Horde Untoter und forderten Jean-Rüdiger zu einem Tänzchen auf, geradewegs so wie in einem bekannten Michael-Jackson-Musikvideo. Es war Jean-Rüdigers persönlicher Thriller und er tanzte vor und die Zombiehorden unvermittelter Gefühlslagen tanzten es ihm nach, bis die Socken qualmten.


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