Liebe pandora,
wolltest du im Titel auch Sommer und Nacht "etwas" kreuzen?
Ich finde das eine spannende Mischung in deinem Text, den ich äußerst personifizierend lese, so stark wieder, dass er eigenmythisisierend wirkt, ja, ich glaube, das ist es, wie deine Texte oft wirken.
Er scheint mir voller Gegensätze, die aber eben gekreuzt erscheinen, nicht mehr nebeneinander stehend - die (mond)weiße Frau, die Kühle hinter den Lidern, aber sie treibt den Sommer vor sich her. Einerseits zwingt sie in die Schonungen, andererseits ist sie seine Hüterin, mir scheint in diesem ihn in die Schonungen treiben
liegt erst der Sommer.
Du machst den Leser schwitzen, obwohl der Mond scheint, das ist eine seltsame Mischung, zu der Titel, unter dem der Text läuft, hervorragend passt.
Vielleicht kümmert sich der Text ja wieder um ein Gemälde? Oder eine Geschichte? Wenn ja,. wäre ich gespannt die Bezüge zu erfahren.
Drei kleine Stellen, die mir aufgefallen sind:
Seggen wispern. Wenn du die Wiesenbuckel streichelst, wird aus den Gräsern Gold. Der König hat nicht zu viel versprochen. Er muss uns nicht suchen lassen, weil er die Namen kennt.
Das finde ich in sich sprachlich sehr gelungen, nur finde ich, dass der letzte Satz sehr unvermittelt auf die anderen folgt, ich finde, er schließt sich nicht genügend an. Ich würde ihn vielleicht anders anschließen, oder das
weil streichen oder die Stelle etwas mehr verbinden. Oder eben absetzen.
Und hier:
Schleichen gleiten in sandige Verstecke. Lautlos.
finde ich das nachesetzte "lautlos" zu dramatisch gesetzt, stilistisch fände ich es in den Satz eingebunden stärker.
Gleiches gilt hierfür:
Sie weiß ihn dort sicher, für wenige Stunden.
Auch hier würde ich das "für wenie Stunden" in den Satz eingliedern, der abschließende Tusch-charakter ist in meinen Augen nicht nötig.
Im Text wimmelt es mal wieder vor starken Formulierungen, die man nicht übersehen sollte, nur weil du das immer so gut kannst; schon allein "es dämmert rostig" und so fort.
Und obwohl der Text keine Anker legt, vermisst man nichts, weil er zyklisch wirkt.
Es ist schön, wie du gezwungene Inhalte loslassen kannst und so die Texte frei sind - ich glaube, das ist auch der Punkt, in dem sich deine und Peters Texte ähneln, obwohl sie ganz verschiedene Sprache besitzen.
Liebe Grüße,
Lisa