Lieber Max,
das habe ich sehr gern gelesen, kommt mir gut durchkomponiert und stimmig vor. Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass du einerseits das Traum(-)hafte sehr "realistisch" dargestellt hast (mir fällt da diese Stelle ein, wo der Erzähler etwas denkt und es im nächsten Moment vom Annamirl ausgesprochen wird, so ist das ja oft in Träumen, davon gibt es einige Stellen, die versuchen, die Traum-Psychologie offen zu legen) und andererseits aber dass du die Grenzen von Träumen, was Stringenz und Ausführlichkeit angeht, überschreitest, ohne dass der Traum-Charakter verloren ginge... das ist eine ganz charmante und augenzwinkernde Mischung.
Natürlich läuft der Text handlungsmäßig ziemlich ins Leere, sein Reiz besteht für mich eher in den witzig-abstrusen Formulierungen und Situationen und dieser Mischung aus Traum und Groteske. Den Aufbau finde ich gelungen, sprachlich ist der Text einfach stark...
Schlecht ist eigentlich nur die Zeichensetzung und manchmal schreibst du auch einige zusammengesetzte Verben auseinander.
Auf den ersten Blick:
Diese, eine vormals bekannte Volksschauspielerin, ist nervös, weil sie ‚noch nie Gäste’ hatte und nun ‚gleich zwei auf einmal!’
Im Hinterzimmer verborgen sitzen die Einheimischen und nicken mit den Köpfen, weil sie schließlich Bescheid wissen und ihnen kein Auswärtiger etwas vormachen kann.
Unglaublich, dass der Herbert sich nicht längst aufgehängt hat, wie es unter Spinnern Brauch ist_ bei uns
Die weißblau gerautete Krawatte_ zeigte seine meinungsbildende Stellung.
weil er nicht weiterkäme, als bis zum Verzehr von zwei Wurstsalaten.
Herbert also_ las die Karte.
Noch weitaus beschämter als noch Sekunden zuvor_ schüttelte ich den Kopf.
Der alte Prüglerhof lag inmitten blühender Büsche und Bäume, die ihrerseits von zahllosen Bienen und Hummeln auf das Innigste umsummt wurden.
Das ist riskant, dramaturgisch und auch arbeitsrechtlich, ganz zu schweigen von der Frage der Versicherung bei Unfällen.
Bei diesem Satz würde ich vielleicht die Pointe am Ende noch verschärfen, obwohl ich schon merke, dass das schwierig wird. Also ich meine... bei dem "arbeitsrechtlich" wollte ich lachen, dann kam aber noch was, aber dann war's dasselbe, verstehst du? Kürzen, umstellen, noch eine Steigerung dazu machen... aber das muss besser gehen.
„Wunderbar sehen Sie aus, Annamirl“ sagte ich.
Frau Strobel, als sie endlich herauswackelte in den sonnigen Tag, zeigte die abgearbeitetsten Hände, die man sich überhaupt vorstellen kann.
Dann noch was: im Titel heißt es "AchterNbusch" so wie die tatsächliche Person, aber im Text fehlt zweimal das n? Absicht? (Frau Strobl wird am Ende auch zu Frau Strobel)
Ansonsten fiele mir glaube ich nicht viel ein, was man an dem Text besser machen könnte (ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, man könnte vielleicht noch etwas kürzer, aber da muss ich nochmal gucken), ansonsten erreicht der Text bei mir genau das, was er wohl erreichen will und das ist immer schön zu lesen.
Liebe Grüße,
lichelzauch