Jede andere Stadt - Teil Fünf
Verfasst: 04.04.2007, 20:17
In der Werkstatt.
?der beste Ort zum Resteficken
Frauen konnte man zwar kaum treffen
Sie war so ziemlich die letzte Person auf Erden, die an ihm einen Narren gefressen hatte
Es war aber auch zu dumm
Auch ihr Schalter hatte nur zwei Positionen: an und aus. Wenn er angeschaltet war, dann liebte sie abgöttisch und leidenschaftlich. Keine Bettdecke durfte zwischen sie und ihren Mann kommen.
Angeblich war der „Intershop“ der beste Ort zum Resteficken. So nannten es zumindest seine Bochumer Freunde.
Es war aber auch zu dumm.
Sie war so ziemlich die letzte Person auf Erden, die an ihm einen Narren gefressen hatte.
Es war aber auch zu dumm
Ein Scheidungskind. Auch ihr Schalter hatte nur zwei Positionen: an und aus. Wenn er angeschaltet war, dann liebte sie abgöttisch und leidenschaftlich. Keine Bettdecke durfte zwischen sie und ihren Mann kommen. Wenn allerdings der Schalter in die zweite Position fiel, dann hasste sie so erbittert, dass es zum Fürchten war.
Warum nur wollen alle immer den Protagonisten einer Geschichte nicht mögen?
Und was lässt ihn hier wenig liebenswert erscheinen?
Es hatte nicht einmal wehgetan. Diesmal nicht. Paul hatte einfach zum Hörer gegriffen und Meikes Nummer gewählt. Dazu war sie schließlich da.
Natürlich fehlt zwischen den Teilen etwas. Die Geschichte wird bruchstückhaft erzählt.
Zuletzt noch zum Thema Sympathien: Meike plant in dieser Situation gerade, ihren Freund Tamir zu betrügen. Macht sie das sympathischer als denjenigen, der sich dann entscheidet, die Situation doch nicht auszunutzen?
Paul Ost hat geschrieben:Angeblich war der „Intershop“ der beste Ort zum Resteficken.
Paul Ost hat geschrieben:Paul gegenüber saß Meike aus Herne. Sie war so ziemlich die letzte Person auf Erden, die an ihm einen Narren gefressen hatte.
Paul Ost hat geschrieben:Paul hatte gelächelt und ihr Recht gegeben. Sie konnte nicht anders. Ein Scheidungskind. Auch ihr Schalter hatte nur zwei Positionen: an und aus.
Paul Ost hat geschrieben: Diesmal nicht. Paul hatte einfach zum Hörer gegriffen und Meikes Nummer gewählt. Dazu war sie schließlich da.
Paul Ost hat geschrieben:Tamir war Araber oder Nordafrikaner. Ein erstaunlich gut aussehender Mann, wie Paul fand.
Merkwürdige Frauen, die sich Paul an Land zieht, die sein Meinungsbild über Frauen bestimmen zu scheinen. Irgendwann wird er sich vielleicht einmal fragen (müssen) ob es auch an ihm liegt, dass er gerade mit solchen Frauen wie Tanja und Meike was anfängt.
Es war aber auch zu dumm.
dann kam ihre letzte Mail.
Tanjas Mutter habe doch ordentlich verdient. Ihr neuer Mann, den sie schon bald gefunden hatte, doch auch. An Geld habe es ihr doch nie gemangelt. Außerdem sprächen die Bilder doch eine andere Sprache.
ein Absatz?Italien fährt
Natürlich hatte sie sich geweigert, das zu akzeptieren.
Ein erstaunlich gut aussehender Mann, wie Paul fand.
Unter Widersachern mochte das so üblich sein. Fast konnte Paul ihm die Statusfrage nicht verübeln.
„Meike. Das geht so nicht. Du musst erst mit ihm Schluss machen. Betrug finde ich unfair.“
Er mochte Tamir. Wie musste der sich jetzt fühlen? Kommt abends in eine Kneipe und trifft seine Freundin mit einem anderen Mann. Und natürlich musste Paul an Mirjam denken und sich fragen, wie er in so einer Situation reagiert hätte.
Paul hat geschrieben:Was den besserwisserischen Sozialarbeiter-Ton betrifft, fürchte ich, kann ich Dir nicht entgegenkommen. Du kannst Dich dagegen auflehnen, solche Aussagen ablehnen, Dich ihnen entgegenstellen, anders handeln, aber lesen wirst Du sie in meinen Texten trotzdem. (Im Sinne einer personalen Erzählung ist dies übrigens die Stelle, an der sich die Aufmerksamkeit des Er-Erzählers an einer Person festgebissen hat und deren Sichtweisen übernimmt. Angeblich soll James Joyce in seinen Dubliners hier wegweisend gewesen sein. Lies die Geschichten einmal. Alle Figuren sind liebenswert, gerade weil sie scheiternde Menschen sind.
weil das Publikum zumeist aus Männern bestand, aber es gab, wenn man früh genug war
Paul spürte eine Weile von Neid
„Ja klar. Boar Tamir. Ich dachte du wärst heute Abend bei deinen Freunden.“
„Ich hatte Sehnsucht nach dir, Schatz.“
Das hatte gesessen.