Küchentipp Folge Elf
Verfasst: 27.03.2007, 12:39
Küchentipp Folge Elf
So zwischen Schokoweihnachtsmännern und nicht mehr aufzufindenden Ostereiern kommt sie, jedes Jahr, ob man will oder nicht. Die Fastenzeit, nicht die Stromabrechnung, die war schon da. Obwohl, das eine wie das andere ist für doch allzu viele von uns mit Ernüchterung verbunden. Mal wieder viel zu viel von allem!
Hilft alles nichts, meine Damen und Herren! Gürtel enger schnallen und Licht aus, heißt der Spruch des Tages. Jetzt wird nicht in die Glotze geguckt, jetzt wird gefastet. Bis Ostern ist Fastenzeit angesagt, nicht nur im Kochtopf. Fastensuppe heißt das Zauberwort.
Zuerst das Wichtigste, nämlich die Regenwürmer! Eine Stunde vor Tagesanbruch marschieren Sie zum Straßenrand und führen unter dem Licht der noch brennenden Laterne einen altindianischen Regentanz auf. Die Würmer glauben, dass ein sanfter Frühlingsregen auf die Erde plätschert und strecken ihre schönen schlangen Leiber neugierig aus dem Erdreich. Schnapp!! Eine preiswertere und schmackhaftere Fleischeinlage finden Sie so schnell nicht wieder.
Eine gute Eiweißversorgung ist auch im zeitigen Frühjahr wichtig. Großstadtbewohner verwenden ersatzweise lebende Mehlwürmer aus dem Anglershop.
Sollte die Sache mit dem Regentanz wirklich funktioniert haben, das herrlich weiche Regenwasser gleich in einem mitgebrachten Topf auffangen. Man geht nicht mehr ohne Topf aus dem Haus – jetzt wissen Sie auch warum! Wasser aus der Scheibenwaschanlage eines Autos reicht auch, und schützt wertvolle Ressourcen.
Verzichten Sie bei Ihrer Fastensuppe auf die üblichen Einlagen wie Buchstabennudeln, Reis und/oder geröstete Brotwürfelchen. Der Landwirt Ihres Vertrauens tauscht gerne eine Handvoll fangfrischer Regenwürmer gegen ein Beutelchen Stroh aus dem Schweinestall. Stroh aus dem Schweinestall ist ein MUSS! Woher soll sonst das unvergleichliche Aroma kommen? Etwa aus einem Suppenwürfel? Stadtbewohner greifen zu vorgehäckseltem Plastikmüll aus der Verbrennungsanlage. Folien sind reine Energie.
Jetzt wird es Grün, meine Damen und Herren! Damit das Blut in Wallung kommt und die Frühlingsgefühle wissen, dass es höchste Zeit ist, benötigen Sie noch etwas Frisches für Ihre Fastensuppe. Öffnen Sie Aug und Ohr und erforschen Sie in Ihrer näheren und weiteren Umgebung, wo Sie an streichfrische Tarnfarbe kommen können. Ein Viertelliter aus dem Restetopf und fünfzig Gramm abgeschabt von einem möglichst rostigen Panzer bringen vorösterliche Frische in Ihre Suppe.
Aber nicht übertreiben! Zuviel Grün bringt die Menschen zum Menscheln. Manöverschaden, sage ich da nur – neuneinhalb Monate später! Nicht nur der Karneval sorgt dafür, dass die Pfarrer und Hebammen im Spätherbst und Frühwinter in Arbeit ersticken. Gefastet werden muss durchgängig, sonst ... Achtung Stadtmenschen! Abgeschabtes vom Balkonrasenteppich tut's auch.
Jetzt haben wir alles beisammen, jetzt wird zubereitet. Alle Zutaten, soweit noch nicht geschehen, klein schneiden und in einen Topf geben, mit dem Regenwasser auffüllen. Ein wenig Schlamm aus der nächstbesten Pfütze sorgt für die nötigen Ballaststoffe. Das bringt den Darm in Schwung!
Verzichten Sie auf stundenlanges Kochen, das schadet nur den Vitaminen. Wer in der Nähe eines Kühlhauses wohnt, in dem regelmäßig Gammelfleisch gehortet wird, hat Glück. Bitten Sie den Nachtwächter, Ihren Suppentopf über Nacht auf einen Block halb aufgetautes Dönerfleisch zu stellen. Der Geruch des Fleisches zieht in Ihre Fastensuppe und bildet mit dem Duft des Strohs aus dem Schweinestall einen unvergleichlichen Synergieeffekt! Einen Kaltauszug wie diesen werden Sie nie wieder bekommen. Ansonsten stellen Sie ganz einfach das Katzenkistchen über Nacht nach draußen, und den Suppentopf daneben. Nur Mut zum Experiment, was kann schon passieren? Außer, dass die Katze auf den Teppich ... Sie wissen schon.
Ist Ihnen nach ein wenig Abwechslung? Darf es auch in der Fastenzeit etwas Festes und Herzhaftes sein? Dann rufen Sie beim Landmetzger Ihres Vertrauens an und bestellen Sie ein schönes, doppelt großes Stück Krustenbraten. Bitten Sie Ihren Pfarrer, schnell vorbeizukommen und eine Nottaufe vorzunehmen, bevor der Metzger zum Schlachtermesser greift. „Hering“, wie der (künftige) Krustenbraten nun heißt, wird auch dem geistlichen Herrn munden. Der Mensch lebt schließlich nicht vom Brot allein – und wer den ersten Stein wirft usw.
Ansonsten: Glotze aus, Heizung aus, mit dem/der Herzallerliebsten statt dessen bei Sonnenuntergang unters schön warme Federbett. Ob Sie dort fasten oder nicht, bleibt Ihnen überlassen. Aber lassen Sie sich dann im Winter bitte einen schöneren Namen als „Hering“ einfallen. Muss doch nicht gleich jeder alles wissen!
So zwischen Schokoweihnachtsmännern und nicht mehr aufzufindenden Ostereiern kommt sie, jedes Jahr, ob man will oder nicht. Die Fastenzeit, nicht die Stromabrechnung, die war schon da. Obwohl, das eine wie das andere ist für doch allzu viele von uns mit Ernüchterung verbunden. Mal wieder viel zu viel von allem!
Hilft alles nichts, meine Damen und Herren! Gürtel enger schnallen und Licht aus, heißt der Spruch des Tages. Jetzt wird nicht in die Glotze geguckt, jetzt wird gefastet. Bis Ostern ist Fastenzeit angesagt, nicht nur im Kochtopf. Fastensuppe heißt das Zauberwort.
Zuerst das Wichtigste, nämlich die Regenwürmer! Eine Stunde vor Tagesanbruch marschieren Sie zum Straßenrand und führen unter dem Licht der noch brennenden Laterne einen altindianischen Regentanz auf. Die Würmer glauben, dass ein sanfter Frühlingsregen auf die Erde plätschert und strecken ihre schönen schlangen Leiber neugierig aus dem Erdreich. Schnapp!! Eine preiswertere und schmackhaftere Fleischeinlage finden Sie so schnell nicht wieder.
Eine gute Eiweißversorgung ist auch im zeitigen Frühjahr wichtig. Großstadtbewohner verwenden ersatzweise lebende Mehlwürmer aus dem Anglershop.
Sollte die Sache mit dem Regentanz wirklich funktioniert haben, das herrlich weiche Regenwasser gleich in einem mitgebrachten Topf auffangen. Man geht nicht mehr ohne Topf aus dem Haus – jetzt wissen Sie auch warum! Wasser aus der Scheibenwaschanlage eines Autos reicht auch, und schützt wertvolle Ressourcen.
Verzichten Sie bei Ihrer Fastensuppe auf die üblichen Einlagen wie Buchstabennudeln, Reis und/oder geröstete Brotwürfelchen. Der Landwirt Ihres Vertrauens tauscht gerne eine Handvoll fangfrischer Regenwürmer gegen ein Beutelchen Stroh aus dem Schweinestall. Stroh aus dem Schweinestall ist ein MUSS! Woher soll sonst das unvergleichliche Aroma kommen? Etwa aus einem Suppenwürfel? Stadtbewohner greifen zu vorgehäckseltem Plastikmüll aus der Verbrennungsanlage. Folien sind reine Energie.
Jetzt wird es Grün, meine Damen und Herren! Damit das Blut in Wallung kommt und die Frühlingsgefühle wissen, dass es höchste Zeit ist, benötigen Sie noch etwas Frisches für Ihre Fastensuppe. Öffnen Sie Aug und Ohr und erforschen Sie in Ihrer näheren und weiteren Umgebung, wo Sie an streichfrische Tarnfarbe kommen können. Ein Viertelliter aus dem Restetopf und fünfzig Gramm abgeschabt von einem möglichst rostigen Panzer bringen vorösterliche Frische in Ihre Suppe.
Aber nicht übertreiben! Zuviel Grün bringt die Menschen zum Menscheln. Manöverschaden, sage ich da nur – neuneinhalb Monate später! Nicht nur der Karneval sorgt dafür, dass die Pfarrer und Hebammen im Spätherbst und Frühwinter in Arbeit ersticken. Gefastet werden muss durchgängig, sonst ... Achtung Stadtmenschen! Abgeschabtes vom Balkonrasenteppich tut's auch.
Jetzt haben wir alles beisammen, jetzt wird zubereitet. Alle Zutaten, soweit noch nicht geschehen, klein schneiden und in einen Topf geben, mit dem Regenwasser auffüllen. Ein wenig Schlamm aus der nächstbesten Pfütze sorgt für die nötigen Ballaststoffe. Das bringt den Darm in Schwung!
Verzichten Sie auf stundenlanges Kochen, das schadet nur den Vitaminen. Wer in der Nähe eines Kühlhauses wohnt, in dem regelmäßig Gammelfleisch gehortet wird, hat Glück. Bitten Sie den Nachtwächter, Ihren Suppentopf über Nacht auf einen Block halb aufgetautes Dönerfleisch zu stellen. Der Geruch des Fleisches zieht in Ihre Fastensuppe und bildet mit dem Duft des Strohs aus dem Schweinestall einen unvergleichlichen Synergieeffekt! Einen Kaltauszug wie diesen werden Sie nie wieder bekommen. Ansonsten stellen Sie ganz einfach das Katzenkistchen über Nacht nach draußen, und den Suppentopf daneben. Nur Mut zum Experiment, was kann schon passieren? Außer, dass die Katze auf den Teppich ... Sie wissen schon.
Ist Ihnen nach ein wenig Abwechslung? Darf es auch in der Fastenzeit etwas Festes und Herzhaftes sein? Dann rufen Sie beim Landmetzger Ihres Vertrauens an und bestellen Sie ein schönes, doppelt großes Stück Krustenbraten. Bitten Sie Ihren Pfarrer, schnell vorbeizukommen und eine Nottaufe vorzunehmen, bevor der Metzger zum Schlachtermesser greift. „Hering“, wie der (künftige) Krustenbraten nun heißt, wird auch dem geistlichen Herrn munden. Der Mensch lebt schließlich nicht vom Brot allein – und wer den ersten Stein wirft usw.
Ansonsten: Glotze aus, Heizung aus, mit dem/der Herzallerliebsten statt dessen bei Sonnenuntergang unters schön warme Federbett. Ob Sie dort fasten oder nicht, bleibt Ihnen überlassen. Aber lassen Sie sich dann im Winter bitte einen schöneren Namen als „Hering“ einfallen. Muss doch nicht gleich jeder alles wissen!