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Aphorismus
Verfasst: 03.03.2007, 14:50
von Gast
Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Verfasst: 03.03.2007, 15:03
von Klara
Hallo,
das klingt für mich beliebig - und arg pessimistisch wo nicht gar misanthrop.
Genauso gut könnte man sagen:
Die schönsten Überraschungen hält der Spiegel der Selbsterkenntnis bereit.
,-)
Davon abgesehen sehe ichzwar ein, dass ein Superlativ im Aphorismus gut zuspitzend sein kann - in diesem Fall jedoch ist er glaub ich ganz falsch. Da gäbe es, fürchte ich, viel schlimmere Enttäuschungen, die einem "das Leben", "Mama", "ein Mistkerl", "ein Sohn, der zum Nazi wird" oder was weiß ich zufügen kann.
lg
klara
Verfasst: 03.03.2007, 15:23
von Gast
Liebe Klara,
ein Aphorismus ist ja kein "Rumdumpaket"
.gif)
Die bittersten Erfahrungeben
eben auch, wenn man nur
bereit ist tief genug in diesen Spiegel zu schauen.
Es geht mir darum herauszustellen, dass es nicht "die Anderen" sind, die einem die größten Enttäuschungen bereiten.
Wenn es sich so (noch) nicht lesen lässt...
Sprich, wenn der Satz ne Anleitung braucht, ist er nicht stimmig. Ich habe ihn heute frisch komprimiert aus einer alten Vorlage aus 2004.
Was meinste jetzt Klara???
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 08.03.2007, 11:55
von Klara
Hallo Gerda,
du hast mich gebeten, nochmal zu gucken (sorry, hab ich ganz verschwitzt).
Auf die Schnelle nochmal gerade gesehen:
ich finde "der Selbsterkenntnis" überflüssig. Aber ich neige wohl eher zum Kurzen, wenn es gilt Gedanken auszudrücken, bzw. manchmal auch zum Verkürzen.
Ich glaube, man könnte noch mal prägnanter formulieren. Was ist der Witz? Dass man sich von anderen enttäuscht fühlt - von "der Welt" oder so - und sich selbst manchmal am meisten enttäuscht, wenn man nicht hält, was man sich versprach.
Auch eine Bitterkeit: Wenn man nicht hält, was man sich selbst versprach.
Enttäuschend, wenn man erst im Spiegel sieht, wie sehr man sich doch täuschen kann.
??
k
Verfasst: 08.03.2007, 12:11
von Gast
Ah, danke, ja, jetzt komme ich der Sache auf die Spur, später mehr
LGG
Verfasst: 08.03.2007, 16:21
von Hakuin
gerda,
Es geht mir darum herauszustellen, dass es nicht "die Anderen" sind, die einem die größten Enttäuschungen bereiten.
Die größten Enttäuschungen fügt uns die Selbsterkenntnis zu.
vielleicht?
salve
hakuin
Verfasst: 08.03.2007, 19:22
von Gast
Danke Hakuin, das hört sich bedeutend besser und weniger melodramatisch an, als mein Spruch da oben.
Darf ich das so übernehmen und oben dazu stellen?
Liebe Grüße
Gerda
Entwickelt habe ich aus ddiesem alten Text:
Sind die schlimmsten Enttäuschungen
nicht jene im Leben,
die wir uns selbst zufügen,
indem wir nicht authentisch sind,
uns nicht mehr wiedererkennen
und uns nicht mehr im Anderen spiegeln...
©GJ200403
Verfasst: 15.03.2007, 19:43
von Max
Liebe Gerda, lieber Hakuin,
ich finde Hakuin, hat aus Deinem Text (eigentlich Deinen beiden Texten) eine Menge gemacht. Der ursprüngliche Text - also der, den Du zuletzt eingestellt hast, kommt arg moralisierend rüber. Der andere, den Du eigentlich gepostet hast, ist sehr kopflastig. Man merkt, dass di Autorin unbedingt etwas geistreich ausdrücken wollte und das bekommt den meisten Aphorismen nicht.
Liebe Grüße
max
Verfasst: 15.03.2007, 20:05
von Gast
Danke Max, das sehe ich genauso und habe jjetzt einfach mal oben geändert.
Liebe Abendgrüße
Gerda
Verfasst: 22.03.2007, 15:43
von ecrivain
nun, gerda, das klingt ein bisschen wie: "mir kann keiner mehr was vormachen, ich habe das leben in allen tiefen erlitten!"
was ich stehen lassen würde: selbsterkenntnis-übungen bringen dem übenden schmerzen. aber diese schmerzen können für irgend etws gut sein ... z.B. können sie vor selbsttäuscheungen bewahren und zu größerer abgeklärtheit gegenüber enttäuschungen verleiten und gegen rückschläge wappnen.
mein formulierungsvorschlag:
Selbsterkenntnis kratzt an dem Schmodder, aus dem ich gemacht bin. Wenn ich mich jetzt jucke, weiß ich: Wenigstens habe ich dich kennengelernt und bilde mir nicht länger ein, aus Alabaster zu sein.
Verfasst: 22.03.2007, 22:09
von Max
Liebe Gerda,
das entdecke ich jetzt gerade wieder. Das schöne an Aphorismen ist, dass man so viel Platz hat ....
Liebe Grüße
max
(Kein Titel)
Verfasst: 23.03.2007, 07:59
von Gast
Lieber
Max,das stimmt, in vielerlei Hinsicht (auch optisch).
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Hallo
Matthias (ecrivain),
liest man dich auch mal wieder... ist ja schon fast ein "Welcome back"
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Deine Ausführungen sind interessant. Ich denke, dass die Aussage auf der Hand liegt und gerde nichts mit "(Selbstüberschätzung" zu tun hat.
Ich habe erkannt, und bin sicher, dass es viel häufiger zutrifft, als es sich die meisten Menschen eingestehen wollen, dass dass man sich die meisten Enttäuschungen und Verletzungen im Leben (indirekt) selbst zufügt. Dazu gehört, dass man aufhört die Schuld bei Anderen oder den Umständen zu suchen, sondern sich mit seinen eigenen dunklen Seiten tiefgehend auseiandersetzt auseiandersetzt. Oft fehlt es auch daran, dass man vergisst sich genug abzugrenzen oder mit dem eigenen Wollen auseinanderzusetzen.
Ich denke, dass deine geäußerten Gedanken solche sind, die man sich
auf dem Weg zu dieser Erkenntnis, (der sicher bei mir noch nicht zu Ende ist, aber ich weiß endlich um die Richtung) macht.
Sie decken sich jedoch nicht im Ergebnis mit meiner Intention, vor allem wollte ich kein Miniessay schreiben, aus dem sich möglicherweise ein Aphorismus in eine von dir intedierte Richtung schreiben lässt.
Einen schönen Tag - hier schneits mal wieder
Gerda
Verfasst: 23.03.2007, 10:19
von Hakuin
max,
ja...dass man soviel platz hat...darüber zu denken...
gerda,
grundsätzlich...kann der sinngehalt auch kürzer beschrieben sein?
wenn er aufgeht, dennoch...wäre das o.k. oder gibt es einen anspruch auf die "spruchkonstruktion?
zb:
Selbsterkenntnis - die größten Enttäuschungen.
???
hakuin
Verfasst: 23.03.2007, 10:22
von Hakuin
ps:
gerda, du gehst mit deinem apho letztendlich nur bis an eine "entwicklungsgrenze".
du könntest den nächsten schritt "aphrotisieren".
hakuin