Jede andere Stadt - Teil Drei

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Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 25.02.2007, 22:13

In der Werkstatt.
Zuletzt geändert von Paul Ost am 09.05.2007, 21:29, insgesamt 11-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 25.02.2007, 23:28

Oh wie herrlich, dass ich heute Teil 3 lesen konnte, lieber Paul.
Ich wage zu sagen, dass ich das Buch sofort kaufen würde, und das sage ich nicht schnell und unbedacht dahin. Ich bin wieder ein Stück weiter, deinen Protagonisten näher gerückt.
Du hast mich am Bändel, soll heißen, ich bin sofort drin in der Handlung und möchte nicht aufhören zu lesen.


Kleinigkeiten:

"Kraftstraßen" = Kraftfahrstraßen"

PaulOst hat geschrieben:Das Kind hatte Tränen in den Augen. Erst wollte er nicht nachgeben als er sah, dass die Summe zu gering war.


Gemeint ist zwar der Junge, der noch ein Kind ist, aber... nach "Kind" müsstest du mit "Es" fortfahren
Hier kannst du sicher eine Lösung finden.

PaulOst hat geschrieben:Abends saß er wieder in dem Panoramafenster


Gemeint ist Paul, ich denk es wäre gut statt des Pers. Pron. den Namen einzusetzen.

Abendgrüße
Gerda

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 26.02.2007, 08:32

Hallo Paul,

ich habe deine Erzählung rückwärts gelesen, die Kommentare nur auszugsweise.
ein Mann und "drei Nüsse für Aschenbrödel". Herrlich
Du beschreibst sehr schön, ich mag die "nebensächlichen" Kleinigkeiten.
Deine Protagonisten sind mir schon fast zu real.
Ich bin gespannt, was du daraus machst.
Wenn ich mir als Leser etwas wünschen könnte, wäre es, dass Paul glücklich wird, aber definitiv ohne Mirjam.

liebe Grüße smile

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 26.02.2007, 15:18

Liebe Gerda,

danke für die Kommentare. Ich habe die ersten zwei Punkte geändert. Bei dem Fenster bin ich mir noch unschlüssig. Es ist halt kein piefiges Normalofenster, sondern ein futuristisches, bei dem das Glas bis auf den Boden geht. Die Fensterbank bietet soviel Platz, dass man in Frankfurt wahrscheinlich eine Sitzecke draus machen würde...

Es freut mich aber, wenn Du gespannt auf die nächste Folge wartest. Sollte ich einmal etwas veröffentlichen, werde ich natürlich sofort Bescheid geben.

Liebe Smile,

Was ist falsch an der Kombination von "Drei Nüsse für ein Aschenbrödel" und einem Mann? Allein schon wegen der Schauspielerinnen gucke ich die DDR-Märchen heute immer noch, wenn ich kann. Es freut mich aber, wenn Dir die Geschichte gefällt.

Wie sie ausgeht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Rein semantisch gesehen, kann das mit Mirjam ja nichts werden. Sie ist die "Widersetzliche".

Grüße

Paul

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2007, 16:14

Lieber Paul,

ich glaube, du hast mich missverstanden, ich meine nicht, dass etwas falsch daran ist, dass Paul wieder in dem Panoramfenster sitzt... sondern,
du solltest bitte sagen, dass es Paul ist, der da sitzt... ;-)
Jetzt klar?

LGG

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 26.02.2007, 17:55

Hallo Paul,
an der Kombination ist gar nichts falsch!!
Das herrlich war nicht zynisch gemeint. Vielleicht hätte ich "endlich mal einer, herrlich" schreiben sollen.
In meinem schlauen Namensbuch steht: Mirjam von Mariamne (Gattin Herodes, fälschlich wegen Ehebruch angeklagt und hingerichtet).
auch die bittere, widerspenstige.
Aber der "Kleine" hätte sie ja auch zähmen können.
Ich hätte eher gesagt, rein gefühlsmäßig kann das mit Mirjam nichts mehr werden.
Es ist denke ich klar, dass Paul da sitzt, auch ohne namentliche Nennung.

off topic:
wenn du das Gedicht im lyr. Dialog auch nur so "dahingeschrieben" hast, darfst du das gerne öfter tun. Nachdem du ja Gedichte für S. geschrieben hast, kommt ja vielleicht auch hier eine Fortsetzung.

liebe Grüße smile

Klara
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Beitragvon Klara » 26.02.2007, 18:08

Hallo Paul,

nur Kleinigkeiten:
Walter dagegen, hatte die völlig absurde Prüfung bestanden.

Komma weg.

„Fünftausend Jahre. Lächerlich.“ Yoko mochte China nicht. Nur aus Liebe zu ihrem Mann war sie mitgekommen.

Ich würde eine Absatz hinter wörtlicher Rede machen. Das gilt für alle Dialoge im Text. Schau mal in deine Romane - ich glaube, das ist Usus, oder? Liest sich leichter, und nochmal mehr in so einem enggesetzten Text wie hier im Salon.

Auf den staubigen Straßen begegneten sie Kolonnen aus martialisch anmutenden Lastwagen

besser: begegneten IHNEN
martialisch allein würde reichen, ohne "anmutend" (vor allem, weil die beschriebenen Lastwagen für mein Gefühl nicht unbedingt anmutig sind... ,-)
Den Staub ertragend, als könne es keine andere Welt geben.

als gebe es keine andere Welt ?

„Wie heißt diese Stadt hier?“ fragte Paul.

Komma hinter Ausführungszeichen?

Wie viele Menschen es auf diesem Planeten gab!
Neben ihm auf dem Fensterbrett stand ein Sixpack. Wie schade, dass er nicht mehr rauchte. Wieder dachte er an Mirjam.

Der Planet kommt etwas unvermittelt ins Spiel. Ebenso das Rauchen nach dem Sixpack.

Du kannst gut erzählen!

lg
klara

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.02.2007, 18:39

Lieber Paul,

ich habe gerade noch einmal alle drei Teile deiner Geschichte gelesen, um einen ganz aktuellen Gesamteindruck zu haben.

In Teil 1 spielen deine Protags Paul und Mirjam die Hauptrollen und nehmen den größten Part ein, was auch logisch ist, damit man das weitere Geschehen versteht. Im zweiten Teil kommt Mirjam nur noch im letzten Teil - als Erinnerungssequenz - vor. Hier, im dritten Teil nur noch im letzten Satz.

Die Figur Paul ist mir sehr sympathisch, während die Figur Walter mir überhaupt nicht sympathisch ist, vor allem durch die Szene mit dem Jungen und seinem ziemlich radikalen Verhalten und auch herablassenden Sprüchen. Du wirst dich nicht wundern, wenn ich dir deshalb schreibe, dass Walter mir im dritten Kapitel zuviel Platz einnimmt und Paul zu wenig. Ich verstehe diesen dritten Teil als Einblick in das Verkehrschaos Beijings und des Unwohlseins von Paul, sich dort zu befinden.

Ein paar Anmerkungen:

Hier galten fast keine Regeln, außer dass sich das stärkste Auto und der rücksichtsloseste Fahrer durchsetzten. Vorfahrt hatte, wer am lautesten hupen konnte. Wer auf die Bremse trat, konnte kaum auf eine der Kraftfahrstraßen kommen, die aus der Stadt herausführten.


zu viele Superlative, hab sie unterstrichen. Den Satz "Wer mit der Bremse...." würde ich streichen.
"außer dass sich das" --> umformulieren, hört sich nicht gut an.
Ingesamt würde ich die ganze Straßenszene kürzen, sie nimmt fast das ganze Kapitel ein.

„Wie heißt diese Stadt hier?“ fragte Paul.


Komma nach ?"

„Yoko!“ Walter sprach üblicherweise in diesem Stenogrammstil mit seiner Frau.
„Karte!“ Yoko blätterte hilflos durch den Straßenatlas.


Hier würde ich schreiben: "Yoko?" und das mit dem Stenogrammstil weglassen. Es wirkt sehr herablassend. Und: "Karte!" weglassen.
Außerdem stellt sich mir die Frage, wenn es doch eine Stadt ist, braucht man wohl kaum einen Straßenatlas, um herauszufinden, welche Stadt es ist. Wenn man eine Straße sucht, ja, aber nicht eine Stadt! Diesen Dialog würde ich anders formulieren, evtl. ohne Dialog, sondern erzählend.

Plötzlich fuhren sie durch eine Baustelle. Es hatte keine Schilder gegeben. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass sie sich nun durch Sandhaufen hindurchschlängeln mussten und von Lastwagen und Baggern ausgebremst wurden. Vor ihnen kam es zu einem Stau. Die Straße endete, nur um ihren Weg einen halben Meter tiefer fortzusetzen. Vorsichtig und missmutig wagten einige Fahrer den Sprung. Walter war skeptisch. Der Firmenwagen war vielleicht zu empfindlich für solche Pisten. Er bremste ab.


Bringt m.E. die Story nicht voran. Man kann es verkürzen. Sie haben sich verfahren oder so ähnlich und dann kommt der Junge.

Walter startete den Wagen und ließ ihn auf das Fahrrad zurollen.
„Den mach ich platt!“


Ist mir zu krass. Spätestens hier wird Walter zu einer richtig bösen und sehr unsympatischen Figur.

„Wie viel will er denn?“ fragte Paul besorgt.


"Wieviel" und Komma nach ?" Das "besorgt" kann m.e. entfallen.

Paul bekam langsam Angst. Ob hier wohl Touristen verschwinden könnten? Eine schweigende Dorfgemeinschaft, die ihre Kinder schützen will?
Yoko schaute ihren Mann bittend an.
„Walter. Ich habe Angst.“


Aus den vorherigen Zeilen geht nicht hervor, warum die Drei sich in Gefahr befinden sollten. Das könntest du anschaulicher beschreiben, vielleicht ist die Umgebung irgendwie unheimlich, etc. Also hier mehr Sdt rein. Dann: zweimal "Angst"

Dabei brummelte er eine chinesische Phrase, von der er annahm, dass der Junge sie verstehen würde.
Das Kind hatte Tränen in den Augen. Erst wollte es nicht nachgeben als es sah, dass die Summe zu gering war. Doch Walter war ein knallharter Verhandlungspartner. Er ließ den Motor aufheulen und fuhr los. In letzter Sekunde konnte der Kleine sein Fahrrad retten.


Komma nach "nachgeben"
"Knallharter Verhandlungspartner" passt hier m.E. nicht. Es geht hier nicht um Big Business, sondern um ein paar lumpige "Pfennige". Diese Szene ist unglaubwürdig, auch dass Walter einfach losfährt.

Nur ein paar alte Frauen standen noch auf dem menschenleeren Parkplatz und versuchten, ihnen Cola und Bier zu verkaufen. Paul genehmigte sich noch ein Tsingtao.


Das zweite "noch" kann entfallen. Und: welches Grab wollten sie besuchen? Ich würde es nennen.

Wie schade, dass er nicht mehr rauchte.


Könnte man entweder streichen oder aber ein bisschen ergänzen, was Paul dazu veranlasst hatte, mit dem Rauchen aufzuhören.


Also, insgesamt kannst du m. E. hier einiges kürzen, weil dieses Kapitel die gesamte Story nicht vorantreibt, sondern für mich eher ein kleiner Einblick in das Verkehrschaos von Beijing gibt, nicht aber in das Leben von Beijing.

Ich hoffe, du kannst mit meinem Anmerkungen etwas anfangen.

In neugieriger Erwartung der Fortsetzung,-)
Saludos
Magic

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 26.02.2007, 21:51

Liebe Klara, liebe Magic,

danke für die genaue Lektüre. Ich sollte wirklich mal eine kleine Korrekturphase einschalten, bevor ich Texte ins Netz stelle. Aber wahrscheinlich würde die Hemmschwelle dann wieder zu hoch werden, so dass ich gar nichts mehr einstelle. Viele der Vorschläge habe ich angenommen. Sie waren sehr hilfreich. Danke.

Liebe Magic,

an Deinem Kommentar finde ich spannend, dass Du die Charaktere in der Geschichte sympathisch finden willst. Warum? Dem Vorwurf der Unglaubwüdigkeit will ich nicht recht widersprechen.

Ich erinnere mich an eine Diskussion beim Bachmann-Preis. Eine Frau in der Jury warf dem Schriftsteller vor, seine Geschichte sei unglaubwürdig. Dieser entgegnete, er habe die angesprochene Szene genau so erlebt. Die Kritikerin antwortete, dass es sich aber um Literatur handele. Daher könne er dieses Argument nicht zur Rechtfertigung heranziehen.

Für mich ist die grausamste Szene die, in der verglichen wird, wie ein chinesischer Bauarbeiter auf der Straße schlafen muss, während einige Meter weiter die Menschen in Luxus schwelgen. An dieser Stelle mag das Fiktion sein. Die Realität ist aber nicht anders. Weltweit setzt sich das Prinzip der Gated Communities durch. Ich wünschte, das wäre unglaubwürdig.

Was die Eheszenen betrifft... Stell Dir eine traditionell erzogene Japanerin und einen liberal erzogenen Deutschen vor. Sie will Freiheit, er will eine klassische Ehefrau. Wenn sie heiraten, bekommen beide, was sie wollen...

Nun stell Dir einen liberal erzogenen Deutschen und eine liberal erzogene Deutsche vor. Werden sie glücklich? Beide mit dem Streben nach derselben Freiheit auf Kosten des Anderen?

Deine Anmerkung zum Aufbau meiner Erzählung haben mir in einem Punkt sehr geholfen: Ich weiß jetzt, wie der vierte Teil gewichtet werden muss.

Liebe Grüße

Paul

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.02.2007, 23:52

Lieber Paul,

an Deinem Kommentar finde ich spannend, dass Du die Charaktere in der Geschichte sympathisch finden willst. Warum?


Ist es nicht immer so, dass man, wenn man ein Buch liest oder eine längere Story, sich mit einer der Protagonisten irgendwie anfreundet oder sogar identifiziert? Das ist doch gerade das Spannende daran. So geht man beim Lesen richtig mit, will wissen, wie es "seinem Helden" ergeht, was er erlebt, was er erleiden muss, etc. Na ja, du weißt schon, was ich meine. Außerdem habe ich geschrieben, dass mir die Figur Walter unsympatisch ist. Er ist bei mir fast sowas wie der Antagonist geworden. Die Frage ist, ob dies deine Intention ist. Vielleicht ergeht es auch nur mir so? Ich finde es gut, wenn sich in der Handlung zwei sehr gegensätzliche Protags befinden. Nur, man sollte nicht übertreiben. Du schreibst ja keine Horrorstory oder Sciene Fiktion.
Und deine Kapitel zeigen ja, dass es noch weitergehen muss, es also eine längere Erzählung, vielleicht sogar ein Roman wird, wer weiß?

Dem Vorwurf der Unglaubwüdigkeit will ich nicht recht widersprechen


Das ist doch kein Vorwurf, Paul. Es kommt bei mir unglaubwürdig an. Es sind doch alles meine persönlichen, ganz subjektiven Anregungen und Gedanken, die deine Zeilen bei mir auslösen.

Ich erinnere mich an eine Diskussion beim Bachmann-Preis. Eine Frau in der Jury warf dem Schriftsteller vor, seine Geschichte sei unglaubwürdig. Dieser entgegnete, er habe die angesprochene Szene genau so erlebt. Die Kritikerin antwortete, dass es sich aber um Literatur handele. Daher könne er dieses Argument nicht zur Rechtfertigung heranziehen.


Das ist natürlich wirklich Quark *lach*

Für mich ist die grausamste Szene die, in der verglichen wird, wie ein chinesischer Bauarbeiter auf der Straße schlafen muss, während einige Meter weiter die Menschen in Luxus schwelgen. An dieser Stelle mag das Fiktion sein. Die Realität ist aber nicht anders. Weltweit setzt sich das Prinzip der Gated Communities durch. Ich wünschte, das wäre unglaubwürdig


Da hast du natürlich Recht. Doch hier gilt es zu unterscheiden, so jedenfalls mein Empfinden. Das eine ist Beschreibung einer schlimmen Realität (und sicherlich nicht Fiktion), das andere ist, wenn du in einer konkreten Handlung einen deiner Protags brutal und ganz bewusst mit dem Wagen auf einen kleinen Jungen losfahren lässt. Siehst du den Unterschied?

Deine Anmerkung zum Aufbau meiner Erzählung haben mir in einem Punkt sehr geholfen: Ich weiß jetzt, wie der vierte Teil gewichtet werden muss.


Fein,-)
Saludos
Magic

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 28.02.2007, 18:38

Lieber Paul,
ich mag, wie du ohne Probleme den Text facettenreich gestalten kannst, alles bleibt trotzdem dicht beieinander. So die ganze Szene zwischen Walter und Yoko, die thematisch zwar viel weitere Kreise zieht, aber dadurch, dass du auch von den beiden erzählst, sich schön in die restliche Stimmung des Textes eingliedert.

Auch die Szene mit dem Jungen und dem Geld ist perfekt; erst das heimliche bestehen des Führerscheins...~ das Walter wohl nur möglich ist, weil er auch mit dem Geld direkt rechnet und nicht aus Pauls Perspektive...

das Eingliedern im Vergleich zum beobachtenden Paul auf dem Rücksitz ist gut konzipiert. Bei diesem Teil ist es für mich das erste Mal spürbar, dass der Text wohl durch ein längere Version, als ich bisher dachte, gewinnen könnte. Die Parallelen stärken sich gegenseitig.
Hoffentlich gibt es noch viele Teile zu lesen.

Kleine Dinge:


In erster Linie musste man Fragen beantworten wie: Ist es dem Fahrer erlaubt, während der Fahrt auf den Boden zu spucken, sollte er aus dem Fenster spucken, in den Aschenbecher oder am besten gar nicht. Kein Chinese würde auf die Idee kommen, nicht zu spucken.


?? Ich verstehe den Satzbau (Bezug??) nicht. Der satz fängt beo "Ist es" als Frae an und dann wendet es sich zu - ? ich habe ein Brett vor dem Kopf und kann es grammatisch nicht sortieren.


dass er kaum zwischen ihnen hindurch fahren konnte. <--hindurchfahren

Abends saß er wieder in dem Panoramafenster. <--- in?

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 28.02.2007, 18:44

Liebe Lisa,

ich habe tatsächlich mal die deutsche Übersetzung eines Fragebogens für einen chinesischen Führerschein gelesen. Sehr interessant. Vielleicht hilft bei dem nicht gerade eleganten Satz ja ein Fragezeichen?

Zum Fenster habe ich weiter oben schon etwas gesagt. Es ist halt so ein Riesenpanorama-Fenster mit einem gewaltigen Fensterbrett, worauf man durchaus einen schlafenden Japaner unterbringen könnte (oder einen wachenden Paul).

Danke noch für den Rechtschreibhinweis.

Grüße

Paul

Rala

Beitragvon Rala » 28.02.2007, 22:13

Hallo Paul!

Schön, dass die Fortsetzung doch so bald kam. Genau so gerne gelesen wie die ersten beiden Teile und eigentlich auch nichts dran auszusetzen. Das Einzige, was ich (außer dem in den Kommentaren meiner Vorredner bereits erwähnten Punkten) noch ändern würde, wäre statt "den Staub ertragend" "den Staub ertrugen", das Partizip ist mir hier irgendwie zu leblos.
Wie lang hast du eigentlich in Peking gelebt? Und wann kommt der nächste Teil?

(Und noch mal offtopic bezüglich unseres Dialogs zu Teil zwei: habe nachgedacht: ist durchschauen wirklich auch gleich verstehen?)

Liebe Grüße,
Rala

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 28.02.2007, 22:29

Liebe Rala,

Partizipien erinnern mich an meinen Altgriechisch-Unterricht. Ich benutze sie gerne.

Die meisten Fehler, die von den anderen Kommentatoren angemerkt wurden, habe ich hoffentlich beseitigt. Wenn ich noch etwas vergessen haben sollte, freue ich mich natürlich über weitere sachdienliche Hinweise.

Wie kommst Du darauf, dass ich mal in Peking gelebt habe?

Was Deine Off-Topic-Bemerkung angeht, so glaube ich, dass wir oft meinen, Menschen zu durchschauen, wenn wir für sie ein bestimmtes Wahrnehmungsmunster angelegt haben. Ob wir sie dann verstehen? Wahrscheinlich blenden wir nur aus, was wir nicht verstehen, um dann zu behaupten, wir durchschauten sie.

Dir eine gute Nacht

Paul


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