Unter dem Schnee (zweite Fassung)
Die Stille kriecht weiter den Boden entlang und über die Wände, bis zur Zimmerdecke hinauf. Sie deckt alles im Raum ab wie eine dicke Lackschicht, füllt jeden Winkel, jede Unebenheit. Sie ist von draußen gekommen, unbemerkt zunächst, und nimmt das ganze Haus ein. Sie ist so mächtig, dass man den eigenen Atem nicht mehr hört.
Sanja fährt mit dem Finger über die Wand neben ihrem Bett, die sich glatter anfühlt als sonst. Überzeugt sich mithilfe ihrer linken Handfläche davon, dass sie tatsächlich noch atmet. Doch auch das kann eine Täuschung sein. Die plötzliche Abwesenheit von jeglichem Geräusch außerhalb ihres Schädels, das endlose Weiß, das über Nacht alles unter sich begraben hat – sie könnte tot sein. Niemand ist bei ihr, der sie vom Gegenteil überzeugen könnte. Wenn du stirbst, stirbt deine ganze Welt mit dir, schiebt sich eine Stimme aus der Geräuschkulisse in ihrem Kopf in den Vordergrund, und liegt jetzt reglos unter einem Leichentuch, fügt sie selbst hinzu. Hör auf mit dem Blödsinn!, schreit sie, es kostet sie einige Überwindung, als sei es verboten, doch der Widerhall, mit dem sie ihr inneres Chaos zu übertönen gehofft hatte, bleibt aus. Sie steht vom Bett auf, allein, wie immer, und zieht die Jalousien hoch. Der Morgen ist viel zu hell, er war zuvor schon zwischen den Alulamellen hindurch in den Raum gequollen, als sei draußen für so viel Hell kein Platz mehr. Die Schneedecke ebnet alles ein. Es gibt keine Kanaldeckel mehr, kein Laub und keinen Dreck auf den Straßen, nicht die geringste Unebenheit in der Fahrbahndecke. Als habe es auch die letzte Nacht nicht gegeben, all den Lärm, die vielen Leute, die Aufregung.
Es war warm gewesen, nach ihrem Auftritt sogar heiß, sie hatte gespürt, wie sich jede einzelne ihrer Adern, Stunden zuvor noch so eng zusammengezogen, dass sie in der überheizten Garderobe gefröstelt hatte, auf einmal weit öffnete und Unmengen von Blut pumpte, das zuvor nicht dagewesen schien. Von ihrem Auftritt selbst hatte sie wenig mitbekommen, einzig das Würgen an ihrer Unfähigkeit, das Gefühl, durch ihre Anwesenheit die Harmonie des Raumes zu zerstören, als ihre Anspannung mit der entspannten Erwartung des Publikums kollidierte. Übelkeit und der Wunsch, an jedem anderen Ort der Welt zu sein, nur nicht auf dieser Bühne. Die Glückwünsche hinterher, das Lob der anderen, die Umarmungen, sie nahm alles nur wie hinter einer Eisschicht wahr. Erst als sie mit ihnen am Tisch saß, als sie auf einmal den Schweiß an sich herunterlaufen fühlte und seine Hand auf ihrem Arm, als er sie küsste und ihr sagte, sie sei fantastisch gewesen, taute die Schicht langsam weg. Das dichte Geräuschtextil in dem Lokal, mit Rauch durchtränkt, wärmte sie, alle waren übertrieben gut gelaunt, wichtige, beinahe berühmte Männergesichter neben ihren solariumsbraunen pelzbesetzten Zierpüppchen lächelten sie an, drückten höfliche Anerkennung aus. Zuvor noch hätte sie sich gewehrt, hätte gedacht, ich bin klein, dumm und hässlich, und was ich vorgetragen habe, war eine Lüge, nichts als Fassade, ich sollte gar nicht hier sein, merkt das denn keiner oder wollen sie nur höflich sein? Aber jetzt war ihr das egal, sollten sie doch reden und wenn alles gelogen war, sie wollte sich einmal so fühlen, als könnte sie tatsächlich mehr sein, als sie wirklich war, Lachen perlte in ihrem Sektglas nach oben und er saß neben ihr, ganz dicht, sie konnte seine Wärme spüren, unterhielt sich lebhaft mit den anderen, die alle möglichen Zukünfte für sie ausmalten. Sie beobachtete die Bewegungen seiner Lippen und dachte den Kuss von vorhin weiter. Er würde sie bestimmt heimbringen.
Die Nacht war erschreckend kalt, als er sie schließlich vor die Tür des Lokals begleitete. Auf dem Bürgersteig ein bunter Brei aus nassen Laubresten und bunten Papierfetzen von achtlos weggeworfenen Programmzetteln. Die Vorstellung war vorbei. Sie fühlte sich unendlich müde. Ich habe dir ein Taxi gerufen, sagte er. Es muss gleich da sein. Ich dachte, du bringst mich heim, wollte sie sagen, aber ihre Stimme streikte. Was hätte es auch genützt, es auszusprechen. Die wichtigen Leute saßen immer noch da drin und er würde sich weiter mit ihnen unterhalten. Natürlich. War doch auch für sie von Vorteil. Das Taxi rollte heran. Also, dann, sagte er. Schlaf gut. Wir sehen uns. Ein flüchtiger Kuss auf die Wange, nicht einmal eine Umarmung konnte sie ihm noch stehlen, er öffnete schon die Tür des Wagens. Drinnen kalter Rauch und abgenutzte Schlager. Die Übelkeit kehrte zurück. Da saß sie in ihrer festlichen Kleidung, die jetzt lächerlich wirkte, in der Handtasche Visitenkarten, die üblichen Versprechungen, wir melden uns bei Ihnen, was sie im Grunde nicht interessierte, sie wollte es eigntlich gar nicht mehr. Ein unüberschaubares Chaos in sich und trotz allem wieder das sichere Gefühl, ein Nichts zu sein. Für ihn nicht mehr als eine Erfolgsoption, eine Zukunftsinvestition. Später ließen sie der Lärm, die Lichter und die Hitze im Kopf nicht schlafen. Ihr Versuch, alles hinauszuweinen, misslang.
Der Schnee und die Stille haben sich über alles gelegt, nur das Durcheinander in ihrem Kopf liegt noch offen wie eine unbehandelte Wunde. Ihr Schädel ist überfüllt, aber irgendwo tiefer sitzt ein Gefühl der Leere. Irgendetwas ist ihr verlorengegangen letzte Nacht und sie kann es nicht mehr finden, sie versucht zu schreien, doch ihr Schrei wird sofort geschluckt und bleibt wirkungslos. Sie will das Chaos loswerden, den Schmerz, den Verlust, alles. Sofort. Wenn ihre Welt tot ist, dann soll alles tot sein, auch ihre wirren Gedanken und ihre Gefühle. Am besten auch sie selbst. Sie muss raus. Wahllos wirft sie sich ein paar Kleider über, schlüpft in die nächstbesten Schuhe, läuft aus der Wohnung. Rennt, ohne zu wissen, wo sie hin soll. Kommt in den Park und fällt am Fuß eines Hügels erschöpft in den Schnee, atemlos. Hinterlässt die erste Spur in der noch unberührten weißen Fläche. Vielleicht hier. Es ist im Grunde egal wo, wichtig ist nur, dass überhaupt, also kniet sie sich hin und beginnt zu graben. Gräbt lange, immer tiefer, wird nicht aufhören, bis sie sich ganz eingegraben hat in den Schnee und vielleicht auch in die nasse kalte Erde, bis sie endlich Ruhe hat in ihrem Innern, bis sie auch die Reste der letzten Nacht dorthin gebracht hat, wo alles andere schon liegt, unter dem Schnee.
Unter dem Schnee
Die Stille kriecht weiter den Boden entlang, über die Wände, bis zur Zimmerdecke hinauf. Sie deckt alles im Raum ab wie eine dicke Lackschicht, füllt jeden Winkel, jede Unebenheit. Sie ist von draußen gekommen, unbemerkt zunächst, und nimmt das ganze Haus ein. Sie ist so mächtig, dass man den eigenen Atem nicht mehr hört.
Sanja fährt mit dem Finger über die Wand neben ihrem Bett, die sich glatter anfühlt als sonst. Überzeugt sich mithilfe ihrer linken Handfläche davon, dass sie tatsächlich noch atmet. Doch auch das kann eine Täuschung sein. Die plötzliche Abwesenheit jeglichen Geräusches außerhalb ihres Schädels, das endlose Weiß, das über Nacht alles unter sich begraben hat – sie könnte tot sein. Wenn du stirbst, stirbt deine ganze Welt mit dir, schiebt sich eine Stimme aus der Geräuschkulisse in ihrem Kopf in den Vordergrund, und liegt jetzt reglos unter einem Leichentuch, fügt sie selbst hinzu. Hör auf mit dem Blödsinn!, schreit sie. Es kostet sie einige Überwindung, als sei es verboten, doch der Widerhall, mit dem sie ihr inneres Chaos zu übertönen gehofft hatte, bleibt aus. Sie steht vom Bett auf und zieht die Jalousien hoch. Der Morgen ist viel zu hell, er war zuvor schon zwischen den Alulamellen hindurch in den Raum gequollen, als sei draußen für so viel Hell nicht genug Platz. Die Schneedecke ebnet alles ein. Es gibt keine Kanaldeckel mehr, kein Laub und keinen Dreck auf den Straßen, nicht die geringste Unebenheit in der Fahrbahndecke. Als habe es auch die letzte Nacht nicht gegeben, all den Lärm, die vielen Leute, die Aufregung.
Es war warm gewesen, nach ihrem Auftritt sogar heiß, sie hatte gespürt, wie sich jede einzelne ihrer Adern, Stunden zuvor noch so eng zusammengezogen, dass sie in der überheizten Garderobe gefröstelt hatte, auf einmal weit öffnete und Unmengen von Blut pumpte, das zuvor nicht dagewesen schien. Von ihrem Auftritt selbst hatte sie wenig mitbekommen, einzig das Würgen an ihrer Unfähigkeit, das Gefühl, durch ihre Anwesenheit die Harmonie des Raumes zu zerstören, als ihre Anspannung mit der entspannten Erwartung des Publikums kollidierte. Übelkeit und der Wunsch, an jedem anderen Ort der Welt zu sein, nur nicht auf dieser Bühne. Die Glückwünsche hinterher, das Lob der anderen, die Umarmungen, sie nahm alles nur wie durch eine Eisschicht hindurch wahr. Erst als sie mit ihnen am Tisch saß, als sie auf einmal den Schweiß an sich herunterlaufen fühlte und seine Hand auf ihrem Arm, als er sie küsste und ihr sagte, sie sei fantastisch gewesen, taute die Schicht langsam weg. Das dichte Geräuschtextil in dem Lokal, mit Rauch durchtränkt, wärmte sie, alle waren übertrieben gut gelaunt, wichtige, beinahe berühmte Männergesichter neben ihren solariumsbraunen pelzbesetzten Zierpüppchen lächelten sie an, drückten höfliche Anerkennung aus. Zuvor noch hätte sie sich gewehrt, hätte gedacht, ich bin klein, dumm und hässlich, und was ich vorgetragen habe, war eine Lüge, nichts als Fassade, ich sollte gar nicht hier sein, merkt das denn keiner oder wollen sie nur höflich sein? Aber jetzt war ihr das egal, sollten sie doch reden und wenn alles gelogen war, sie wollte sich einmal so fühlen, als könnte sie tatsächlich mehr sein, als sie wirklich war, Lachen perlte in ihrem Sektglas nach oben und er saß neben ihr, ganz dicht, sie konnte seine Wärme spüren, unterhielt sich lebhaft mit den anderen, die alle möglichen Zukünfte für sie ausmalten. Er würde sie bestimmt heimbringen.
Die Nacht war erschreckend kalt, als er sie schließlich vor die Tür des Lokals begleitete. Auf dem Bürgersteig ein bunter Brei aus nassen Laubresten und bunten Papierfetzen von achtlos weggeworfenen Programmzetteln. Die Vorstellung war vorbei. Sie fühlte sich unendlich müde. Ich habe dir ein Taxi gerufen, sagte er. Es muss gleich da sein. Ich dachte, du bringst mich heim, wollte sie sagen, aber ihre Stimme streikte. Was hätte es auch genützt, es auszusprechen. Die wichtigen Leute saßen immer noch da drin und er musste sich weiter mit ihnen unterhalten. Natürlich. War doch auch für sie von Vorteil. Das Taxi rollte heran. Also, dann, sagte er. Schlaf gut. Wir sehen uns. Ein flüchtiger Kuss auf die Wange, dann öffnete er schon die Tür des Wagens. Drinnen kalter Rauch und abgenutzte Schlager. Die Übelkeit kehrte zurück. Da saß sie in ihrer festlichen Kleidung, die jetzt lächerlich wirkte, in der Handtasche Visitenkarten, die üblichen Versprechungen, wir melden uns bei Ihnen, ein unüberschaubares Chaos in sich und trotz allem wieder das sichere Gefühl, ein Nichts zu sein. Später ließen sie der Lärm, die Lichter und die Hitze im Kopf nicht schlafen. Ihr Versuch, alles hinauszuweinen, misslang.
Der Schnee und die Stille haben sich über alles gelegt, nur das Durcheinander in ihrem Kopf liegt noch offen wie eine unbehandelte Wunde. Ihr Schädel ist überfüllt, aber irgendwo tiefer sitzt ein Gefühl der Leere. Irgendetwas ist ihr verlorengegangen letzte Nacht und sie kann es nicht mehr finden, sie versucht zu schreien, doch ihr Schrei wird sofort geschluckt und bleibt wirkungslos. Sie will das Chaos loswerden, alles, sofort. Wenn ihre Welt tot ist, dann soll alles tot sein, auch ihre wirren Gedanken und ihre Gefühle. Am besten auch sie selbst. Sie muss raus. Wahllos wirft sie sich ein paar Kleider über, schlüpft in die nächstbesten Schuhe, läuft aus der Wohnung. Rennt, ohne zu wissen, wo sie hin soll. Kommt in den Park und fällt am Fuß eines Hügels erschöpft in den Schnee, atemlos. Hinterlässt die erste Spur in der noch unberührten weißen Fläche. Vielleicht hier. Es ist im Grunde egal wo, wichtig ist nur, dass überhaupt, also kniet sie sich hin und beginnt zu graben. Gräbt lange, immer tiefer, wird nicht aufhören, bis sie sich ganz eingegraben hat in den Schnee und vielleicht auch in die nasse kalte Erde, bis sie endlich Ruhe hat in sich, bis sie auch die Reste der letzten Nacht dorthin gebracht hat, wo alles andere schon liegt, unter dem Schnee.
Unter dem Schnee
Liebe Rala,
es ist toll, wie du es schaffst, den Anfang und das Ende deiner Geschichte ineinander fließen zu lassen.
Das Ausweglose hast du gut in Szene gesetzt und dennoch bleibt das Ende offen, kann unterschiedlich gelesen werden.
Auch finde ich es bemerkenswert, mit wie wenig stilistischen Mitteln es dir gelingt eine glaubhafte Atmosphäre und Lebenssituation, zu beschreiben.
Du merkst sicher, dies Mal habe ich keine Verständnisprobleme, und ich habe die Geschichte heute Nacht, als ich nicht schlafen konnte,
gern gelesen und kommentiert.
Mir sind ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, nichts Grobes.
Kommata – meine Schwäche – habe ich natürlich außer Acht gelassen.
Die Beschreibung der Stille als „Lackschicht“ finde ich bemerkenswert gut.
…eines jeglichen Geräuschs … wäre hier die bessere Wahl,
vom
Vielleicht das „Hell“ lieber durch „Licht“ ersetzen, weil „hell“ bereits als Adjektiv im ersten Teil des Satzes enthalten ist.
Hier würde ich umformulieren.
… jede einzelne ihrer Adern, die sich Stunden zuvor noch eng zusammengezogen hatte, (Hier Singular, da Bezug auf einzelne Ader) dass sie in der überheizten Garderobe fror, auf einmal durchlässig zu werden schien und Unmengen von Blut pumpte, (Auch Singular wegen des Bezugs auf einzelne) das zuvor nicht dagewesen..usw.
Hm, das Bild der Eisschicht finde ich gut (Draußen der Schnee und vor allem nicht wie oft, Nebel oder Watte) Aber „hinter“ ist nicht stimmig, weil es ja nicht zwei Seiten sind, sondern das Eis rundherum also „durch“ eine Eisschicht? Die Wahrnehmung durch …
Hier wäre es vielleicht besser, die Leute, die du mit „ihnen“ meinst, etwas genauer „vorzustellen“, z. B. : …mit den anderen vom Ensemble… oder den anderen Mitwirkenden... oder ähnlich
Tolle Beschreibung: Das dichte Geräuschtextil.
Was das „beinahe“ angeht bin ich mir nicht sicher, mir kommt es ein wenig komisch vor. Ich würde eher „fast“ schreiben, weil beinahe für mich einen Zeitfaktor beinhaltet…
„solariumsbraun“ geht nicht, denn das hieße die Püppchen wären so braun wie ein Solarium.
Ich würde entweder Sonnenbank gebräunt oder Solarium gebräunt nehmen.
Wieder eine tolle außergewöhnliche Rala-Beschreibung.
eines Hügels
Liebe Grüße durch die Nacht
Gerda
es ist toll, wie du es schaffst, den Anfang und das Ende deiner Geschichte ineinander fließen zu lassen.
Das Ausweglose hast du gut in Szene gesetzt und dennoch bleibt das Ende offen, kann unterschiedlich gelesen werden.
Auch finde ich es bemerkenswert, mit wie wenig stilistischen Mitteln es dir gelingt eine glaubhafte Atmosphäre und Lebenssituation, zu beschreiben.
Du merkst sicher, dies Mal habe ich keine Verständnisprobleme, und ich habe die Geschichte heute Nacht, als ich nicht schlafen konnte,
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Mir sind ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, nichts Grobes.
Kommata – meine Schwäche – habe ich natürlich außer Acht gelassen.
Rala hat geschrieben:Sie deckt alles im Raum ab wie eine dicke Lackschicht, füllt jeden Winkel, jede Unebenheit.
Die Beschreibung der Stille als „Lackschicht“ finde ich bemerkenswert gut.
Rala hat geschrieben:Die plötzliche Abwesenheit von jeglichem Geräusch außerhalb ihres Schädels, das endlose Weiß, das über Nacht alles unter sich begraben hat – sie könnte tot sein.
…eines jeglichen Geräuschs … wäre hier die bessere Wahl,
Rala hat geschrieben:Sie steht von Bett auf und zieht die Jalousien hoch.
vom
Rala hat geschrieben:Der Morgen ist viel zu hell, er war zuvor schon zwischen den Alulamellen hindurch in den Raum gequollen, als sei draußen für so viel Hell kein Platz mehr.
Vielleicht das „Hell“ lieber durch „Licht“ ersetzen, weil „hell“ bereits als Adjektiv im ersten Teil des Satzes enthalten ist.
Rala hat geschrieben:Es war warm gewesen, nach ihrem Auftritt sogar heiß, sie hatte gespürt, wie sich jede einzelne ihrer Adern, Stunden zuvor noch so eng zusammengezogen, dass sie in der überheizten Garderobe gefröstelt hatte, auf einmal weit öffneten und Unmengen von Blut pumpten, das zuvor nicht dagewesen schien. Bühne.
Hier würde ich umformulieren.
… jede einzelne ihrer Adern, die sich Stunden zuvor noch eng zusammengezogen hatte, (Hier Singular, da Bezug auf einzelne Ader) dass sie in der überheizten Garderobe fror, auf einmal durchlässig zu werden schien und Unmengen von Blut pumpte, (Auch Singular wegen des Bezugs auf einzelne) das zuvor nicht dagewesen..usw.
Rala hat geschrieben:Die Glückwünsche hinterher, das Lob der anderen, die Umarmungen, sie nahm alles nur wie hinter einer Eisschicht wahr.
Hm, das Bild der Eisschicht finde ich gut (Draußen der Schnee und vor allem nicht wie oft, Nebel oder Watte) Aber „hinter“ ist nicht stimmig, weil es ja nicht zwei Seiten sind, sondern das Eis rundherum also „durch“ eine Eisschicht? Die Wahrnehmung durch …
Rala hat geschrieben:Erst als sie mit ihnen am Tisch saß, als sie auf einmal den Schweiß an sich herunterlaufen fühlte und seine Hand auf ihrem Arm, als er sie küsste und ihr sagte, sie sei fantastisch gewesen, taute die Schicht langsam weg.
Hier wäre es vielleicht besser, die Leute, die du mit „ihnen“ meinst, etwas genauer „vorzustellen“, z. B. : …mit den anderen vom Ensemble… oder den anderen Mitwirkenden... oder ähnlich
Rala hat geschrieben:Das dichte Geräuschtextil in dem Lokal, mit Rauch durchtränkt, wärmte sie, alle waren aufgekratzt, wichtige,
Tolle Beschreibung: Das dichte Geräuschtextil.
Rala hat geschrieben:beinahe berühmte Männergesichter neben ihren solariumsbraunen pelzbesetzten Zierpüppchen
Was das „beinahe“ angeht bin ich mir nicht sicher, mir kommt es ein wenig komisch vor. Ich würde eher „fast“ schreiben, weil beinahe für mich einen Zeitfaktor beinhaltet…
„solariumsbraun“ geht nicht, denn das hieße die Püppchen wären so braun wie ein Solarium.
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Rala hat geschrieben:Ein flüchtiger Kuss auf die Wange, dann öffnete er schon die Tür des Wagens. Drinnen kalter Rauch und abgenutzte Schlager.
Wieder eine tolle außergewöhnliche Rala-Beschreibung.
Rala hat geschrieben:Kommt in den Park und fällt am Fuß eines Hügel erschöpft in den Schnee.
eines Hügels
Liebe Grüße durch die Nacht
Gerda
Guten Morgen Rala,
Gerda hat schon eine Menge Vorschläge gemacht, ich möchte nur zwei Sätze erwähnen, die mich ein wenig aus dem Fluss gebracht haben:
Hier musste ich einen Augenblick nachdenken, was sie genau tut - mit Hilfe der Handfläche, wie geht das? Haucht sie dagegen? Oder hält sie sich Mund und Nase zu, um sich zu überzeugen, dass sie Luft braucht?
Das wirkt beim Lesen merkwürdig, weil trotz des Gleichklangs der beiden "paar/Paar" im ersten Fall eine unpräzise Anzahl, im zweiten Fall genau zwei gemeint sind - ich denke mir unwillkürlich im zweiten Fall sechs oder sieben Schuhe. Vielleicht das zweite "Paar" streichen?
Eine großartige Geschichte, sehr dicht und nachvollziehbar erzählt, dieser "Kater" nach dem Bühnenerfolg. Ich fand das Schlussbild, dieses Graben im Schnee, allerdings ein wenig theatralisch; mich würde interessieren, wie andere das sehen.
Grüße von Zefira
Gerda hat schon eine Menge Vorschläge gemacht, ich möchte nur zwei Sätze erwähnen, die mich ein wenig aus dem Fluss gebracht haben:
Überzeugt sich mithilfe ihrer linken Handfläche davon, dass sie tatsächlich noch atmet.
Hier musste ich einen Augenblick nachdenken, was sie genau tut - mit Hilfe der Handfläche, wie geht das? Haucht sie dagegen? Oder hält sie sich Mund und Nase zu, um sich zu überzeugen, dass sie Luft braucht?
Wahllos wirft sie sich ein paar Kleider über, schlüpft in ein Paar Schuhe,
Das wirkt beim Lesen merkwürdig, weil trotz des Gleichklangs der beiden "paar/Paar" im ersten Fall eine unpräzise Anzahl, im zweiten Fall genau zwei gemeint sind - ich denke mir unwillkürlich im zweiten Fall sechs oder sieben Schuhe. Vielleicht das zweite "Paar" streichen?
Eine großartige Geschichte, sehr dicht und nachvollziehbar erzählt, dieser "Kater" nach dem Bühnenerfolg. Ich fand das Schlussbild, dieses Graben im Schnee, allerdings ein wenig theatralisch; mich würde interessieren, wie andere das sehen.
Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Liebe Rala,
ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen. Die dichte Atmosphäre, die Bilder, die sich wunderbar fügen, die beklemmende Schwere- alles erscheint mir nachvollziehbar und gut, sehr gut dargestellt.
Im folgenden einige Kleinigkeiten, die mir so aufgefallen sind:
"Die Stille kriecht weiter den Boden entlang und über die Wände, bis zur Zimmerdecke hinauf"
- würde hinter kriecht ein Komma setzen u das "und" bzw. das weiter einsparen.
"Sie ist von draußen gekommen, unbemerkt zunächst, und hat begonnen ... " - ist dabei, würd ich sagen, weil sie ist ja bereits da und tut ihr Werk, oder?
"Die plötzliche Abwesenheit von jeglichem Geräusch " - da bin ich auch für den Genitiv
"und liegt jetzt reglos unter einem Leichentuch" - wie unter einem Leichentuch?
"Hör auf mit dem Blödsinn!, schreit sie, " - Punkt hinter sie
"alle waren aufgekratzt" - das ist mir zu umgangssprachlich
"alle möglichen Zukünfte" ... - der Plural geht nicht!
"Das Taxi rollte heran" - ??? rollte
"paar Kleider...ein Paar Schuhe" - letzteres Paar ist m M nach überflüssig
Die "solariumsbraunen , pelzbesetzten Zierpüppchen" finde ich wiederum sehr gut, würde ich nicht ändern.
Sehr schön auch das Lachen, das in dem Sektglas nach oben perlt, das dichte Geräuschtextil - klasse!- der kalte Rauch und die abgenutzten Schlager (wobei ich bei letzterem immer abgestandenen gelesen habe!)
Hat mir sehr gut gefallen!
Liebe Grüße und bis bald,
Monika
ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen. Die dichte Atmosphäre, die Bilder, die sich wunderbar fügen, die beklemmende Schwere- alles erscheint mir nachvollziehbar und gut, sehr gut dargestellt.
Im folgenden einige Kleinigkeiten, die mir so aufgefallen sind:
"Die Stille kriecht weiter den Boden entlang und über die Wände, bis zur Zimmerdecke hinauf"
- würde hinter kriecht ein Komma setzen u das "und" bzw. das weiter einsparen.
"Sie ist von draußen gekommen, unbemerkt zunächst, und hat begonnen ... " - ist dabei, würd ich sagen, weil sie ist ja bereits da und tut ihr Werk, oder?
"Die plötzliche Abwesenheit von jeglichem Geräusch " - da bin ich auch für den Genitiv
"und liegt jetzt reglos unter einem Leichentuch" - wie unter einem Leichentuch?
"Hör auf mit dem Blödsinn!, schreit sie, " - Punkt hinter sie
"alle waren aufgekratzt" - das ist mir zu umgangssprachlich
"alle möglichen Zukünfte" ... - der Plural geht nicht!
"Das Taxi rollte heran" - ??? rollte
"paar Kleider...ein Paar Schuhe" - letzteres Paar ist m M nach überflüssig
Die "solariumsbraunen , pelzbesetzten Zierpüppchen" finde ich wiederum sehr gut, würde ich nicht ändern.
Sehr schön auch das Lachen, das in dem Sektglas nach oben perlt, das dichte Geräuschtextil - klasse!- der kalte Rauch und die abgenutzten Schlager (wobei ich bei letzterem immer abgestandenen gelesen habe!)
Hat mir sehr gut gefallen!
Liebe Grüße und bis bald,
Monika
Zuletzt geändert von scarlett am 13.02.2007, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Rala,
ich noch mal.
Zefira hat einen Punkt angesprochen, den ich heute Nacht eher links liegen gelassen habe:
Die Theatralik des Endes.
Ich stimme Zefira zu, vergaß es aber explizit zu sagen, dass mich das auch etwas stört.
Ja, ich denke, du solltest überlegen, ob in derkurzen Geschichte, diese breite Palette an "großem Kino"aufgefächert werden muss.
Ich glaube es gibt so eine Art Regel: Die großen Dramen sollten nicht in Kurzgeschichten behandelt werden. Vielleicht kannst du die Geschichte etwas anders beenden, z. B. ohne das Verlassen der Wohnung...
Ich vergaß die anzumerken, obwohl es mich nach dem ersten Lesen gestört hat.
Liebe Grüße
Gerda
ich noch mal.
Zefira hat einen Punkt angesprochen, den ich heute Nacht eher links liegen gelassen habe:
Die Theatralik des Endes.
Ich stimme Zefira zu, vergaß es aber explizit zu sagen, dass mich das auch etwas stört.
Ja, ich denke, du solltest überlegen, ob in derkurzen Geschichte, diese breite Palette an "großem Kino"aufgefächert werden muss.
Ich glaube es gibt so eine Art Regel: Die großen Dramen sollten nicht in Kurzgeschichten behandelt werden. Vielleicht kannst du die Geschichte etwas anders beenden, z. B. ohne das Verlassen der Wohnung...
Ich vergaß die anzumerken, obwohl es mich nach dem ersten Lesen gestört hat.
Liebe Grüße
Gerda
Huhu Rala.
(keine Kommentare gelesen)
weiter?
überdeckt? überzieht?
Du verwendest den Namen später nicht mehr, brauchst du ihn?
vom
Nach der "gewaltigen" Beschreibung der Stille … plötzlich eine Geräuschkulisse, finde ich komisch.
"nicht genug Platz"
Es ist warm gewesen, sie hat gespürt, usw. Ich sehe gerade, dass noch wetere Sätze im Plusquamperfekt stehen? Warum? Du kommst doch aus dem Präsens?
stark!
Der Vergleich gefällt mir auch ausgezeichnet.
Hügels
Komma wech
zu erklärend … würde ich streichen
Fazit: Ein grandioser Text, den sogar ein Nifl verstehen kann und trotzdem sehr dicht und eindringlich ist. Ich kann die Pein, den Wahnsinn der Protagonistin gut nachvollziehen… und im Mittelpunkt steht stringent die Phonetik … toll.
LG
Nifl
(keine Kommentare gelesen)
Die Stille kriecht weiter den Boden entlang und über die Wände, bis zur Zimmerdecke hinauf.
weiter?
Sie deckt alles im Raum ab
überdeckt? überzieht?
Sanja fährt mit dem Finger über die Wand neben ihrem Bett,
Du verwendest den Namen später nicht mehr, brauchst du ihn?
Sie steht von Bett auf
vom
schiebt sich eine Stimme aus der Geräuschkulisse
Nach der "gewaltigen" Beschreibung der Stille … plötzlich eine Geräuschkulisse, finde ich komisch.
draußen für so viel Hell kein Platz mehr.
"nicht genug Platz"
Es war warm gewesen, sie hatte gespürt,
Es ist warm gewesen, sie hat gespürt, usw. Ich sehe gerade, dass noch wetere Sätze im Plusquamperfekt stehen? Warum? Du kommst doch aus dem Präsens?
Ich habe dir ein Taxi gerufen, sagte er. Es muss gleich da sein. Ich dachte, du bringst mich heim, wollte sie sagen, aber ihre Stimme streikte. Was hätte es auch genützt, es auszusprechen.
stark!
nur das Durcheinander in ihrem Kopf liegt noch offen wie eine unbehandelte Wunde.
Der Vergleich gefällt mir auch ausgezeichnet.
eines Hügel erschöpft
Hügels
egal, wo
Komma wech
und ihrem Herzen,
zu erklärend … würde ich streichen
Fazit: Ein grandioser Text, den sogar ein Nifl verstehen kann und trotzdem sehr dicht und eindringlich ist. Ich kann die Pein, den Wahnsinn der Protagonistin gut nachvollziehen… und im Mittelpunkt steht stringent die Phonetik … toll.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Lese gerade die Kommentare.
Nein, finde ich nicht. Das Ende entwickelt sich wunderbar aus der Geschichte und rückt ab vom Banalen. Die Protagonistin ist offensichtlich psychisch gestört… es ist eben nicht nur ein "nicht einschlafen können", oder eine vorübergehende "Überdrehtheit", sondern "handfester" Wahnsinn (und das Kunstvolle ist, dass ich keine Sekunde daran zweifele, dass sie genau so gehandelt hat)…
Ließe man die Szene weg, schwächte das für meine Begriffe den Text.
Meine Meinung.
LG
Nifl
Die Theatralik des Endes.
Ich stimme Zefira zu, vergaß es aber explizit zu sagen, dass mich das auch etwas stört.
Ja, ich denke, du solltest überlegen, ob in derkurzen Geschichte, diese breite Palette an "großem Kino"aufgefächert werden muss.
Nein, finde ich nicht. Das Ende entwickelt sich wunderbar aus der Geschichte und rückt ab vom Banalen. Die Protagonistin ist offensichtlich psychisch gestört… es ist eben nicht nur ein "nicht einschlafen können", oder eine vorübergehende "Überdrehtheit", sondern "handfester" Wahnsinn (und das Kunstvolle ist, dass ich keine Sekunde daran zweifele, dass sie genau so gehandelt hat)…
Ließe man die Szene weg, schwächte das für meine Begriffe den Text.
Meine Meinung.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Hallo allerseits!
danke fürs Lesen und für Eure ausführlichen Kommentare (und vor allem Danke für die ganzen Korrekturen von Fehlern, die mir wieder mal nicht aufgefallen sind, obwohl cih mir nach dem zehnten durchlesen so sicher war - egal). Leider habe ich - weil mein Leben städnig voller Überraschungen ist und mich so immer in bewegung hält - im Moment keine Zeit, auf alles näher einzugehen, werde das aber so bald wie möglich nachholen. Nur so viel erst mal: ist mal wieder interessant, dass ihr das offensichtlich unterschiedlich gelesen habt (vor allem deinen "handfesten Wahnsinn" finde ich interessant, Nifl) und trotzdem alle etwas daran finden konntet.
Also, wie gesagt, so bald wie möglich sage ich mehr.
Bis dann!
Liebe Grüße,
Rala
danke fürs Lesen und für Eure ausführlichen Kommentare (und vor allem Danke für die ganzen Korrekturen von Fehlern, die mir wieder mal nicht aufgefallen sind, obwohl cih mir nach dem zehnten durchlesen so sicher war - egal). Leider habe ich - weil mein Leben städnig voller Überraschungen ist und mich so immer in bewegung hält - im Moment keine Zeit, auf alles näher einzugehen, werde das aber so bald wie möglich nachholen. Nur so viel erst mal: ist mal wieder interessant, dass ihr das offensichtlich unterschiedlich gelesen habt (vor allem deinen "handfesten Wahnsinn" finde ich interessant, Nifl) und trotzdem alle etwas daran finden konntet.
Also, wie gesagt, so bald wie möglich sage ich mehr.
Bis dann!
Liebe Grüße,
Rala
So, jetzt wie versprochen eine deatilliertere Antwort. Einige eurer Vorschläge habe ich umgesetzt (s.o.), hierfür vielen Dank.
Was den Rest betrifft:
Gerda: "Hell" war Absicht, weil es sich eben auf das vorhergehende "hell" bezieht, außerdem verdeutlicht meiner Meinung nach die Verdopplung, wieviel Hell da draußen war...
Deinen Vorschlag für den Satz mit den Adern hatte ich überlegt, allerdings bezieht sich in deiner Version dann das "sie fror" auf die zuvor erwähnte Ader ... muss mal überlegen, ob ich das irgendwie anders mache...
Die beinahe (der Zeitfaktor, den beinahe beinhaltet, ist hier durchaus angebracht, es gibt Leute, die stehen ständig direkt davor, berühmt zu werden
) berühmten Leute sind deshalb nicht näher benannt, weil sie Sanja im Grunde nicht wichtig sind, wie übrigens auch das, was sie da auf der Bühne tut, weswegen ich das gar nicht näher definiert habe.
Und, ja, die Überraschung war positiv (sind bei mir glücklicherweise die meisten).
Zefira: bei dem Nachprüfen, ob sie noch lebt, dachte ich eigentlich, dass sie ihre Handfläche anhaucht, aber letztlich darfst du dir das vorstellen, wie du willst.
Was den Schluss angeht: Das Drama, das da dahintersteckt, ist etwas mehr als "nur" ein "Kater" nach einem Bühnenauftritt, deshalb finde ich den Schluss angemessen.
Scarlett: "unter einem Leichentuch", weil sie das ja selber sagt und durchaus in der Stimmung für Übertreibungen ist
"Zukünfte" steht natürlich nicht im Duden, aber ist hier (leicht ironisch gemeint) so beabsichtigt
"das Taxi rollt heran" - warum nicht?
Nifl: Die Stille kriecht weiter, weil sie vor Einsetzen des Textes bereits eine ganze Weile gekrochen ist.
"deckt ab" - Lack deckt doch auch ab? (Gibt doch auch Abdeckfarbe, oder?)
Den Namen musste ich einsetzen, weil zuvor die Stille mehrfach mit "sie" bezeichnet wird. Wäre sonst vielleicht etwas verwirrend.
Die Geräuschkulisse ist ja nur in ihrem Kopf; kennst du das nicht, wenn du z.B. von einer Party nach draußen kommst und hast noch den Lärm im Kopf und spürst durch den Kontrast die Stille draußen umso stärker?
Das Plusquamperfekt, weil die Passage, in der sie heimfährt, im Imperfekt geschrieben ist; diese Abstufung muss sein, weil ihr Letzteres leider emotional (und natürlich auch zeitlich) noch näher ist ...
Ansonsten freue ich mich nach wie vor über die positive Resonanz.
Schönen Abend an euch alle!
Liebe Grüße,
Rala
Was den Rest betrifft:
Gerda: "Hell" war Absicht, weil es sich eben auf das vorhergehende "hell" bezieht, außerdem verdeutlicht meiner Meinung nach die Verdopplung, wieviel Hell da draußen war...
Deinen Vorschlag für den Satz mit den Adern hatte ich überlegt, allerdings bezieht sich in deiner Version dann das "sie fror" auf die zuvor erwähnte Ader ... muss mal überlegen, ob ich das irgendwie anders mache...
Die beinahe (der Zeitfaktor, den beinahe beinhaltet, ist hier durchaus angebracht, es gibt Leute, die stehen ständig direkt davor, berühmt zu werden

Und, ja, die Überraschung war positiv (sind bei mir glücklicherweise die meisten).
Zefira: bei dem Nachprüfen, ob sie noch lebt, dachte ich eigentlich, dass sie ihre Handfläche anhaucht, aber letztlich darfst du dir das vorstellen, wie du willst.
Was den Schluss angeht: Das Drama, das da dahintersteckt, ist etwas mehr als "nur" ein "Kater" nach einem Bühnenauftritt, deshalb finde ich den Schluss angemessen.
Scarlett: "unter einem Leichentuch", weil sie das ja selber sagt und durchaus in der Stimmung für Übertreibungen ist
"Zukünfte" steht natürlich nicht im Duden, aber ist hier (leicht ironisch gemeint) so beabsichtigt
"das Taxi rollt heran" - warum nicht?
Nifl: Die Stille kriecht weiter, weil sie vor Einsetzen des Textes bereits eine ganze Weile gekrochen ist.
"deckt ab" - Lack deckt doch auch ab? (Gibt doch auch Abdeckfarbe, oder?)
Den Namen musste ich einsetzen, weil zuvor die Stille mehrfach mit "sie" bezeichnet wird. Wäre sonst vielleicht etwas verwirrend.
Die Geräuschkulisse ist ja nur in ihrem Kopf; kennst du das nicht, wenn du z.B. von einer Party nach draußen kommst und hast noch den Lärm im Kopf und spürst durch den Kontrast die Stille draußen umso stärker?
Das Plusquamperfekt, weil die Passage, in der sie heimfährt, im Imperfekt geschrieben ist; diese Abstufung muss sein, weil ihr Letzteres leider emotional (und natürlich auch zeitlich) noch näher ist ...
Ansonsten freue ich mich nach wie vor über die positive Resonanz.
Schönen Abend an euch alle!
Liebe Grüße,
Rala
Hallo Rala,
was Sanja in den Schnee treibt, scheint ihre Sehnsucht, endlich einer oder, viel eher, der Wirklichkeit zu entsprechen. Der Schnee ist da, er ist die Stille, die dicke Lackschicht, das dichte Geräuschtextil im Lokal..., aber er ist nicht wirklich da, niemand kann ihn sehen, außer der Protagonistin, und auch sie nimmt ihn nur "ungefähr" wahr.
Sie hat einen Verdacht, als es ob ihn/ den Schnee gäbe - ein Etwas, das taub macht, das jedes von jedem distanziert, das Kälten schafft..., aber ob dieses Etwas letztlich der Schnee ist, oder auch er nur ein Sinnbild, bleibt, wie ich denke, am Ende offen.
Lieber erfriert die Protagonistin, als sich weiterhin in einem Etwas zu befinden, das ist und doch nicht ist, das man nicht fassen kann und nicht teilen. Das erscheint mir nachvollziehbar; natürlich steckt in der letzten Szene des Sich-in-den-Schnee-Grabens eine gewisse Theatralik, die Handlung erscheint falsch, verdächtig..., aber der Schweiß des ganzen ist doch wahr, man erkennt sich wieder, und erkennt darüber hinaus zum Beispiel: also ich, ich musste an jene Menschen denken, die zum Arzt gehen, und obwohl sie eine schlechte Diagnose bekommen, erleichtert aufatmen, weil dann das Etwas nicht mehr ein Etwas ist, sondern einen Namen bekommt, und damit eine Fassbarkeit.
Ich glaube, der Schnee wird nicht das Etwas sein. Und dass der Schnee nicht antworten wird, ist in deinem Text vorhanden. Eben das macht die Tiefe des Textes aus. Wenn man ihn gelesen hat, bleibt etwas übrig. Die Worte verschwinden, die "Geste" des Textes verschwindet, etwas aber bleibt da, wie ein Schatten, von dem man nicht weiß, von welchem Gegenstand er ist; aber diesen Gegenstand erzeugt dein Text. Und plötzlich befindet man sich selbst in diesem Schneegefühl der Protagonistin. Man weiß nicht, kann nicht sagen, was das Etwas ist - aber es ist wahr, dass es das Etwas gibt.
Der Text greift, meinem Empfinden nach, in eine gegenwärtige, aber vielleicht schon immer bestehende Frage ein, nämlich der nach der Wirklichkeit des Eigenen. Wo befindet sich der Mensch für sich selbst. Er ist zwar umgeben von Möglichkeiten, vielleicht heute noch mehr als je, aber diese Möglichkeiten entsprechen nicht, sie geben nur mehr oder minder einen Ersatz. Deine Prot. tritt auf die Bühne. Alles wechselt durch Extreme. Aber was ist das Eigentliche darin. Und was macht die Prot. auf der Bühne? In meiner Vorstellung schreit sie. Aber man hört es nicht.
Trotzdem, ich glaube man könnte den Text ganz anders sehen. Einerseits könnte man denken, dass die Prot. an einer Krankheit leidet, sie ist mit Sicherheit ein schwieriger Mensch. Durch die ganze Handlung zeigt sich eine Egozentrie, das heißt, eigentlich wird nichts Äußerliches beschrieben, als es nur das innere Äußere der Prot. ist. Also "funktioniert" sie nicht richtig, das wäre ihre Krankheit, wenn diese Krankheit nicht eigentlich das Leben wäre. Darin verbirgt sich der andere Blick. Die Protagonistin lebt, vielleicht als die einzige. Noch leidet sie an dem Etwas (das Leben). Aber ebenso gut könnte sie begreifen. Denn es ist ja ein Reichtum, den sie besitzt, der sich widerspiegelt in ihrer Wahrnehmung. Sie sieht zum Beispiel das "dichte Geräuschtextil", und noch viele solche Licht-Augenblicke gibt es im Text. Und so gesehen ist das Etwas ganz wunderbar, und dass es sich nicht schließen will in irgend einen Ersatz ist seine eigentliche Kraft.
Der Gejagte könnte hier plötzlich der sein, der, wenn er stehenbleibt, eingeholt wird von seinem eigenen Bezug, und nicht dieser war das Entfremdende gewesen, sondern die fehlende Widerspieglung seiner in den äußeren Verhältnissen.
Liebe Grüße,
Peter
(unter Vorbehalt, Rala, ich zweifle ein bisschen an meinen Gedanken... will sie aber nicht streichen...)
was Sanja in den Schnee treibt, scheint ihre Sehnsucht, endlich einer oder, viel eher, der Wirklichkeit zu entsprechen. Der Schnee ist da, er ist die Stille, die dicke Lackschicht, das dichte Geräuschtextil im Lokal..., aber er ist nicht wirklich da, niemand kann ihn sehen, außer der Protagonistin, und auch sie nimmt ihn nur "ungefähr" wahr.
Sie hat einen Verdacht, als es ob ihn/ den Schnee gäbe - ein Etwas, das taub macht, das jedes von jedem distanziert, das Kälten schafft..., aber ob dieses Etwas letztlich der Schnee ist, oder auch er nur ein Sinnbild, bleibt, wie ich denke, am Ende offen.
Lieber erfriert die Protagonistin, als sich weiterhin in einem Etwas zu befinden, das ist und doch nicht ist, das man nicht fassen kann und nicht teilen. Das erscheint mir nachvollziehbar; natürlich steckt in der letzten Szene des Sich-in-den-Schnee-Grabens eine gewisse Theatralik, die Handlung erscheint falsch, verdächtig..., aber der Schweiß des ganzen ist doch wahr, man erkennt sich wieder, und erkennt darüber hinaus zum Beispiel: also ich, ich musste an jene Menschen denken, die zum Arzt gehen, und obwohl sie eine schlechte Diagnose bekommen, erleichtert aufatmen, weil dann das Etwas nicht mehr ein Etwas ist, sondern einen Namen bekommt, und damit eine Fassbarkeit.
Ich glaube, der Schnee wird nicht das Etwas sein. Und dass der Schnee nicht antworten wird, ist in deinem Text vorhanden. Eben das macht die Tiefe des Textes aus. Wenn man ihn gelesen hat, bleibt etwas übrig. Die Worte verschwinden, die "Geste" des Textes verschwindet, etwas aber bleibt da, wie ein Schatten, von dem man nicht weiß, von welchem Gegenstand er ist; aber diesen Gegenstand erzeugt dein Text. Und plötzlich befindet man sich selbst in diesem Schneegefühl der Protagonistin. Man weiß nicht, kann nicht sagen, was das Etwas ist - aber es ist wahr, dass es das Etwas gibt.
Der Text greift, meinem Empfinden nach, in eine gegenwärtige, aber vielleicht schon immer bestehende Frage ein, nämlich der nach der Wirklichkeit des Eigenen. Wo befindet sich der Mensch für sich selbst. Er ist zwar umgeben von Möglichkeiten, vielleicht heute noch mehr als je, aber diese Möglichkeiten entsprechen nicht, sie geben nur mehr oder minder einen Ersatz. Deine Prot. tritt auf die Bühne. Alles wechselt durch Extreme. Aber was ist das Eigentliche darin. Und was macht die Prot. auf der Bühne? In meiner Vorstellung schreit sie. Aber man hört es nicht.
Trotzdem, ich glaube man könnte den Text ganz anders sehen. Einerseits könnte man denken, dass die Prot. an einer Krankheit leidet, sie ist mit Sicherheit ein schwieriger Mensch. Durch die ganze Handlung zeigt sich eine Egozentrie, das heißt, eigentlich wird nichts Äußerliches beschrieben, als es nur das innere Äußere der Prot. ist. Also "funktioniert" sie nicht richtig, das wäre ihre Krankheit, wenn diese Krankheit nicht eigentlich das Leben wäre. Darin verbirgt sich der andere Blick. Die Protagonistin lebt, vielleicht als die einzige. Noch leidet sie an dem Etwas (das Leben). Aber ebenso gut könnte sie begreifen. Denn es ist ja ein Reichtum, den sie besitzt, der sich widerspiegelt in ihrer Wahrnehmung. Sie sieht zum Beispiel das "dichte Geräuschtextil", und noch viele solche Licht-Augenblicke gibt es im Text. Und so gesehen ist das Etwas ganz wunderbar, und dass es sich nicht schließen will in irgend einen Ersatz ist seine eigentliche Kraft.
Der Gejagte könnte hier plötzlich der sein, der, wenn er stehenbleibt, eingeholt wird von seinem eigenen Bezug, und nicht dieser war das Entfremdende gewesen, sondern die fehlende Widerspieglung seiner in den äußeren Verhältnissen.
Liebe Grüße,
Peter
(unter Vorbehalt, Rala, ich zweifle ein bisschen an meinen Gedanken... will sie aber nicht streichen...)
Hallo Peter!
Erst mal danke für die Menge an Gedanken, die du dir gemacht hast. Ich werde versuchen, dir so gut wie möglich darauf zu antworten ...
Für mich war der Schnee auf jeden Fall da, und ja, er dient dazu, Distanz und Kälten zu schaffen, taub zu machen, und zwar nicht nur die Ohren, sondern auch die Gefühle; er scheint ihr in dem Moment die einzige Fluchtmöglichkeit vor ihrer Situation.
Und du hast auch damit Recht, dass die Möglichkeiten, die sich der Prot. bieten, ihr nicht entsprechen. Sie will sie im Grunde gar nicht, sie sind ihr egal (deshalb bleibt auch unklar, was sie da auf der Bühne überhaupt gemacht hat), weil sie ihr lediglich Mittel zum Zweck sind. Daher ist auch der stumme Schrei auf der Bühne, den du dir vorstellst, naheliegend. Worum es ihr nämlich eigentlich geht (das zumindest war mein Gedanke bei dem Ganzen), ist ihre unerfüllte Liebe zu"ihm", ihrem Manager, der sie überhaupt nur dann wahrnimmt, wenn sie ihre wie auch immer geartete Kunst ausübt, als Mensch ohne das ist sie für ihn offenbar uninteressant. Also nützt sie die einzige Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, indem sie das, was sie tut, besonders gut macht, und aus genau dem Grund schafft sie das auch, obwohl sie sich mit der Tätigkeit an sich nicht identifizieren kann. Dieser Auftritt stellt einen Höhepunkt dar, ihr Angebeteter drückt ihr seine Bewunderung aus und sie meint, sie müsste doch jetzt endlich gut genug gewesen sein, dass er sie auch lieben kann. (oje, ich hoffe, das kommt alles halbwegs verständlich rüber) Natürlich ist ihre Art zu denken und zu fühlen nicht "normal", also kann man das vielleicht tatsächlich als eine Art Krankheit bezeichnen.
Nachdem sie erkennen muss, dass all ihre Anstrengungen nicht zu dem ersehnten Ziel führen, scheint ihr der Neuschnee am nächsten Tag eine Möglichkeit, vor allem zu fliehen - vor dem Schmerz der Erkenntnis, vor der Person, die sie am Abend zuvor zu sein behauptet hat, vor dem ganzen Durcheinander eben, das durch das alles in ihr entstanden ist.
Weiß nicht, ob ich das Ganze jetzt ausreichend und klar genug erklärt habe, um es kurz zu machen: deine Gedanken gehen zumindest zum größeren Teil in die gleiche Richtung wie meine.
Liebe Grüße,
Rala
Erst mal danke für die Menge an Gedanken, die du dir gemacht hast. Ich werde versuchen, dir so gut wie möglich darauf zu antworten ...
Für mich war der Schnee auf jeden Fall da, und ja, er dient dazu, Distanz und Kälten zu schaffen, taub zu machen, und zwar nicht nur die Ohren, sondern auch die Gefühle; er scheint ihr in dem Moment die einzige Fluchtmöglichkeit vor ihrer Situation.
Und du hast auch damit Recht, dass die Möglichkeiten, die sich der Prot. bieten, ihr nicht entsprechen. Sie will sie im Grunde gar nicht, sie sind ihr egal (deshalb bleibt auch unklar, was sie da auf der Bühne überhaupt gemacht hat), weil sie ihr lediglich Mittel zum Zweck sind. Daher ist auch der stumme Schrei auf der Bühne, den du dir vorstellst, naheliegend. Worum es ihr nämlich eigentlich geht (das zumindest war mein Gedanke bei dem Ganzen), ist ihre unerfüllte Liebe zu"ihm", ihrem Manager, der sie überhaupt nur dann wahrnimmt, wenn sie ihre wie auch immer geartete Kunst ausübt, als Mensch ohne das ist sie für ihn offenbar uninteressant. Also nützt sie die einzige Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, indem sie das, was sie tut, besonders gut macht, und aus genau dem Grund schafft sie das auch, obwohl sie sich mit der Tätigkeit an sich nicht identifizieren kann. Dieser Auftritt stellt einen Höhepunkt dar, ihr Angebeteter drückt ihr seine Bewunderung aus und sie meint, sie müsste doch jetzt endlich gut genug gewesen sein, dass er sie auch lieben kann. (oje, ich hoffe, das kommt alles halbwegs verständlich rüber) Natürlich ist ihre Art zu denken und zu fühlen nicht "normal", also kann man das vielleicht tatsächlich als eine Art Krankheit bezeichnen.
Nachdem sie erkennen muss, dass all ihre Anstrengungen nicht zu dem ersehnten Ziel führen, scheint ihr der Neuschnee am nächsten Tag eine Möglichkeit, vor allem zu fliehen - vor dem Schmerz der Erkenntnis, vor der Person, die sie am Abend zuvor zu sein behauptet hat, vor dem ganzen Durcheinander eben, das durch das alles in ihr entstanden ist.
Weiß nicht, ob ich das Ganze jetzt ausreichend und klar genug erklärt habe, um es kurz zu machen: deine Gedanken gehen zumindest zum größeren Teil in die gleiche Richtung wie meine.
Liebe Grüße,
Rala
Liebe Rala,
der Autorin zu widersprechen, ist immer so eine Sache... aber ich finde doch, dass du deinen Text zusehr ins Licht hebst. Ich weiß nicht, ob die unerfüllte Liebe zu Sanjas Manager den Text im ganzen umfasst. Er besitzt doch ein poetisches Dunkel (mein Lieblingswort), eine Seele..., die, meinem Denken nach, nicht zuerst aus einer Beziehungs(kiste)-Geschichte entsteht, sondern wie ich glaube aus jenem seltsamen "Wahrnehmungsspiegel", der von der ersten bis zur letzten Zeile in deinem Text liegt.
Die Wirklichkeit, man kann darüber streiten, deines Textes scheint mir eine andere.
Auch könnte man einwenden, dass der Manager in deinem Text nur gestreift wird. Er hält sich ja kaum in ein paar Zeilen auf. Ich bezweifle, dass es Sanja um ihn geht, um ihn als ihn; für mich geht es Sanja um den Schnee, und zu diesem gehört auch der Manager.
Ich behaupte also, der Manager ist gar nicht da! Eigentlich ist nichts da. Da scheint mir die Wirklichkeit des Textes.
Liebe Grüße,
Peter
der Autorin zu widersprechen, ist immer so eine Sache... aber ich finde doch, dass du deinen Text zusehr ins Licht hebst. Ich weiß nicht, ob die unerfüllte Liebe zu Sanjas Manager den Text im ganzen umfasst. Er besitzt doch ein poetisches Dunkel (mein Lieblingswort), eine Seele..., die, meinem Denken nach, nicht zuerst aus einer Beziehungs(kiste)-Geschichte entsteht, sondern wie ich glaube aus jenem seltsamen "Wahrnehmungsspiegel", der von der ersten bis zur letzten Zeile in deinem Text liegt.
Die Wirklichkeit, man kann darüber streiten, deines Textes scheint mir eine andere.
Auch könnte man einwenden, dass der Manager in deinem Text nur gestreift wird. Er hält sich ja kaum in ein paar Zeilen auf. Ich bezweifle, dass es Sanja um ihn geht, um ihn als ihn; für mich geht es Sanja um den Schnee, und zu diesem gehört auch der Manager.
Ich behaupte also, der Manager ist gar nicht da! Eigentlich ist nichts da. Da scheint mir die Wirklichkeit des Textes.
Liebe Grüße,
Peter
Lieber Peter!
Ich bitte sogar darum, dass man mir widerspricht, sonst würde ich meine Texte gar nicht hier reinstellen. Das Schreiben wird für mich um so spannender, je unterschiedlicher meine Texte hinterher gelesen werden.
Bin nach wie vor dabei zu versuchen, deine Gedanken nachzuvollziehen. Wird aufgrund ihrer Tiefe wohl noch ein wenig dauern; ich sag dir Bescheid, wenn ich's geschafft habe.
Danke für die Anregung.
Liebe Grüße,
Rala
Ich bitte sogar darum, dass man mir widerspricht, sonst würde ich meine Texte gar nicht hier reinstellen. Das Schreiben wird für mich um so spannender, je unterschiedlicher meine Texte hinterher gelesen werden.
Bin nach wie vor dabei zu versuchen, deine Gedanken nachzuvollziehen. Wird aufgrund ihrer Tiefe wohl noch ein wenig dauern; ich sag dir Bescheid, wenn ich's geschafft habe.
Danke für die Anregung.
Liebe Grüße,
Rala
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