lieber nihil, lieber paul, lieber max, liebe magic,
danke fürs lesen und für eure rückmeldungen.
ich habe gestern etwas getan, was ich schon lange vorhatte; leider bin ich irgendwie nie dazu gekommen: ich habe an einem schreibworkshop teilgenommen. um es vorwegzunehmen: der workshop hat mir sehr gut gefallen, weil die leiterin die impulse jeweils sehr weit fasste und den prozess der textentstehung sehr behutsam lenkte.
der text ist zu einem bild von quint buchholz (
http://de.wikipedia.org/wiki/Quint_Buchholz) entstanden. (dargestellt war eine szene am meer. in einem boot, die blicke auf den horizont gerichtet, saßen ein könig, ein mädchen und ein löwe) ich hockte zunächst ziemlich einfallslos davor, aber dann schrieb sich diese geschichte wie von allein. ich war ehrlich erstaunt, wie ich sie mittels bild aus meinem inneren zutage gefördert hatte. (klingt das jetzt verklärt? ich hoffe nicht.) kein großes hin und her, keine änderungen, nur diese sätze eben.
normalerweise schreibe ich anders, ganz anders. ein gedanke setzt sich in meinem kopf fest, irgendwann und irgendwie, und dann ist er, der gedanke, dort wochen- und monatelang. ich formuliere abends vor dem einschlafen oder tagsüber, in freien minuten, sätze, verse, was auch immer, verwerfe sie wieder, ändere ... irgendwann schreibe ich dann (bestenfalls) auf.
der text "zeit zu gehen" orientiert sich also nicht (!!!) an der signatur von herrn ost, aber für mich hat er schon viel mit abschied zu tun. der könig, der seine aufgaben erfüllt hat, kann abtreten, gehen, er tut dies mit wehmut, aber nicht unfreiwillig. so, wie er sein amt akzeptiert, akzeptiert er auch ewige kreisläufe und bestimmungen. die werte, die sein (offizielles) amt prägen, sind nicht die werte, die er als mensch, als individuum, schätzt.
könnte der könig nicht zum beispiel der sommer sein, der sich auf absehbare zeit verabschiedet? das mädchen die sonne und der löwe seine stärke? der große graue vogel, übrigens auch bestandteil des bildes, der nahende herbst/winter? ich bin nicht sicher.
lg
p.