Single Stammtisch 50+

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Gast

Beitragvon Gast » 24.09.2006, 11:06

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 24.09.2006, 16:45

Hallo Gerda,

ich hab zwar keine "plastischen Erfahrungen", aber schmunzeln musste ich doch. Zunächst über die "Gewichtungen" beim Taxieren und dann schließlich über den Schluss. Die Idee ist famos!

Der Text selber:
Der erste Satz ist so lang, dass man ihn zweimal lesen muss, weil nicht so schnell ersichtlich, wohin er strebt. Er transportiert eine Menge Inhalt. Meinst du nicht auch, man könnte daraus mehrere prägnant kürzere zimmern?

Im zweiten Absatz kommen unnötige Wortwiederholungen vor
zB "manches (1x) und manchmal(2x)" oder "die Blicke (2x) und Überblick (1x)".

Der Schlusssatz ist "fe(minin)nomenal" ;-)

tulpenrot
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

Gast

Beitragvon Gast » 24.09.2006, 18:33

Hallo Angelika,

vielen Dank fürs Lesen und die Anregungen. Das manchmal habe ich durch selten ersetzt, obwohl es ja nicht direkt eine Wiederholung war.

Blick und Überblick ist bewusst gewählt, das gehört ganz eng zu meiner Betrachtung.
Beim ersten Satz zögere ich noch...
So lang is er ja nun auch wieder nicht.
ich glaube du übertreibst ein wenig ;-)
Merkwürdigerweise, habe ich auch bevor ich diese kleine satirische Betrachtung gespostet habe, schon darüber nachgedacht ihn zu zerlegen.

Liebe Grüße
Gerda

rya

Beitragvon rya » 25.09.2006, 05:36

Och.
Ich sehe diesen Text dann doch ein wenig anders.
Für mich ist er eher ein Füllhorn von getexteten Vorurteilen.
Gerda,deine Meinung über Männer in allen Ehren...aber glaubst du wirklich? das ein Mann eine schlechte Partnerschaft dem Alleinsein vorzieht????
Dafür gibbet doch 1 Night-Stands.Da muss "mann" sich doch nicht gleich ne Beziehung aufladen.


Vorurteilsfrei :hut0039: Rya

Gast

Beitragvon Gast » 25.09.2006, 08:15

Hallo rya, werde erst mal so "alt" ;-)

Du hast (un)gewollt ein Vorurteil gestützt, was darin besteht dass es Männern nur um das "Eine" geht...
Das meine ich nicht, darum geht es nicht im Gedicht.
Mir geht es echt um jene Männer in den 50zigern, die von ihren Frauen vielleicht verlassen werden, weil diese entdeckt haben, dass es Leben jenseits der 3 Ks gibt, eben weil das eine K (Kinder) aus dem Haus ist, mir geht es um die Männer, die einfach "Versorgt sein" wollen.
Meine Betrachtung beruht auf persönlich gemachten Erfahrungen und ist kein Vorurteil.
Ich war eine Zeit lang bei soner komischen "Einrichtung" und habe es "hautnah erlebt, warum Männer dort hin gehen, war sehr interessant dieses zu erleben.
Es geht Männern vornehmlich darum, möglichst schnell wieder eine "Partnerin" zu finden, die ihnen, das "Socken waschen" (Ist ein Bild für alle Arbeiten im Haushalt) abnimmt.
Ich habe kein Voruteil sondern eine Menge praktische Erfahrung.

Es gibt Ausnahmen auch in dieser Altersgruppe ja, aber es war nicht meine Intention auf eine Rarität aufmerksam zu machen ;-)

Liebe Grüße
Gerda, die nicht mehr dergestallt "Partnerin" werden will
Zuletzt geändert von Gast am 25.09.2006, 11:00, insgesamt 2-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 25.09.2006, 08:17

hallo gerda!

ein wenig empfinde ich den text, als wäre er noch literarisch kaum ausformulierter gedanke - bis auf die liebevolle körperdetailbeschreibung.
vielleicht ist das bloß geschmacksache; ich sag dir einfach wie ich lese (läßt sich sicher auch "widerlegen") -

"in der regel" als allererste worte - gefällt mir nicht, da das sofort auf eine verallgemeinernde erklärung weist.

nun ist das ganze aber doch eher aphorismus als welterkärung per zeigefinger (welterklärungen sind ohnehin fade) - könntest du also m.e. ersatzlos streichen - es lenkt vom pointierten der beobachtung ab, und du mußt dich ja nicht dafür entschuldigen, dass du pointiert zeichnest.

"hier" - assoziere wiederum eine art "mit dem finger zeigen" = überflüssig.

"fraglos" - warum? eine behauptung, die ich nicht nachvollziehen kann - d.h. ich frage sehr wohl.

"schlechte partnerschaft" - ist hier so selbstverständlich reingeworfen, als wäre klar, was das ist - was ist eine "schlechte p."? - anstelle eines werturteiles könntest du ein typisches, beschreibendes attribut anführen.

diese vier irritationen trafen mich im stakkato gleich zu anfang des eröffnungssatzes - das "war's dann" beim ersten lesen - der text wirkte schwach, unausgegoren und vorurteilsbehaftet - etwa wie rya schreibt.
- ich mußte mit abstand nochmal wiederkommen, um auch reizvolle seiten finden zu können.

"manchmal über etwas zu starke Becken" - an dieser stelle habe ich schon 'vergessen', worauf sich "über" bezieht, da der bezug inzwischen schon 'aufgegeben' war: "Manches Fältchen. Hier und da schlanke Taillen. Brüste klein und fest"
- und "Brüste (...) wogend, manchmal über etwas zu starke Becken" klingt dann nicht so gut.

"selten über kleine Bäuchlein, bei denen sie ihr eigenes schnell vergessen" - 'bei denen'? warum gerade da? doch eher "über denen", oder? (sind dann natürlich stilistisch zu viele "über" --> anders schreiben!)

die körperbeschreibungen find ich gut, treffend knapp detailliert und amüsant - derart das spezielle fokusierend (statt das allgemeine behauptend) würde ich mir den ganzen text wünschen!

frauen "denken" mit ihren "blicken" - hm, damit bestätigst du aber ein schlimmes männliches vorurteil ;-)

den letzten satz halte ich wiederum für angenehm verzichtbar - die pointe liegt ja schon im satz davor - ein wenig bissiger formuliert wäre das ein treffender schluss!

insgesamt finde ich deine beobachtung charmant und witzig, also wert, nochmal intensiver betrachtet und beschrieben zu werden!

liebe morgengrüße,
aram
Zuletzt geändert von aram am 25.09.2006, 08:40, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 25.09.2006, 08:32

Hallo aram,

auch für dich habe ich wohl gerade die Begründung geschrieben, so scheint mir, obwohl ich noch nicht wusste, dass du kommentierst: Es handelt sich um gemachte Erfahrung und nicht um ein Vorurteil.

Unsere Kommentare haben sich überschnitten.

Im übrigen spüre ich, dass es sich wohl um einen Text handelt, den Frauen sofort verstehen... ;-)
Natürlich ist die Schilderung ein wenig übertrieben...
Dafür steht der Text ja auch in der Rubrik: Kritisches, Satirisches & Humoriges...
... eine mit spitzer Feder beschriebene ERfahrung.
Hinsichtlich der weiteren Kritikpunkte schaue ich mit Ruhe später.

Einen schönen guten Morgen

Gerda

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 25.09.2006, 08:45

Liebe Gerda,

Du schreibst zu ryas Kommentar:
Du hast ein (un)gewollt ein Vorurteil gestützt, was darin besteht dass es Männern nur um das "Eine" geht...
Das meine ich nicht, darum geht es nicht im Gedicht. (...)
Es geht Männern vornehmlich darum, möglichst schnell wieder eine "Partnerin" zu finden, die ihnen, das "Socken waschen" (Ist ein Bild für alle Arbeiten im Haushalt) abnimmt.


Genau das lese ich aber auch nicht aus dem Text heraus. Die Männer tasten die Frauen mit Blicken auf ihre körperlichen Vorzüge ab. Was haben Becken und Brüste mit Sockenwaschen zu tun?

Ich meine schon zu verstehen, worum es Dir geht (übrigens unbedingt wert, dass frau darüber schreibt :verwirrt: ), aber es steht so nicht drin.

Schönen Gruß in den Tag
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

aram
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Beitragvon aram » 25.09.2006, 08:47

Gerda Jäger hat geschrieben:Hallo aram,
Es handelt sich um gemachte Erfahrung und nicht um ein Vorurteil.


hallo gerda, du beschreibst es aber als vorurteil - kannst du das nicht unterscheiden? es genügt doch nicht, deine erfahrung zu behaupten - als leser will ich sie doch nachvollziehen, und zwar aufgrund deiner beschreibung, nicht weil ich eh schon weiß, was du meinst - das wäre einfach zu billig, oder?

ich gehe im detail auf deinen text ein, speise mich doch nicht mit so einem dummen satz ab, dass frauen ihn verstehen und männer nicht.

morgengrüße,
aram

Gast

Beitragvon Gast » 25.09.2006, 08:49

Hi Zefi,
wie sonst suchen sich denn Männer eine Partnerin?
Sie könnten sie sie ja auch zum Testkochen oder Putzen einladen, statt erst Mal in ein Restaurant, aber das käme schlecht an, glaub ich...

Ich merke schon, ihr seid alle zu jung ;-)

Aber ich denke drüber nach, - mit arams vorschlägen werde ich mich ja auch noch beschäftigen...

eien guten Start in die neue woche
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 25.09.2006, 08:52

Hoppla, aram, - abgespeist? aram, heute empfindlich?

Du bekommst schon noch "schlaue" Antworten... :confused:
ich schrieb ich doch, dass ich später drauf eingehe

meine Gpüte, was habe ich mit dem Text bloß angerichtet... :rolleyes:
LGG

aram
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Beitragvon aram » 25.09.2006, 09:00

natürlich bin ich in diesem punkt empfindlich -
du bist mir ja keinerlei antworten schuldig, ich brauche aber auch keine pauschalvorwürfe bezüglich meiner geschlechtspezifischen auffassungsgabe.
meinst du wirklich, meine kritik hat etwas mit dem thema deines textes zu tun? das verletzt mich sehr wohl.


:hut0039:

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 25.09.2006, 09:26

Liebe Gerda,

ich habe ja geschrieben, dass ich verstehe, worum es geht. Du hast es in Deinem Kommentar an rya erklärt.

Nur - drinstehen tut (tut tut) es eben so nicht.

Wer sich mit derlei Stammtischen nicht auskennt (ich gehört dazu) bekommt zwangsläufig aus dem Text heraus genau den Eindruck, den rya benannt hat.

Ich will nicht drauf rumreiten, möchte nur halt meinerseits auch gern richtig verstanden werden ... :a050:

Kollegialen Gruß
Zefi
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Gast

Beitragvon Gast » 25.09.2006, 11:28

Hallo Zefi,
ja, ich verstehe inzwischen auch, warum der kleine Text nicht verstanden wird, so wie er dort oben steht.
Das hat mit drauf-rumreiten nichts zu tun, sondern eher damit, dass ich
1. im Schreiben von Prosatexten 2003 noch ungeübter war als heute... ;)
und
2. dass es mir offenbar an Weitblick gefehlt hat. Für mich war ja alles glasklar, da erlebt.
Danke fürs drauf stubsen.

Hallo aram,

ich habe dich doch nicht persönlich angegriffen, lies bitte noch einmal was ich dir schrieb.

Auch jetzt schreibe ich schnell zwischen Tür und Angel aus dem Büro, ich habe einfach keine Zeitt und Ruhe auf deine ausführliche Stellungnahme sofort einzugehen.
So schnell ist das Zutrauen, dass ich deiner Ausführlichkeit Rechnung trage wie gewohnt, also hin :-(

Ich habe schlicht nicht verstanden, warum die Geschichte nicht so ankam wie ich sie intediert habe, für mich war alles klar...
Zefira hat es ausformuliert und da endlich fiel der Groschen.
(siehe auch meine Begründung an Zefira)

Wieder einmal ein Beweis, dass Männer und Frauen nicht die gleiche Sprache sprechen? :confused:
Bezieh das jetzt bitte nicht schon wieder auf dich, ja.


Liebe Grüße
Gerda


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