...und ich trank Whiskey aus der Pulle mit dem Mann, der...

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 12.08.2006, 05:48

Thomas Milser

...und ich trank Whiskey aus der Pulle mit dem Mann, der in der Lindenstraße den Penner gibt

Oder: Danke, Harry


[align=justify]Rappelvoll war der Saal, und in seiner Einschleimphase, wie er es selbst gerne nennt, ließ Harry Rowohlt neben einigen Anekdötchen erstmal eine Pulle Paddy im Publikum rumgehen, auf dass sich doch bitte jeder der Zuhörer den Schraubdeckel besagter Flasche mit dem Inhalt derselben und dann sich selbst damit füllen möge. Unter lautem Gekicher, hihi, und großem Hallo, hoho, wanderte also das Deckelchen mitsamt der Whiskey-Flasche durch die Reihen, und die meisten Gäste waren immerhin von solch mildem Anstande, diese Gabe des großen Meisters nicht zu verschmähen. Selbst die Mädchen nicht. Hihi.
Herr Rowohlt selbst nuckelte an seinem Stout, betrachtete amüsiert das Treiben unter seinen Schäfchen und tat ansonsten gar nichts. Als mich das Gebinde endlich in der dritten Reihe erreichte, hatte sich der Pegel der kostbaren braunen Flüssigkeit schon so stark Richtung Flaschenboden geneigt, sodass ich mit etwas schlechtem Gewissen anhob, mir diese Hostie einzuverleiben, jedoch - einer spontanen Eingebung folgend - die Flasche umgehend verschraubte und aufstand und nach vorne ging an die Bühne, um Herrn Rowohlt auch mal in den Genuss seines feinen Tröpfchens kommen zu lassen. Direkt ans Rednerpult. Und sprach: "Bitte sehr, das ist der Rest. Wohl bekomm's!"
Höchst erstaunt blickte er mich an, und reichte die Flasche augenblicklich wieder links an mir vorbei zurück ins Publikum. Dann war ich es wohl, der, immer noch vor der Bühne stehend, höchst erstaunt war, als er mich anhamburgerte: "Du glaubst doch wohl nicht, dass das der Rest ist?" Und sogleich unter heftigem Gejohle des Publikums eine zweite Flasche unter dem Tisch hervorzauberte. Ich hätte es absehen können. Irgendwie hatte ich es auch geahnt.
Ich beschloss augenblicklich, meine leichte Übermotivation demnächst in der Männergruppe zu besprechen, nahm leicht eingesemmelt wieder Platz und beschloss, trotz des fortgeschrittenen und alkoholindiziierten Sprech- und Tatendrangs einfach ab jetzt mal die Klappe zu halten und mich fortan nicht mehr von meinem Stuhl zu bewegen.
Was jedoch bei den Lesungen von Herrn Rowohlt nicht so einfach ist. Denn der gute Mann macht keinerlei erkennbare Pausen, die auch im Übrigen gar nicht nötig wären, weil er a) darauf besteht, dass der Ausschank im Saal während seines Vortrages nicht geschlossen wird, wie es sonst bei Veranstaltungen üblich ist, und es ihn b) nicht stört, wenn eine ständige Fluktuation Richtung Getränkerückgabezelle im Gange ist, so denn die Saaltüre ebenso geöffnet bliebe, und nicht durch ihr ständiges Zuschlagen seinen Vortrag zerklapperte. Was es nicht einfacher macht ist die Tatsache, dass seine Lesungen schon mal so an die vier Stunden dauern können.
So hatte ich mich also lange vor Beginn - in Ermangelung eines brauchbaren Schankbieres - mit einigen, kleinen Flaschenbieren ausgestattet, die im Fußraum meines Gestühls der letzten Ölung harrten, und da meine Harnblase in der glücklichen Lage ist, sich ohne jeglichen Drang während der ersten paar Stunden des Alkoholkonsums klaglos auszudehnen, war ich für ein nahezu meditatives Verharren für die gesamte Dauer der Segnung gewappnet.
Er gab uns was von Flann O´ Brien, dann wieder erzählte er frei von seiner Zeit als Volontär bei diversen Verlagen und Redaktionen in seiner Jugend, der Märchenonkel von der Waterkant, hier und da eine Kolumne aus Puuh, der Bär, dann wieder spontane Einwürfe zum Tagesgeschehen oder Publikumsverhalten, und aufgrund eines Zurufs eines schlecht informierten Fernsehguckers musste er natürlich wieder mal wider Willens aus dem Nähkästchen der Lindenstraße plaudern, wo er den intellektuellen Penner gibt. Dann wieder erzählt er, wie sie ihn einmal in Gelsenkirchen des Nachts nicht in sein Hotel einlassen wollten, weil er vollschtratze mit Kanne im Anschlag und schlurfendem Mantel dieser Rolle im normalen Leben allzu gerecht wurde und sie ihn für einen Randalebruder hielten. Der Herr muss übrigens über einen ähnlichen Überdruckbehälter wie meine Wenigkeit verfügen. Ein Vollblut-Triathlet der Literatur, der ohne Unterlass über jede Distanz geht. Ein Sprachgott der Erzählung, dessen sonore Stimme und gebrummte Melodie vermutlich sogar in der Lage wäre, selbst Eisensbahnfahrplänen der oberen Rhön aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert zu klassischer Dichtung und spannungsreichem Vortrag zu verhelfen.

Ich versank.

Es wurde spät.

Die Reihen vor mir lichteten sich zusehens, aber Harry erzählte immer weiter. Bis ich jäh aus meiner Versunkenheit emporfuhr, als er unvermittelt und ohne Mikrofon von der Bühne aus verkündete: "Tja, dann können wir den Rest wohl an der Theke besprechen. Mein Bier ist leergegangen."
Ich schrock hoch, wandte instinktiv den Blick nach hinten, aber da saß niemand mehr. Niemand. Vor mir auch nicht. Er hatte mal eben den Saal leergelesen. Und so geschah es, dass er sich behäbig von seinem Stuhl abflanschte und die Bühne hinunterstieg, und ich ebenso aufstand, um mit ihm gleichzeitig am Tresen einzutreffen.
Da standen wir nun, allein mit dem müden Personal, und zogen ein Bier nach dem anderen. Sie konnten ja schlecht den Künstler rausschmeißen. So gerade eben konnte ich mir noch den Ausspruch verkneifen, dass ich ja auch schröbe - so-was sagt man einem solchem Mann einfach nicht - und fing stattdessen in freier Rede an, eins meiner stümperhaften Gedichte in die Pilstulpe zu murmeln, worauf Harry aufmerksamst zuhörte und am Ende sagte: "Du hast sie auch nicht alle, nö?" Und breit dazu grinste. Es wurde nett.

Schnaps für mich und meinen Freund Harry!!! Wirtschaft!!!
Bringe er Likör!!! Falls er seine Hände sucht, die hat er in
den Taschen!!!

"Harry, wieso trägst du diese Schlappen?"
"Das sind keine Schlappen, das sind Flip-Flops!"
"Wieso Flip-Flops?"
"Weil das die einzigen Schuhe sind, die ihren Namen sagen können."
Ne, klar.

"Aba, Mensch Harry, wieso´n Lindenstraße?"
"Och weißu, da lauf ich einfach nur rum wie zuhause auch und krich da Knete für. Würdesßu auch machen."

Und dann kommt er irgendwann, der Aufnehmer, der Nasse, der Unvermeidliche und Engültige. Eine asiatische Fee nassfeudelt gelassen um unsere Knöchel herum, und es stört sie nicht im Geringsten, dass wir dabei feucht werden untenrum, also am Saum der Hose, und wir schauen uns an, und wissen, dass es das war.

Als wir an die Luft treten, liegt die erste Ahnung von Amseln in der Luft. Wir halten uns gegenseitig für körperlich stabil. Ich fummle das Mobile aus der Hose und bestelle zwei Droschken, er sagt "dreh´ mir mal eine", und ich drehe, und er pellt seine zweite Paddy-Pulle, in der noch ein spärlicher Rest ist, aus der schiefhängenden Garderobe, schraubt sie gelassen auf, und hält mir das Ding unter die Nase. "Nimma, im Hotel habichnoch."
Es läuft in mich rein wie Saft. Scharfer Saft. "Harry, dasschaffichnich alleine. Nimm aunomma." Und wir rauchen, und blasen dicke Kringel in die Luft, und unsere Limousinen fahren gleichzeitig vor, und er ergreift mein Haupt, zieht mich zu sich ran, küsst mit seinem feuchten Gesichtsflokati meine Stirn, schaut mir in die Augen und sagt noch irgendwas Nettes, was ich leider vergessen habe, und wir torkeln wild gestikulierend aber wortlos auseinander, einmal nach Hause, Kutscher, fahre er zu!

Und schreiben beide einfach weiter.[/align]

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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 17.06.2015, 12:42, insgesamt 4-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 12.08.2006, 11:20

morgen tom!

yup und ja - endlich mal wieder was zum lesen, eintauchen - eine äußerst freudige samstagsüberraschung ~

(na gut, ich wollte nicht jubeln - damit steigen du bzw. der icherzähler weiter in meinem ansehen als autor bzw. trinker ;-)

toll erzählt, tom - bis zur milsnerschen schlusspointe, die du auch diesmal wieder hervorragend hinkriegst.

ich hab mal das lesen genossen!


nur ganz wenig was mir dabei unrund vorkam:
verschraubte und aufstand
- hier würde sich ein komma besser machen

auch im titel (sehr aufmerksam übrigens das e für den iren - paddy's dann aber mit apostroph, oder?) finde ich das 'und' nicht so originell - einfach weglassen is zwar nicht - "...und ich trank" könnte meines erachtens jedoch ganz entfallen


dritte und vorerst letzte stelle:
"Bringe er Likör!!! Falls er seine Hände sucht, die hat er in
den Taschen!!!
Harry, wieso trägst du diese Schlappen?"

die überhöhte rede passt nicht recht zum ansatzlos folgenden dialog mit harry - wirkt mehr wie ein innerer dialog - ansonsten unglaubwürdig oder wie unangenehme anmache - jedenfalls fehlt mir da, falls der erste teil so stehen bleiben soll, zumindest ein hinweis auf den ebenenwechsel - sei's nur ein 'ich blickte zu boden' oder so (natürlich besser ~)

soweit mal - Danke, Tom

aram

Gast

Beitragvon Gast » 12.08.2006, 11:43

Lieber tom, das ist SUPER, einfach toll .
Hier für mich dein bestes Stück Prosa - überhaupt.
Mit Vergnügen gelesen und geschmunzelt.
Deine Schilderung kommt mit Tempo und völlig autehentisch bei mir an, ich war etwas verwundert wie schnell ich am Ende deiner Geschichte angelangt war.
Sehr, sehr gut.

Liebe Grüße
Gerda

anmerkungen von aram brauche ich ja nicht wiederholen ;-)

lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 12.08.2006, 11:59

Hallo Tom!

Ganz großes Kino, kann mich (leider, bin Selbstdarsteller *g) nur meinen Vorrednern anschließen.

Wie wär's mit einer hörBaren Version? Das hätte glaube ich grandiosen Effekt! (Und übt bestimmt deine schöne Stimme ;-) )

Gruß,
l

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 12.08.2006, 14:11

Uah, so schnell so viele liebe und geistreiche Antworten. Ich fang mal vorn an:

@aram: Deine Kritiken sind mir immer eine Freude, da kenntnisreich, aufmerksam und in der Regel beachtens- und umsetzenswert. Und mit welchem Gespür du die Stellen findest, die mir selbst nicht so ganz behagen (ohne das selbst so richtig zu merken), ist schon genial bis unheimlich.

Die einzig m.E. Unangebrachte: In Bezug auf unseren verehrten Sprachpfleger, Herrn Bastian Sick ("Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod"), habe ich die Marke 'Paddy' deutsch dekliniert, wie alle Fremdworte dekliniert werden sollen. Das leidliche 'Parties'- 'Handies'- (kotz) und allgemeine Apostroph-Desaster. Das Apostroph gibt es im Genitiv nur bei Begriffen oder Namen, die auf 's' enden. Hans' Porsche, also dem Hans sein Porsche quasi (Hallo hwg!). Ansonsten gibts das Genitiv-s als Apostroph nicht (außer gern bei Imbissbuden, da zwar auch falsch, aber schick: "Uschi's Fettecke"), auch nicht bei fremdsprachlichen Begriffen. Selbst als Auslassungszeichen kaum noch.

Ja, da ist ein 'und-Satz' zuviel (wo du zurecht das fehlende Komma monierst). Ich mache sowas öfter. Man könnte es Stilmittel (zur Beschleunigung oder Häufung) nennen. Am Ende klappt das wie ich (und auch Gerda anscheinend) finde, ganz gut. In diesem Fall bleibe ich aber jetzt, wo du mich drauf hinweist, auch ein bisschen dran hängen. Werd ich überarbeiten.

Mit der 'überhöhten Rede' hast du ebenfalls Recht. Der Inhalt ist zwar lustig, aber die Dimension passt nicht. Auch da gehe ich bei. Schaffs nur heute noch nicht.

Nur das 'n' bei 'Milser' musst du mal weglassen. Aber sonst: Bitte, aram. Ich habe zu danken.

@Gerda: Tjam, was soll ich da sagen? Ich erröte einfach mal ein bisschen. Danke dir sehr.

@Lichel: Ein Dank auch an dich. Vorlesen? So einen langen Text? Ohgottogott. Gib mir mal ein paar Wochen Zeit. Ich versuchs erstmal mit den kurzen Dingern. Da ich sowas wie kürzlich in der Hörbar zum ersten Mal gemacht habe, muss ich das erst trainieren. Mit Mikro ist nicht so einfach, wenns gut klingen soll. Ich schicks Harry mal, der kann das besser. Nach der Aram-Korrektur.

@Mensch Leute, freut mich das! An dem Scheißding feile ich schon über ein Jahr, und bin heilfroh, dass es ankommt, und jetzt durch so guter Hingucker vielleicht den letzten Schliff bekommt.

Tom.
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 12.08.2006, 14:36, insgesamt 5-mal geändert.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 12.08.2006, 14:32

So besser, aram?
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

aram
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Beitragvon aram » 12.08.2006, 15:22

Nur das 'n' bei 'Milser' musst du mal weglassen.

wo ist bei "Milser" ein "n"?

~ danke, dieser hinweis war nötig - hätte ich nie gemerkt!
(das hat man davon, mit seinem wirklichen namen zu firmieren - kennst du die geschichte von c.m. brandauer, der als oscar-preisträger bei einem bankett an der seite einer feinen alten dame zu sitzen kam, die, nachdem er einen toast ausgesprochen hatte, zu ihm sagte: "junger mann, sie haben talent - sie sollten zum film gehen" - "bedaure, gnädige frau, mein name ist claus maria brandauer" - "macht doch nichts, der name läßt sich ändern!")

"paddy's" ist für mich eine wortmarke, kein normaler genitiv - falls das ein s. 'untersagt', ist der name prog. ~

deutlich besser!

aram

Nifl
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Beitragvon Nifl » 12.08.2006, 18:57

Hallo Thomas.

Als Hilde Domin (da lebte sie noch *schnief) vor ein paar Jahren eine Lesung von Harry Rowolt in Heidelberg besucht hatte, sagte sie anschließend: "Er ist ein amüsanter junger Mann!" *g

... ja, mit dem würde ich auch mal gerne zechen bis zum Umfallen!

Klasse Text! Flockig leicht geschrieben ... manchmal war es mir eine Spur zu gesucht ... "zu glatt" zB:
"diese Gabe des großen Meisters nicht zu verschmähen."
" trotz des fortgeschrittenen und alkoholindiziierten Sprech- und Tatendrangs"
" die im Fußraum meines Gestühls der letzten Ölung harrten,"

... trotzdem doller Text das !

Ach ja:

dass ich ja auch schröbe

Willst du damit seinen Alkoholpegel verdeutlichen, oder ist das ein Verschröber ?

Danke !

LG
Nifl

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 13.08.2006, 09:48

Fannichsßehr unnerhalsßam! Bravo! :-)

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 13.08.2006, 15:01

@ aram: hier:bis zur milsnerschen schlusspointe.
Die Brandauer-Story find ich gut, kannte ich aber irgendwoher.
Ich mach das 's' jetzt ganz weg bei Paddy. Ich bin da total durcheinandergeraten vor lauter Genitivs, die gar keine sind. Heißt ja auch nicht 'eine Dose Bohnens'.*schussel*

@Rifl: Jo, dankeschön. Die von dir genannten Phrasen sind sicherlich etwas überzeichnet, vielleicht sogar ein bisschen pathetisch . Ich mags trotzdem hin und wieder, wenns nicht allzu störend wirkt. Ich lese es aber nochmal durch und gucke, ob sich spontan was anderes anbietet. Zu bieder sollte es nicht werden...

'schröbe': weder noch. Eine Konjunktiv-Spielerei statt 'schriebe'. Ich liebe Konjunktive, auch deswegen, weil sie so gerne verschlabbert werden in der Umgangssprache, und dehne und beuge sie gern bis zum Erbrechen. vgl. 'Ich gong um die Ecke und pfoff ein Lied' (obwohl das nur einfache Vergangenheit ist) Im Konjunktiv müsste es dann folgerichtig heißen: 'Gönge ich um die Ecke, pföffe ich ein Lied:' Ist das nicht toll? Ich find sowas schön. Die Freiheit nehm' ich mir.

@Pjotr: Danke und Mahlßeit. Ist das da ne Lahmacun in deinem Gesicht auf deinem Foto? :o)))))

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 14.08.2006, 09:39

Lange Texte im Internet, wenn es keine Sachtexte sind, lese ich nicht so gerne. (Das Buch in der Hand ist mir immer noch lieber.)

Aber dann gibt es eine ganz verrückte Überschrift in diesem Forum mit der schottischen Whiskey-Variante und der Lindenstraße in einem Atemzug- Das muss ich einfach lesen und habe es genossen von der ersten bis letzten Zeile. Es fließt und ich fühle mich am Ende fast so erheitert wie die beiden in deiner Kurzgeschichte.

Da sieht man mal wieder, dass eine Überschrift sogar Verhaltensveränderungen möglich macht!

Danke fürs Lesevergnügen, herzlichst, KÖ

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 14.08.2006, 21:10

Danke Kö, das finde ich schön.
Zugegebenermaßen schenke ich der Überschrift auch immer größte Beachtung, weil sie ja schließlich den Leser erstmal am Schlaffitchen kriegen muss, gewissermaßen ankobern. Bei der Lyrik ist mir das wurscht, aber die Kolumnen sind eindeutig für Publikum geschrieben. Und was nützt der schönste Text, wenn er nicht beachtet wird.

Ich muss mich auch zwingen, lange Texte am Bildschirm zu lesen, wurde aber im Salon auch oft belohnt dafür. Danke, dass du bei der Stange geblieben bist bis zum Ende. Das ist ein großes Kompliment.

Tom

P.s. Es ist die Irische Whiskey-Variante :o))))
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 14.08.2006, 21:30

Lieber Tom,
ich habe selbst einmal einer lesung von harry "beigewohnt" und kann nur sagen: Ja, so war das! Paddy war auch dabei und obwohl ich hart gesotten bin, war ich eine derer, die nicht bis zum Ende durchgehalten hat - es ging nicht mehr! Ich konnte nicht mehr...vielleicht weil harry an diesem abend seinen Paddy nicht hat rumgehen lassen?

Was ich etwas vermisse ist die Übersetzungskunst harrys...ich finde er übersetzt das Englische großartig, das könnte man natürlich hier und da einstreuen...

Warte mal bis max (ich habe es ihm schon gesagt) diesen Text liest - der kennt, wen, die kennt harry persönlich gut...wa salso heißt: Promiinfoabgleich :lachen0023: .

Toll Tom (TT),
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 14.08.2006, 21:35

Liebe Lisa (LL)

Ja, das waren ja die Sachen von Flann O'Brien.
Die habe ich auch teilweise als Hörbuch. Besser kann man abends nicht einschlafen, als wenn Harry live aus dem Irish Pub berichtet ('Durst'). Ich glaube, ich kam noch nie bis zum Ende...

Danke dir, Lisa. Her mit dem Maxl.

Tom

Hab noch ein Original-Live-Foto gefunden von dem Abend (Quelle WAZ):
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