Stayin' Alive

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Nifl
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Beitragvon Nifl » 05.08.2006, 16:01

NEUE FASSUNG (alte siehe weiter unten):

Sie sitzt auf der Bettkante und schaut geradeaus auf die gegenüberliegende Wand. Kein Blick zur Tür und offensichtlich kein Gedanke daran, wer eingetreten sei. Das Zimmer ist abgedunkelt. Durch die Schlitze des Rollladens versucht die Sonne einzudringen. Unterbrochene Lichtstreifen überspannen das Innere wie ein Netz, 'nehmen gefangen', denke ich.
"Hallo" begrüße ich sie, fühle mich schon bei diesem einen Wort unbeholfen. Keine Reaktion. Ganz, wie es mir prophezeit wurde. Trotzdem zögere ich, weiter zu sprechen. Alles was ich mir zurechtgelegt hatte, erscheint mir nun unpassend, selbstgerecht.

Ich setze mich auf das Sofa ihr gegenüber. Genau in ihr Blickfeld. Ihre Haare sind strähnig, reichen bis an die Schulter, sind nicht mehr so blond wie damals. Sie sitzt übertrieben gerade, beinahe so, als drücke jemand von hinten ihr Kreuz durch. Ihre Gesichtszüge sind markanter geworden. Die Wangenknochen stehen hervor. Dadurch wirken ihre Augen besonders groß, und als hätten sie sich zurückgezogen, als lägen sie in einem Höhleneingang auf der Lauer.
Sie trägt weite Kleidung. Aus den Hosenbeinen schauen ihre nackten Füße. Ihre großen Zehen sind nicht so lang wie ihre Nachbarn.

Ich erkläre ihr, wer ich bin. In meiner Vorstellung kam jetzt schon eine Reaktion von ihr. Irgendein Signal, dass sie mich wahrnimmt, versteht, wer ich bin. Nichts. Ich Naivling. Dachte, ich könnte hier durch meine bloße Erscheinung den Helden spielen, käme hereinspaziert und würde mit ihr zurückkehren. Eine Weile sage ich nichts. Auf dem Flur klappert Geschirr. Am liebsten würde ich sie durchschütteln und anschreien: "Sag doch was, verdammt! Das ist doch nicht so schwer! Ich hatte auch nicht nur rosige Zeiten!".

Stattdessen flüstere ich mein Leben runter. Ich weiß gar nicht, ob sie es von der Lautstärke her überhaupt verstehen kann. Bei der Scheidung kommen mir fast die Tränen. Wie Lilly heulend und altklug sagte: "Man kann doch über alles reden, das habt ihr doch immer gesagt!".
Mein Leben dauert ungefähr eine halbe Stunde (wie armselig). Und nun sitze ich auf dem kartesischen Nullpunkt und weiß nicht weiter. Ich kann mich jetzt entscheiden, ob mein weiteres Leben im ersten oder im vierten Quadranten verlaufen soll. Scheiß Psychoanalyse.

"Anne, du warst meine erste Liebe! Deshalb bin ich hier." Würdest du sprechen, sagtest du vermutlich, dass daraus keine Verantwortlichkeit entstünde... und Tschüss. Aber du bist ein Stein. Wie gerne hätte ich Hammer und Meißel zur Hand, dann würde ich dein Gesicht erstrahlen lassen, wie damals. Aber alles was übrig ist, ist ein 'Weißt du noch... ohne Antwort'.

Draußen vor dem Fenster geht jemand vorüber und die Lichtstreifen im Zimmer kommen in Bewegung, wie die Reflexe einer Discokugel. Beim Tanz waren wir vereinter als beim Sex. Meine Gedanken verlieren die Bodenhaftung. Plötzlich springe ich auf und singe laut Stayin' Alive. Dabei spaziere ich mit dem beschwingten Schritt von John Travolta aus der Anfangsszene durch das Zimmer.

Well, you can tell by the way I use my walk,
I'm a woman's man: no time to talk.
Music loud and women warm.
I've been kicked around since I was born.
And now it's all right - it's O.K. -
And you may look the other way ... singe ich laut und ohne Hemmung. Ich beginne ausgelassen zu tanzen. Alle Tänze von 'Saturday Night Fever' beherrschten wir perfekt... (weißt du noch?...) Ich reiße meine Arme hoch, bin nun mitten im im Solo zu "You should be daaaaancing", da wird die Tür geöffnet. Augenblicklich verharre ich, senke sie langsam wieder und drehe mich zur Tür.

"Ich wollte nur mal schauen, ob alles klar ist. Die Besuchszeit wäre dann auch vorbei", sagt eine Pflegerin. Sie tut so, als sei es ganz normal, dass Besucher laut singend im Zimmer tanzen. Beim Rausgehen sehe ich, wie sich Annes kleiner Zeh bewegt. Ich muss lächeln. Morgen komme ich wieder. Erster Quadrant.




ALTE FASSUNG:

Meine Hand ruht auf der Kunststoffklinke. Die Tür ist breiter als gewöhnlich. Vermutlich, damit auch ein Bett hindurchgeschoben werden kann. Im Bedarfsfall. Hier und dort stehen Pflanzenkübel. Die Sitzecke am Ende des Flures mit Aquarium und indirektem Licht strahlt Wohnzimmercharakter aus. Das Bemühen mit einfachen Mitteln vom Krankenhausflair abzulenken, ist offensichtlich. Der Desinfektionsgeruch vereitelt diese Absicht. Ich verspüre den Drang, wieder an die frische Luft zu wollen, frei zu atmen. Habe ich überhaupt Recht dazu, einzutreten?

Eben bin ich gewarnt worden. Sie sagte, wenn ich sie 20 Jahre nicht gesehen hätte, würde ich sie kaum wieder erkennen. Ich antwortete, dass mir das gleich sei und es ein langwieriger Entschluss gewesen wäre. Nun bin ich doch unsicher. Vielleicht hätte ich nicht darauf bestehen sollen, allein zu gehen. Hat doch alles keinen Sinn, denke ich, ziehe meine Hand zurück und steckte sie in die Hosentasche. Raus hier. Da sehe ich die Frau, mit der ich das Gespräch führte. Als würde ich ihre Fragen mehr scheuen als das Ungewisse, öffne ich nun doch schwungvoll die schwere Tür und trete ein.

Sie sitzt auf der Bettkante und schaut geradeaus auf die gegenüberliegende Wand. Kein Blick zur Tür und offensichtlich kein Gedanke daran, wer wohl eingetreten sei. Das Zimmer ist abgedunkelt. Durch die Schlitze des Rollladens versucht die Sonne verzweifelt einzudringen. Unterbrochene Lichtstreifen überspannen das Innere wie ein Netz, "nimmt gefangen", denke ich.
"Hallo" begrüße ich sie, fühle mich schon bei diesem einen Wort unbeholfen. Keine Reaktion. Ganz, wie es mir prophezeit wurde. Trotzdem zögere ich, weiter zu sprechen. Erneut bahnt sich das Gefühl der Sinnlosigkeit seinen Weg. Alles was ich mir zurechtgelegt hatte, erscheint mir nun unpassend, selbstgerecht.

Ich setze mich auf das Sofa ihr gegenüber. Genau in ihr Blickfeld. Ihre Haare sind strähnig, reichen bis an die Schulter, sind nicht mehr so blond wie damals. Sie sitzt übertrieben gerade, beinahe so, als drücke jemand von hinten ihr Kreuz durch. Ihre Gesichtszüge sind markanter geworden. Die Wangenknochen stehen hervor. Dadurch wirken ihre Augen besonders groß, und als hätten sie sich zurückgezogen, als lägen sie in einem Höhleneingang auf der Lauer.
Sie trägt eine weite Baumwollhose und ein weißes T-Shirt. Auf dem Kragen ist ein gelber Fleck. Ob sie noch Kaffee trinken darf ? Sie ist barfüßig.

Ich erkläre ihr, wer ich bin. In meiner Vorstellung kam jetzt schon eine Reaktion von ihr. Irgendein Signal, dass sie mich wahrnimmt, versteht, wer ich bin. Nichts. Ich Naivling. Dachte, ich könnte hier durch meine bloße Erscheinung den Helden spielen, käme hereinspaziert und würde mit ihr zurückkehren. Eine Weile sage ich nichts. Auf dem Flur klappert Geschirr. Am liebsten würde ich sie durchschütteln und anschreien: "Sag doch was, verdammt ! Das ist doch nicht so schwer ! Ich hatte auch nicht nur rosige Zeiten!".

Stattdessen flüstere ich mein Leben runter. Ich weiß gar nicht, ob sie es von der Lautstärke her überhaupt verstehen kann. Bei der Scheidung kommen mir fast die Tränen. Wie Lilly heulend und altklug sagte: "Man kann doch über alles reden, das habt ihr doch immer gesagt!".
Mein Leben dauert ungefähr eine Stunde (wie armselig). Und nun sitze ich auf dem kartesischen Nullpunkt. Ich kann mich jetzt entscheiden, ob mein weiteres Leben im ersten oder im vierten Quadranten verlaufen soll. Scheiß Psychoanalyse.

"Annegret, du warst meine erste Liebe! Deshalb bin ich hier." Würdest du sprechen, sagtest du vermutlich, dass daraus keine Verantwortlichkeit entstünde ... und Tschüß. Aber du bist ein Stein. Wie gerne hätte ich Hammer und Meißel zur Hand, dann würde ich dein Gesicht strahlend machen, wie damals. Aber alles was übrig ist, ist ein 'Weißt du noch ...ohne Antwort'.

Meine Gedanken verlieren die Bodenhaftung. Plötzlich springe ich auf und singe laut Stayin' Alive. Dabei spaziere ich mit dem beschwingten Schritt von John Travolta aus der Anfangsszene durch das Zimmer.

Well, you can tell by the way I use my walk,
I'm a woman's man: no time to talk.
Music loud and women warm.
I've been kicked around since I was born.
And now it's all right - it's O.K. -
And you may look the other way ... singe ich laut und ohne Hemmung. Ich beginne ausgelassen zu tanzen. Jeden Tanz konnten wir perfekt imitieren ... (weißt du noch?...) Ich reiße meine Arme hoch, bin mitten im im Solo zu "You should be daaaaancing", da wird die Tür geöffnet. Augenblicklich verharre ich, senke sie langsam wieder und drehe mich zur Tür.

"Ich wollte nur mal schauen, ob alles klar ist. Die Besuchszeit wäre dann auch vorbei", sagt die Frau, mit der ich das "Aufklärungsgespräch" hatte. Sie tut so, als sei es ganz normal, dass Besucher laut singend im Zimmer tanzen. Beim Rausgehen sehe ich, wie sich Annegrets kleiner Zeh bewegt. Ich muss lächeln. Morgen komme ich wieder. Erster Quadrant.


Edit: Jürgens Kritik umgesetzt
Zuletzt geändert von Nifl am 24.08.2006, 12:58, insgesamt 6-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 06.08.2006, 09:44

Hallo Nifl

Ich habe Deine Erzählung mit Interesse gelesen. Die Idee mit den Quadranten ist echt gut. Es ist ein ziemlich nobles Krankenhaus, dass Du da beschreibst, mit Pflanzenkübeln und Aquarium für die Patienten.

Ein paar kleine spontane Anmerkungen;
"und schaut geradeaus an die gegenüberliegende Wand"
schaut man nicht auf eine Wand?
Und gibt es Psychoanalytik? Da bin ich nicht sicher. ich kenne Psychoanalyse.
Die ein oder andere Formulierung hätte ich anders gewählt, z. B. im fünften Absatz `in meinen Vorstellungen` zu `in meiner Vorstellung` gemacht. Es klingt in meinen Ohren flüssiger, aber falsch ist Deine Formulierung an dieser Stelle sicher nicht und außerdem Dein Stil. Nur im sechsten Abschnitt "Ich weiß gar nicht, ob sie es von der Lautstärke her überhaupt verstehen könnte"; entweder ´verstehen kann´ oder nur ´versteht´

Schönen Sonntag

Jürgen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 06.08.2006, 12:32

Hallo Jürgen,


Es ist ein ziemlich nobles Krankenhaus, dass Du da beschreibst, mit Pflanzenkübeln und Aquarium für die Patienten.

Es sollte eine Psychiatrie sein.

sicher nicht und außerdem Dein Stil.

Ich glaube nicht, dass ich schon einen festen Stil habe.

vielen Dank ! Habe alle Anmerkungen umgesetzt.

LG
Nifl

Gast

Beitragvon Gast » 07.08.2006, 00:13

Hallo Nifl, durch und durch glaubwürdig, gibt es eine Forstetzung, oder ist dieser Text ein Abschnitte aus einer längeren Geschichte? (Vielleicht 4 x 90°)
Mir gefallen manche Vergleiche und Beschreibungen besonders gut.
z. B.:ich flüstere mein Leben runter und
ihr das Gesicht strahlend machen

Ich halte die Erwähnung der Pflanzenkübel und des Aquariums nicht für die Schilderung eines besonders noblen Krankenhauses. Es sind typische Ausstattungen um die Krankenhausatmosphäre aufzulockern, wie du auch schreibst.

Gerade in der Psychiatrie riecht es aber heutzutage nicht mehr generell nach Desinfektionsmitteln, das ist ein Klischee, dass es im Krankenhaus so riechen muss... und was m. E. nicht unbedingt noch bemüht werden sollte.
Vielleicht wäre es möglich, dass es genau so nicht riecht zu erwähnen, obwohl das Lyrich es erwartet hatte...

Ein paar Anmerkungen.
barfüßig? heißt es nicht einfach barfuß?
Ein T-shirt hat keinen Kragen... Der Fleck muss auch nicht auf dem Kragen sein und überhaupt, ist dies wieder eine Vorstellung,die wir von Psychiatriepatienten haben, nämlich dass sie kleckern...

Nifl
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Beitragvon Nifl » 07.08.2006, 10:44

Hallo Gerdanken (ich fand den Nick immer genial).


oder ist dieser Text ein Abschnitte aus einer längeren Geschichte? (Vielleicht 4 x 90°)

Nein, noch nicht ... aber gedanklich schon.


Gerade in der Psychiatrie riecht es aber heutzutage nicht mehr generell nach Desinfektionsmitteln, das ist ein Klischee, dass es im Krankenhaus so riechen muss... und was m. E. nicht unbedingt noch bemüht werden sollte.
Vielleicht wäre es möglich, dass es genau so nicht riecht zu erwähnen, obwohl das Lyrich es erwartet hatte...

Ein wertvoller Hinweis !



barfüßig? heißt es nicht einfach barfuß?

Du verunsicherst mich ... sehe mal nach ... ja, barfüßig gibt es, laut LexiROM.


Ein T-shirt hat keinen Kragen...

Nennt man den "Halsrand" nicht auch Kragen ?

Der Fleck muss auch nicht auf dem Kragen sein und überhaupt, ist dies wieder eine Vorstellung,die wir von Psychiatriepatienten haben, nämlich dass sie kleckern...

Ich wollte weniger auf das Kleckern raus, als auf ein "nachlässiges Äußeres" ... muss ich wohl deutlicher machen.

Danke die sehr für deinen Kommentar !

LG
Nifl

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.08.2006, 10:22

Sie sagte, wenn ich sie 20 Jahre nicht gesehen hätte, würde ich sie kaum wieder erkennen.


Sie würde ich durch Schwester oder dergleichen ersetzen, ich las es so, als ob es die im Zimmer sei und das verwirrte mich weiter unten.



Durch die Schlitze des Rollladens versucht die Sonne verzweifelt einzudringen


Das verzweifelt würde ich streichen...zu pathetisch, das brauchst du aber gar nicht!


"nimmt gefangen", denke ich.


Mal hast du für Gedanken Anführungsstriche, mal nicht


Sie sitzt übertrieben gerade, beinahe so, als drücke jemand von hinten ihr Kreuz durch. Ihre Gesichtszüge sind markanter geworden. Die Wangenknochen stehen hervor. Dadurch wirken ihre Augen besonders groß, und als hätten sie sich zurückgezogen, als lägen sie in einem Höhleneingang auf der Lauer.
Sie trägt eine weite Baumwollhose und ein weißes T-Shirt. Auf dem Kragen ist ein gelber Fleck. Ob sie noch Kaffee trinken darf ? Sie ist barfüßig.


für mich der beste Absatz der Geschichte


"Sag doch was, verdammt !


Leerzeichen zuviel vor !


Lieber Nifl,

die ersten beiden Absätze dieser Geschichte sind für mich deutlich schwächer als der Rest. Da sie nicht wirklich entscheidend/wichtig für die Geschichte sind, könnte ich mir auch vorstellen, sie zu streichen - ich jedenfalls steige erst nach ihnen in die Geschichte richtig ein, ab: Sie sitzt auf der Bettkante

Ab da packt mich die Szene auch!


Ich lese gerade die anderen Kommentare...einigen Anführungen Gerdas muss ich mich noch anschließen: das "sie ist barfüßig" hat mich auch stocken lassen, ich weiß aber nicht genau warum und ließ es daher, es anzumerken...vielleicht hilft dir aber diese Zustimmung den Satz einzuschätzen.

Den Fleck habe ich es auch als Kleckern gelesen (statt Kragen vielleicht Ausschnitt?)...das Klischee würde ich auch nicht unterstützen und verwenden.

Zu der Geruchsstelle: Gerdas Idee finde ich großartig, warum nicht so:

Das Bemühen mit einfachen Mitteln vom Klinikflair abzulenken, ist offensichtlich. Obwohl es entgegen meiner Erwartung nicht einmal nach Desinfektionsmitteln riecht, laufen diese Bemühungen ins Leere. Ich verspüre den Drang, wieder an die frische Luft zu wollen, frei zu atmen. Habe ich überhaupt Recht dazu, einzutreten?

Krankenhausflair --> Klinikflair (dann wird die Assoziation Psychiatrie möglicher)

Insgesamt natürlich eine erschreckende Szenerie, die aber glaubwürdig rüberkommt für mich...das lyr. Ich/ oder der Autor(?) wirkt auf mich selbst wie eine Psychologe/Soziologe...irgednwie scheint das durch...ist da was dran?

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 10.08.2006, 12:32

Hallo Lisa,

genialer Kommentar! DANKE!

*hüpf

Habe die Geschichte generalüberholt.

LG
Nifl

steyk

Beitragvon steyk » 13.08.2006, 08:17

hallo nifl,
du hast das verdammt gut beschrieben und sicherlich hat deine geschichte das potenzial für
eine fortsetzung. ich habe erfahrung mit psychiatrie und psychisch kranken aus meiner drogenzeit, aber dazu mehr. wenn ich wieder alle meine finger benutzen kann.


gruß stefan

Nifl
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Beitragvon Nifl » 13.08.2006, 13:41

Huhu steyk,

freut mich, dass du die Geschichte gelesen hast!


ich habe erfahrung mit psychiatrie und psychisch kranken aus meiner drogenzeit, aber dazu mehr. wenn ich wieder alle meine finger benutzen kann.

Da bin ich sehr gespannt drauf ...

Dank.
Nifl

steyk

Beitragvon steyk » 20.08.2006, 07:55

Nifl hat geschrieben:Da bin ich sehr gespannt drauf ...


Hi Nifl,
ist erst einmal keine Kurzgeschichte geworden, sondern nur ein lyrisches Erzählwerk (WACHSAAL) in der freien Lyrik, aber die Geschichte wird auch noch kommen. Zudem habe ich vor, wenn ich mein Kinderbuch geschrieben habe, einen Roman zum Thema zu realisieren, in dem ich jedoch nicht als Selbstbeteiligter auftrete, sondern als Beobachter.

Gruß
Stefan

Gast

Beitragvon Gast » 20.08.2006, 09:24

Nifl hat geschrieben:NEUE FASSUNG (alte siehe weiter unten):
... Satz 2Kein Blick zur Tür und offensichtlich kein Gedanke daran, wer wohl eingetreten sei.


Guten Morgen lieber Nifl,

ich habe gerade die neue Fassung gelesen.
Ja, die Überarbeitung hat sich gelohnt.
Der direkte Einstieg ohne Vorgplänkel - mir fehlt nichts aus der Erstfassung - passt zum Stil deiner Geschichte.

Beim o. zitiertenn Satz bin ich mir nicht sicher, ob es nicht :... eingetreten sein könnte heißen muss, das wohl würde ich weglassen.
:frage:

Gerdankengüße

Nifl
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Beitragvon Nifl » 20.08.2006, 13:08

Huhu Gerdanken.


... Satz 2Kein Blick zur Tür und offensichtlich kein Gedanke daran, wer wohl eingetreten sei.

Beim o. zitiertenn Satz bin ich mir nicht sicher, ob es nicht :... eingetreten sein könnte heißen muss, das wohl würde ich weglassen.


Es könnte! Aber es muss nicht. Es muss nur Konjunktiv sein (also "ist" wäre falsch). Ob du nun aber Konjunktiv I oder Konjunktiv II wählst, bleibt dir überlassen. Es wäre eine geringfügige Aussageänderung, denn in einem Fall wäre es sicher, dass er eingetreten ist, im anderen nicht.

Das "wohl" fliegt natürlich raus ! Danke.


ich habe gerade die neue Fassung gelesen.
Ja, die Überarbeitung hat sich gelohnt.
Der direkte Einstieg ohne Vorgplänkel - mir fehlt nichts aus der Erstfassung - passt zum Stil deiner Geschichte.

Das finde ich auch ...

Toll, dass du dir die Mühe gemacht hast, auch die neue Fassung zu lesen! DANKE.

Hey Steyk!


ist erst einmal keine Kurzgeschichte geworden, sondern nur ein lyrisches Erzählwerk (WACHSAAL) in der freien Lyrik, aber die Geschichte wird auch noch kommen. Zudem habe ich vor, wenn ich mein Kinderbuch geschrieben habe, einen Roman zum Thema zu realisieren, in dem ich jedoch nicht als Selbstbeteiligter auftrete, sondern als Beobachter.

Was du alles am Laufen hast und planst! Ich staune neidvoll ... Du bist ja echt produktiv. Um den Wachsaal bin ich schon einige Male rumgeschlichen ... werde mich noch zu äußern.

LG
Nifl

steyk

Beitragvon steyk » 20.08.2006, 17:38

Hi Nifl,
seit dem ich "Frührentner" bin (finde den Ausdruck schlimm), kann ich mich meinem Hobby eben ganz und gar widmen. Habe mir vor 10 Jahren den Rücken beim Alt-Möbelschleppen und anschließender Schlepperei von Kühlschränken und Gefriertruhen, die wir vom FCKW entsorgt haben, kaputt gemacht. War im öffentlichen Dienst.

Gruß Stefan

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Thomas Milser
Beiträge: 6069
Registriert: 14.05.2006
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Beitragvon Thomas Milser » 24.08.2006, 03:50

Moin Rifl,
ich komme wohl ein bisschen spät dazu, da ich sehe, dass schon eine Menge an Textarbeit geleistet wurde. Schade eigentlich, gibts nix mehr zu meckern :o))))

Doch klar, einen Brocken sogar, dazu aber am Ende mehr...

Ich muss noch was anderes finden, Moment....*kram*....*wühl*...*blätter*...

a-ha, hier:
Ein verkappter Anglizismus der unauffälligen Sorte:
dann würde ich dein Gesicht strahlend machen
'make your face shine' ist der fremdsprachliche Ursprung, eine weiche Form des ach so eingebürgerten 'make sense', des 'Sinn-Machens' *kotz*
Dass ausgerechnet Gerda auf diesen neudeutschen Krempel abfährt...also Gerda...tststs. du enttäuscht mich... :o)

Gebräuchtest du hier das so wohlklingende, der Melodie unserer schönen Sprache folgende 'dein Gesicht zum Strahlen bringen' oder ließest du es einfach nur 'erstrahlen',
so tätest du das auch mit meinigem :o]
Davon ab: Interessanter Gedanke, etwas mit Hammer und Meißel zum Strahlen zu bringen ...ich versuche, mir das gerade bildlich vorzustellen... (hab lange Zeit als Steinmetz gearbeitet)...ist ja sachlich nicht so ganz lupenrein, aber der Satz: "Wie gerne hätte ich einen Winkelschleifer, und würde dir mit Schwabbelscheibe und Wachs die Fresse polieren" ist zugegebenermaßen relativ unlyrisch. (Schleif-) Schwamm drüber.


Coole Story, sehr flott, nicht allzu vorhersehbar, insofern gern gelesen.

Aber über den Travolta - und das ist ja der Oberbrocken - reden wir andermal, auf einer stillen Lichtung. Nein, ich will nicht mit dir tanzen. Ich will ein Duell!!!!
Nifl, was war bloß los mit dir damals? Das kann doch nicht...also nein...Mann, zu der Zeit haben wir zu Black Sabbath verkehrt rumme Kreuze vor der Neuapostolischen in den Boden gerammt... und du hast gehoppst wie ein ausgeleierter Gummihund?...wie kann ein Mensch nur auf solche düsteren Abwege geraten? huargh!!!

Pistolen-Tom :o}
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)


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