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Turnus
Verfasst: 24.06.2006, 23:56
von Morgenschlaf
Er legte sich neben ihren kalten Leib. Das Bett war federweich, wie eine Wolke im ewigen Himmel. Streichelte sanft ihr goldenens Haar - er wollte es nicht verletzen. Er wickelte es behutsam um seine spröden Finger und starrte an die schwarze Decke. "Wo sie wohl ist?...Ich hoffe... ", resignierte er ruhig vor sich hin.
Sie liegt direkt unter ihm, auf der Wiese im Grünen Tal, zwischen all den Gänse und Mohnblümchen. Er fühlt sich wunderbar, bei ihrer rosigen Seele, während die pralle Sonne auf seinen Rücken knallt.
Kalt wie ein Schauder fuhr es ihm ins Gebein. Er kräuselte ihr Haar. Drehte sich um und öffnete ihre kalten Lider. Wie in alten Zeiten. Sogar jetzt schrien ihre leuchtenden Augen. Er grinste und übergab sich auf ihren Bauch. Der braune Brei zerlief auf der Haut.
Gott spielt Musik aus den Schnäbeln der Vögel, und sie küsst ihn wie ein Stern der ewig scheint. "Es wird immer so weitergehn, immer weiter, bis in die Ewigkeit", träumt er vor sich hin. Dann horcht er an ihrem Herzen , und sie lacht voller Lebensfreude, als wenn es ewig ihm gehörte. Er umarmt sie ganzer Wonne - während das Kind in ihrem Bäuchlein tanzt - wie wenn er mit ihr verschmilzen könnte.
Er grinste und packte das Messer in ihrem Herzen. Bohrte es noch ein wenig tiefer ins Fleisch und roch ihr Blut. Dann schlug er seinen Hand in die gekotzte Galle. Beschmierte sein Leib mit dem Blut ihres Leibes und starb einen verträumten tot, in dem Engel noch immer und ewig für ihn leben.
Verfasst: 25.06.2006, 12:48
von Lisa
Lieber Morgenschlaf,
bevor ich etwas zu diesem Text schreibe, könntest du ja mal schreiben, was du von den Kommentaren zu deinem zuletzt geposteten text hältst :grin:

und eventuelle Verbesserungen vornehmen. Vielleicht fällt dir ja auch einmal zu Texten anderer hier im Prosabereich etwas ein? Ich würde mich sehr freuen :grin:
Liebe Grüße,
Lisa
Verfasst: 25.06.2006, 15:46
von Morgenschlaf
Hi Lisa
bevor ich etwas zu diesem Text schreibe, könntest du ja mal schreiben, was du von den Kommentaren zu deinem zuletzt geposteten text hältst und eventuelle Verbesserungen vornehmen.
Über Verbesserungsvorschläge bin ich im Prinzip immer froh. Auch wenn man eigentlich einen Text schreib, der eigentlich allen gefallen soll. Es gibt immer was zu verbessern und das weiß man auch, so das man mit jeder Kritik etwas anfangen kann.
Allerdings schreibe ich im Gegensatz zu anderen, nicht nur fürs Publikum sondern primär für mich selbst. Wenn mir die Geschichte gefällt und ich das Gefühl habe, es sollte publiziert werden, dann tue ich das auch. In diesem Falle bin ich zwar auch über Kritik erfreut. Allerdings nicht im Verbesserungssinne, sondern weil es mich schlicht interessiert wie andere Menschen darüber denken. Ob sie dabei dasselbe empfinden wie ich selbst. Ob sie überhaupt in der Lage sind auch nur ansatzweise die Gefühle und Gedanke des Autors nach zu empfinden. Ob schließlich Interpunktions oder Orthographiefehler gemacht wurden, das kratzt mich wenig, wenn ich feststelle das bei einer Veränderung (Verbesserung) der ganze Text seine eigentliche Intention und Handlung verliert. Dann lass ich ihn so stehen, weil er ein
natürliches Bild meiner Gefühlswelt sein soll. Vergleichbar mit einem Foto.
Vielleicht fällt dir ja auch einmal zu Texten anderer hier im Prosabereich etwas ein? Ich würde mich sehr freuen
Ich lese viele Texte, d.h. ansatzmäßig, meistens verliere ich das Interesse daran, obwohl das im elementaren Sinne paradox ist (s.o.)
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Sofern mich allerdings ein Text interessiert, dann lese ich ihn auch mit Vergnügen und schreibe einen Kommentar. Ganz nach belieben. Ist der Text ellenlang, dann lasse ich es meistens sowieso schon bleiben und befasse mich lieber mit Dingen die ich sowieso vor hatte.
mfg
Morgenschlaf
Verfasst: 25.06.2006, 16:27
von Max
Hi Morgenschlaf,
Du schreibst
Ich lese viele Texte, d.h. ansatzmäßig, meistens verliere ich das Interesse daran, obwohl das im elementaren Sinne paradox ist (s.o.)
Sofern mich allerdings ein Text interessiert, dann lese ich ihn auch mit Vergnügen und schreibe einen Kommentar
Bedauerlich daran ist, dass Dich anscheinend noch nie ein Text eines Forumsmitgliedes genügend interessiert hat, dass Du ihn bis zu Ende gelesen hast. Denn Kommentare gibt es von Dir nur als Antwort auf Kritik an Deinen Texten. Das finde ich, ehrlich gesagt, ein bißchen armselig und es widerspricht auch der Idee eines Forums.
Zum aktuellen Text: er hat vielleicht einen interessanten Ansatz, zwei Zeitebenen, aber ich finde er müsste mehr auserzählt werden, um die Motivation des lyrischen Ichs nachvollziehbar zu machen. Außerdem bleibt der Eindruck wie bei anderen Texten von Dir auch, dass sie ein erster Entwurf sind, aber lieblos geschrieben. Dass Betten "federweich" sind, ist ein Pleonasmus. "Mohnblümchen" gibt es nicht und so geht es eigentlich die ganze Zeit weiter. Ich finde, dass zu einer guten Geschichte auch gehört, dass man sie gut erzählt.
Liebe Grüße
max
Verfasst: 26.06.2006, 12:10
von Morgenschlaf
...
Verfasst: 26.06.2006, 12:41
von Lisa
Lieber Morgenschlaf,
auch wenn es natürlich stimmt, dass man nur Texte kommentieren sollte, die einem etwas sagen, alles andere wäre ja auch widernatürlich - muss ich Max in allen Punkten recht geben (übrigens auch in denen, die nicht negativ sind).
Wenigstens eine Rückmeldung, die zu deinem eigenen text gekommen sind, könntest du geben/hättest du geben können.
Verfasst: 26.06.2006, 17:26
von Morgenschlaf
Bedauerlich daran ist, dass Dich anscheinend noch nie ein Text eines Forumsmitgliedes genügend interessiert hat, dass Du ihn bis zu Ende gelesen hast. Denn Kommentare gibt es von Dir nur als Antwort auf Kritik an Deinen Texten. Das finde ich, ehrlich gesagt, ein bißchen armselig und es widerspricht auch der Idee eines Forums.
Zum aktuellen Text: er hat vielleicht einen interessanten Ansatz, zwei Zeitebenen, aber ich finde er müsste mehr auserzählt werden, um die Motivation des lyrischen Ichs nachvollziehbar zu machen. Außerdem bleibt der Eindruck wie bei anderen Texten von Dir auch, dass sie ein erster Entwurf sind, aber lieblos geschrieben. Dass Betten "federweich" sind, ist ein Pleonasmus. "Mohnblümchen" gibt es nicht und so geht es eigentlich die ganze Zeit weiter. Ich finde, dass zu einer guten Geschichte auch gehört, dass man sie gut erzählt.
Liebe Grüße
max
Hi
Ja ihr habt Recht.
Ich war kürzlich in schlechter Laune, deshalb bitte ich um Entschuldigung für mein irrelevantes Verhalten.
Hab ein bisschen Sport getrieben, deswegen geht es mir wieder etwas besser.
Morgenschlaf
PS: Da seht ihr mal was die Laune alles anrichten kann.
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Verfasst: 26.06.2006, 17:33
von Lisa
hallo Morgenschlaf,
kein Problem :grin: . Du solltest öfter Sport treiben

. Vielleicht schafft es ja ein text dich so zu berühren, dass du etwas schreiben magst. Dann gleicht sich das Verhältnis nehmen/geben ganz natürlich auf und es gibt auch Kommentare zu deinen texten. Der Prosabereich ist eben auch noch sehr klein. Da braucht es viele fleißige Beteiligte.
Verfasst: 26.06.2006, 18:00
von Morgenschlaf
Ja ich sollte durchaus etwas mehr Sport treiben.
Wo ich mich jetzt sportlich verausgabt habe, fühle ich mich auch lebendig und spreche meine alten, faulen Tage als tot ab.
Ergo: Ich sollte weiterleben ^^
Vielleicht schafft es ja ein text dich so zu berühren, dass du etwas schreiben magst. Dann gleicht sich das Verhältnis nehmen/geben ganz natürlich auf und es gibt auch Kommentare zu deinen texten.
Hört sich an wie eine radikale Friss-oder-Stirb-Regel ^^
Dennoch hast du recht ; -)
mfg
Morgenschlaf
Verfasst: 27.06.2006, 13:42
von Max
Hi Morgenschlaf,
klar, wenn wir nach Sport mehr Kommentare von Dir bekommen, empfehle ich defintiv Sport
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.
Ansonsten bin ich schon gespannt, was Du kommentierts.
Liebe Grüße
Max
Verfasst: 27.06.2006, 15:21
von moshe.c
Hallo Morgenschlaf!
Ich würde mich auch sehr freuen mehr von dir zu hören, bzw. zu lesen, eben auch an Kommentaren.
Vieleicht: Versuchs doch einfach mal. Schafen ist schön!!, aber Wachsein auch.
Zu deinem Text: Ich finde ihn recht heftig, etwas auch wie 'Angst vor der Liebe'.
Wenn du dich aufraffst zu antworten, will ich mich gern auch mit anderen Aspekten beschäftigen.
moshe.c
Verfasst: 28.06.2006, 01:01
von Morgenschlaf
Ich würde mich auch sehr freuen mehr von dir zu hören, bzw. zu lesen, eben auch an Kommentaren.
Vieleicht: Versuchs doch einfach mal. Schafen ist schön!!, aber Wachsein auch.
Jetzt wo ich mich als faule Sau deklassiert fühle, bin ich auch nötigerweise motiviert mich zusammen zu reißen ^^
Ihr habt ja alle Recht in dem was ihr sagt, allerdings helfen Worte meist wenig wenn sie nicht die passenden Samen zum wollenden Nährboden, zur Laune sind. Manchmal wächst's halt und manchmal nicht. ;- )
Zu deinem Text: Ich finde ihn recht heftig, etwas auch wie 'Angst vor der Liebe'.
Ja, da ist was dran...
Es sind 3 Dinge welche den Protagonisten schwächeln lassen: Vor allem das Haar, das Herz und der "Bauch" der Frau in diesem Text. Er identifiziert in diesen 3 Dingen die Seele und gerät in ihren Besitz.
Allerdings fehlt ihm die wichtigste Beschaffenheit der Seele, die nicht in seinen Besitz gerät: Die Vergänglichkeit der Verbundenheit zwischen Seele und Körper. Verliert er ihren Körper, so verliert er auch ihre Seele, die er nun einmal besitzen möchte. Seine offensichtlich letzte Möglichkeit besteht also darin sie zu dem Zeitpunkt zu ermorden, an dem ihre Seele ihm gehört (d.h. ihr Körper), in der Hoffnung sie wird auch weiterhin im Himmel ihm gehören.
D.h. so interpretiere ich selbst meinen Text. Als ich ihn geschrieben habe war er nicht mehr als eine Emotionsentladung.
mfg
Morgenschlaf
mfg
Morgenschlaf
Verfasst: 28.06.2006, 10:27
von moshe.c
Hallo Morgenschlaf!
Deklassiert solltest du dich nicht fühlen, man wollte dich nur ein wenig aufwecken.
Es geht also um den Versuch eines Mannes die Seele einer Frau besitzen zu wollen aus Angst vor Liebe. Ist das so richtig?
Du schreibst: Kalt wie ein Schauder fuhr es ihm ins Gebein...........und öffnete ihre kalten Lider Ist sie da schon tod? Es kommt für mich unerklärlich plötzlich. Und später schreibst du und sie lacht voller Lebensfreude
Ich kann mir den Ablauf nicht erschließen.
Schau dir den Text auch noch mal bezüglich Fehler an:
Gänse- und Mohnblümchen
Er umarmt sie ganzer Wonne?
moshe.c
Verfasst: 28.06.2006, 17:21
von Morgenschlaf
Es geht also um den Versuch eines Mannes die Seele einer Frau besitzen zu wollen aus Angst vor Liebe. Ist das so richtig?
Wenn du es so interpretierst ;- )
Aber nach meiner Interpretation ja.
Du schreibst: Kalt wie ein Schauder fuhr es ihm ins Gebein...........und öffnete ihre kalten Lider Ist sie da schon tod?
Es kommt für mich unerklärlich plötzlich.
Ich würde sagen sie ist schon länger Tod.
Und später schreibst du und sie lacht voller Lebensfreude
Ich kann mir den Ablauf nicht erschließen.
Ansich befindet sich in dieser Erzählung der Protagonist im Präteritum, allerdings hat er Flashbacks im Präsens. Ich würde sagen der Protagonist kann nicht mehr wirklich zwischen Realität und Erinnerung unterscheiden.
Er umarmt sie ganzer Wonne?
Kling in meinen Ohren ganz gut :- )
mfg
Morgenschlaf