In der Zwischenzeit.
Habe ich Dich hergewünscht ? Es war einsam in den zugereisten Räumen, Zeitungen lagen da, Kaffeetassen, aber das Wasser war abgestellt. Du sprachst schnell, ich musste mir Mühe geben, Gehör zu finden. Du wolltest etwas werden, Geld verdienen, gleich morgen würdest Du die Genehmigung bekommen. Du hattest ein Handy, einen Führerschein, alles konntest Du fahren. Immer hattest Du Fragen, wie schmeckt das, wie heisst das, kannst Du das machen. Ich fuhr mit, sah mit, dachte mit, Du warst schon weiter. Es vergingen Wochen, Monate, es war erbärmlich kalt, Du brachtest Brot und Cola und neue Bekannte, ich wusste, Du würdest es schaffen. Ich werde Verwandte anrufen, ich brauche einen Job, werde alle fragen, ob es endlich wärmer wird, habe ein bisschen gekocht, mir neue Namen ausdenken und vorsichtig sein, ja, besser ist das. Angst habe ich trotzdem, das Fitnesscenter ist teuer, niemand soll mich fragen, es dauert noch, vielleicht morgen.
Zwischenzeit
hallo eule,
der text sagt mir zu in seiner knappen konkretheit und offenheit, in seinem duktus. ich mag hier die kurzen aufzählenden passagen wie "Du hattest ein Handy, einen Führerschein, alles konntest Du fahren. Immer hattest Du Fragen, wie schmeckt das, wie heisst das, kannst Du das machen."
-- auffällig das groß geschriebene 'Du' - die art des textes lässt keine persönliche anrede vermuten.
-- ich grüble etwas bei: "Zeitungen lagen da, Kaffetassen" - im gegensatz zu den zeitungen ist den 'kaffetassen'(absichlich mit nur einem e?) kein eigenes prädikat beigestellt, lagen sie da auch? das irritiert, denn tassen können zwar liegen, aber falls es so gemeint ist, wirkt die szenerie deutlich desaströser als wenn sie da bloß rumstünden.
-- und bei "Du sprachst schnell, ich musste mir Mühe geben, Gehör zu finden": entweder ist 'gehör finden' hier ganz anders gemeint als üblich, oder es hat mit "schnell sprechen" nichts zu tun.
-- bei "zugereiste Räumen" fehlt etwas (ich verstehe auch nicht, was hier gemeint sein könnte)
hab ich gern gelesen.
der text sagt mir zu in seiner knappen konkretheit und offenheit, in seinem duktus. ich mag hier die kurzen aufzählenden passagen wie "Du hattest ein Handy, einen Führerschein, alles konntest Du fahren. Immer hattest Du Fragen, wie schmeckt das, wie heisst das, kannst Du das machen."
-- auffällig das groß geschriebene 'Du' - die art des textes lässt keine persönliche anrede vermuten.
-- ich grüble etwas bei: "Zeitungen lagen da, Kaffetassen" - im gegensatz zu den zeitungen ist den 'kaffetassen'(absichlich mit nur einem e?) kein eigenes prädikat beigestellt, lagen sie da auch? das irritiert, denn tassen können zwar liegen, aber falls es so gemeint ist, wirkt die szenerie deutlich desaströser als wenn sie da bloß rumstünden.
-- und bei "Du sprachst schnell, ich musste mir Mühe geben, Gehör zu finden": entweder ist 'gehör finden' hier ganz anders gemeint als üblich, oder es hat mit "schnell sprechen" nichts zu tun.
-- bei "zugereiste Räumen" fehlt etwas (ich verstehe auch nicht, was hier gemeint sein könnte)
hab ich gern gelesen.
Lieber eule,
ich habe den Text gerade gefunden, gefällt mir sehr, er spricht so einfach, von so einfachen Dingen, aber geht tief hinein, dieses Gefühl, das für das ich (indirekt über das du und direkt) entsteht, fängt mich ein. Du hast es geschafft, einen inneren Zustand zu zeigen. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einen schöneren Text von dir gelesen habe.
Liebe Grüße
Lisa
ich habe den Text gerade gefunden, gefällt mir sehr, er spricht so einfach, von so einfachen Dingen, aber geht tief hinein, dieses Gefühl, das für das ich (indirekt über das du und direkt) entsteht, fängt mich ein. Du hast es geschafft, einen inneren Zustand zu zeigen. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einen schöneren Text von dir gelesen habe.
Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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