Im Urlaub VII

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Klimperer

Beitragvon Klimperer » 21.09.2014, 09:20

Letzter Tag, morgen werde ich um 15 Uhr 30 abgeholt.
Ich habe zum ersten Mal Spiegeleier mit Würstchen gegessen. Dann ging ich Einkaufen. Es war schrecklich, von allen Händlern so aufdringlich angesprochen zu werden. Deshalb bin ich in einen Laden gegenüber dem Hotel gegangen. Dort belästigte mich niemand. Ich kaufte zwei Keramik Aschenbecher und Magnetschilder. Später ging ich zum Strand.
Ich beschloss, nicht zu Mittag zu essen. Stattdessen spielte ich Boccia, später Darts. Ich wurde sogar Zweiter.
Als es anfing zu regnen, nahm ich zunächst Zuflucht in der offenen Bar am Strand, dann lief ich zur Poolbar. Der Regen wurde immer stärker.
Die Tische der heute Abreisenden sind extra dekoriert, mit Efeu und Hibiskus Blumen, auch eine Flasche Wein steht auf dem Tisch.
Das viele Öl auf den Spiegeleiern mit Würstchen verursachte mir ein körperliches Unbehagen, daher bin ich zeitig in mein Zimmer gegangen. Vom Balkon aus habe ich mir die Karaoke-Show angesehen, bald aber schloss ich das Fenster. Trotzdem war die schreckliche Disharmonie deutlich zu hören. Und es gibt nur zwei Programme im Fernsehen.
Zuletzt geändert von Klimperer am 21.09.2014, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.09.2014, 10:01

Hm, diese Urlaubsepisoden wirken auf mich noch sehr unausgegoren und etwas schulaufsatzmäßig, die Erlebnisse, Eindrücke nicht gefiltert, sondern schlicht aneinandergereiht. Es sind Berichte, vielleicht Blogeinträge, aber für mich keine für sich selbst stehenden Prosatexte. Viele deiner Kurztexte wirken anders auf mich, lassen aufhorchen und erzählen etwas über sich hinaus, haben einen eigenen, eigenwilligen Charme, aber hier fehlt mir das. Vielleicht entsteht dieses Besondere gerade bei Texten, die auf eigenem Erlebten aufbauen, eher wenn sie nicht unmittelbar erzählt werden, sondern Zeit und Erinnerung und Vergessen und dadurch auch mehr das Schreiben, die Sprache selbst mit hineinwirken können. Wenn man sich nicht mehr jedem Augenblick und der exakten Wiedergabe verpflichtet fühlt? Ich weiß es nicht.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

DonKju

Beitragvon DonKju » 21.09.2014, 15:07

diese epsiode ist nun ja sehr kurz - im gegensatz zur direkt vorhergehenden, vielleicht daher doch mal wieder ein bißchen stilistische annotationen:

"Letzter Tag, morgen werde ich um 15 Uhr 30 abgeholt.
Ich habe zum ersten Mal Spiegeleier mit Würstchen gegessen. Dann ging ich Einkaufen. Es war schrecklich, von allen Händlern so aufdringlich angesprochen zu werden. Deshalb bin ich in einen Laden gegenüber dem Hotel gegangen. Dort belästigte mich niemand. Ich kaufte zwei Keramikaschenbecher und Magnetschilder. Später ging ich zum Strand.
Ich beschloss, nicht zu Mittag zu essen. Stattdessen spielte ich Boccia, später Darts. Ich wurde sogar Zweiter.
Als es anfing zu regnen, nahm ich zunächst Zuflucht in der offenen Bar am Strand. Später, als es immer stärker regnete, lief ich rüber zur Poolbar. Dort aß ich Pizza und Crepes.
Die Tische der heute Abreisenden sind extra dekoriert, mit Efeu und Hibiskusblüten, auch eine Flasche Wein steht auf dem Tisch.
Vom vielen Öl auf den Spiegeleiern mit Würstchen bekam ich Bauchschmerzen, daher bin ich zeitig auf mein Zimmer gegangen. Vom Balkon aus habe ich mir die Karaoke-Show angesehen, danach schloss ich das Fenster. Trotzdem war die schreckliche Disharmonie deutlich zu hören. Und es gibt nur zwei Programme im Fernsehen."

im gegensatz zu flora macht für mich gerade der schlichte, schon fast nüchtern wirkende stenostil den reiz dieser kleinen erzählreihe aus, aber je nun, geschmäcker sind halt verschieden ...

dazu grüßt nochmals der donkju

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 22.09.2014, 18:30

Vielen Dank, Flora, für deine Rückmeldung.

Für sich genommen, du hast Recht, sind diese kleine Geschichten viel zu banal.

Ich wollte zwei getrennte Erlebnisse, das eine in Paris, das Andere in einem nordafrikanischen Land, miteinander verbinden.

Es ist im Stil eines Tagebuchs geschrieben, es sind Tagebücher. Aber nachgedacht und gefiltert habe ich, und, wie du siehst, mit Hilfe von DonKju feile ich noch weiter daran.

Ich glaube, ihre einzige Tugend ist die Kürze ...

Ich werde nie aufhören zu lernen.

Ich danke dir, Flora

Carlos


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