die Figur der Protagonist - der Text
Verfasst: 20.08.2013, 19:22
Die Figur – der Protagonist – der Text
Ich finde die Figuren, die von den besten Schriftstellern aufgebaut und durchgehalten werden, nur dann interessant und spannend, wenn sie den Bruch der zwischen Figur und Schriftsteller besteht, sichtbar lassen oder sichtbar machen. So wird bei aller Liebe, Proust im vierten oder fünften Teil des Romans langweilig, weil man kaum noch an die Konstruktion der Protagonisten glaubt. Aber Thomas Mann schafft es anscheinend immer, sich seinen Figuren gegenüber so zu positionieren, dass diese interessant gebrochen und spannend gleichzeitig bleiben. Ähnlich auch Marguerite Yourcenar und Colette.
Bei Jane Austen spürt man – was mich nicht stört – die Autobiographie und die politische Lektion durchschimmern. Einige – nicht alle Autorinnen haben geschrieben, um den anderen Frauen – weniger literarische – als Lebenskompetenzen zu vermitteln. Das macht einige der großen Werke (zum Beispiel das der SdB schwach, weil die Liebe zur politischen Macht die Liebe zur Ausdrucksform, zur Kunst der Literatur erstickt. Das ist bei Violette Leduc nicht der Fall, einer Frau die militante Lesbierin, etc. war, aber grundsätzlich leidenschaftliche Schriftstellerin, Poetin. Virginia Woolf ist die große Meisterin solcher Texte: Kann man Protagonisten nennen? Orlando? Ist mir weniger nah als die Lady, hinter der sich VW kaum verbirgt, und die nur einen Spaziergang zum Leuchtturm beschreibt. Da passiert nicht viel, kein Rotz, kein Fotz, kein Trotz: nur das Gehen, das Vergehen, das Ausgehen als linderndes Mittel gegen das – Eingehen.
Er Figuren gibt es so viele. Texte so wenig.
Ich finde die Figuren, die von den besten Schriftstellern aufgebaut und durchgehalten werden, nur dann interessant und spannend, wenn sie den Bruch der zwischen Figur und Schriftsteller besteht, sichtbar lassen oder sichtbar machen. So wird bei aller Liebe, Proust im vierten oder fünften Teil des Romans langweilig, weil man kaum noch an die Konstruktion der Protagonisten glaubt. Aber Thomas Mann schafft es anscheinend immer, sich seinen Figuren gegenüber so zu positionieren, dass diese interessant gebrochen und spannend gleichzeitig bleiben. Ähnlich auch Marguerite Yourcenar und Colette.
Bei Jane Austen spürt man – was mich nicht stört – die Autobiographie und die politische Lektion durchschimmern. Einige – nicht alle Autorinnen haben geschrieben, um den anderen Frauen – weniger literarische – als Lebenskompetenzen zu vermitteln. Das macht einige der großen Werke (zum Beispiel das der SdB schwach, weil die Liebe zur politischen Macht die Liebe zur Ausdrucksform, zur Kunst der Literatur erstickt. Das ist bei Violette Leduc nicht der Fall, einer Frau die militante Lesbierin, etc. war, aber grundsätzlich leidenschaftliche Schriftstellerin, Poetin. Virginia Woolf ist die große Meisterin solcher Texte: Kann man Protagonisten nennen? Orlando? Ist mir weniger nah als die Lady, hinter der sich VW kaum verbirgt, und die nur einen Spaziergang zum Leuchtturm beschreibt. Da passiert nicht viel, kein Rotz, kein Fotz, kein Trotz: nur das Gehen, das Vergehen, das Ausgehen als linderndes Mittel gegen das – Eingehen.
Er Figuren gibt es so viele. Texte so wenig.