Die Kraft leerer Hände カタ

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.03.2013, 18:30


Die Kraft leerer Hände カタ

Die starren Augen spiegeln ihre Konzentration auf den imaginären Gegner wider. Wie ein Baum steht sie still im Raum, zieht ihre Arme sanft gleitend auseinander und atmet tief aus dem Bauch ein und aus, reißt ruckartig die Arme parallel zur linken Seite. Die Hände zu Fäusten geballt, springt sie mit einem Satz in die Luft, ihr rechter Fuß teilt einen gestreckten Stoß aus. Durch eine Drehung kehrt sie zurück in die alte Position, hält kurz inne. Sie wendet sich mit einem weiten Schritt zur anderen Seite. Harte Hiebe ihrer Arme, gestreckte Hände, kantige, routinierte Abläufe, Sprünge, Drehungen, Schläge durch Füße und Hände in alle Richtungen. Ihre blitzschnellen Bewegungen erzeugen schneidende Geräusche in der Luft. Dazwischen kurze Ruhephasen. In der Schlussposition stellt sie sich wieder in die Mitte des Raumes, atmet tief aus und verbeugt sich. Ihre Gesichtszüge entspannen sich.




Änderung, dank Diana:
Erster Satz vorher: Die starr blickenden Augen spiegeln ihre volle Konzentration im Kampf gegen den imaginären Gegner wider...

Nifl
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Beitragvon Nifl » 13.03.2013, 18:38

... das ist doch aus Rom, oder? Gefällt mir gut, sehe die Kampffiguren klar vor Augen.
Der erste Satz ist mir etwas zu dicke.

Gruß
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.03.2013, 18:47

Hi Nifl,

jeppa, ist eine kleine Szene aus der langen Intro meiner Figur aus dem Rom-Projekt.
Hast du einen Vorschlag für eine "Entschlackung" des ersten Satzes?

Saludos
Gabriella

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birke
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Beitragvon birke » 13.03.2013, 20:37

... rom???

ich sehe eine karateka vor mir, spüre ihre energie.
trefflich in worte gefasst, liebe gabi! :daumen:

Liebe Grüße
diana
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.03.2013, 20:45

Hallo Diana,

genau, eine Karateka, welche die sogenannte "Kata" ausübt.
Danke dir!

Liebe Grüße
Gabi
P.S. "Rom" hieß ein Gemeinschaftsprojekt aus dem Jahr 2009. Dort hatte jeder Mitschreiber einen Protagonisten. Meine war eine Karateka ,-)

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birke
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Beitragvon birke » 13.03.2013, 22:38

ja, genau, eine kata. ich liebe diese kunst-/ imaginäre kampfform.
und finde es äußerst spannend, (und gelungen, wie schon gesagt), wie du dies in worte fasst, gabi.

zum ersten satz – vielleicht würde es so ausreichen?


Die starren Augen spiegeln ihre volle Konzentration auf den imaginären Gegner wider.


liebe grüße,
diana, ehemalige karateka :smile:
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.03.2013, 23:39

Hallo Diana,

ja, das ist gut, wobei ich das "volle" auch noch rausnehmen kann. Danke! Das ändere ich gleich.

Liebe Grüße
Gabi

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birke
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Beitragvon birke » 14.03.2013, 12:31

hm, gabi, schau mal: "gegen ... den Gegner" - ist doch doppelt gemoppelt, oder? ;)

ich meine, so wird auch klar, dass es um einen "kampf" geht:

Die starren Augen spiegeln ihre Konzentration auf den imaginären Gegner wider.

was meinst du?

lg,
diana
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.03.2013, 13:48

Hallo Diana,

ich hatte übersehen, dass du das Wort "Kampf" weggelassen hast. Aber es stimmt. Durch das Wort "Gegner" wird klar, dass es sich um einen Kampf handelt, daher ist "auf" richtig und "Kampf" kann entfallen. Danke!

Liebe Grüße
Gabi


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