Beitragvon Gerda » 13.07.2012, 14:52
Liebe Pjesma,
jetzt versuche ich anhand meiner im anderen Faden mitgeteilten Meinung zu "Kindheit-Erinnerungstexten", etwas zu diesem Text zu sagen. Ich hatte ihn schon gelesen, bevor ich im anderen Faden schrieb.
Mir war nicht klar und ich meine, das sollte der Text von Beginn an leisten, dass es sich um ein Kind im Gitterbett handelt. Der Text klingt für mich beklemmend und so, als läge jemand auf der Intensivstation oder in der Psychiatrie.
Erst am Ende weiß ich was gemeint ist. Die Beklemmung bleibt, weil das Kind sich offenbar eingesperrt und ausgeliefert vorkam. Ein wenig klingt sogar Hospitalismus an. Eine schwerwiegende Kindheitssituation ist m. E. noch nicht gut eingefangen.
Man erfährt zu wenig, um diese Geschichte einortnen zu können.
Wie alt ist ein Kind höchstens, das im Gitterbett, "aufbewahrt" oder zum Schlafen gelegt wird?
Warum wird im Präsenz erzählt? (Mir fehlt der Abstand des Erzählers zum Kind).
Ich denke, dass es eines Kniffs bedarf, um den Leser nicht so im Unklaren darüber zu lassen, dass sich ein Kind erinnert. So wie die Geschichte auf mich wirkt, hat sie etwas sehr Altkluges. Es sind eben nicht die Worte des Kindes, die vom Lack und Metall erzählen ...
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, einen Erzähler einzuführen der diese Erinnerung reflektiert.
Liebe Grüße
Gerda