Ting ting. Manche passen, als seien sie füreinander geschaffen. Eigenwillige Kanten und Bögen schmiegen sich zusammen. Manchmal nimmt er einen schon gesetzten Stein wieder aus dem Basaltsplittbett. Wenn er zu gut passt und keine Luft mehr bleibt. Das darf niemand sehen, weil ein Profi sich darüber freuen muss, wenn keine Luft mehr bleibt. Manchmal haut er auch ein -zweimal mehr als nötig auf einen Stein, weil es zu einer Melodie gehört. Oder weil er gerade an eine Kirchenglocke aus dem Süden denken muss. Ein Ting Ting Ting Ting aus der Terrakottawelt mit schwarzhaarigen Frauen, die immer lächeln. Im Süden, wo er noch nie war. Er arbeitet nicht mit Handschuhen und lauter gelbe Hornhügel zieren seine Hände. Nach dem Baden sind sie ganz weich, sonst kann er sich mit ihnen kratzen. Er muss die Steine einfach fühlen, sagt er. Selbst den Stiel des Berliner Pflasterhammers (er nennt ihn Frau Knef) hat er noch um ganze drei Zentimeter gekürzt, erst dann bekam das Ting den richtigen Ton, erst dann passte sein Gefühl mit der Höhe zusammen. An manchen Tagen greift er immer die falschen Steine aus dem Haufen. Dann wird er auch schon mal wütend und sagt du Arsch zu einem Stein.
Weil er an solchen Tagen immer nach Hause gegangen ist, arbeitet er jetzt auf eigene Rechnung. Mit den Aufträgen ist es aber schwierig. Er weigert sich Steine aus Vietnam, China, Indien oder Pakistan zu verarbeiten. Er versteht ihre Sprache nicht. Dass sie ordinär sind mit ihren grellen Farben und ein roter Melahyr aus Pakistan eine Nutte für ihn ist, behält er für sich. Am liebsten nimmt er gebrauchte Steine. Eine Kundin hat er schon mal angemotzt, weil sie keine gebrauchten wollte. Du Kuh, wie können Steine gebraucht sein? Den Auftrag bekam er nicht. Gut so, denn im Bonsaigarten war eine Enge und er hätte die Steine verraten. In so einem Umfeld würden sie dann auch gar nicht mehr erzählen. Zum Beispiel wie eine Frau im Regen auf ihnen tanzte, oder vom Penner, der bei Minusgraden stürzte und mit seiner Wange die glatte Oberfläche berührte, murmelte, er sei im Paradies bevor er starb.
Am liebsten setzt er Buntsteinpflaster in Kreisen und Bögen. Aber das allein reicht ihm nicht. Er will sie sein lassen. Ganz automatisch greift er nach Tönen, konturiert mit Grauwacke. Auf einer runden Steinterrasse kann man nun die Tänzerin sehen, wenn es regnet, schimmert sie und lächelt. Nur für ihn.
Grauwacke
huhu nifl,
respekt!
ganz ehrlich, dafür, wie du ein bild entwickelst und was du alles hinein packen kannst, so dass eine wunderbare miniatur entsteht. in sich geschlossen und doch durch den letzten satz über sich hinausweisend ...
vom ersten bis zum letzten satz sehr gern und interessiert gelesen!
paar kommachen gehören noch gesetzt ... guckste nochmal drüber?
sca
respekt!
ganz ehrlich, dafür, wie du ein bild entwickelst und was du alles hinein packen kannst, so dass eine wunderbare miniatur entsteht. in sich geschlossen und doch durch den letzten satz über sich hinausweisend ...
vom ersten bis zum letzten satz sehr gern und interessiert gelesen!
paar kommachen gehören noch gesetzt ... guckste nochmal drüber?
sca
Huhu Sca,
vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
(hatte befürchtet, du versenkst sie samt und sonders mit Wackersteinen im Feuerwehrteich oder du würdest sie an einen Pfahl binden und steinigen) (was ich auch sehr gerne gehabt hätte)
Habe nur ein Kommaloch gefunden. Wenn du mir die anderen verrietest, wäre das lieb.
LG
Nifl
vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
(hatte befürchtet, du versenkst sie samt und sonders mit Wackersteinen im Feuerwehrteich oder du würdest sie an einen Pfahl binden und steinigen) (was ich auch sehr gerne gehabt hätte)
Habe nur ein Kommaloch gefunden. Wenn du mir die anderen verrietest, wäre das lieb.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Nifl hat geschrieben: (hatte befürchtet, du versenkst sie samt und sonders mit Wackersteinen im Feuerwehrteich oder du würdest sie an einen Pfahl binden und steinigen)
laaaaaaaaaaaach ... warum das denn???
Ting ting. Manche passen, als seien sie füreinander geschaffen. Eigenwillige Kanten und Bögen schmiegen sich zusammen. Manchmal nimmt er einen schon gesetzten Stein wieder aus dem Basaltsplittbett. Wenn er zu gut passt und keine Luft mehr bleibt. Das darf niemand sehen, weil ein Profi sich darüber freuen muss, wenn keine Luft mehr bleibt. Manchmal haut er auch ein -zweimal mehr als nötig auf einen Stein, weil es zu einer Melodie gehört. Oder weil er gerade an eine Kirchenglocke aus dem Süden denken muss. Ein Ting Ting Ting Ting aus der Terrakottawelt mit schwarzhaarigen Frauen, die immer lächeln. Im Süden, wo er noch nie war. Er arbeitet nicht mit Handschuhen, nach neuer rs muss aber nicht! und lauter gelbe Hornhügel zieren seine Hände. Nach dem Baden sind sie ganz weich, sonst kann er sich mit ihnen kratzen. Er muss die Steine einfach fühlen, sagt er. Selbst den Stiehl ohne h des Berliner Pflasterhammers (er nennt ihn Frau Knef) hat er noch um ganze drei Zentimeter gekürzt, erst dann bekam das Ting den richtigen Ton, erst dann passte sein Gefühl mit der Höhe zusammen. An manchen Tagen greift er immer die falschen Steine aus dem Haufen. Dann wird er auch schon mal wütend und sagt du Arsch zu einem Stein.
Weil er an solchen Tagen immer nach Hause gegangen ist, arbeitet er jetzt auf eigene Rechnung. Mit den Aufträgen ist es aber schwierig. Er weigert sich, nach neuer rs nicht zwingend vor erweitertem infinitiv Steine aus Vietnam, China, Indien oder Pakistan zu verarbeiten. Er versteht ihre Sprache nicht. Dass sie ordinär sind mit ihren grellen Farben und ein roter Melahyr aus Pakistan eine Nutte für ihn ist, behält er für sich. Am liebsten nimmt er gebrauchte Steine. Eine Kundin hat er schon mal angeschrien, weil sie keine gebrauchten wollte. Du Kuh, wie können Steine gebraucht sein? Den Auftrag bekam er nicht. Gut so, denn im Bonsaigarten war eine Enge und er hätte die Steine verraten. In so einem Umfeld würden sie dann auch gar nicht mehr erzählen. ZB. würde ich ausschreiben wie eine Frau im Regen auf ihnen tanzte, oder vom Penner, der bei Minusgraden stürzte und mit seiner Wange die glatte Oberfläche berührte, murmelte, er sei im Paradies, bevor er starb.
Am liebsten setzt er Buntsteinpflaster in Kreisen und Bögen. Aber das allein reicht ihm nicht. Er will ihre Geschichten zeigen. Ganz automatisch greift er nach Farben, konturiert zB.dito mit Grauwacke. Auf einer runden Steinterrasse kann man nun die Tänzerin sehen, wenn es regnet, schimmert sie und lächelt. Einem Kunden sind seine Geschichten noch nie aufgefallen.
lg
sca
Selbst den Stiehl ohne h
iihh wie peinlich, dabei hatte ich mich so darauf konzentriert es mit ie zu schreiben angesichts der vielen blauen Stilrichtungen und da hat sich wohl noch die Motorsäge reingedrängt.
Die Nichtraucherkommas habe ich wissentlich nicht gesetzt.
Die anderen trage ich pronto nach.
Danke für den Nachtisch.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Hallo Nifl,
eine wunderbare kleine Geschichte. Perspektive, Erzählzeit, Bilder, Sprache ... stimmt für mich alles zusammen.
Nur ein paar Detailanmerkungen. :)
Rein Setzungstechnisch würde ich "du Arsch" und "Du Kuh, wie können Steine gebraucht sein?" kursiv setzen. (Wobei ich statt "Du Kuh" bei einem aufgebracht Schreienden eher erwarten würde: "Du blöde Kuh", oder "Du Kuh du", oder einen Luftholstrich nach "Du Kuh" ... irgendwie ist es für mich sonst zu kurz zum Schreien? :o)
Liebe Grüße
Flora
eine wunderbare kleine Geschichte. Perspektive, Erzählzeit, Bilder, Sprache ... stimmt für mich alles zusammen.
Nur ein paar Detailanmerkungen. :)
Rein Setzungstechnisch würde ich "du Arsch" und "Du Kuh, wie können Steine gebraucht sein?" kursiv setzen. (Wobei ich statt "Du Kuh" bei einem aufgebracht Schreienden eher erwarten würde: "Du blöde Kuh", oder "Du Kuh du", oder einen Luftholstrich nach "Du Kuh" ... irgendwie ist es für mich sonst zu kurz zum Schreien? :o)
Mich irritiert das "glatte". Ich sah die Steine nicht "poliert" oder abgeschliffen, sondern rauh und kantig, zumindest für eine Wange? Oder meinst du nicht die Oberfläche des einzelnen Steines, sondern die gesamte verlegte Fläche, also eher "eben"? Ahh, oder sind sie glatt, weil sie vereist sind?oder vom Penner, der bei Minusgraden stürzte und mit seiner Wange die glatte Oberfläche berührte, murmelte, er sei im Paradies bevor er starb.
Hier frage ich mich, ob er wirklich ihre Geschichten "zeigen" will? Ob es nicht das "Sie erzählen lassen wollen" ist, wie es später auftaucht, also nicht er selbst als Zeigender im Vordergrund stehen will, sondern eher ein "herausarbeiten", ein "sichtbar werden lassen" gemeint ist?Am liebsten setzt er Buntsteinpflaster in Kreisen und Bögen. Aber das allein reicht ihm nicht. Er will ihre Geschichten zeigen.
Ein bisschen kommen mir hier die Farben mit den grellen fremdländischen Farben ins Gehege. (Wobei das natürlich auch einen Reiz hat, und ein anderes Themenfass aufmacht.) Vielleicht ginge ansonsten auch "Töne"?Ganz automatisch greift er nach Farben, konturiert mit Grauwacke.
Ich sehe sie lächeln, wie ich auch die Schwielen sehe und spüren kann, wie sie über Haut streichenkratzen und die Kirchenglocken und die Melodie höre, wie sie vor allem im ersten Absatz auch durch die Sprache schwingttingt.Auf einer runden Steinterrasse kann man nun die Tänzerin sehen, wenn es regnet, schimmert sie und lächelt.
Vor allem hierüber habe ich mich gefreut, weil hier Inhalt und Sprache wunderbar ineinanderwirken und dieser Bogen von den Steinen zum Geschichtenerzählen schön leicht und unaufdringlich hervortritt.Wenn er zu gut passt und keine Luft mehr bleibt. Das darf niemand sehen, weil ein Profi sich darüber freuen muss, wenn keine Luft mehr bleibt. Manchmal haut er auch ein -zweimal mehr als nötig auf einen Stein, weil es zu einer Melodie gehört.
Bei diesem Satz bin ich mir noch unschlüssig. Etwas stört mich an ihm. Vielleicht ist es die Erweiterung der "Allwissenheit" des Erzählers, da ich vorher nichts von der Innensicht der anderen Leute erfahre, sondern er ganz beim Protag war, oder wenn es kein Wissen ist, die Mutmaßung, bzw. Unterstellung darin ... dass der Erzähler nicht neutral scheint, dass ich mich dann auch frage, ob dieser Satz Gut so, denn im Bonsaigarten war eine Enge und er hätte die Steine verraten. Erzählersicht oder Sicht des Protag ist ... oder vielleicht ist es die Betonung seiner besonderen Außenseiterrolle, oder die Überheblichkeit, die darin mitschwingen kann, je nachdem, wie man es liest, oder dass es nun "seine Geschichten" sind und nicht mehr die der Steine, oder dass die "Kunden" so betont werden und ich mich dann frage, ob andere Leute die Geschichten sehen können und warum das so sein sollte. Hmmm ... Ich weiß es (noch) nicht, vielleicht sind diese ganzen Fragen und das Störende an diesem Satz auch gerade gut und wichtig? *lach* Vielleicht wirst du daraus schlauer.Einem Kunden sind seine Geschichten noch nie aufgefallen.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Huhu Steinblume,
habe gerade zwei Bücher gelesen, die unkonventionell mit der wörtlichen Rede umgegangen sind. Das eine einfach mit einleitendem Bindestrich und das andere ohne irgendeine Kenntlichmachung. Letzteres hat mir sogar noch besser gefallen. Und kursiv ist für mich irgendwie "gedankendacht".
ja, das ist nicht stimmig. Ich tendiere zum "angemotzt". Ansonsten sehe ich ihn eher als introvertierten Murmler, der mit Worten sparsam ist.
doch. Granit, Melaphyr Wacke und wie sie alle heißen schleifen sich mit den Jahren glatt wie ein Stein in der See (nur eben bloß auf einer Fläche)(besonders auffällig bei großem Straßenpflaster oder aber auch bei kleineren Formaten wie man sie zB. vor Kirchen oft sehen kann) (sieh dir mal die Pflastersteine vom Ly.Dia Kopfsteinfoto an)
Ja!
wundervoll!
du Perspektivenadlerauge ... dieses Allwissende, weg vom Personalen ist unschön, klingt noch dazu märchenonkelmanieriert. Da muss was anderes her.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
LG
Nifl
Rein Setzungstechnisch würde ich "du Arsch" und "Du Kuh, wie können Steine gebraucht sein?" kursiv setzen.
habe gerade zwei Bücher gelesen, die unkonventionell mit der wörtlichen Rede umgegangen sind. Das eine einfach mit einleitendem Bindestrich und das andere ohne irgendeine Kenntlichmachung. Letzteres hat mir sogar noch besser gefallen. Und kursiv ist für mich irgendwie "gedankendacht".
(Wobei ich statt "Du Kuh" bei einem aufgebracht Schreienden eher erwarten würde: "Du blöde Kuh", oder "Du Kuh du", oder einen Luftholstrich nach "Du Kuh" ... irgendwie ist es für mich sonst zu kurz zum Schreien? :o)
ja, das ist nicht stimmig. Ich tendiere zum "angemotzt". Ansonsten sehe ich ihn eher als introvertierten Murmler, der mit Worten sparsam ist.
Oder meinst du nicht die Oberfläche des einzelnen Steines
doch. Granit, Melaphyr Wacke und wie sie alle heißen schleifen sich mit den Jahren glatt wie ein Stein in der See (nur eben bloß auf einer Fläche)(besonders auffällig bei großem Straßenpflaster oder aber auch bei kleineren Formaten wie man sie zB. vor Kirchen oft sehen kann) (sieh dir mal die Pflastersteine vom Ly.Dia Kopfsteinfoto an)
Hier frage ich mich, ob er wirklich ihre Geschichten "zeigen" will? Ob es nicht das "Sie erzählen lassen wollen" ist, wie es später auftaucht, also nicht er selbst als Zeigender im Vordergrund stehen will, sondern eher ein "herausarbeiten", ein "sichtbar werden lassen" gemeint ist?
Ja!
Ein bisschen kommen mir hier die Farben mit den grellen fremdländischen Farben ins Gehege. (Wobei das natürlich auch einen Reiz hat, und ein anderes Themenfass aufmacht.) Vielleicht ginge ansonsten auch "Töne"?
wundervoll!
Bei diesem Satz bin ich mir noch unschlüssig. Etwas stört mich an ihm. Vielleicht ist es die Erweiterung der "Allwissenheit" des Erzählers, da ich vorher nichts von der Innensicht der anderen Leute erfahre, sondern er ganz beim Protag war, oder wenn es kein Wissen ist, die Mutmaßung, bzw. Unterstellung darin ... dass der Erzähler nicht neutral scheint, dass ich mich dann auch frage, ob dieser Satz Gut so, denn im Bonsaigarten war eine Enge und er hätte die Steine verraten. Erzählersicht oder Sicht des Protag ist ... oder vielleicht ist es die Betonung seiner besonderen Außenseiterrolle, oder die Überheblichkeit, die darin mitschwingen kann, je nachdem, wie man es liest, oder dass es nun "seine Geschichten" sind und nicht mehr die der Steine, oder dass die "Kunden" so betont werden und ich mich dann frage, ob andere Leute die Geschichten sehen können und warum das so sein sollte. Hmmm ... Ich weiß es (noch) nicht, vielleicht sind diese ganzen Fragen und das Störende an diesem Satz auch gerade gut und wichtig? *lach* Vielleicht wirst du daraus schlauer.
du Perspektivenadlerauge ... dieses Allwissende, weg vom Personalen ist unschön, klingt noch dazu märchenonkelmanieriert. Da muss was anderes her.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Hallo Nifl,
mir gefällt der Text von der Idee her. Die Hingabe, mit der der Steinsetzer seiner Aufgabe nachkommt, ist sehr intensiv. Ich frage mich beim Lesen, was ein Stein alles für ihn bedeutet? Ihre unterschiedliche Herkunft wird im Text benannt und sie werden vermenschlicht. Wie kann man Frauen mit Steinen verwechseln? Vielleicht weil die Beziehungen auch der Boden sind, auf dem wir zu Hause sein wollen? Irgendwie scheint mir der Wunsch hier gescheitert zu sein und die Arbeit ist zu einer Art Ersatzhandlung geworden. Oder ist der Text eine Parabel?
Aber gerade die Zwischentöne wollen mir in dem Text gefallen, die du mit dem Buntsteinkreisen konturiert mit Grauwacke und schimmernd im Regen so schön gezeichnet hast.
Wir haben ständig unweigerlich Boden unter den Füßen. Meistens vergessen wir diese Tatsache. Du erweckst ihn mit deinem Text zum Leben.
Gerne gelesen, Jelka.
mir gefällt der Text von der Idee her. Die Hingabe, mit der der Steinsetzer seiner Aufgabe nachkommt, ist sehr intensiv. Ich frage mich beim Lesen, was ein Stein alles für ihn bedeutet? Ihre unterschiedliche Herkunft wird im Text benannt und sie werden vermenschlicht. Wie kann man Frauen mit Steinen verwechseln? Vielleicht weil die Beziehungen auch der Boden sind, auf dem wir zu Hause sein wollen? Irgendwie scheint mir der Wunsch hier gescheitert zu sein und die Arbeit ist zu einer Art Ersatzhandlung geworden. Oder ist der Text eine Parabel?
Aber gerade die Zwischentöne wollen mir in dem Text gefallen, die du mit dem Buntsteinkreisen konturiert mit Grauwacke und schimmernd im Regen so schön gezeichnet hast.
Wir haben ständig unweigerlich Boden unter den Füßen. Meistens vergessen wir diese Tatsache. Du erweckst ihn mit deinem Text zum Leben.
Gerne gelesen, Jelka.
Huhu Nifl,
Wunderbares Ende jetzt und auch die anderen Änderungen sind für mich sehr stimmig. Ein Text, der einem bleibt und immer wieder auftauchen wird, wenn man über Steine läuft, oder an ihnen vorbei, er schafft eine neue Aufmerksamkeit. Schön ... danke dafür. :)
Liebe Grüße
Flora
Stimmt natürlich, das habe ich ja selbst auch schon oft gedacht bei alten Kopfsteinpflastern. Komisch, dass mir das hier nicht in den Sinn kam. Vielleicht waren mir da die Kanten und die Schwielenhände im Weg.doch. Granit, Melaphyr Wacke und wie sie alle heißen schleifen sich mit den Jahren glatt wie ein Stein in der See (nur eben bloß auf einer Fläche)(besonders auffällig bei großem Straßenpflaster oder aber auch bei kleineren Formaten wie man sie zB. vor Kirchen oft sehen kann) (sieh dir mal die Pflastersteine vom Ly.Dia Kopfsteinfoto an)
Wunderbares Ende jetzt und auch die anderen Änderungen sind für mich sehr stimmig. Ein Text, der einem bleibt und immer wieder auftauchen wird, wenn man über Steine läuft, oder an ihnen vorbei, er schafft eine neue Aufmerksamkeit. Schön ... danke dafür. :)
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, Jelka.
Spannende Gedanken hat der Text ja bei dir "auf den Weg gebracht". Freut mich sehr.
Und Flori, ja, finde auch, dass er noch gewonnen hat. Danke.
LG
Nifl
Spannende Gedanken hat der Text ja bei dir "auf den Weg gebracht". Freut mich sehr.
Und Flori, ja, finde auch, dass er noch gewonnen hat. Danke.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
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