Hi Rosebud,
ein bemerkenswerter Text, all die Hitze und das Zertrümmern und die ganze Reibung - trotz der vielen Flüssigkeiten! Da wäre z.B. das Bier... wow...das ist als einer der Schlüsselreize des Textes echt mutig, bis gaaaaanz an den Rand gefahren. Was mich beeindruckt, ist Deine sprachliche Kraftentwicklung auf so engem Raum: die Konvergenz von Form und Inhalt, der Rhythmus im Dialog, der Rhythmus der kurzen Sätze. Der Akt übersetzt sich direkt in die (Un)Ordnung der Sprache bis hin zum "flirrenden" Höhepunkt und dem wirklich großartigen Moment der postkoitalen Entspannung, die Hände in den Laken. Der Optimist würde vermutlich behaupten, dass das Bier am Schluss das erste ist, das er nicht mit seinen Jungens trinkt, der andere sagt, dass es Sarah wieder genau dahin bringt, wo die Geschichte begonnen hat. Bei mir jedenfalls ist eine deutliche Restspannung geblieben zwischen dem Verständnis für, naja, nennen wir es geile Selbstvergessenheit, die vieles überdacht, und der Empathie für die passive/aktive Verletzung. Du schreibst das alles ganz bewusst auf, ohne ein für mich erkennbares Zaudern.
Hier zwei, drei Beckmessereien:
Rosebud hat geschrieben:Sein tropfender Schweiß verdünnt ihre Tränen
Das ist tough, wenngleich ich bemerkenswerte finde, dass Du Energien sogar in die ineinander fließenden Säfte überträgst.
Rosebud hat geschrieben:„Wellcome back.“
Funktioniert das Wortspiel auch dann so gut, wenns gesprochen wird?
Nicole hat geschrieben:Die erste Welle kommt von hinten, reißt sie tief mit sich hinunter ins Dunkle, torpediert sie wieder nach oben, wo sie sekundenlang flirrt, um dann auf dem Kamm aufzuschlagen, bevor sie noch einmal mit glühender Scham zischend in der Tiefe verschwindet.
Über das Aufschlagen auf dem Kamm bin ich gestolpert.
Ein mutiges, kraftvolles Erzählen. Hast Du seit 2007 daran noch gebastelt?
Viele Grüße
Wallis