Weltzustände
Verfasst: 29.04.2011, 12:30
I
Ich verbringe den Abend mit einem General, der mir den Krieg erklärt.
Immer neue T-Shirts zieht er aus einer Reisetasche.
Jedes ist zerknittert, schmutzig und blutverschmiert.
Er breitet die Kleidungsstücke auf dem Fußboden, dem Tisch und den Betten aus.
„Alles gute Männer“, sagt er beinahe nachdenklich.
Er verwandelt das Zimmer in eine düstere Gräberlandschaft. Ich weiche der Berührung mit den Grabrändern wieder und wieder aus.
Auch er soll mich bloß nicht anfassen!
Schließlich stehe ich im Türrahmen.
Ich muss mich abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Der Anblick des blutenden Teppichs macht mich ganz müde und erschöpft.
Als der General die leere Tasche aus dem Fenster fallen lässt, habe ich das Gefühl, mich nicht mehr auf den Beinen halten zu können.
II
Freunde überreden mich, mit ihnen zu einer Vorlesung zu gehen.
Es sei eine von den ganz besonderen, neumodischen.
Wir nehmen in einem Hörsaal in einer der hinteren Reihen Platz. Laute Musik ist dort zu hören und Bart Simpson fällt hundertfach aus der Wand. Kinder schwenken Wunderkerzen und ein Überraschungsgast wird angekündigt.
III
Als ich die Uni verlasse, bemerke ich, dass ich zwei verschiedene Schuhe trage. Einen grünen und einen blauen. Sie haben unterschiedlich hohe Absätze. Ich kann nicht gut laufen in ihnen und erwäge, in den Hörsaal zurückzugehen. Ich verwerfe den Gedanken, als ich mir den Überraschungsgast denke.
Öffentliche Verkehrsmittel wären eine gute Alternative, meine ich und hinke an eine Haltestelle.
Ich bin nicht sicher, ob ich mit einem der hier vorbeikommenden Busse wirklich nach Hause komme.
Die Zielortangabe hoch über den Köpfen der Fahrer wird ständig automatisch geändert.
Die Türen der Fahrzeuge lassen sich nicht öffnen und die Passagiere, die ich hinter den Scheiben erkennen kann, starren mit unbewegten Mienen aus den Fenstern.
Ich verbringe den Abend mit einem General, der mir den Krieg erklärt.
Immer neue T-Shirts zieht er aus einer Reisetasche.
Jedes ist zerknittert, schmutzig und blutverschmiert.
Er breitet die Kleidungsstücke auf dem Fußboden, dem Tisch und den Betten aus.
„Alles gute Männer“, sagt er beinahe nachdenklich.
Er verwandelt das Zimmer in eine düstere Gräberlandschaft. Ich weiche der Berührung mit den Grabrändern wieder und wieder aus.
Auch er soll mich bloß nicht anfassen!
Schließlich stehe ich im Türrahmen.
Ich muss mich abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Der Anblick des blutenden Teppichs macht mich ganz müde und erschöpft.
Als der General die leere Tasche aus dem Fenster fallen lässt, habe ich das Gefühl, mich nicht mehr auf den Beinen halten zu können.
II
Freunde überreden mich, mit ihnen zu einer Vorlesung zu gehen.
Es sei eine von den ganz besonderen, neumodischen.
Wir nehmen in einem Hörsaal in einer der hinteren Reihen Platz. Laute Musik ist dort zu hören und Bart Simpson fällt hundertfach aus der Wand. Kinder schwenken Wunderkerzen und ein Überraschungsgast wird angekündigt.
III
Als ich die Uni verlasse, bemerke ich, dass ich zwei verschiedene Schuhe trage. Einen grünen und einen blauen. Sie haben unterschiedlich hohe Absätze. Ich kann nicht gut laufen in ihnen und erwäge, in den Hörsaal zurückzugehen. Ich verwerfe den Gedanken, als ich mir den Überraschungsgast denke.
Öffentliche Verkehrsmittel wären eine gute Alternative, meine ich und hinke an eine Haltestelle.
Ich bin nicht sicher, ob ich mit einem der hier vorbeikommenden Busse wirklich nach Hause komme.
Die Zielortangabe hoch über den Köpfen der Fahrer wird ständig automatisch geändert.
Die Türen der Fahrzeuge lassen sich nicht öffnen und die Passagiere, die ich hinter den Scheiben erkennen kann, starren mit unbewegten Mienen aus den Fenstern.