Ein Olsen in zwölf Drabbles
Verfasst: 12.02.2011, 18:33
Entwürfe
Olsen kleidete sich in seine beste Hose, sein bestes Hemd, sein bestes Gesicht.
Olsen verließ die Wohnung. Olsen rannte zum Kino. Olsen dachte an Mara.
Olsen entwarf Mara. Olsen entwarf Mara in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
Olsen entwarf sich. Olsen entwarf sich in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
Olsen stellte die Entwürfe, die er von sich angefertigt hatte in Beziehung zu den
Entwürfen, die er von Mara angefertigt hatte. Olsen ordnete den Entwürfen
Wahrscheinlichkeiten zu. Olsen ordnete die Entwürfe nach den ihnen zugeordneten
Wahrscheinlichkeiten. Olsen sah Mara. Olsen blieb stehen. Olsen fand die Entwürfe
nicht mehr. Olsen bemerkte, dass sein Gesicht verrutschte. Olsen drückte Stopp.
Friseur
Wenn ich Friseur wär, dachte Olsen, als er durch das Fenster schaute, würde ich
jedem meiner Kunden ein Haar stibitzen. Macht ein Haar in 45 Minuten, 10 Haare
an einem Tag, 2000 Haare in einem Jahr und 60.000 Haare in 30 Jahren.
60.000 Haare minus Stammkundschaft macht 40.000 Haare. 40.000 Haare plus
eins von mir macht 40.001 Haare. Macht 40.001 Haare von 40.001 Menschen.
Und aus diesen 40.001 Haaren würde ich mir eine Perücke machen. Und diese Perücke
würde ich so lange tragen, bis eines dieser 40.001 Haare in meinen Kopf wächst.
Und gnade mir Gott, es ist mein eigenes.
Monolog
„Wieso“, hörte Olsen die Fußgängerzone sagen, „kann man nicht auch mal in den Harz
fahren, trotz der scharfen Nebendarstellerin, sondern geht lieber zusammen ein Schnitzel
essen, weil man immer noch keinen blassen Schimmer hat, wo man die flauschigsten
Hausschuhe findet. Was meinst du, würdest du mir nachher schnell den Strukturwandel
verpassen. Es ist zum Heulen: Der Wintereinbruch steht seit Stunden im Stau.
Er hat 12 Monate Garantie – aber nur, wenn ich fünf Kilo abnehme. Apropos Zahnarzt:
Ich grüße dich, mein Bester und gerne, besuchen Sie uns bald wieder.“
Olsen hatte nichts hinzuzufügen. Er senkte den Blick und suchte das Weite.
Sitzung
Aus Olsens Zimmer fiel mehr Dunkelheit nach draußen als Licht hinein.
„Ich sitze vor einem leeren Tagebuch“, sagte er.
„Ich liege vor einem leeren Olsen“, sagte das Tagebuch.
Da mussten beide schmunzeln.
„Früher“, schrieb er, „früher“.
Und als er nicht weiter wusste, schnappte er sich die Seite und drehte ihr genüsslich den Hals um.
„Irgendwann“, waren die letzten Worte der Seite, „irgendwann“.
Während Olsen beharrlich über seinen Notizen brütete, schob er ein halbes gegrilltes
Hähnchen in seinen Mund. Er kaute und schluckte und kaute und schluckte und kaute
und schluckte. Anschließend schenkte er der Seele mit einem Bäuerchen das Leben.
Streit
Olsen sah Länder, die um Lebensqualität stritten. Städte, die um Urbanität stritten.
Plätze, die um Sehenswürdigkeit stritten. Plakate, die um Plakativität stritten.
Marken, die um Attraktivität stritten. Markenerzeugnisse, die um die günstigste
Vergünstigung, den saftigsten Saft, das weißeste Weiß stritten. Er sah
Berufsausbildungen, die um Chancen stritten. Berufe, die um Karrieren stritten.
Karrieren, die um Früchte stritten. Früchte von Karrieren, die um Glücksbegriffe
stritten. Und Glücksbegriffe, die um Absolution stritten. Olsen sah nichts als
Streit, er sah nichts als Streithälse, er sah eine Welt im Diskurs. Nur um eins sah
er niemanden streiten. Um die Liebe. Die schien längst verteilt.
Begegnung
Diesem Wesen, dessen Kanten und Beulen und Ecken und Furchen eine
einmalige Harmonie aus Unebenheiten ergaben, konnte Olsen ansehen,
mit welcher Unbekümmertheit es sich in seine Bestimmung gestürzt haben
musste, seinem Planeten ein bisschen Wärme und ein bisschen Wasser,
ein bisschen Erde und ein bisschen Himmel abgerungen haben musste, um
in ihn hinein zu wachsen und ihn zu stimulieren wie eine präzise gesetzte
Akupunkturnadel. An einem solchen Wesen konnte Olsen nicht einfach vorübergehen.
Bei einem solchen Wesen musste er in die Lehre gehen. Also handelte er mit dem
Gemüsehändler einen fairen Preis aus und nahm die Möhre mit nach Hause.
Dusche
Olsen rubbelte gedankenverloren zwei Dutzend Schundromane aus seiner Achsel,
da riss sein ganzer Arm mit ab. Er spürte 300 billige Filme über seiner Wange, wischte
mit dem Schwamm drüber – und hielt plötzlich Nase und rechtes Ohr in der Hand.
Im Schritt meldete sich juckend ein Pilz aus Myriaden flacher Tischgespräche, doch
beim Versuch, ihn abzuduschen, entwischten seine zwei Bällchen aus ihrem Säckchen
und purzelten in den Abfluss. Olsen trocknete sich ab, betrachtete das bizarre Ensemble
zu seinen Füßen, betrachtete im Spiegel, was von ihm übrig war und kommentierte das
Ergebnis mit einem leisen „Pff!“ aus einer seiner übrig gebliebenen Öffnungen.
Supermarkt
Ganz allein stand Olsen in der Brotaufstrich-Schlucht und betrachtete die
ausdiversifizierten Produktwände. Den Mund zur Hälfte, die Augen doppelt geöffnet,
wirkte er dabei so klein wie zuletzt nur beim Blick auf sein großes Blutbild. Spät
erreichte ihn der erlösende Fluchtreflex.
An der nächsten Station sollte er sich laut Anweisung mit sekundären Pflanzenstoffen
für den Krieg gegen freie Radikale rüsten. Halb über das Regal gebeugt, drehte er eine
Aprikose in seiner Hand. Doch er konnte den verflixten Joker nicht finden.
Als er endlich den kleinen bräunlichen giftigen Fleck entdeckte, hellte sich sein Gesicht
schlagartig auf. Erleichtert legte er die Frucht zurück.
Sitzung 2
„Der erste Buchstabe dieser Autobiographie ist ein D“, schrieb Olsen, und auf
einmal schien seine Blockade wie weggeblasen.
„Dicht gefolgt von dem E. Dann das R. Zusammen ergeben sie das Wort ‚Der’“.
Jetzt war Olsen im Flow: Ein Leerzeichen bildet den Übergang zum nächsten Wort,
das mit einem E beginnt, mit einem R, einem S und einem T gefüllt wird und mit
einem erneuten E endet.“
Nach 1829 Seiten, die er wie im Rausch hintereinander wegtippte, schloss er
seine Ausführungen abrupt mit den Worten:
„Und deshalb bleibt abschließend vor allem eines zu sagen: Dieser Satz besteht
aus genau neunundvierzig Buchstaben.“
Begegnung 2
Im Zoo stand Olsen. Er stand vor einem Straußenvogel. Er betrachtete das Tier
ausgiebig bei der Pflege seiner Federn und suchte – wie immer, wenn er mit der
Welt in Kontakt trat – nach einer Schnittmenge, einem spiegelnden Detail. Doch
zu seiner großen Verwunderung konnte er hier nichts dergleichen finden. Rein
gar nichts konnte er hier finden. Und dafür verspürte er eine große Dankbarkeit
gegenüber dem Vogel. Er war ihm so dankbar, er war so gerührt, dass er ihm
aus lauter Verlegenheit seine Armbanduhr schenkte. Zärtlich legte er sie ihm um
den Hals. Dann breitete Olsen seine Schwingen aus und segelte davon.
Reise
Bevor die Reise losging, sah Olsen nochmal in seinen Koffer. Die brauch ich nicht,
dachte er und nahm die Blumenvase raus. Den auch nicht, dachte er und nahm
den Gummistiefel raus. Die auch nicht, dachte er und nahm die Kaffeemaschine
raus. Die schon gar nicht, dachte er und nahm die Pfeffermühle, den Duschkopf,
den Verbandskasten, den Butterroller, den Aschenbecher, die Sonnenuhr, den
Flohzirkus, den Schnittlauch, die Schnürsenkel, den Wandteller, die Schlümpfe,
das Schlüsselbrett und den Dachziegel heraus.
Die kann drin bleiben, dachte er und ließ die Luft im Koffer. Dann stemmte er ihn
über die Schwelle und verließ die Wohnung.
Ende
„Was war ich, bevor ich wurde, was ich sein werde?“, fragte Olsen müde,
und rempelte jemanden an, möglicherweise sich selbst.
„Eine Tanzfläche?“.
„Jedenfalls kein Tänzer“, antwortete die Wanduhr gelangweilt und schnitt
eine verfaulte Minute aus dem Zimmer.
Dann kam die Frau durch die Tür. Sie begann sofort zu arbeiten:
„Morgen, Herr Olsen, auf geht’s! Achtung! Ja. Langsam! Genau so, Herr Olsen.
Und jetzt den andern Fuß, Herr Olsen. Vorsicht, sachte. Bravo, Herr Olsen,
hervorragend. Haben Sie prima gemacht. Doch, Herr Olsen, das Aufstehen
üben wir jetzt täglich. Hören Sie? Das kennen Sie doch. Jeden Tag aufstehen.
Bis Sie gestorben sind.“
Olsen kleidete sich in seine beste Hose, sein bestes Hemd, sein bestes Gesicht.
Olsen verließ die Wohnung. Olsen rannte zum Kino. Olsen dachte an Mara.
Olsen entwarf Mara. Olsen entwarf Mara in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
Olsen entwarf sich. Olsen entwarf sich in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
Olsen stellte die Entwürfe, die er von sich angefertigt hatte in Beziehung zu den
Entwürfen, die er von Mara angefertigt hatte. Olsen ordnete den Entwürfen
Wahrscheinlichkeiten zu. Olsen ordnete die Entwürfe nach den ihnen zugeordneten
Wahrscheinlichkeiten. Olsen sah Mara. Olsen blieb stehen. Olsen fand die Entwürfe
nicht mehr. Olsen bemerkte, dass sein Gesicht verrutschte. Olsen drückte Stopp.
Friseur
Wenn ich Friseur wär, dachte Olsen, als er durch das Fenster schaute, würde ich
jedem meiner Kunden ein Haar stibitzen. Macht ein Haar in 45 Minuten, 10 Haare
an einem Tag, 2000 Haare in einem Jahr und 60.000 Haare in 30 Jahren.
60.000 Haare minus Stammkundschaft macht 40.000 Haare. 40.000 Haare plus
eins von mir macht 40.001 Haare. Macht 40.001 Haare von 40.001 Menschen.
Und aus diesen 40.001 Haaren würde ich mir eine Perücke machen. Und diese Perücke
würde ich so lange tragen, bis eines dieser 40.001 Haare in meinen Kopf wächst.
Und gnade mir Gott, es ist mein eigenes.
Monolog
„Wieso“, hörte Olsen die Fußgängerzone sagen, „kann man nicht auch mal in den Harz
fahren, trotz der scharfen Nebendarstellerin, sondern geht lieber zusammen ein Schnitzel
essen, weil man immer noch keinen blassen Schimmer hat, wo man die flauschigsten
Hausschuhe findet. Was meinst du, würdest du mir nachher schnell den Strukturwandel
verpassen. Es ist zum Heulen: Der Wintereinbruch steht seit Stunden im Stau.
Er hat 12 Monate Garantie – aber nur, wenn ich fünf Kilo abnehme. Apropos Zahnarzt:
Ich grüße dich, mein Bester und gerne, besuchen Sie uns bald wieder.“
Olsen hatte nichts hinzuzufügen. Er senkte den Blick und suchte das Weite.
Sitzung
Aus Olsens Zimmer fiel mehr Dunkelheit nach draußen als Licht hinein.
„Ich sitze vor einem leeren Tagebuch“, sagte er.
„Ich liege vor einem leeren Olsen“, sagte das Tagebuch.
Da mussten beide schmunzeln.
„Früher“, schrieb er, „früher“.
Und als er nicht weiter wusste, schnappte er sich die Seite und drehte ihr genüsslich den Hals um.
„Irgendwann“, waren die letzten Worte der Seite, „irgendwann“.
Während Olsen beharrlich über seinen Notizen brütete, schob er ein halbes gegrilltes
Hähnchen in seinen Mund. Er kaute und schluckte und kaute und schluckte und kaute
und schluckte. Anschließend schenkte er der Seele mit einem Bäuerchen das Leben.
Streit
Olsen sah Länder, die um Lebensqualität stritten. Städte, die um Urbanität stritten.
Plätze, die um Sehenswürdigkeit stritten. Plakate, die um Plakativität stritten.
Marken, die um Attraktivität stritten. Markenerzeugnisse, die um die günstigste
Vergünstigung, den saftigsten Saft, das weißeste Weiß stritten. Er sah
Berufsausbildungen, die um Chancen stritten. Berufe, die um Karrieren stritten.
Karrieren, die um Früchte stritten. Früchte von Karrieren, die um Glücksbegriffe
stritten. Und Glücksbegriffe, die um Absolution stritten. Olsen sah nichts als
Streit, er sah nichts als Streithälse, er sah eine Welt im Diskurs. Nur um eins sah
er niemanden streiten. Um die Liebe. Die schien längst verteilt.
Begegnung
Diesem Wesen, dessen Kanten und Beulen und Ecken und Furchen eine
einmalige Harmonie aus Unebenheiten ergaben, konnte Olsen ansehen,
mit welcher Unbekümmertheit es sich in seine Bestimmung gestürzt haben
musste, seinem Planeten ein bisschen Wärme und ein bisschen Wasser,
ein bisschen Erde und ein bisschen Himmel abgerungen haben musste, um
in ihn hinein zu wachsen und ihn zu stimulieren wie eine präzise gesetzte
Akupunkturnadel. An einem solchen Wesen konnte Olsen nicht einfach vorübergehen.
Bei einem solchen Wesen musste er in die Lehre gehen. Also handelte er mit dem
Gemüsehändler einen fairen Preis aus und nahm die Möhre mit nach Hause.
Dusche
Olsen rubbelte gedankenverloren zwei Dutzend Schundromane aus seiner Achsel,
da riss sein ganzer Arm mit ab. Er spürte 300 billige Filme über seiner Wange, wischte
mit dem Schwamm drüber – und hielt plötzlich Nase und rechtes Ohr in der Hand.
Im Schritt meldete sich juckend ein Pilz aus Myriaden flacher Tischgespräche, doch
beim Versuch, ihn abzuduschen, entwischten seine zwei Bällchen aus ihrem Säckchen
und purzelten in den Abfluss. Olsen trocknete sich ab, betrachtete das bizarre Ensemble
zu seinen Füßen, betrachtete im Spiegel, was von ihm übrig war und kommentierte das
Ergebnis mit einem leisen „Pff!“ aus einer seiner übrig gebliebenen Öffnungen.
Supermarkt
Ganz allein stand Olsen in der Brotaufstrich-Schlucht und betrachtete die
ausdiversifizierten Produktwände. Den Mund zur Hälfte, die Augen doppelt geöffnet,
wirkte er dabei so klein wie zuletzt nur beim Blick auf sein großes Blutbild. Spät
erreichte ihn der erlösende Fluchtreflex.
An der nächsten Station sollte er sich laut Anweisung mit sekundären Pflanzenstoffen
für den Krieg gegen freie Radikale rüsten. Halb über das Regal gebeugt, drehte er eine
Aprikose in seiner Hand. Doch er konnte den verflixten Joker nicht finden.
Als er endlich den kleinen bräunlichen giftigen Fleck entdeckte, hellte sich sein Gesicht
schlagartig auf. Erleichtert legte er die Frucht zurück.
Sitzung 2
„Der erste Buchstabe dieser Autobiographie ist ein D“, schrieb Olsen, und auf
einmal schien seine Blockade wie weggeblasen.
„Dicht gefolgt von dem E. Dann das R. Zusammen ergeben sie das Wort ‚Der’“.
Jetzt war Olsen im Flow: Ein Leerzeichen bildet den Übergang zum nächsten Wort,
das mit einem E beginnt, mit einem R, einem S und einem T gefüllt wird und mit
einem erneuten E endet.“
Nach 1829 Seiten, die er wie im Rausch hintereinander wegtippte, schloss er
seine Ausführungen abrupt mit den Worten:
„Und deshalb bleibt abschließend vor allem eines zu sagen: Dieser Satz besteht
aus genau neunundvierzig Buchstaben.“
Begegnung 2
Im Zoo stand Olsen. Er stand vor einem Straußenvogel. Er betrachtete das Tier
ausgiebig bei der Pflege seiner Federn und suchte – wie immer, wenn er mit der
Welt in Kontakt trat – nach einer Schnittmenge, einem spiegelnden Detail. Doch
zu seiner großen Verwunderung konnte er hier nichts dergleichen finden. Rein
gar nichts konnte er hier finden. Und dafür verspürte er eine große Dankbarkeit
gegenüber dem Vogel. Er war ihm so dankbar, er war so gerührt, dass er ihm
aus lauter Verlegenheit seine Armbanduhr schenkte. Zärtlich legte er sie ihm um
den Hals. Dann breitete Olsen seine Schwingen aus und segelte davon.
Reise
Bevor die Reise losging, sah Olsen nochmal in seinen Koffer. Die brauch ich nicht,
dachte er und nahm die Blumenvase raus. Den auch nicht, dachte er und nahm
den Gummistiefel raus. Die auch nicht, dachte er und nahm die Kaffeemaschine
raus. Die schon gar nicht, dachte er und nahm die Pfeffermühle, den Duschkopf,
den Verbandskasten, den Butterroller, den Aschenbecher, die Sonnenuhr, den
Flohzirkus, den Schnittlauch, die Schnürsenkel, den Wandteller, die Schlümpfe,
das Schlüsselbrett und den Dachziegel heraus.
Die kann drin bleiben, dachte er und ließ die Luft im Koffer. Dann stemmte er ihn
über die Schwelle und verließ die Wohnung.
Ende
„Was war ich, bevor ich wurde, was ich sein werde?“, fragte Olsen müde,
und rempelte jemanden an, möglicherweise sich selbst.
„Eine Tanzfläche?“.
„Jedenfalls kein Tänzer“, antwortete die Wanduhr gelangweilt und schnitt
eine verfaulte Minute aus dem Zimmer.
Dann kam die Frau durch die Tür. Sie begann sofort zu arbeiten:
„Morgen, Herr Olsen, auf geht’s! Achtung! Ja. Langsam! Genau so, Herr Olsen.
Und jetzt den andern Fuß, Herr Olsen. Vorsicht, sachte. Bravo, Herr Olsen,
hervorragend. Haben Sie prima gemacht. Doch, Herr Olsen, das Aufstehen
üben wir jetzt täglich. Hören Sie? Das kennen Sie doch. Jeden Tag aufstehen.
Bis Sie gestorben sind.“