Vom Erinnern ans Gutmenschsein / Was der Stand von heute wäre
Ich denke, irgendwann einmal, zu irgendeiner Zeit, war ich ein guter Mensch;
Es muss gewesen sein, als ich noch heile war
oder nein, – – streichen Sie das – – als ich noch nicht bemerkt hatte, dass ich nicht mehr heile war
oder nein, – – streichen Sie das – – als ich noch nicht davon wusste, dass man zu keiner Zeit heile ist
oder nein, – – streichen Sie das – – als ich noch nicht die Augen der anderen verstand,
dass sie immerzu sehen, wo man nicht heile ist
(was der Stand von heute wäre)
Fräulein Müller, haben Sie das?
Ja, Herr Weinemann, ist notiert
Ganz bestimmt; es muss sich so verhalten haben; ich war gut.
Ich ging im Eis spazieren und ja, daran erlaube ich mir es festzumachen.
Ich sah im Fernsehen eine dicke Frau mit violettgrauer Strumpfhose, die war Kunstpfeiferin, und wollte sein wie sie. Obwohl sie dick war. Auch daran erlaube ich mir, mit aller Deutlichkeit, es festzumachen.
Nicht erlaube ich mir es daran festzumachen, dass ich, wenn ich vor den Löchern der Ameisen saß und sie beobachtete, keine oder wenn, dann nur sehr wenige und ohne die Absicht zu haben, von ihnen tötete. Aber daran, dass ich mich zu dieser Zeit nicht damit beschäftigte, mich gut zu fühlen, weil ich das nicht tat, daran schon; vielleicht sogar daran allem voran.
(...)
Ja, da gucken Sie, Fräulein Müller,
da gucken Sie.
(Ich weiß, nur im besten aller Fälle gucken die Sekretäre, das brauchen Sie mir doch nicht zu sagen. Ich bin zum Teufel trotzdem nicht dazu bereit, das als Geschenk zu betrachten. Es ist mir zu wenig. Es ist mir nicht genug.)
Und jetzt, Fräulein Müller, RAUS!
letzte Zeile Frau <---Fräulein dank Pjotr
(und weiter oben nochmal, danke KLara ,-))
vor: "Ja, da guvcken se" den Satz "Es ist nicht der Körper, der seinen Narben erliegt." nach Sams Kommentar gestrichen
nach Selbstüberzeugung (immoment) gestrichen: oder nein, – – streichen Sie das – – als ich noch nicht müde davon war,
dass man von Tag zu Tag immer weniger heile ist
Vom Erinnern ans Gutmenschsein / Was der Stand von heute wär
das weiß ich doch, Max. ich denke, es gäbe wenig andere Kontexte, wo ich mich zu einem wumm-wumm-smiley hinreißen ließe als bierunernsthaftigkeit.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lisa hat geschrieben:das weiß ich doch, Max. ich denke, es gäbe wenig andere Kontexte, wo ich mich zu einem wumm-wumm-smiley hinreißen ließe als bierunernsthaftigkeit.
frau lisa,
ich ahnte, wollte aber sichergehen, diesmal.
sonst redet man womöglich jahrelang aneinander vorbei oder nebeneinander her und erst in späten jahren, wenn man ohrensesselnd sein leben revue passieren läßt, den jüngsten urenkel auf zittrigem knie (was der als hoppereiter auslegt) wird einem klar: das war doch ganz anders gemeint, damals von X. und ich tölp habs nicht begriffen - setzt sein kindeskindskind zu boden und stöpselt sich das internet in die nackenbuchse, aber findet bei aller liebesmüh die addi jenes forums nicht mehr, in dem das unglückselige missverständnis seinen anfang nahm..
wie gesagt, so ist es besser.
verneig, verbeug und den gefiederten hut in zierlichen achten vor dem gesicht schwenk
max. d.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste